Anime One Shots [x Reader]

By 20Ginko00

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♕Eine kleine 'x Reader' Sammlung zu Anime- (und auch Manga-) Charakteren, die viel zu wenig Aufmerksamkeit be... More

Yamazaki Sagaru [Gintama]
Kaidou Shun [Saiki Kusuo no Ψ nan]
Kuboyasu Aren [Saiki Kusuo no Ψ nan]
Mikage Mohiro [Mahou Shoujo Ore]
Kozato Enma [Katekyo Hitman Reborn!]
Saiki Kusuo [Saiki Kusuo no Ψ nan]
Miyuki Kazuya [Diamond no Ace]
Huh-Huh Brüder [Eyeshield 21]
Hijikata Toushirou [Gintama]
Kurapika [Hunter x Hunter]
Ray [The Promised Neverland]
Shimazu Toyohisa [Drifters]
Ren Tao [Shaman King]
Azazel [Rage of Bahamut: Virgin Soul]
Tomoe [Kamisama Hajimemashita]
Kanno Naoshi [Drifters]
Snake [Black Butler]
Akabane Karma & Shiota Nagisa [Assassination Classroom]
Handa Sei [Handa-kun]
Abe no Seimei [Drifters]
Makoto Sunakawa [Ore Monogatari]
Gilgamesh [Fate/ Reihe]
Kokichi Ouma [Danganronpa V3]
Shara [Drifters]
Semi Eita [Haikyuu!!]
Hairo Kineshi [Saiki Kusuo no Ψ nan]
Yoichi [Drifters]
Mikaela Hyakuya [Owari no Seraph]
Feitan [Hunter x Hunter]
Saiki Kusuke [Saiki Kusuo no Ψ nan]
Oikawa Tooru [Haikyuu!!]
Welp, that's it

Ban [Seven Deadly Sins]

1.4K 61 9
By 20Ginko00

Hoo boy, it's been a long time! Leider komme ich nicht so oft zum Schreiben, wie ich es gerne möchte, aber aufgegeben habe ich diese One Shot Sammlung noch lange nicht. :')

Also FoxSinofGreed97 falls du deinen Request noch nicht vergessen hast: Voilà xD

(V/N)=Vorname

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"Für mich noch ein Bier bitte!"

"Kommt sofort!"

Wie immer herrschte reger Trubel in der kleinen Taverne, in der ich arbeitete. Ich hetzte von Tisch zu Tisch und war schon ziemlich aus der Puste, dennoch verschwand das Lächeln keine Sekunde lang aus meinem Gesicht. Ich liebte diesen Job einfach, da man hier die unterschiedlichsten Leute traf.

Schmiede, Händler, Ritter, Bader, Kürschner, aber vor allem Abenteurer. Letzteren hörte ich am Liebsten bei ihren Geschichten zu, da sie viel mehr um die Welt kamen und unglaubliche Orte entdeckten. So war auch heute kein anderer Tag wie sonst auch, bei dem ich mich in meiner Pause zu einem bestimmten Tisch begab. "Herr Bobo! Haben Sie wieder irgendwelche Geschichten für mich?" Vorfreudig setzte ich mich zu dem älteren Herren an den Tisch, der genüsslich sein Mahl verzehrte. "Aber (V/N), ich habe dir doch schon so viele Geschichten erzählt. So langsam hast du doch sicher schon alle gehört und in meinem Alter komme ich sowieso nicht mehr viel herum.", lachte er mit seiner tiefen und rauen Stimme. Ich schüttelte nur den Kopf. "Ist doch ganz egal!", fing ich -mich von der eigentlichen Abfuhr nicht störend- an. "Die höre ich mir gerne noch einmal an!"

Bobo schüttelte nur belustigt den Kopf. "Warum fragst du nicht mal andere Leute?" Er sah sich im Raum um, was ich ebenfalls tat. Jedoch verzog ich meinen Mund und sah ihn wieder an. "Aber keiner von ihnen ist ein Abenteurer, wie du es mal warst. Es ist schon mehr als einen Monat her seit der letzte hier war."

