Mein neues Ich

By Cherrydream_2201

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"Was ist hier los?" rief ich und ignorierte die ängstlichen Stimmen der Anderen. Lens Kehle verließ nur ein... More

Eine Katze bricht bei mir ein
Die spinnen doch alle
Die Entscheidung fällt
Aufbruch
Ich frage Tyler Löcher in den Bauch
Mr. Schlafmütze und seine Kumpanen
Meine Rettung
Ich werde zur Nervensäge
Notiz an mich: Feststellen ob ich träume
Essen, schlafen und schon wieder essen
Ich, der Stalker
Alle haben's drauf, nur ich nicht
Im Kampf des Löwen
Der Befehl des Alphas
Himmel oder...
Hölle
Ich mu(T)ier(e)
Vertrauen
Zu viel Adrenalin
Lektion eins
Luxus
Das Geheimnis
Ich attackiere meine Direktorin
Zwischen Staub und toten Fliegen
Eine interessante Entdeckung, wenn du verstehst, was ich meine
Ich werde zur Spionin
Emotionale Ausbrüche
Ich falle durch ein Bücherregal
Len durchbricht eine Wand
Endgültige Erkenntnis
Blondi und ich bilden ein Team
Man rettet mir den Allerwertesten
Immer eine Frage der Perspektive
Ich, die (mal mehr oder weniger) kreative Person
Die Künste eines Mädchens
Überraschende Wendungen
Wenn die eigene Lebensdauer gefährdet ist
Eine Zeitreise ist lustig, eine Zeitreise ist schön
Wenn man einfach mal eine Zuflucht braucht
("Mädchen-")Gespräche
Wenn die eigene Mutter zum Fangirl mutiert
Frohe Weihnachten, Sarina
Wieder "richtig" zu Hause?
Die Geschichte der magischen Welt für Ahnungslose, bitte.
Waschechte Männergespräche!
Von Glitzervampiren und rücksichtslosen Chefs
Zweisamkeit
Kuchen und Küsse
Neunzehn
Vergangenheit um Vergangenheit
Überraschungen soweit das Auge reicht
Fragen über Fragen
Lasst das Spiel beginnen
Wahrheiten
Päckchen und Kindergartenkinder
Wenn man vor Emotionen fast verrückt wird
Erinnere dich!
Klarheit
Des Mondes Kind
Wie in Trance
Ein sehr . . . außergewöhnlicher Morgen
Geständnisse
Und die Vorbereitungen beginnen
Mein erster Ball . . .
. . . endet in einem Desaster
Der Beginn
Tag eins -Verborgen in der Dunkelheit
Tag eins -Die Suche ins Nichts?
Tag zwei -Erwachen
Tag zwei -Macht
Tag zwei -Der nächste Schritt
Tag drei -Ein kleiner Funke Hoffnung
Tag drei -Maulwurf
Tag drei - Finale Planungen
Die Sonnenquelle
Es ist Krieg
So nah und doch so fern
Trancengleichheit
Wiedersehensfurcht
Wie man richtig wütend wird:
Das letzte Gefecht
Unerwartete Hilfe
Unerwartetere Hilfe
In Finsternis
Von Krankenstationen und Liebesbekundungen
Hoffnungsvolle Versprechen
Epilog -Mein neues Ich
Ritter des Lichts (Ruby x Cody)
Charakterverzeichnis
Q&A

Tag eins -Der gesuchte Fund

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By Cherrydream_2201

"Sei vorsichtig. Nicht, dass es zerfällt."

"Len, du musst mir das nicht sagen. Ich habe schließlich Augen im Kopf."

"Ich meine doch nur."

Ich verdrehte die Augen und zog dann das Buch behutsam aus dem Regal.

"Nichts passiert."

"Gut gemacht.", lobte er mich spöttisch und ich unterdrückte den Drang, ihm in die Seite zu kneifen.

Das Buch war nicht sehr dick und lag leicht in meiner Hand. Sein gelbes Pergamentpapier war bereits so trocken, dass ich befürchtete, es beim Umblättern zu zerreißen.

