Don't trust | yoonmin

By StoriesForV

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ABGESCHLOSSEN Irgendein Account ohne Bilder schreibt Jimin auf einmal an. Natürlich ist er am Anfang skeptisc... More

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By StoriesForV

In den nächsten paar Tagen war Yoongi überraschend ruhig. Mit ruhig meinte ich, dass er mich nur noch in Ruhe ließ und fast nie redete. Er ließ mich tun, was ich wollte, redete nur mit mir, wenn er mir etwas zu essen anbot und bestrafte mich überhaupt nicht mehr.

Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte. Ja, das war eigentlich immer das, was ich immer wollte, aber nun war es so ruhig, dass es zu ruhig war. Ich selber hatte in diesem Haus ja nichts interessantes zu tun und nun merkte ich, dass das spannendste, das mir hier passierte, mit Yoongi zu tun hatte.

Nicht, dass er nur damit aufhörte, mich zu schlagen. Er nahm mich auch gar nicht mehr in den Arm oder war gewisser Weise nett zu mir. Man konnte ja auch schlecht zu jemandem nett sein, mit dem man kein Wort austauschte.

Auch wenn ich es nicht wirklich zugeben wollte, ich vermisste seine Aufmerksamkeit. Es war nicht wie früher, wo er mich in mein Zimmer eingesperrt hatte und nur zu mir kam, um mir Essen zu geben. Das war schlimm damals. Aber nein, es war anders. Er ließ mir ja Freiraum und ließ mich in seinem gesamten Haus sein. Doch irgendwie war das nicht genug für mich. Ich wollte ihn wieder bei mir spüren. Ich vermisste ihn. Das war mir auf jeden Fall aufgefallen.

Gerade saß ich auf dem Sofa und guckte Spongebob. Ich kannte alle Folgen schon, aber ich mochte die Serie immernoch. Gerade lief die Folge, in der Spongebob seine Hose zu lange gewaschen hatte und sich eine neue kaufen musste. Er kaufte sich eine runde Hose und auf einmal erkannte ihn niemand mehr. Irgendwie dumm. Würde mich meine Familie auch nicht mehr erkennen, wenn ich irgendwann nach Hause kommen würde? Menschen konnten sich äußerlich ja ziemlich schnell verändern.

Nun war die Folge zuende und eine andere Serie begann. Eine, die ich nicht mochte. Also schaltete ich um.

Yoongi saß in der Zeit am Küchentisch und war am Handy. Irgendwie war er in den ganzen letzten Tagen nicht in meiner Nähe, sprich wenn ich auf dem Sofa saß, saß er am Esstisch. Wenn er auf dem Sofa saß und ich zu ihm ging und mich neben ihn setzte, ging er mach ein paar Minuten aus dem Raum und kam erst nach ein paar Stunden wieder und setzte sich wie zu erwarten nicht zu mir, sondern an den Esstisch. Er dachte wohl, mir fiel das nicht auf, aber das tat es.

Ich schaute zu Yoongi rüber. Ich wollte so gerne wissen, wieso er mich mied. Sollte ich ihn fragen? Ich biss mir auf meine Unterlippe. Doch ich entschied mich erstmal, einfach weiter Fernseher zu gucken. Ich würde ihn wann anders fragen. Irgendwie hatte ich Angst.

In den nächsten paar Minuten war immernoch nicht passiert. Yoongi saß wie vorhin an dem Esstisch und ich auf dem Sofa. Und ich ahnte schon, dass dies die nächsten Stunden auch so weitergehen würde. Deshalb sprach ich ihn einfach an und stellte die Frage, die die ganze Zeit schon in meinem Kopf herumschwirrte.

,,Yoongi?", fing ich an.

Der angesprochene guckte von seinem Handy hoch und schaute mich fragend an.

Wow, dies war das erste mal seit Tagen, dass Yoongi mir mal richtig Beachtung schenkte.

,,Ähm, darf ich dich etwas fragen?", redete ich weiter, nachdem ich merkte, dass Yoongi mir zuhörte.