"Hast du es schon einmal bei dem Mann dort im Eck versucht?" Ich sah hinter mich und suchte mit meinen Augen die Person, auf die Bobo zeigte. Im hintersten Eck sah ich die Silhouette einer männlichen Person am Tisch sitzen. Er saß ziemlich im Schatten, weswegen es mir schwer fiel sein Gesicht auszumachen. Selbst nach langem starren und Augen verengen konnte ich es nicht besser erkennen, doch als würde er meinen Blick auf sich spüren, drehte er seinen Kopf plötzlich in meine Richtung und ich sah schnell wieder weg. 

"Bist du dir sicher, dass er nicht gefährlich ist?", flüsterte ich Bobo mit einer Hand vor dem Mund zu, selbst wenn uns bei dem Geräuschpegel sowieso keiner verstanden hätte. Bobo lachte genüsslich, während seine Schultern dabei auf und ab wippten. "So vorsichtig kenne ich dich ja gar nicht. Versuche es doch einfach mal. Bei so vielen Zeugen könnte er sowieso nichts tun und falls doch, dann rette ich dich schon." Beim letzten Teil zwinkerte er mir belustigt zu, was mich zum Lächeln brachte. Bobo hatte Recht, in den vielen Jahren in denen ich schon hier arbeitete, war noch nie etwas passiert. Vielleicht hier und dort mal eine kleine Schlägerei, doch solche Konflikte wurden eigentlich immer recht schnell gelöst. 

Ohne weiter zu zögern stand ich also auf und ging zielstrebig auf den mysteriösen Mann zu. Ich blieb eine Armlänge vor seinem Tisch stehen und wartete bis er mich bemerkte. "Danke, aber ich habe noch was.", gab er sogleich von sich und nahm zur Verdeutlichung einen großen Schluck von seinem Krug, ohne mich dabei anzusehen. "Das ist nicht der Grund weswegen ich hier bin."

Schließlich schenkte er mir mehr seiner Aufmerksamkeit und sah mich mit einer hochgezogenen Augenbraue an. Dadurch konnte ich auch endlich sein Gesicht besser erkennen. Silbergraue Haare, pinkfarbene Augen und eine nicht zu übersehene Narbe auf der linken Seite seines Kinns, die sich bis unter seinen Kragen streckte. Ein Antlitz das man nicht alle Tage sieht. "Du bist ein Abenteurer, nicht wahr?", fragte ich und setzte mich einfach unverschämt auf den freien Stuhl gegenüber von ihm. Der Mann verschränkte seine Arme vor der Brust und lehnte sich gelassen zurück. "Ja. Und?" Als ob sich bei mir ein Schalter umgelegt hätte, fingen meine Augen zum Strahlen an und ich klatschte freudig in die Hände. "Wirklich?! Dann musst du ja so viele unglaublich tolle Sachen erlebt haben! Stimmt es, dass die Riesen hauptsächlich aus Kriegern bestehen und dass die Feen aus dem heiligen Baum geschaffen wurden? Was ist mit dem Göttinen-Clan? Gibt es ihn wirklich?" Wie ein Wasserfall sprudelte alles plötzlich aus mir heraus, ohne mir dabei Gedanken zu machen, wie sich der Fremde dabei fühlte.

Verdutzt starrte der Mann mich an, bis er anschließend schelmisch grinste. "Du bist mir ja eine ganz neugierige. Na gut. Ich werde dir erzählen, was ich weiß, aber nur..." Er lehnte sich grinsend zu mir nach vorne, was mich unbemerkt schlucken ließ. "Wenn du mir noch ein Bier bringst." Ich blinzelte ein paar mal, bis ich sofortigst aufsprang und mit seinem leeren Krug in die Küche lief. "Kommt sofort!" Wie von der Tarantel gestochen füllte ich das Getränk nach und hetzte zurück zum Abenteurer, damit so wenig Zeit wie möglich dabei verloren ging. Schließlich hielt meine Mittagspause nicht ewig an. "Hier!" Ich stellte dem Mann den Krug vor die Nase und setzte mich wieder gegenüber von ihm hin. Er pfiff beeindruckt von meiner Geschwindigkeit und nahm sogleich einen Schluck, doch ich saß nur hibbelig auf meinem Stuhl, da ich endlich seine Geschichten hören wollte. Als er endlich seinen Krug wieder absetzte, was sich für mich wie eine Ewigkeit angefühlt hatte, stützte er seinen Kopf auf seiner Hand ab und sah mich wieder grinsend an. "Also gut, hör genau zu. Solche Geschichten wirst du nicht von jedem zu hören bekommen."