"Warte kurz." Mein Artgenosse hielt meine Hand fest, als ich bereits beginnen wollte, das Buch zu durchsuchen. "Lass mich kurz nachschauen, ob es zu den verbotenen Büchern gehört."

"Das ist gekennzeichnet?", fragte ich erstaunt, woraufhin er nickte.

Len nahm es mir aus der Hand und schlug den Buchdeckel auf. Dann tippte er auf die Innenseite.

"Bingo. Ich hatte recht."

Neugierig erhaschte ich unter seiner Hand hindurch einen Blick auf einen verblichenen Stempel, der wohl einmal rot gewesen sein musste, doch nun nur noch in einem hässlichen braun auf dem Papier zu sehen war. Er stellte das Wappen der Akademie dar und war halb von einem Schriftzug verdeckt, den ich als Unterschrift identifizieren konnte.

"G. Walsh? Wer soll das sein?", fragte ich Len, der mittlerweile damit begonnen hatte, die nächsten Seiten zu betrachten.

"Unser ehemaliger Schulleiter. Er musste die verbotenen Bücher unterzeichnen und somit bestätigen, dass sie nicht für den schulischen Gebrauch geeignet sind."

"Achso."

Ich nickte verständnisvoll mit dem Kopf.

"Hey Leute, wo seid ihr denn?" Gerade in diesem Moment unterbrach uns die Stimme meiner besten Freundin. Rubys Kopf tauchte hinter einem der Regale auf und schaute sich suchend um.

"Hier!", rief ich und lief ihr entgegen.

"Habt ihr etwas gefunden?", fragte sie, sobald ich sie erreicht hatte. Schulterzuckend schüttelte ich den Kopf.

"Ich weiß es nicht genau. Len scheint aber eine Ahnung zu haben und überprüft nur schnell den Inhalt des Buches."

Sie seufzte.

"Und ich dachte, wir könnten uns endlich auf den Rückweg machen. Ich spüre meine Zehen nicht mehr."

Ich musste kurz lachen und hakte mich dann bei ihr unter, um sie wieder nach vorn zu den anderen zu begleiten. Aber wir kamen gar nicht soweit, da hinter uns polternde Schritte ertönten.

"Ich habe es!"

Die Stimme des jungen Alpha überschlug sich fast vor Euphorie. Seine grünen Augen schienen Funken zu sprühen, als er uns erreichte und das Buch triumphierend in die Höhe hielt.

"Was? Wirklich?"

"Hier ist es! Das Rezept für ein Tagwandlerserum. Die Seite ist sogar eingerissen und befleckt. Das hat auf jeden Fall jemand verwendet."

"Ihr habt es gefunden?", ertönte Pauls Stimme.

Der Rest der Gruppe war auf Lens Ausruf hin zu uns geeilt und versammelte sich jetzt in einem Kreis um das Buch herum.

"Schaut euch das an. Da ist sogar eine Skizze.", wies uns Aria auf die kleine Zeichnung in der oberen rechten Ecke hin. "Was sagtest du? Welche Farbe hatte diese seltsame Flüssigkeit?"

"Gold.", antwortete ich.

"Wenn die Drachenschuppen hinzugegeben wurden, hat der Trank sein Endstadium erreicht . Er nimmt nun eine leuchtende goldene Farbe an und somit abgeschlossen.", las Len vor. "Keine Frage. Das ist er."

Trotz der vorerst überwältigenden Stimmung, wurde es plötzlich ruhig.

"Und was machen wir jetzt?", brach Paul das Schweigen.

Ich sah hinüber zu Len. Er hatte sie Augenbrauen zusammengezogen und schien angestrengt nachzudenken.

"Wollten wir nicht auch nach einem Gegenmittel suchen?", meldete sich David zu Wort. Aber ich wusste, dass dies nicht Lens Sorge war.

"Ja, meintest du nicht, dass es vielleicht sogar in dem selben Buch sei?", wandte sich Ruby fragend an meinen Artgenossen. Dieser nickte.