,,Ja.", sagte er nur kurz.

Ich schluckte. ,,Wieso ignorierst du mich?", fragte ich. Das war eigentlich ziemlich mutig von mir, soetwas zu fragen. Wer weiß, wie Yoongi darauf reagieren würde.

,,Tu ich nicht. Ich rede ja jetzt mit dir.", sagte er monoton.

,,Ja aber, ich meine nicht jetzt. Sondern die letzten Tage.", sagte ich.

,,Hab ich doch auch nicht.", sagte Yoongi weiter.

Stellte er sich dumm?

,,Doch hast du.", sagte ich nun lauter.

,,Nicht in diesem Ton Jimin.", sagte Yoongi nur und schaute mich warnend an.

Die letzten Tage hatte er mich wirklich die ganze Zeit bei meinem Namen genannt. Naja, zumindest in den Momenten, in denen er mich überhaupt angesprochen hatte.

,,Aber du weißt doch, was ich meine. Wieso meidest du mich?", fragte ich weiter und wurde zum Ende hin leiser.

Yoongi seufzte auf. ,,Du meintest ja, dass ich dich scheiße behandle. Also dachte ich mal, ich lasse dich in Ruhe.", sagte er.

Ich schaute auf meine Oberschenkel. Also war ich der Grund, wieso er mich so alleine ließ. Irgendwie wollte ich das aber nicht. Erstens war mir langweilig, und zweitens brauchte ich irgendwie Aufmerksamkeit. Auch wenn ich es nicht so wirklich zugeben wollte, vermisste ich sogar die Momente, an denen er mich geschlagen hatte. Oder den Moment, an den er mich an meiner Intimstelle massiert hatte. Warte, was dachte ich da bitte!?

,,Das ist doch das, was du wolltest. Also brauchst du auch nicht so traurig zu gucken.", sagte Yoongi und widmete sich wieder seinem Handy.

Es tat irgendwie weh, dass Yoongi mich erneut nicht beachtete und anguckte. Seine ganze Aufmerksamkeit lag nun wieder auf seinem Handy. Wie gerne ich jetzt das Handy wäre.

Ich stand auf und ging auf Yoongi zu. Ich wusste nicht genau, was ich da tat, weil mein Herz mich gerade steuerte. Doch ich wollte bei Yoongi sein.

Bei Yoongi angekommen setzte ich mich direkt ihm gegenüber auf meinen Platz. Ich legte meine Unterarme auf den Tisch und schaute Yoongi intensiv an. Mein Gegenüber schaute von seinem Handy auf und guckte mich fragend an. Wir hielten Blickkontakt.

,,Was ist?", fragte Yoongi nach einiger Zeit des Anguckens.

,,Gib mir deine Aufmerksamkeit.", sagte ich ohne zu Überlegen. Ich bereute meine Worte nicht. Es war, was mein Herz wollte.

Yoongi hob seine Augenbrauen und guckte mich ungläubig an. Dann legte er sein Handy zur Seite.

,,Wie bitte?", fragte er nach.

,,Du hast schon verstanden.", antwortete ich. Ich wollte mein Gesagtes nicht wiederholen.

,,Und wie stellst du dir das vor? Was soll ich machen?", fragte Yoongi und hielt ein kleines Grinsen zurück.

,,Ich weiß nicht. Vielleicht können wir einfach... reden?", fragte ich.

Nun wurde ich wieder unsicherer. Was hatte ich mir bitte dabei gedacht? Was wollte ich damit erreichen? Dass Yoongi nun auf Knopfdruck wieder nett und lieb ist? Ich wusste selber nicht, was genau ich mit Aufmerksamkeit meinte. Ich wollte mir nichts ausdenken, was er machen sollte. Er sollte es von selber machen.

,,Reden?", fragte Yoongi grinsend.

Ich nickte nur mit dem Kopf.

,,Nagut. Über was willst du reden?", fragte Yoongi dann.

