'Die Hoffnung bleibt, während...

By SarahStraeter

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Die 21-Jährige Josie verlor ihren Vater durch einen Motorradunfall. Als sie 9 Jahre alt war verließ die Mutt... More

Prolog
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 4

Kapitel 3

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By SarahStraeter

Ich wache auf. 3 Uhr Nachts. Mir war total übel und ich schwitze. Ich stehe auf und gehe in die Küche um mir ein Glas Wasser zu holen. Ich bin so nervös, dass ich sogar Nachts total fertig wach werde. Ich weiß nicht wie ich es aushalten soll, wenn meine Mutter mich nicht will. Geschweige denn überhaupt erkennt. Klar hab ich mich verändert, aber die eigene Mutter muss doch ihre eigene Tochter erkennen, oder?

Ich trinke mein Glas Wasser aus und gehe zurück ins Bett. Ich kuschle mich in die Decke und fange an zu weinen. Ich habe Angst. Schreckliche Angst. Ich vermisse meinen Vater, unser Haus, Jeff und mein altes Leben. Mein schönes altes Leben. Ich habe Angst vor der Zukunft. Angst hier zu wohnen. Ich weiß nicht mehr weiter und unwissend was die Zukunft bringt, schlafe ich mir verweinten Augen ein.

Mein Wecker klingelt. 8:30 Uhr. Ich öffne meine schweren Augenlider und gähne laut. Heute ist der Tag der Tage gekommen. Ich stehe auf und gehe ins Bad. Ich hüpfte unter die Dusche und genieße wie das warme Wasser über meine Haut prasselt. Es tut gut. Es nimmt mir ein wenig die Nervosität.

Fertig mit duschen putze ich mir die Zähne und gehe mit Handtuch bekleidet zu meinem neu eingeräumten Kleiderschrank. Ich entscheide mich für eine blaue Jeans und eine rot karierte Bluse. Dann föhne ich mir die Haare, schminke mich ein bisschen und lasse meine Haare locker über meine Schulter fallen. So kann ich gehen. Dann gehe ich in die Küche und mir fällt auf, dass ich noch gar kein Frühstück habe. Also google ich nach Restaurants oder Bäckereien wo man Frühstücken kann und siehe da: Das Restaurant von gestern bietet auch ein Frühstücksbüffet all you can eat an für 12,50€. Warum nicht.

Ich ziehe mir die Schuhe an und begebe mich zum Auto, was ich langsam auch mal tanken muss. Dann fahre ich zum Restaurant und gehe rein. Ich frage nach dem Frühstücksbüffet, zahle dann im voraus und begebe mich zu einem Tisch wo ich meine braune Lederjacke an den Stuhl hänge. Das Büffet sieht lecker aus, es gibt Brötchen, gekochte Eier, Bacon, Aufschnitt und vieles mehr. Köstlich. Ich begebe mich dahin und nehme mir sämtliche Sachen auf meinen Teller.

,,Ach schon wieder hier?'' ,höre ich eine stimme sagen. Ich wirble herum und sehe in die Augen des Kellners gestern.

,,Ja, anscheinend schon.'' ,antworte ich und drehe mich wieder zum Büffet.

,,Wieder allein?''

,,Tatsächlich, ja.''

,,Ich habe auch Hunger.'' ,er nimmt sich einen Teller und bedient sich auch am Büffet. Ich sehe ihn kurz an und dann wieder weg.

Ich gehe zurück zum Tisch, gefolgt von dem Kellner der sich gegenüber von mir setzte als ich mich auf meinen Platz begebe.

,,Ich esse mit dir. Du siehst so einsam aus wenn du hier alleine sitzt.'' ,er grinst mich schief an und ich nicke.

,,Kein Problem.''

,,Wie heißt du eigentlich?'' ,fragt er schließlich nach.

,,Josie.''

,,Freut mich Josie. Ist das ein Spitzname?'' ,er ist nett.