Außenstehende dachten sich vermutlich, dass ich nicht mehr alle Latten am Zaun hatte, bei den ganzen Grimassen die ich schnitt, doch ich versetzte mich so sehr in die Geschichten des Fremden, als wäre ich persönlich dabei gewesen. Das Räuspern einer tiefen Stimme riss mich jedoch aus meiner Welt und ich sah etwas genervt zu dem Störenfried. "Ich will dir ja nicht deinen Spaß verderben, aber es wird langsam Zeit, dass du wieder an die Arbeit gehst."

Sofort entglitten meine Gesichtszüge und ich sprang vom Stuhl auf. "Es tut mir Leid, ich habe die Zeit übersehen!" Bat ich meinen Vorgesetzten um Entschuldigung, doch er schüttelte nur den Kopf und scheuchte mich zurück in die Küche. Ich warf noch einen kurzen Blick zu dem Fremden, der sich nur mit einer leichten Handbewegung verabschiedete, bis ich in der Küche verschwand und mich an die Arbeit machte.

Der restliche Arbeitstag verlief wie gewohnt ohne irgendwelche Vorfälle. Zwischendurch warf ich immer wieder einen Blick ins Eck um zu sehen, ob der Fremde noch anwesend war. Doch nach einer Weile als ich erneut ins Eck sah war er verschwunden. Dafür dass er alleine war, verbrachte er eine erstaunlich lange Zeit in der Taverne und ich war etwas enttäuscht von mir selbst, dass ich ihn nicht nach seinem Namen gefragt habe. Ob ich wohl irgendwann noch einmal seinen Geschichten lauschen konnte? Diese Frage hatte sich jedoch erstaunlich schnell geklärt, als ich ihn am nächsten Tag erneut im selben Eck sitzen sah. Meine Laune erhellte sich deutlich und ich konnte es gar nicht erwarten, mich in der Pause wieder zu ihm zu setzen.


"Unglaublich! Ich wusste gar nicht, dass so etwas möglich ist." Erstaunt sah ich den Mann gegenüber von mir an, der mir wie am Vortag einer seiner Storys mitteilte. Als ich ihn in meiner Pause fragte, ob er mir denn noch mehr Geschichten erzählen konnte, lachte er nur mit seinem schiefen Grinsen und deutete auf den freien Stuhl gegenüber von ihm.

Dieses Mal hatte ich die Zeit etwas besser im Auge und stand auf, bevor mich mein Chef wieder zusammenstauchen konnte. "Vielen Dank werter Herr, dass Sie Ihre Zeit so für mich aufopfern.", bedankte ich mich bei dem Mann mit einer leichten Verbeugung. Er winkte mich jedoch mit einem leichten Schnauben nur ab. "Lass diese höfliche Anrede. Du lässt es so klingen, als wäre ich Steinalt. Mein Name ist Ban. Merk dir das." Ich kicherte aufgrund seiner Aussage etwas und stellte mich anschließend ebenfalls vor.

Eigentlich wollte ich mich wieder an die Arbeit machen, doch eine Sache ließ mich einfach nicht in Ruhe, weswegen ich mich Ban noch einmal  zuwendete. "Werter He- ich meine Ban. Kommen... kommen Sie morgen erneut vorbei?" Entgegen meinen Charakter stellte ich ihm diese Frage eher etwas zurückhaltend. Er schien etwas zu überlegen, während er an seinem Getränk nippte, bis er seinen Krug absetzte und mich gewohnt schief angrinste. "Ich denke für dich lässt sich das einrichten.", zwinkerte er mir zu, was meinem Herzen einen leichten Sprung versetzte. "Vielen Dank!", rief ich viel zu laut aus, als ich wieder zurück in die Küche rannte.