"Hast du schon nachgeschaut?"

"Nein, ich habe erst einmal das Serum gesucht. Immerhin ist es nicht garantiert, dass es im selben Buch steht."

"Na dann? Worauf warten wir noch?"

Len zögerte immer noch.

"Es ist nur so, dass diese Bücher nicht ohne Grund verboten sind. Mrs. Roberts wird nicht erfreut sein, dass wir hier herumschnüffeln. Ganz zu schweigen davon, dass ihr eigentlich gar nicht hier sein dürftet. Wir sollten sie lieber informieren, bevor wir Weiteres planen."

"Und das fällt dir erst jetzt ein?", brummte Cody, der sich heute zum ersten Mal äußerte. "Jetzt ist es zu spät. Wir sind hier. Außerdem schwebt die Akademie und somit auch unser aller Leben in Gefahr. Da wird deine Tante doch wohl ein Auge zudrücken."

Alle nickten bei diesen Worten, während ich nur mit zusammengekniffenen Augen leicht den Kopf hin und her wiegte.

Sie hatten schon recht. Es herrschte eine Ausnahmesituation. Wenn wir die Regeln befolgen würden, verringerte das unsere Chance, aus dem ganzen Schlamassel wieder heil herauszukommen.

Andererseits haben wir schon genug dieser Regeln gebrochen und somit uns immer wieder in unangenehme und gefährliche Situationen gebracht, selbst wenn wir dachten, es wäre das richtige. Wir sollten uns wenigstens mit einigen Erwachsenen zusammensetzen und die nächsten Schritte gemeinsam planen.

"Sarina? Was sagst du?"

"Äh, was?"

"Was ist deine Meinung? Sollten wir die Lösung nicht eigentlich so schnell wie möglich finden?"

"Ich denke, es ist besser, wenn wie einen Gang runterschalten." Meine Worte lösten bei meinen Freunden irritierte Gesichter aus. "Ich finde es gut, dass wir bereits so weit gekommen sind, aber wir sollten doch die Lehrer und Magier bei dieser Aktion mit einbeziehen. Wir können nicht alles allein machen. Das ist einfach nicht möglich. Ich würde vorschlagen, dass wir zwar nach dem Gegenmittel suchen, aber wenn wir das Rezept nicht finden, Mrs. Roberts dazuholen. Immerhin haben wir jetzt den Trank."

Len nickte zustimmend.

"Das ist ein vernünftiger Vorschlag. Immerhin haben wir keine Ahnung, was überhaupt die Pläne des Gremiums sind. Es kann sein, dass wir uns gerade umsonst die Füße abfrieren, da es bereits Pläne zur Verteidigung der Akademie und Lösung des Konfliktes gibt. Lasst uns einfach das Buch mitnehmen und im Warmen nach dem Gegenmittel suchen. Wir können ja jederzeit hierher zurückkommen."

"Ja, ihr habt recht. Übrigens müssen wir Mrs. Roberts ohnehin darüber in Kenntnis setzen, was wir hier machen. Wir können schließlich nicht einfach ein Labor stürmen und einen Trank brauen.", schaltete sich Aria noch einmal ein und ich nickte daraufhin.

"So ist es. Lasst uns erst einmal zurückgehen."

Und somit traten wir den Heimweg an. Der Weg durch den verschneiten Wald zurück war um einiges ruhiger als der hinzu. Die anfänglich begeisterte Stimmung war nun langsam verebbt, was hauptsächlich daran lag, dass der Tag fast vergangen war, ohne dass wir etwas wirklich Brauchbares gefunden hatten. Ja, wir hatten den Trank, aber wenn wir jetzt kein Glück hatten und das Gegenstück in dem selben Buch fanden, so brächte uns das in eine verzwickte Lage. Wer weiß, ob es überhaupt einen Trank gibt, der dieses Tagwandlerserum aufheben kann?