,,Ich heiße Josephine. Aber alle nennen mich halt Josie.'' ,ich beiße von meinem Brötchen ab und trinke von meinem Orangensaft. Es ist unglaublich lecker hier.

,,Und wie heißt du?'' ,frage ich nun nach und beiße noch mal von meinem Brötchen ab.

,,Ken. Abkürzung von Kenneth. Aber wie gesagt, alle nennen mich halt Ken.'' ,er grinst. Ich grinse zurück.

,,Freut mich.'' ,ich halte meine Hand hin und er nimmt sie lachend entgegen.

,,Und du bist also neu hier in der Stadt? Wo kommst du denn her?'' ,er hat einen leichten Akzent. Ich glaube es klingt Englisch.

,,Ich komme aus Dortmund.'' ,er nickt.

,,Und was verschlägt dich von dieser großen Stadt hier ins kleine Dorf?'' ,ich beiße mir auf die Unterlippe und sehe verträumt auf meinen Orangensaft.

,,Neues Leben halt.'' ,antworte ich knapp und zwinge mich zu einem Lächeln.

,,Du möchtest nicht drüber reden. Ist okay.'' ,er zwinkert mir zu und lächelt.

,,Wo kommst du her? Dein Akzent klingt anders.'' ,er lacht.

,,Ich bin Engländer. Ich bin vor 8 Jahren nach Deutschland gekommen. Mit meinen Eltern. Mein Vater ist halber Deutscher gewesen und somit sind wir nun hier und führen dieses Restaurant.''

,,Ach, es gehört deiner Familie?'' ,ich sehe ihn fragend an und er nickt.

,,Genau.'' ,ich sehe mich noch mal um. Geschmack haben sie. Es ist einfach ein schönes Restaurant.

Ken und ich unterhalten uns noch etwas und er nimmt mir unbewusst etwas meiner Nervosität die ich vor dem Frühstück noch hatte. Er ist nett und höflich. Er hat blonde zottelige Haare, die trotzdem perfekt auf seiner Kopfhaut liegen. Blaue Augen und ein echt schönes lächeln. Er trägt ein weißes Shirt und er hat ein Tattoo um sein Handgelenk. Sieht aus als hätte er sich ein breites Armband als Tattoo stechen lassen.

,,Ken! Jo, bro. Wann hast du Feierabend?'' ,eine laute Stimme unterbricht unsere Unterhaltung und drei Personen kommen auf mich zu. Zwei weibliche und ein Typ.

Eine von den Frauen geht auf Ken zu und küsst ihn innig auf den Mund. Okay..

,,Wer ist das, Ken?'' ,fragt sie zickig und er sieht zu mir.

,,Ach sie war so einsam, also wollte ich höflich sein und ihr Gesellschaft leisten. Also Anna, keine Sorge. Ich bin bloß nett.'' ,er zwinkert ihr zu und sie küsst ihn noch mal.

Anna war knapp bekleidet und hatte braune lange Haare. Ihre Augen stechen komplett raus, sie waren grün und sie ist echt total hübsch.

,,Ich habe jetzt Feierabend wenn ihr wollt. Wo wollt ihr hin?'' ,fragt Ken sie.

,,Natürlich zu dir. Wohin denn sonst?'' ,sagt der Typ neben Anna.

,,Willst du mit?'' ,Ken sieht mich fragend an und ich schüttle den Kopf.

,,Nein, ich habe noch was zu erledigen. Viel Spaß dann.''

Ken nickt und haut mit seinen Freunden ab. Nun bin ich wieder alleine. Ich habe Ken's Gesellschaft echt genossen. Er hat mir ein Stück meiner Einsamkeit genommen und es war extrem angenehm.

Als ich dann mit dem Essen fertig bin gehe ich zum Auto und fahre erstmal tanken. Danach tippe ich die Adresse meiner Mutter ins Navi und atme noch einmal tief ein und aus. Meine Nervosität ist wieder gestiegen. Super.