So zog es sich tatsächlich ein paar Tage lang, dass mir Ban seine spannenden Geschichten erzählte. Doch wie alle schönen Dinge ein Ende haben, war es auch für Ban Zeit, dass er sich von mir  verabschieden musste. "Meine Truppe wird morgen wieder weiter ziehen, deshalb wird das leider die letzte Geschichte sein, die du von mir hören wirst." Äußerlich ließ ich es mir zwar nicht anmerken, doch es stimmte mich sehr traurig, dass ich Ban wohl nicht mehr sehen werde. Es waren nicht nur seine Erzählungen, die mich an ihm faszinierten, sondern er selbst als Person war mir sehr ans Herz gewachsen. Seine spielerische Art war sehr unterhaltsam und es war einfach angenehm seiner tiefen Stimme zu lauschen. "Das ist sehr schade. Ich hoffe doch, dass du mich wieder besuchen kommst, wenn du in der Nähe bist.", teilte ich ihm mit einem etwas aufgesetzten Lächeln mit. Sein zuerst ernstes Gesicht sagte mir, dass er mir mein vorgetäuschtes lächeln nicht abkaufte, doch er fing dann selbst wieder an mich mit seinem standardmäßigem Grinsen anzugrienen. "Aber natürlich doch. Bei euch gibt es so gutes Bier, da kann ich doch nicht nein sagen."

Das war das letzte Mal, dass ich Ban gesehen hatte. Es waren inzwischen ein paar Monate vergangen, doch ich musste immer wieder an ihn denken. Ich erwischte mich selbst oft dabei wie ich einen kurzen Blick ins Eck warf, um zu sehen, ob er denn nicht doch wie üblich auf seinem Stammplatz saß. Glücklicherweise war ich meistens so sehr mit meiner Arbeit beschäftigt, dass ich gar keine Zeit hatte an ihn zu denken.

Ich zuckte deutlich zusammen, als ich plötzlich einen lauten Knall hörte. Erschrocken drehte ich mich um, nur um festzustellen, dass jemand mit voller Wucht die Tür eingetreten hatte. Im Raum wurde es augenblicklich still, als jeder seine Aufmerksamkeit auf den groß gebauten Mann richtete, der im Türrahmen stand. Man konnte auf dem ersten Blick sehen, dass er ungeheuerlich stark war und mit ihm nicht gut Kirschen essen war. Er sah sich einmal im Raum um, bis er laut schnaubte. "Was für eine mickrige Bruchbude." Man konnte meinem Chef ansehen, dass er dem Kerl am Liebsten eine gescheuert hätte, doch er hielt sich zu seinem Wohlbefinden zurück. 

"Was seid ihr denn alles für traurige Gestalten? Habt ihr keine Arbeit oder wieso hängt ihr um diese Uhrzeit schon in diesem Saftladen hier rum? Harharhar!" Schäbig lachte der Mann, während er alle Anwesenden nieder machte. Man konnte es einem Teil der Leute ansehen, dass ihnen seine Worte zugesetzt haben und die Stimmung im Raum zunehmend bedrückter wurde. So schnell wie sein Hohn angefangen hatte, genauso schnell wurde der Mann auch wieder ernst. "Weg da." Schubste er einen unschuldigen Gast von seinem Stuhl und machte es sich dort statt seiner dessen breit. Der arme Gast traute sich gar nicht irgendwas zu sagen, lieber rutschte er auf dem Boden auf Sicherheitsabstand.

Ich ballte meine Fäuste und versuchte die Fassung zu behalten. Das war nicht das erste Mal, dass sich jemand so aufführte, doch im Gegensatz zu diesem Kerl hier waren die anderen alle irgendwelche Laschis, die recht einfach zu beseitigen waren. Aber wenn sich jetzt keiner traute irgendwas zu sagen, dann könnte es vielleicht noch mehr ausarten. Es war wahrscheinlich nicht gerade meine schlauste Entscheidung, doch ich ging langsam auf den Mann zu, mit dem Vorsatz ihn friedlich aus unserer Taverne zu verbannen. Da alle Blicke eher auf dem Mann gerichtet waren, merkte zuerst keiner etwas von meinem Vorhaben, erst als ich einen guten Meter vor ihm stehen blieb, schienen alle Blicke auf mich gerichtet zu sein. Dem Mann war ebenfalls nicht entgangen, dass ich neben ihm zu Halt gekommen war. Er zeigte mir wieder sein schäbiges Grinsen und platzierte dabei seine dreckigen Füße auf dem Tisch. "Na endlich! Wurde aber auch langsam Zeit, dass man mich hier in diesem heruntergekommenen Schuppen mal bedient."