Mir wurde immer bewusster, wie wichtig es nun war, Mrs. Roberts und den Lehrern von unserer Aktion zu berichten. Genau das Selbe schien auch Len zu denken, denn er ließ sich ein wenig von der Gruppe zurückfallen und gab mir ein Zeichen, seinem Beispiel zu folgen.

"Sarina, ich habe wirklich ein ungutes Gefühl bei der Sache.", eröffnete er mir, sobald wir weit genug entfernt von unseren Freunden waren. "Ich werde Sylvia sofort berichten, wenn wir zu Hause angekommen sind. Denn dieses Mal geht es ernsthaft um hunderte von Menschenleben. Ein Alleingang ist da das Letzte, was wir tun sollten."

"Ich weiß.", sagte ich besorgt und zog die Augenbrauen zusammen. "Anfangs hatte ich das Gefühl, das Richtige zu tun, aber im Moment sieht das gar nicht so aus. Ich werde mitkommen, wenn du ihr Bericht erstattest. Immerhin war ich diejenige, die neben Nevis das Geschehen mehr oder weniger hautnah miterlebt hat."

"Danke, das wäre toll."

Ich lächelte und griff nach seiner Hand, um unsere Finger fest miteinander zu verschränken.

"Keine Sorge, wir stehen das gemeinsam durch. Wir werden nicht aufgeben."

Len drückte ermutigend meine Hand.

"Ja, wir werden das schaffen."

◆◇◆◇◆◇◆◇◆◇◆

Es war kurz vor halb sieben, als wir unser Haus erreichten.

Die Anderen hatten sich bereits auf den Weg in ihre Häuser gemacht, sodass Len und ich ungestört das Buch durchforsten konnten. Ruby meinte nur, wir sollten ihr sofort bescheid sagen, wenn wir das Gegenrezept fänden, aber gegen halb neun hatten wir immer noch nichts Aufschlussreiches entdeckt.

"Ich wette, es gibt einen zweiten Band.", seufzte ich genervt und lehnte mich zurück in die Sofakissen. "Wir haben dieses Buch jetzt schon drei Mal durchsucht. Da ist nichts."

Mein Freund rieb sich über das Gesicht.

"Ich glaube, es hat keinen Sinn mehr. Wir sollten das Buch zu Mrs. Bristow geben. Sie weiß als Bibliothekarin bestimmt, ob es eine Fortsetzung gibt."

"Aber nicht mehr jetzt, Len. Sie wird wie Mrs. Roberts in irgendeiner Notfallbesprechung sein."

Kurz vor unserer Durchsuchaktion hatte der Alpha versucht, die Direktorin zu erreichen, um ein Treffen mit ihr zu arrangieren. Aber es hatte nur Mr. Richman abgehoben, der, egal wie oft wir beteuerten, dass es etwas Wichtiges war, den Anruf nicht weiterleiten wollte: Die Direktorin habe schon genug zu tun.

Wir beschlossen also, morgen früh unser Glück erneut zu versuchen.

"Aber weißt du was? Irgendetwas stört mich immer noch.", nahm Len nach einer kurzen Schweigepause den Faden wieder auf. "Diese blöde abgerissene Ecke auf der Anleitung."

Er blätterte noch einmal auf die besagte Seite.

"Schau mal," Er schob das Buch näher zu mir heran. "das sieht irgendwie seltsam aus. Als wäre es Absicht gewesen, dieses kleine Stück Papier abzureißen."

"Also ich weiß nicht.", gab ich zu bedenken. "Für mich sieht das so aus, als hätte da jemand beim Umblättern die vielen Jahre, die das Buch schon hinter sich hat, nicht beachtet."

Doch trotz meiner Worte hatte ich plötzlich ein seltsames Gefühl.

Eine abgerissene Seitenecke?

Beim näheren Betrachten war es ein ganz schön großes Stück, was dem Papier da fehlte. Fast zu groß.

Was, wenn dort etwas Wichtiges gestanden hätte? Eine Randnotiz oder ein Hinweis?

Mit einem Mal sprang ich auf.

