His Secret ✓

By _mary_11

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Für die neugierige und sture Lisa ist der fremde Typ in ihrer Klasse ein riesengroßes Rätsel. Nicht nur, weil... More

Trailer
- Prolog -
- 1 -
- 2 -
- 3 -
- 4 -
- 5 -
- 6 -
- 7 -
- 8 -
- 9 -
- 10 -
- 11 -
- 12 -
- 13 -
- 14 -
- 15 -
- 16 -
- 17 -
- 18 -
- 19 -
- 20 -
- 21 -
- 22 -
- 23 -
- 25 -
- 26 -
- 27 -
- 28 -
- 29 -
- 30 -
- 31 -
- 32 -
- 33 -
- 34 -
- 35 -
- 36 -
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- 38 -
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- 40 -
- 41 -
- 42 -
- 43 -
- 44 -
- 45 -
- 46 -
- 47 -
- 48 -
- 49 -
- Epilog -

- 24 -

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By _mary_11

Entsetzt starrte ich Liam an, der oberkörperfrei auf dem Bett lag und viele blutende Kratzwunden hatte, die sich auf seinem ganzen Körper verteilten. An seiner linken Schulter hatte er zwei Schrammen, die oben mit zwei Löchern anfingen und dann parallel zueinander über seine Brust verliefen. Auf der rechten Brustseite klebte schon ein großes Pflaster und seine Wange zierte auch ein kleiner Schnitt. Einige blaue Flecken waren auch dabei.

Ich schlug mir die Hände vor den Mund. "Oh mein Gott!"

"Das hättest du nicht sehen dürfen" Tyler schloss die Tür und stellte sich neben mich.

"Was haben sie mit ihm gemacht?!"

Liam öffnete langsam die Augen. "Alles gut Liss das ist bald alles wieder verheilt"

"Alles gut??" fragte ich ungläubig und sah mich um. Auf dem Boden lag sein rotes T-Shirt, das an gewissen Stellen mit Blut überdeckt war. Es lag so, dass man die Rückenseite sah, in der zwei riesige Risse waren, die größer aussahen als alle anderen. "Oh Gott, zeig mal dein Rücken!"

"Auf keinen Fall! Er darf sich jetzt nicht viel bewegen" mischte sich Tyler ein und stellte sich vor ihn.

"Okay aber warum geht ihr nicht zum Arzt?"

"Weil es auch so geht"

Ich schüttelte fassungslos den Kopf. "Ihr seid doch verrückt. Wird es ihm denn besser gehen?"

"Ja das verspreche ich dir"

"Gut" ich glotzte immer noch total baff Liam an, der sein Kopf in meine Richtung neigte und mich lächelnd ansah. Ich zog die Augenbraue hoch. Wie konnte er in so einer Lage überhaupt noch lächeln?

"Du machst dir Sorgen um mich" er grinste siegessicher und wackelte mit den Augenbrauen.

"Selbst in so einer Situation haust du wieder deine Sprüche raus ich fasse es nicht" lachte ich schon fast. Das war einfach nur irre.

Er grinste.

Jetzt wurde ich wieder ernst. "Was ist, wenn uns diese Männer weiter verfolgen werden?"

"Werden sie auf jeden Fall. Wir wissen aber noch nicht wie wir ihren Boss besiegen können"

"Also müsst ihr nur den Chef besiegen damit alles aufhört?"

Tyler lachte ironisch. "Leider ist das nicht so einfach. Er hat mehr Erfahrung und Kraft als Liam und ich zusammen"

"Hmm" brummte ich.

"Naja egal. Liam muss jetzt erst einmal ruhen. Wäre es okay für dich, wenn du uns wieder alleine lässt?"

Ich nickte hastig und griff nach der Türklinke. "Natürlich"

"Lisa?" kam es von Liam und ich drehte mich wieder um. "Ja?"

"Behalte das alles bitte für dich das ist ganz wichtig, okay?"