Mit einer letzten Ansammlung meines ganzen Mutes holte ich tief Luft und fing an. "Sir, ich bitte Sie inständig darum unser Etablissement zu verlassen. Dies ist ein Ort um sich nach einem harten Tag zu entspannen und seine Sorgen zu vergessen. Wir haben hier leider keinen Platz für Rabauken wie Sie, die nur Chaos verursachen.", gab ich dem Mann semihöflich zu verstehen und verbeugte mich dabei. Ich hörte wie zwischen der Stille ein paar Leute scharf die Luft einsogen. Von dem Mann selbst kam nichts, bis er von seinem Stuhl aufstand und mich grob an den Haaren packte. "Hör mal Püppi. Was fällt dir eigentlich ein mich so blöd anzuquatschen, hä?" Sein Gesicht war nah genug dran, dass ich seinen faulen Atem riechen konnte und ich versuchte mein Bestes dabei keine Miene zu verziehen. Mit nun ängstlichen Augen wich ich seinem Blick aus und biss hart die Zähne zusammen. So viel zu meinem Vorhaben. "Na, was ist los?" Es traute sich keiner in das Geschehen einzugreifen, denn jeder wusste, dass sie keine Chancen gegen diesen Typen hatten. Ich konnte es ihnen auch nicht verübeln, da ich selbst kein weiteres Wort herausbrachte. Mein ganzer angesammelter Mut war mit Dannen davongezogen.

Sein Griff von meinen Haaren lockerte sich langsam und ich war schon kurz davor erleichtert auszuatmen, bis sich seine Hand um meinen Hals legte. "Also, ich frage noch einmal:  Was fällt dir ein, mich so blöd anzuquatschen?" Mit jedem Wort wurde sein Griff um meinen Hals fester und meine Luftzufuhr immer knapper. Selbst wenn ich jetzt etwas sagen wollte, wäre es schwer etwas herauszubekommen.

"Hör mal, behandelt man so etwa eine Lady?", ertönte plötzlich eine neue Stimme, die mir irgendwie sehr vertraut vorkam. Der Rüpel blickte verwirrt zur Seite, da sich eine Hand auf seine Schulter gelegt hatte, bis ihn auf einmal eine Faust mitten ins Gesicht traf. Er torkelte etwas zurück und ließ dabei glücklicherweise wieder von mir ab. Schockiert blickte ich zu meinem Retter, bis sich mein Gesicht erhellte. "Ban!"

"Yo." Lässig mit einer Hand in seiner Hosentasche winkte er mir zu. "Ist schon 'ne Weile her, was? Ich hoffe doch, dass ihr noch mein Lieblingsbier habt."

Ein erstauntes Raunen trat durch die Menge aufgrund Bans unerwartetes Auftreten. Jeder war so sehr auf den Rüpel fokussiert, das keiner bemerkte, wie er die Taverne betrat. Oder war er schon von Anfang an anwesend? Nicht einmal der grobe Mann war auf sein Erscheinen vorbereitet, da er immer noch etwas von Sinnen in der Gegend rumstand. Erst als er sich wieder fasste verfinsterte sich sein Gesichtsausdruck. "Sag mal hast du sie nicht mehr alle?! Was fällt dir eigentlich ein mich zu-" Doch er konnte gar nicht mehr zu Ende reden, da Ban ihm erneut eine verpasste. "Halt doch einfach mal den Rand. Da schmeckt mir ja das gute Bier nicht mehr, wenn ich deine Visage sehen muss."

Ich kam vor lauter Staunen gar nicht mehr raus. Dass Ban so stark und mutig war, hatte ich zwar schon von seinen Geschichten heraushören können, doch das ganze live vor meiner Nase mitzuerleben, war etwas ganz anderes. Mein Respekt für ihn vervielfachte sich gerade um einiges. "Meister Ban, Sie sind so cool!", fangirlte ich und teilte ihm meine Wertschätzung mit. Er erhob daraufhin belustigt eine Augenbraue. "Meister Ban? Was soll das denn jetzt wieder?" Peinlich berührt legte ich meine Hand in den Nacken. Mir war gar nicht aufgefallen, dass ich ihn Meister genannt hatte. 