"Len!" Aufgeregt fuhr ich zu ihm herum. "Warte kurz hier. Ich bin gleich wieder da."

Ich stürmte aus dem Wohnzimmer und die Treppen hinauf in mein Zimmer. Dort riss ich meine Kommode auf und wühlte fieberhaft nach einem ganz bestimmten Paar Hosen. Dieser eine Tag im Sommer, an dem Mrs Roberts mir die Trainingshalle das erste Mal gezeigt hatte, war ich auf dem Dachboden gewesen. Aus einem der halb zerfallenen Bücher, die neben Kapiteln über Werwölfe, Vampiren und Hexenwesen auch Hybriden beinhalteten, war mir damals ein kleiner, zerknüllter Zettel entgegen geflattert, den ich bedenkenlos in meine Hosentasche gesteckt hatte. Schon damals hatte ich das Gefühl gehabt, irgendetwas übersehen zu haben.

Jetzt wusste ich, was es war.

"Bitte sei noch da und nicht gewaschen.", betete ich leise vor mich hin, als die Hose langsam ans Tageslicht kam. Nur ein paar Sekunden hielt ich den Zettel in der Hand und sprintete wieder nach unten.

"Wow, nicht so schnell. Du brichst dir sonst noch irgendetwas."

"Sieh-" Ich war außer Atem. "Sieh dir das mal an. Würde dieser Schnipsel an die Seite passen?"

"Was ist das?" Mein Artgenosse entfaltete ihn. "021357? Was soll das bedeuten?"

"Keine Ahnung. Probier mal."

Er hielt den Zettel skeptisch an die Seite, doch je mehr er die Falten aus dem Papier strich, desto genauer schmiegte sich das Papier aneinander. Lens Augen weiteten sich ungläubig.

"Das gibt es doch nicht.", hauchte er.

Ich begann zu strahlen.

"Jetzt müssen wir nur herausfinden, was die Zahlen zu bedeuten haben."

"Ja nur.", seufzte Len erschöpft. "Das kann alles bedeuten."

"Ein Passwort?"

"Hm. Möglich. Eine Telefonnummer?"

"Bist du sicher? Wer weiß, wie lange es dieses Buch schon gibt?"

"Ausprobieren kostet nichts."

Nachdenklich legte ich den Kopf schief.

"Ein Kennzeichen? Koordinaten?"

"Nein. Was sollten wir mit einem Auto? Aber Koordinaten sind vielleicht gar nicht so verkehrt." Die grünen Augen des jungen Alphas blitzten auf. "Somit könnte ein Ort beschrieben werden, wo sich . . . naja, was auch immer wir suchen, befinden könnte."

Mir kam ein Gedanke, der mich nicht mehr loslassen wollte.

"Was ist mit einer Spindnummer?"

Len stockte und drehte sich dann in meine Richtung. Er grinste breit.

"Du bist ein Genie, Sarina."

Er kam auf mich zu, nahm mein Gesicht zwischen beide Hände und gab mir stolz einen Kuss.

"Das könnte durchaus sein."

Ich lächelte zurück, musste aber gleich darauf die Stirn runzeln.

"Aber gibt es denn Schließfächer im Keller? Die Null gibt doch das Stockwerk an, oder?"

"Ich glaube, früher gab es welche. Die Akademie beherbergte früher viel mehr Schüler als heutzutage. Es ist durchaus möglich, dass diese immer noch existieren. Lass uns morgen Vormittag vor dem Gespräch mit Sylvia einmal da vorbeischauen. Sie kommt ohnehin erst gegen Mittag aus ihren Versammlungen."

Ich nickte zustimmend.

"Aber was denkst du, soll in diesem Spind sein?"

"Ich hoffe doch ein Hinweis darauf, wie man die Kraft des Serums aufheben kann."

"Bist du sicher?"

"Nein, eigentlich nicht." Mein Freund zog mich in eine Umarmung. "Aber etwas anderes als hoffen und probieren bleibt uns nichts übrig."