"Klar mach ich und gute Besserung"

"Danke"

~

Am nächsten Morgen machte ich mich nach dem Frühstück mit den Mädels wieder auf den Weg zum Strand.

Nach allem was gestern passiert ist, haben sie aufgehört mich mit Fragen zu bombardieren und das war auch gut so. Aber andererseits machte ich mir sogar Gedanken, dass ich die beiden allein schon dadurch in Gefahr brachte, dass sie bei mir waren.

Unterwegs hielt ich ständig Ausschau nach auffälligen Leuten und hatte an jeder Ecke Angst, dass gleich jemand raus springt und uns um die Ecke schleift. Das alles machte mich schon ganz paranoid.

Kurz nachdem wir angekommen waren, kamen auch Liam und Tyler.

Ich hob überrascht meinen Kopf und starrte den oberkörperfreien Liam an. Seine Kratzer waren nur noch hellrote Linien und von weitem sah man sie fast gar nicht.

Sofort gesellte ich mich zu ihnen.

"Liam w-wie?"

"Wie was?" er zog seine Sonnenbrille aus und sah auffordernd zu mir auf.

"Wie sind deine Wunden so schnell verheilt?"

"Ich sagte doch das geht schnell bei mir außerdem hatte ich einen guten Arzt" er grinste Tyler an und klopfte auf den Platz neben sich, wo ich mich auf dem warmen Sand nieder ließ.

"Aber das ging echt extrem schnell. Das ist ein Wunder"

"Wunder ist mein zweiter Vorname"

Ich schlug ihm auf den Arm und klatschte mir direkt danach selbst die Hand auf den Mund. "Oh Gott sorry hab ich ganz vergessen" sagte ich mit einem entschuldigenden Blick auf die roten Kratzspuren.

Er lachte. "Alles gut ich spüre es kaum noch. Willst du vielleicht Pommes? Haben wir eben geholt, weil wir ja das Frühstück verschlafen haben"

Er drehte sich zur Seite und nahm Tyler die mittelgroße Pappschale mit Pommes und Ketchup aus der Hand.

"Hey!" beschwerte sich dieser lautstark mit vollem Mund aber darauf achtete ich gar nicht mehr.

Als ich kurz Liams Rücken sah, fiel mir sofort das T-Shirt gestern ein. Eigentlich müssten auf dem Rücken zwei Kratzer zu sehen sein, die viel größer und auffälliger waren als alle anderen aber dort war nicht mal eine einzige Wunde. Nur das Tattoo.

Ich zog meine Augenbrauen zusammen. Also entweder ich drehe wirklich durch oder irgendjemand hat die Löcher gestern einfach ins T-Shirt geschnitten. Ja das müsste es sein. Zwar war es komisch sowas zu tun - warum auch? - aber er oder sie hatte bestimmt seine Gründe.

"Willst du?" riss mich Liams Stimme aus meinen grüblerischen Gedanken und ließ mich aufzucken.

Er hielt mir die Pommes vor die Nase. Schnell schüttelte ich den Kopf. "Nein danke ich habe eben gegessen. Behaltet es lieber ihr braucht das mehr"

"Gut, das gehört nämlich mir". Tyler riss Liam die Pommes weg und aß genüsslich weiter.

Ich lachte. "Da hat wohl jemand Tage lang nichts gegessen"

"Liss? Komm mal kurz!" rief mich auf einmal Jess von der Liege aus.

Ich seufzte und ging zu ihr und Emy. "Was'n?"

Sie hielt mir ihr Handy mit ausgestrecktem Arm vor das Gesicht und sah mich erwartungsvoll an.

Erst sah ich auf das schwarze Display dann zu Jess und zog eine Augenbraue hoch. "Denkst du ernsthaft ich sehe das, wenn die Sonne direkt da drauf scheint?"

Sie verdrehte die Augen. "Emy und ich haben uns überlegt morgen Fallschirmspringen zu gehen, was denkst du?"

Ich richtete mich wieder auf. "F-Fallschirmspringen?"