Als hätte sich der Rüpel in Luft aufgelöst, drehte Ban ihm seinen Rücken zu und ließ seine Aufmerksamkeit zur Speisekarte schwenken. Die Atmosphäre im Raum war zwar um einiges gelockert, doch immer noch etwas angespannt. Vor allem als der Rüpel vom Boden aufstand und ein Messer zückte. Meine Augen weiteten sich, als ich sah was er vor hatte. "Ban! Pass auf!" Mein Instinkt bewegte mich dazu mich vor Ban zu stellen um das Messer abzufangen. Als das spitze Metall auf mich zugerast kam ging ein erschrockenes Raunen durch die Menge und ich war schon auf meinen Untergang vorbereitet, als ich plötzlich zur Seite geschubst wurde und das Messer mich verfehlte. Jedoch hatte es trotzdem sein Ziel gefunden. 

Mir blieb die Luft im Hals stecken, als ich sah wie das Messer aus Bans Brust herausragte. Bans Augen waren leicht aufgerissen und er begann Blut zu spucken. "Ba...n?" Meine Hände begannen zu zittern und Tränen bildeten sich in meinen Augen. Das Messer hatte direkt die Stelle getroffen wo das menschliche Herz lag. Er hatte... er hatte Ban... "DU MIESES SCHWEIN!" Aus Trauer wurde schnell Wut und ich stürzte mich auf den Mann. Wir flogen gemeinsam auf den Boden und ich fackelte nicht lange rum damit ihm eine zu verpassen. "WIESO HAST DU DAS GETAN, DU MISTKERL!" Die Tränen sprudelten gerade nur so aus den Augen, mit jedem Schlag den ich seinem Gesicht verpasste. Der Rüpel versuchte mich von ihm runter zu schubsen, doch ich blieb viel zu standhaft. "(V-V/N)...", hörte ich nur die dumpfe Stimme meines Chefs im Hintergrund. In diesem Zustand hatte er mich noch nie erlebt und ich war selbst überrascht, dass ich zu so etwas fähig war.

Als ich meine Faust für einen weiteren Schlag ausholte wurde sie plötzlich von jemandem aufgehalten. "Es rührt mich ja zutiefst, dass du dich so für mich einsetzt, doch für eine Lady ist das kein schöner Anblick." Ruckartig drehte ich mich nach hinten um.

Hinter mir stand Ban wie er leibt und lebte auch nur ohne einen Kratzer. Das Messer hatte er aus seiner Brust entfernt, welche vollkommen geheilt war und das Blut an seinen Mund hatte er provisorisch weggewischt. „Wie...? Was...?" Nicht nur ich war schockiert, der ganze Saal hielt in jenem Moment die Luft an. Doch am Meisten schockiert war wohl der Rüpel selbst. „Wie kann das sein?! Ich habe dich doch eben abgestochen!" Auf wackligen Beinen stand er wieder auf und zeigte mit seinem Finger auf Ban, der ihn nur gelangweilt ansah. „Mit dem popeligen Teil hier könntest du mich nie töten." Er fuchtelte mit dem Messer in der Luft herum, um sein Argument zu unterstützen. Ich starrte immer noch auf die Stelle in der das Messer zuvor noch steckte. Wie konnte das nur sein? 

„Du... du Monster!", schrie der Mann und suchte schnell das Weite. Er haute sich hier und dort an einem Tisch an, da er immer noch sehr torkelte, doch eventuell verschwand er durch den Ausgang. Unter normalen Umständen hätten wir ihn wohl aufgehalten und erstmal für sein Benehmen zur Strecke gezogen, doch das hier war in keiner Weise ein normaler Umstand. „Ban... wie kann es sein, dass deine Wunde so schnell verheilt ist? Nicht, dass ich mich nicht freue, aber... ich dachte du wärst..." Ich wollte meinen Satz erst gar nicht beenden. Zu schlimm war der Gedanke daran, dass ich Ban fast verloren hätte. Ban tätschelte mir sanft den Kopf und ich sah zu ihm auf. „Es freut mich, dass du dir so große Sorgen um mich machst, aber lass uns das ganze doch woanders besprechen." Er sah in die Runde und ich folgte seinem Blick. Die ganzen Kunden schauten Ban immer noch fassungslos an und mir war klar, dass er wohl nicht wollte, dass jeder davon erfuhr. Was auch immer sein Geheimnis war. Ich warf meinem Chef nur einen kurzen Blick zu, welcher mir langsam zunickte. 