Fest schmiegte ich mich an ihn und verbarg mein Gesicht in seinem Pullover. Die Angst, die ich den ganzen Tag über erfolgreich hatte verdrängen können, übernahm mit einem Mal wieder die Oberhand. Diese Gewissheit, tatenlos  in den Untergang zu stürzen, war so überwältigend für mich, dass ich kurz mit den Tränen kämpfte.

Len bemerkte das Zittern meiner Schultern und hielt mich ein wenig von sich weg, um mir ins Gesicht schauen zu können.

"Hey, Sarina", sagte er sanft und strich mit behutsam mit dem Daumen über die Wange. "Atme tief durch. Alles wird gut."

Ich schüttelte nur den Kopf.

"Nein. Nein, das wird es nicht. Wir haben nur noch zwei Tage. Wie sollen wir da alle heil herauskommen?"

"Das werden wir."

Dem überzeugten Ton in der Stimme des Alphas gelang es diesmal nicht, mich zu beruhigen.

"Nein, Len, das werden wir nicht. Diese skrupellose Vampirin ist unberechenbar. Du hast doch gesehen, was sie mit deiner Mum gemacht hat. Sie greift zu allen Mitteln."

Ich sah, wie sich sein Blick auf Anhieb verdunkelte.

Endlich hörte er mir zu.

"Sie ist unberechenbar. Hast du ihre beiden Krieger gesehen? Diese muskelbepackten Marionetten? Ich wette, das waren Hybriden . . . nur eben in ihrer Menschenform. Du hast diese Viecher noch nicht gesehen, Len. Ich schon, Grace und Nevis auch. Bei deren Stärke wird dir ganz anders."

Ein fast schmerzliches Schaudern lief mir über den gesamten Körper und meine Stimme war nur noch ein Flüstern.

"Wenn diese Bestien uns erreichen und wir keinen Weg gefunden haben, sie in irgendeiner Weise zu schwächen, sind wir machtlos gegen sie. Sie werden uns überwältigen und uns alles nehmen, was uns wichtig ist. Wenn wir nicht schaffen, sie aufzuhalten, sind wir in achtundvierzig Stunden alle tot."

_____________________________

Dam, dam, dam . . .

Ein wenig zu dramatisch? xD

Ich bin zurück! Jej! . . . Und habe das Buch ein weiteres Mal ungeplant in die Länge gezogen ^^'

Deswegen habe ich eine Frage an euch: Wäre es besser, wenn ich die drei Kapitel über Tag eins in ein ganzes, langes Kapitel zusammenfasse? (Das hatte ich nämlich eigentlich geplant, dann aber unterschätzt, wie viel es dann letztendlich wird...) Würde das jemanden stören? Es muss ja nicht sofort sein, sondern in ein, zwei Monaten, wenn die meisten das neuste Kapitel schon gelesen haben.

Und sonst . . . Dieser merkwürdige Zettel aus dem Sommer, den die Hälfte von euch bestimmt schon vergessen hatte, ist endlich zum Einsatz gekommen ;)

Was meint ihr? Was sind das für Zahlen? Denkt ihr, es ist eine Spindnummer? Und wenn ja, was würdet ihr in ihm vermuten?

Wie denkt ihr, wird Mrs. Roberts auf die Aktion unserer kleinen Truppe wohl reagieren?

Was denkt ihr über Sarinas Einstellung über den Alleingang? Ist es nachvollziehbar, dass sie sich letztendlich für eine Zusammenarbeit mit den Erwachsenen entscheidet und nicht für einen Alleingang wie bei Rubys Rettung?

Wünsche, Meinungen, konstruktive Kritik etc. sind immer willkommen!

Ich wünsche euch noch einen schönen Abend

LG

Eure Cherry <3

PS: Ich habe es bereits auf Instagram gesagt, aber ich werde am Ende des Buches ein Kapitel machen, wo ich Fragen beantworte, die ich zum Buch, dem Idee- und Schreibprozess und zu meiner Person häufig kriege . . . Ihr seid immer offen eingeladen, mir da weiterhin Fragen zu stellen ;)

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