| ROSÉ |
»Was?!«, schreit Lucy und springt vom Stuhl auf. Ihr Kopf wird unglaublich rot und sie gibt ein undamenhaftes Grunzen von sich und ich muss lachen, als ich mich zurücklehne und sie mich mit offenem Mund ansieht. »Ich glaub's nicht!«, ruft sie aufgeregt und reisst die Augen auf. Dann beugt sie sich zu mir und sieht mich wieder ernst an. »Kann er gut küssen?«, fragt sie und ich glaube sie meint die Frage todernst. Ich blinzele und merke wie ich rot anlaufe und sie kichert wissend.
Eigentlich habe ich gedacht, ich bekäme eine Standpauke dafür, dass ich ihn geküsst habe. Dass ich Kilian und mir eine Chance gegeben habe. Und jetzt steht sie vor mir und fragt, ob Kilian gut küssen kann?
Sie stemmt die Hände in die Hüften, als ich nicht antworte, aber ich glaube mein Schweigen ist Antwort genug. Aussprechen will ich es jetzt nicht. »Rosé?«, fragt sie vorwurfsvoll und legt böse den Kopf schief. Ich schaue weg, um nicht zu lachen. »Ich dachte, dass du mich mit dem nächstbesten Messer erstichst. Aber nein, du fragst mich ob er gut küsst«, sage ich und sie kichert, dann wird sie wieder ernst und ich muss jetzt lachen.
»Ich werde dich gleich erstechen. Sag es mir. Das ist echt sterbenswichtig.«
Ja, du musst es ja wissen, Lucy.
Fast muss ich schmunzeln.
»Was willst du denn hören? Dass er gut küssen kann? Ja, okay, kann er, können wir jetzt über etwas anderes reden?«, frage ich und versuche nicht rot anzulaufen. »Du willst doch auch darüber reden Rosé!«, meint sie. Und sie hat recht. »Okay, du hattest recht, ich habe mich in ihn verliebt. Ist ja okay, du musst es mir nicht die ganze Zeit vorhalten!«, gebe ich zurück und verdrehe die Augen. »Du musst lachen!« »Ne...nein!« Doch sie hat wieder recht.
Ich muss kichern.
Wie tief sind wir zwei bitte gesunken?
Ich halte mir die Hand vor den Mund. »Gar nicht witzig, Rosé!«, zische ich mir selbst zu. Lucy lächelt, dann scheint sie nachzudenken. »Ist schon ein bisschen krass, oder? Kilian und Paul sind beste Freunde und wir beide sind beste Freundinnen und wir sind zusammen. Ist witzig, oder?«, fragte sie und grinst.
Scheiße, Paul!
Wie soll ich ihr sagen, das Paul sie nur reinlegt?
Wie soll ich ihr sagen, dass Paul mit Xander unter einer Decke steckt?
Wie sollte ich ihr sagen, dass Paul nur ein Arsch ist?
Wie kann ich ihr mit all dem nicht ihr verdammtes Herz brechen?!
»Wollen wir heute Abend ein Doppel-Date machen?«, will Lucy wissen und ich sehe ihr schon an, wie sie plant. Ich starre sie an.
Okay, falsche Frage zur falschen Zeit. Ausrede Rosé!
Schnell!
»Kilian und ich wollten uns heute Abend alleine treffen. Das ganze ist ja noch frisch und wir wollten etwas Zeit für uns. Ähm... Lucy, da ist noch etwas, das ganze darfst du niemanden erzählen! Nicht mal Paul. Wir müssen es fürs erste vor der ganzen Welt geheim halten. Wir haben unsere Gründe. Eigentlich sollte ich es dir nicht mal erzählen. Ich bitte dich. Niemand, wirklich niemand darf etwas davon erfahren. Wenn jemand nur ein falsches Wort sagt und Xander etwas erfährt, dann kann er mich erpressen. Und... und ich will Kilian nicht wegen Xander verlieren. Ich habe schon zu viel an Xander verloren«, gebe ich kleinlaut zu.
Lucy blinzelt ein paar mal, dann lächelt sie wieder wissend. » Ja, ich halte es geheim, wenn ich am Ende die Bombe platzen lassen kann. Ihr seit ja so süß, weißt du was das für eine Schlagzeile gibt, wenn alle erfahren, dass ihr zusammen seid? Oh mein Gott! Ich habe eine Idee!«, sagt Lucy aufgeregt und wieder drehen sich alle Rädchen in ihrem Kopf.
»Wenn das ganze vorbei ist und so, also mit dem geheim halten, dann gebe ich ein Interview und sage so ein kleines Detail, ihr werdet nichts dazu sagen und dann... dann können sich erstmal alle darum streiten was jetzt mit dir ist! Wäre das nicht geil? Ganz Manhattan würde sich darum prügeln! Ganz New York würde sich zerreißen!«, strahlt sie und schaut schon halb zur Decke. Ich lehne mich zurück. »Und ich dachte schon, die Idee würde von Kilian kommen«, lache ich.
»Ja genau, das wird witzig! Ich sage niemanden was! Versprochen!« »Das glaube ich dir, aber es kann sein, dass Paul einen Verdacht schöpft und dich wegen mir und Kilian ausfragt....«, meinte ich besorgt. Lucy lächelt und winkt ab. »Niemals sage ich was. Versprochen. Ich will nur am Ende die Bombe platzen lassen!« »Versprochen!«
***
Okay, komisches Gefühl.