Als wir die Taverne verließen kehrte wieder etwas Ruhe ein, da mein Chef und meine Kollegen versuchten alles wieder in Ordnung zu bringen. Ban und ich spazierten ein Stück durch die Straßen, bis wir an einer etwas unbewohnteren Gegend Halt fanden. Wir setzten uns auf die Stufen eines verlassenen Gebäudes und ich wartete einfach still darauf, bis Ban anfing mir alles zu erzählen. Er streckte sich etwas, bis er sich zurück lehnte. „Das hier wird wohl die letzte Geschichte sein, die ich dir je erzählen werde."

„Wieso denn das?" Entgeistert sah ich ihn an. Ich hatte so lange auf seine Rückkehr gewartet und nun sollte das unser letztes Treffen sein?

„Naja... ich glaube nicht, dass ich nach alldem hier noch willkommen bin." Er zuckte mit den Schultern und lachte etwas bitter. Betrübt aber verständlich nickte ich ihm zu. Auch wenn es nicht Bans Schuld war würden die Leute sicher Angst vor ihm haben. Menschen waren schon immer ängstliche Wesen und mieden alles was ihnen fremd oder gefährlich war. Und eine Person die keinen Kratzer hatte, obwohl sie abgestochen wurde, passte wohl perfekt in diese Kategorie herein.

„Denkst du das wird bei mir anders sein? Ich habe vor den Augen aller Anwesenden einen Mann verprügelt. Ich glaube nicht, dass ich in der Taverne noch arbeiten darf.", seufzte ich. Wie es wohl jetzt mit mir weitergehen würde? Ich denke nicht, dass mein Chef einen Groll deswegen gegen mich hegte, aber ich würde ihm wohl trotzdem einen schlechten Ruf in seine Taverne bringen. Selbst wenn er mich nicht feuerte, wäre es wohl besser wenn ich ginge.

„Hahaha! Das stimmt. Es war schon sehr beeindruckend wie du ihm eine verpasst hast. Doch ich denke nicht, dass du Probleme haben wirst dir eine neue Arbeit zu suchen.", versuchte Ban mich aufzumuntern. Ich sah ihn wieder an und wartete bis er weiterredete. Er sah ebenfalls zu mir und setzte sein typisches Grinse auf. „Du bist schließlich eine freundliche und offene Person, jemanden wie dich kann man einfach nicht hassen." Das verpasste mir eine leichte Röte ins Gesicht und ich versuchte es irgendwie abzustreiten. „Sag doch nicht sowas kitschiges..."

Er lachte erneut und tätschelte mir dabei den Kopf. „Vielleicht treffen wir uns in einer neuen Taverne ja wieder. Bis dahin kann ich dir sicher wieder ganz viele neue Geschichten erzählen." Bei diesem Gedanken wurde mir ganz warm ums Herz. Ich war mir sicher, dass wir uns irgendwann wieder sehen würden. Das hier würde bestimmt nicht unsere letzte Begegnung gewesen sein. „Ja, das wäre toll!"

„Bist du nun bereit, die vorerst letzte Geschichte von Ban dem großen Abenteurer zu hören?" Ich kicherte etwas aufgrund des Titels, den er sich selbst verpasste und nickte ihm bestätigend zu. Ban holte tief Luft und sah nostalgisch dem Horizont entgegen, bis er anfing zu reden.

„Also, das war so..."

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Ende - 3726 Wörter

Confession zu Seven Deadly Sins:

Ich muss ehrlich zugeben, dass die 3. Staffel ein richtiger Turnoff für mich war, da die Animationsqualität einfach nur grausam war und ich sie einfach nicht schauen konnte. Also sind meine Erinnerungen an den Anime dementsprechend mau gewesen.  Ich meine, habt ihr euch mal den Meliodas vs Escanor Fight gegeben? Eine einzige Slideshow war das. T-T

Vielen Dank fürs Lesen, Reviews sind immer erwünscht. :D

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