Sie zuckte mit den Schultern. "Ja irgendwas aufregendes müssen wir hier doch tun. Ich kann nicht jeden Tag nur am Strand liegen und Löcher in die Luft starren"

"Aber muss es denn ausgerechnet Fallschirmspringen sein? Es gibt doch bestimmt auch Kajak oder Bootstouren" versuchte ich mich sichtlich nervös herauszureden.

"Dein ernst? Das ist doch langweilig du Noob"

"Du hast doch genauso wie wir unsere Fallschirmausbildung gemacht und bist schon sieben Mal gesprungen. Das müsste für dich doch kein Problem mehr sein" kam Emy zu Wort. "Wir dürfen jetzt sogar alleine springen also warum nicht?"

"Ja schon aber es ist nun mal kein Radfahren"

Ich wollte nur nicht zugeben, dass ich trotz den sieben Sprüngen immer noch Todesangst hatte. Vor allem die ersten Male bin ich vorher fast ohnmächtig geworden. Man riskiert halt einfach mit jedem Sprung sein Leben und sowas erlebt man nicht jeden Tag. Egal wie oft man springt, es ist jedes Mal etwas Krasses.

"Komm schon Lisa" Jess machte einen Hundeblick.

Ich schüttelte den Kopf. "Nenene keine zwanzig Pferde bringen mich nochmal dazu"

"Gut, dass in Jess dreißig Pferde stecken" murmelte Emy in sich hinein und da hatte sie leider Recht.

Jess hat mich dazu gebracht diese verdammte Ausbildung zu machen obwohl ich mich gewehrt habe und wie ich das getan habe. Aber am Ende hat sie mich wie jedes Mal wenn sie etwas will dazu überredet und erreicht was sie wollte.

"Komm zeig Liam was du dich traust" erwiderte Jess und streckte mir die Zunge raus.

Ich spähte kurz über meine Schulter und sah wie Liam und Tyler uns beobachteten, dann drehte ich mich wieder zu Jess und verengte die Augen.

"Der wird das sowieso nicht sehen und wenn ich das tue, dann garantiert nicht für den da" ich deutete ihr ohne mich umzudrehen mit den Augen, dass ich Liam meine.

"Sicher? Ich glaube nämlich, dass ihr euch jetzt viel besser versteht und sehe förmlich die Funken sprühen"

Ich schnaufte. "Vielleicht verstehen wir uns bisschen besser aber wer weiß wie lange das anhalten wird und außerdem heißt das noch gar nichts"

"Jaja also bist du jetzt dabei oder nicht?"
Ich verdrehte die Augen und stimmte spontan zu ohne nochmal auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden. Wenn man zu viel nachdenkt wird alles nur schlimmer - zumindest ist das meine Erfahrung.

"Gut. Achja und Mason kommt mit. Emy hat ihm eben geschrieben"

"Okay" ich nickte, wandte mich von den beiden ab und setzte mich auf meinen vorherigen Platz neben Liam.

"Na? Was wollten deine Mädels?" fragte dieser.

"Nur fragen ob wir morgen Fallschirmspringen gehen"

"Und haste kein Schiss?" schmunzelte er.

"Nein. Naja ein bisschen" fügte ich noch kleinlaut hinzu.

Er lachte. "Soll ich vielleicht mitkommen damit du keine Angst hast?"

Mein Herz machte einen Sprung. "Nein auf keinen Fall!" platzte es etwas zu laut aus mir heraus. Er sollte auf keinen Fall dabei sein, wenn ich eine Panikattacke bekomme. Mein Herz flippte auch so schon aus, wenn er in der Nähe war.

"Warum? Ich beiße dich doch nicht"

"Da bin ich mir nicht so sicher" lachte ich und legte nebenbei kurz meine Hand auf seinen Oberarm.

Er lächelte und sah zuerst meine Hand an, dann blickte er direkt in meine Augen.

Schnell wandte ich den Kopf ab. "Ich gehe dann mal wieder zu den Mädels, viel Spaß noch"

"Dir auch" antworteten Liam und Tyler gleichzeitig.