Schrecklich!
Ich stehe vor Kilians Haus und weiß nicht warum, aber ich stehe schon circa drei Minuten davor. Was soll ich machen, wenn mich irgendeine Person entdeckt? Irgendjemand wird mich noch sehen, wenn ich auch so blöd bin und hier stehen bleibe. Ich muss immerhin in diese Sprechanlage reden, um in dieses Haus zu kommen.
Hilfe!
»Kann es sein das du Angst hast, Blondie? Die Frage ist nur vor was, ich meine, ich stehe ja nicht vor dir«, höre ich Kilians Stimme und ich wirbele herum, um ihm eine blöde Antwort zurückzugeben, aber ich sehen ihn nicht. Ich stemme die Hände in die Hüfte. »Ich? Angst? Vor dir?«, frage ich und drehe mich suchend um. Er lacht. »Ja, klar! Immerhin bin ich Kilian King.«
»Idiot! Wo bist du?« »Ich habe das Idiot gehört, Baby!«, meint er. Und dann sehe ich ihn. Er schlendert aus dem Tor mit beiden Händen in den Hosentaschen. Ich verdrehe die Augen, um meinen Herzschlag zu ignorieren, der auf einmal schneller wird. »Das war auch so gewollt ›I-d-i-o-t‹!«, betone ich, kann aber ein Lächeln nicht unterdrücken. Er zuckt mit den Schultern und auf seinem Gesicht machte sich sein attraktives Lächeln breit.
Ich muss Grinsen und wieder die Augen verdrehen. Er nimmt seine Hände aus den Taschen, packt mich und zieht mich an sich. Ich würde lügen, wenn ich sage, dass es mir egal ist, dass sich ein Kribbeln in meinem Körper ausbreitet, das definitiv nicht von der Wärme der Sonne kommt. Er legte seinen Kopf auf mein Haar. »Kilian, wir stehen auf der offenen Straße!« erinnere ich ihn, will aber nicht, dass er mich los lässt.
Ich schlinge meine Arme um seine Hüfte und halte ihn fest. Er lacht und haucht mir einen Kuss auf die Stirn. Ich schließ e die Augen, um dieses Gefühl zu genießen, das sich in mir ausbreitet. Kilian löst sich von mir und sieht mich mit seinen kristallblauen Augen an. »Du hast recht, ich will aus unserer Beziehung eine große Bombe machen, und bevor uns noch jemand sieht, gehen wir rein.«
»Gruselig! Hast du dich mit Lucy abgesprochen?«, frage ich und muss lachen. Er sieht mich an, versteht aber dann, dass Lucy das gleiche gesagt hat und lacht dann auch. Dann verschränken wir unsere Hände und er zieht mich hinter sich her. Er läuft nun auf das Haus zu und schon öffnet sich das Tor. Er zieht mich ins Haus und als wir durch die Tür sind, gehen wir hoch in den Gang, wo ich schon mal war, aber er läuft geradeaus weiter zu seinem Zimmer.
Und es ist so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Groß, dunkel und elegant, wie ich es mir bei einem King eben vorgestellt hatte. Er zieht mich zu einem schwarzen Sofa und lässt sich dort nieder. Ich setze mich neben ihn und Kilian legt einen Arm um mich. »Wollen wir einen Film schauen?«, fragt er und sieht mich an. »Ich dachte wir wollten über Xander und so reden-« »Darf ich meine Freundin nicht ein paar Stunden nur für mich haben, müssen wir jetzt über Xander reden? Solche Spasten verdienen unsere Aufmerksamkeit nicht.«
Ich atmete scharf ein.
»Okay...« Weiter komme ich nicht, da Kilian eine Hand hebt, mein Kinn anhebt und zu sich dreht. Seine Lippen kommen meinen immer näher und die Tatsache, dass sie noch nicht auf meinen liegen, macht mich mehr als nur verrückt. »So viel habe ich noch nie abends mit einem Mädchen geredet«, sagt er und ich zucke kurz zurück.
Mein Blick verdunkelte sich und ich hole aus Spaß mit der Hand aus und tue so, als wollte ich ihn schlagen.
»Darf ich raten? Das wolltest du schon immer mal sagen«, rate ich.
»Das auch«, meint er und senkt die Lippen auf meine. Okay, definitiv, spätestens jetzt will ich einen Filmabend. Ich drücke meine Lippen gegen seine und er grinst in den Kuss hinein.
»Überzeugt?«
»Leider definitiv«, flüstere ich ihm ins Ohr. Kilian lacht und zieht mich näher an sich. Und in diesem Moment vergesse ich den Termin, der am nächsten Tag auf mich wartet. Ich genieße, dass mich Kilian am Arm streichelt und mein Kopf an seiner Schulter liegt. Und ich vergesse gerade alles andere.
Es gibt nur noch ihn.
Und ich habe das Gefühl, dass gerade nichts uns trennen kann.
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Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich keinen Bock auf Drama habe.
Mähhh, das Kapitel ist sooo langweilig und deshalb freue ich mich auf das folgende Drama😂
Hehe😂
Das kann witzig werden. Wahrscheinlich schäme ich mich dann selber für das Kapitel😂😂😂❤️
Überarbeitungs-Ich:
Wow, das Kapitel habe ich voll schnell korrigiert...
Kp warum😂