Ich fahre los. Laut Navi sind es 10 Minuten von hier, was stimmt. Ich parke vor einem großen hellgrauen Haus mit schwarzem Dach, blauen Fenstern und einer riesen Einfahrt mit einem Tor. Ich steige aus und sehe den Nachnamen meiner Mutter. Lintfort. Das Tor steht offen, also beschließe ich einfach reinzugehen Richtung Haustür. Meine Beine zittern. Eigentlich zittert mein kompletter Körper und mein Herz schlägt mir bis zum Hals. Mir stehen die Tränen vor Angst in den Augen und ich weiß nicht was ich tun soll. Am liebsten würde ich einfach wegrennen, aber das ist feige. Ich muss sie treffen. Meine Hand begibt sich zur Klingel und drückt. Ein schriller Ton ertönt und ich höre wie sich im Haus was bewegt. Ich will wegrennen. Einfach wieder weg. Ich gehe einen Schritt zurück und schon öffnet sich die Haustür.

Eine Blonde Frau. Blaue Augen. Schlank. Blaues Shirt, weiße Jeans und schicke blaue Schuhe. Sie starrt mich an. Ich starre sie an. Sie sieht aus wie ich, wie mein Vater immer gesagt hat. Sie sieht einfach aus wie ich.

,,Als würde ich in einen Spiegel gucken.'' ,presst es leise aus mir heraus und sie starrt mich weiter geschockt an.

,,Mama was hier hier los?'' ,ich höre eine Kinderstimme. Ein Mädchen.

Ein kleines Blondes Mädchen kommt um die Ecke und sieht mich an.

,,Mama wer ist das?'' ,fragt sie und meine Mutter sieht zu ihr runter.

,,Geh bitte rein Luisa. Ich komme gleich wieder.'' ,das Mädchen geht. Meine Mutter kommt raus und schließt die Tür.

Sie kommt auf mich zu und streicht über meinen Kopf. Sie sieht meine halb lockigen blonden Haare an und streicht mir dann über mein Gesicht.

,,Josie.'' ,flüstert sie. ,,Gott Josie. Es tut mir so leid.'' ,sie umarmt mich. Ich bin überfordert und weiß nicht ob ich die Umarmung erwidern soll. Ich war mir unsicher und kann nicht anders als drauflos zu weinen. Sofort löst sie sich von mir.

,,Was machst du hier?'' ,fragt sie schließlich und ich versuche irgendwas zu sagen aber ich kann sie einfach nur anstarren.

,,I-Ich wohne jetzt hier.'' ,bringe ich dann nach ner Zeit heraus.

,,Was ist mit deinem Vater?'' ,ich schlucke. Ich sehe zu Boden und mir steigen wieder die Tränen in die Augen.

,,Er hatte einen Motorradunfall und ist nun.. weg.'' ,ich kann nicht sagen dass er gestorben ist, aber sie versteht das trotzdem und sieht mich mitleidig an.

,,Das tut mir so leid. Scheiße.'' ,sie streicht mir über die Schulter und ich kann nicht anders als einen Schritt zurück zu gehen.

,,Tut mir leid, i-ich muss gehen.''

,,Sehen wir uns wieder?'' ,höre ich meine Mutter doch ich ignoriere sie.

Ich laufe zum Auto und setze mich rein. Sie tut so als wäre nie was passiert. Ich habe nur eine Entschuldigung gehört und sonst nichts. Sonst hat sie so getan als hätte ich ihr verziehen und würde ihr direkt mein Leben anvertrauen. Aber sie war nett. Und ich habe eine kleine Schwester. Ich habe mir schon immer eine kleine Schwester gewünscht. Ich muss mir erst einmal im klaren werden, was ich will. Will ich Kontakt zu ihr aufbauen? Was will ich eigentlich? Ich weiß nicht mehr weiter und breche in Tränen aus. Meine Gefühle spielen Achterbahn und ich weiß nicht mehr wohin. Ich will nicht nachhause, ich will raus. Ich schlage auf mein Lenkrad und dann höre ich ein klopfen an meiner Fensterscheibe. Ken.

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