Irgendwie war es doch nicht das, was ich wollte. Ich konnte so kompliziert sein. Nun hatte ich Yoongis Aufmerksamkeit, doch war trotzdem nicht zufrieden.

,,Ich will doch nicht reden.", sagte ich dann enttäuscht. Ich sprach einfach meine Gedanken aus. Was solls.

,,So plötzlich?", fragte Yoongi und guckte mich verwirrt an.

,,Ja, ich... Ich weiß selber nicht was ich will. Egal.", sagte ich und wollte aufstehen und gehen.

,,Nein, bleib hier.", sagte Yoongi. ,,Setz dich wieder hin."

Ich setzte mich wieder auf meinen Stuhl und schaute Yoongi an.

Yoongi überlegte. ,,Na wenn du irgendetwas mit mir machen willst, können wir ja einen Film gucken. Wie findest du das?", schlug Yoongi vor.

Ich nickte zustimmend. Zwar würde Yoongis Aufmerksamkeit eher dem Film gelten als mir, doch wenigstens etwas.

,,Dann komm." Yoongi stand auf und ging zum Sofa rüber. Ich folgte ihm. Wir setzten uns mit einem kleinen Abstand neben einander. Ich ignorierte, dass ich mich gerne an ihn kuscheln würde. Was was bloß mit meinen Gefühlen los?

,,Ich entscheide, was wir gucken.", entschied Yoongi kurzerhand und machte den Fernseher an.

,,Okay.", antwortete ich. Mir war eigentlich egal, was wir gucken würden. Wenigstens war ich bei ihm.

Ich sah, dass Yoongi wieder einen Horrorfilm auswählte.

,,Neeeeeein. Bitte keinen Horrorfilm.", bat ich.

Yoongi schmunzelte nur. ,,Doch."

Er machte es sich gemütlich, nachdem er die Fernbedienung zur Seite gelegt hatte. Ich saß jedoch verkrampft da. Ich hasste Horrorfilme so sehr. Wieso wollte Yoongi immer solche Filme gucken? Mochte er es, wie ängstlich ich mich dabei fühlte und dass er der starke, angstlose dabei war?

Der Anfang des Films war bisher noch nicht wirklich gruselig. Doch das war ja immer so. Ich spürte, dass gleich der erste Jumpscare kommen würde. Ich hatte jetzt schon Angst. Wenn ich solche Filme guckte, hatte ich immer das Gefühl, dass ich in dem Film drinne war und dass alles real war. Umso mehr Angst hatte ich deshalb.

Bevor der erste Jumpscare kam, lief der Mann schon in dem dunklen Haus herum und knallte natürlich gegen ein Regal, was ein lautes Geräusch erzeugte, von welchem ich mich kurz erschreckte. Doch das konnte ich unauffällig machen, sodass Yoongi nichts merkte. Jedes Mal, wenn der Mann durch eine Tür ging und von vorne gefilmt wurde, hatte ich Angst, dass auf einmal jemand hinter ihm stehen würde.

Als dann der erste Jumpscare kam, erschrak ich und mir entwich ein kleiner Laut. Yoongi schaute kurz grinsend zu mir.

Ich schaute ängstlich zu ihm. ,,K-Kann ich zu dir?", fragte ich.

Yoongi lächelte und nickte dann. Mein Herz machte einen Sprung und ich krabbelte zu Yoongi. Ich legte mich in seine Arme und Yoongi umarmte mich.

Ich hatte immernoch Angst, doch Yoongis Nähe half mir in jedem Fall und minderte meine Angst. Er strich über meinen Rücken und wenn ein Jumpscare kam, drückte Yoongi mich noch stärker an sich und strich gegebenenfalls noch durch meine Haare. Ich genoss es, so nah an Yoongi sein zu können. Seine Wärme und sein Geruch beruhigten mich sehr.

Als der Film endlich zuende war, schaltete Yoongi den Fernseher aus. Nun spürte ich seinen Blick auf mir. Er guckte zu mir runter. Ich guckte zögerlich zu ihm hoch und wartete darauf, was er als nächstes tun würde.