~

So nervös wie schon lange nicht mehr saß ich im Flieger und blickte aus dem Fenster. Die Bäume und Häuser wurden immer kleiner und die Wellen vom Meer sahen immer mehr so aus als ob sie sich in Zeitlupe bewegten und je mehr ich über das nachdachte, was ich hier wieder tat, desto verrückter wurde ich innerlich. In einem anderen Land und sogar Kontinent Fallschirm zu springen war schon ein großer Unterschied mal abgesehen davon, dass mein letzter Sprung ewig her war.

Automatisch fasste ich an meine Kette, die ich vorhatte vor dem Sprung unter mein Top zu stecken und fummelte nervös an der Feder rum.

"Okay wir haben die Höhe von 4.000 Metern erreicht. Checkt nochmal alles bevor ihr springt!" rief uns Pedro, ein professioneller Fallschirmspringer zu, da der Flugzeugmotor extrem laut war.

Ich prüfte alles und achtete darauf, dass der Helm gut saß. Dasselbe taten Jess, Emy und Mason, die vorhatten zusammen zu springen. Wir saßen in der Reihenfolge, in der wir sprangen. Zuerst Jess, dann Emy und Mason und dann ich.

Die Tür wurde geöffnet und Jess rutschte zur Öffnung.

"Viel Glück Jess!" rief ich ihr zu.

Sie grinste mich an und hob den Daumen, dann sprang sie.

"Leute, wenn ich sterbe, sagt Lena, dass ich sie lieb habe auch, wenn sie ein kleines Monster ist und mich jedes Mal mit ihren Pranks nervt und nicht schlafen lässt"

Emy und Mason lachten. "Das wird schon nicht passieren" sagte Emy und schon stießen auch sie sich ab und sprangen.

Jetzt war ich dran. Tief durchatmen Lisa, versuchte ich mich zu beruhigen aber irgendwie klappte einfach gar nichts so sehr ich es auch versuchte.

"Hey alles gut?" fragte mich der hellbraunhaarige Mann mit der gebräunten Haut gegenüber.

Ich nickte zögernd. "Ja ich brauche aber kurz einen Moment"

"Okay klar"

Ich steckte die Kette unter mein Top und krallte meine Hände in den Sitz. Kurz schloss ich die Augen. Alles wird gut es ist nur ein Fallschirmsprung, der komplett abgesichert ist. So viele Leute springen im Jahr, da ist es höchst unwahrscheinlich, dass ausgerechnet mir irgendwas passiert.

"Ich bin bereit" sagte ich dann und versuchte so überzeugend wie möglich zu klingen auch wenn, das nicht ganz der Wahrheit entsprach.

"Gut dann viel Spaß"

"Danke"
Ich setzte mich an den Rand und sah nach unten. Schnell merkte ich, dass das ein Fehler war; mir wurde extrem mulmig zu Mute. Zwar hatte ich keine Höhenangst aber das war dann für meinen Geschmack doch zu hoch. Ich holte tief Luft, schob einfach alle meine Gedanken beiseite und sprang ab bevor ich das alles hier bereuen konnte.

Mir peitschte der Wind ins Gesicht, mein ganzer Körper kribbelte von innen und es fühlte sich so an, als ob ich auf einem Luftstrom schwamm, der mich der Erde entgegen trug. Ich nahm die Körperhaltung an, die wir gelernt haben.
Es dauerte gefühlt eine Ewigkeit bis ich ungefähr die Höhe erreicht hatte, in der es Zeit für den Schirmflug war.

Ich zog am Handdeploy und wartete darauf, dass sich der Fallschirm öffnete und ich mit einem Ruck bremste doch das passierte nicht.

Hektisch zog ich noch einige Male an dem Griff.

Okay, nur nicht in Panik geraten zum Glück gibt es noch einen Reserveschirm. Ich versuchte auch ihn zu öffnen aber vergeblich, selbst das funktionierte nicht.

Das war's.

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