Jedoch starrte er mir nur wortlos in meine braunen Augen. Wie gerne ich nun wissen würde, was er dachte. Ich guckte ihm ebenfalls in seine dunklen Augen. Ich hatte nie bemerkt, wie winderschön sie leuchteten und mich in ihnen auffingen. Ich wollte gar nicht mehr weggucken, so sehr fesselte mich Yoongis intensiver Blick.

Wann hatte ich bitte begonnen, so über ihn zu denken? Ich war doch sonst immer so abgeneigt ihm gegenüber, was also sollte das jetzt? Wenn ich darüber nachdachte, wer er war und was er mir antat, konnte ich sofort wieder weglaufen, doch irgendwas an ihm ließ mich bleiben und in seinen Armen liegen. Wie gerne ich das mittlerweile schon tat.

Ich würde so unendlich gerne wissen, ob er mir gegenüber auch so fühlte, oder mich doch immernoch als seinen Gefangenen sah. Wusste er eigentlich, wie ich ihm gegenüber dachte? Ich konnte im Moment nicht genau sagen, ob ich mich auffällig verhielt oder meine Emotionen geradewegs verstecken konnte. Wie peinlich es werden würde, wenn er davon erfahren würde, wie ich ihn mittlerweile sah. Doch mit meiner Aussage "Gib mir deine Aufmerksamkeit" hatte ich mir bestimmt einen Minuspunkt für mich geholt. Woher hatte ich bitteschön den Mut, ihm soetwas sagen zu können? Sonst war ich doch auch immer schüchtern.

Mein Ich aus der Vergangenheit würde sich bestimmt über mich aufregen und sich nur denken, wie dies nur ich sein konnte. So war ich nicht. Ich hatte Yoongi seit dem ersten Tag dieser Gefangenschaft gehasst, und nun? Er war immernoch derselbe Mensch wie vor ein paar Wochen. Also wieso dachte ich plötzlich so anders von ihm? Ich konnte keinen Grund finden, doch mich auch nicht vom Gegenteil überzeugen. Komischerweise dachte ich die ganze Zeit, dass er vielleicht doch nicht so böse war, wie er tat.

Yoongi atmete plötzlich durch und unterbrach unseren Augenkontakt.
Nun ließ Yoongi mich los, stand auf und ging in sein Zimmer. Ich folgte ihm verwirrt mit meinem Blick, bis er hinter der Flurtür verschwand und ich ihn nicht mehr sehen konnte. Die Wärme an meinem Körper verschwand mit ihm. Ich guckte traurig auf meine Oberschenkel.

Kurze Zeit später kam Yoongi wieder. Er hatte sich umgezogen und sich eine schwarze Jeans und ein dunkelblaues Hemd angezogen. Er sah so gut aus.

Er ging ohne mir einen Blick zu würdigen zu der Eingangstür. Ich guckte ihn überrascht an. ,,Wo gehst du hin?", fragte ich verwirrt vom Sofa aus.

Yoongi zog ungestört seine Schuhe an und antwortete mir nicht.

,,Yoongi?", fragte ich nochmal, mit der Hoffnung, er würde mir endlich eine Antwort geben.

Doch Yoongi widmete mir immernoch keinen Blick und zog nun seinen Mantel an.

Er schloss die Eingangstür mit seinem Schlüssel auf und öffnete diese. Kurz bevor er aus der Tür ging und diese schloss, antwortete er mir mit einem kurzen ,,Weg." auf meine Frage. Dann schloss er die Tür laut zu und schloss diese von außen ab.

Nun war ich wieder alleine.

Wieso ging Yoongi einfach so weg? Ich saß irritiert auf dem Sofa und guckte auf die geschlossene Tür. Das war echt überraschend. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass er nun einfach so abhauen würde. Ich ließ meine Schultern hängen und guckte traurig durch die Gegend. Nun hieß es wohl warten, bis er wiederkommen würde.

_

Bis morgen 💜💜

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ABGESCHLOSSEN Fortsetzung zu Don't trust Viel Spaß beim Lesen!