SHINE -Take me back-

By helenajuliee

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Annie. Ein Mädchen aus der Zukunft. Aber sie lebt nur 50 Jahre. Das sind 18250 Tage, um zu leben. 18250 Tag... More

[-1] Widmung
[0] Prolog
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By helenajuliee

Annie P.O.V

"Piiieeeep; piiiieeeep", riss mich Casey unsanft aus dem Schlaf. Casey war mein hilfsbereites, aber umso nervigeres Haushaltselfchen. Sie weckte mich, brachte mir mein Essen und schicke ständig meine Werte ans Gesundheitszentrum. Wie gesagt - nervig! Diesen ganzen Luxus brauchte ich nicht. Ich fühlte mich irgendwie immer schlecht, wenn Casey mir etwas brachte, was ich mir auch selber hätte holen können. Gegen meinen Vater konnte ich echt nichts tun, er wollte immer, dass wir das perfekte Familienimage haben und dass wir immer gut dastehen und dass ich immer brav in die Kameras strahlte, wenn uns Journalistendrohnen fanden.

Alle sagten mir ständig, wie toll es doch sein musste, bekannt zu sein und wie wunderbar, wenn man sich alles leisten konnte. Aber nur weil meine Mutter das Hauptraumschiff gesteuert hat, als wir von der Erde zu unserem jetzigen Planeten geflogen sind, hieß es noch lange nicht, dass ich es toll fand, wenn ich permanent aufpassen muss, dass wir als Sonnenschein-Familie rüberkommen, mich als kleines Kind nie in den Sand setzen durfte (ich durfte ja bloß nicht dreckig werden) und nur mit den Personen befreundet sein konnte, die mein Vater zuließ.

Zum Glück hatte ich Larke, meine beste Freundin, die genauso tickte, wie ich. Ihre Eltern waren beide sehr gute Ärzte, weswegen mein Vater sie mochte. Er kannte sie ja zum Glück nicht so, wie sie wirklich war: Aufgedreht, verrückt und frech. Und genau dafür liebe ich sie.

Larke hat heute ein Date mit Henry, den sie auf einer nicht ganz legalen Party kennengelernt hat. Sie hat mich gestern angerufen und ich hab mein Handy erstmal auf den Boden geworden und bin rumgehüpft, weil ich mich so erschrocken habe, als sie mir ins Ohr gequiekt hat. Larke ist sehr hübsch. Ich glaube, wenn sie wollte, könnte sie fast jeden Jungen haben.

Henry schien ihr also schon wichtig zu sein, wenn sie so bei ihm so ausflippte.

Meine beste Freundin kommt in 20 Minuten, bis dahin muss ich gewaschen und angezogen sein und gegessen haben. Urghh ich hasste Stress!

„Casey, mach mir mein Frühstück und sage mir die heutigen Temperaturen!"
„Es werden heute 7- 13 Grad Celsius", antwortete die monotone Stimme.
Gut, dann ziehe ich heute meinen roten Lieblingspulli an, dachte ich mir. Ich hatte zwar einen riesigen Kleiderschrank mit großer Auswahl. Meistens brauchte ich aber trotzdem gefühlte Stunden um mir etwas zu anziehen auszusuchen.

Ich quälte mich also aus meinem Bett, stolperte und fiel sofort hin. Warum muss einem denn immer so schwindelig sein, wenn man aufsteht? Ich robbte also jetzt über den Boden um zu meinem Kleiderschrank zu kommen.

„Annie, das ist nicht gesund!", mahnte mich Casey.
„Boah halt doch mal deine beschissene Klappe!", erwiderte ich genervt.

Meinen dunkelroten Strickpulli sah ich schon, die schwarze Jeans lag etwas weiter weg. Mit einem angestrengten Gesichtsausdruck hievte ich mich hoch und ging, fast wie ein normaler Mensch, zu meinen Sachen und nahm sie mit ins Bad. Dort duschte ich mich, bis die Dusche auf einmal ausging. Wir durften nur noch 8 Minuten am Tag duschen, wegen Wasserverschwendung und so. Nachdem ich fast beim Heraussteigen ausgerutscht wäre, klammerte ich mich jetzt ans Waschbecken, während ich mich abtrocknete.

„Annie, dein Frühstück besteht heute aus einem Käsebrötchen, einem Ei und Orangensaft", ertönte Caseys Stimme aus meinem Zimmer, während aus einer kleinen Klappe drunter der Teller und ein Glas herausgefahren kamen.
Ich putzte mir erstmal die Zähne, dann hatte ich es weg. Meine blonden, langen Haare musste ich auch noch föhnen. Das dauerte immer 5 Minuten, obwohl ich glaube, dass die Menschen früher noch länger gebraucht haben, als es noch nicht diese modernen Föhne gab.

„Annie, dein Frühstück verliert Vitamine, wenn du es so lang stehen lässt!", hörte ich Casey nun sagen.
„Jahaa, lass mich doch erstmal zu Ende föhnen!", rief ich ihr angepisst zu. Aber da meine Haare jetzt sowieso trocken waren, zog ich mir schnell meinen Pulli und die Hose an und ging in mein Zimmer, bevor mich die Roboterstimme noch mal nervte.

Gerade, als ich mich hinsetzen wollte, um zu essen, klingelte es an meiner Tür. Ich ging zum Türspion und wäre fast nach hinten umgekippt, als mich ein riesiges blau-graues Auge anschaute.
Grinsend machte ich meiner besten Freundin die Tür auf. Sie fiel mir sofort um den Hals, obwohl das die Ärzte nicht gern sahen, weil das Ansteckungsrisiko dadurch erhöht wurde.

„Na mein Engelchen", begrüßte ich sie strahlend.
„Heyy Schatziii!", trällerte sie mir zu. „Kann ich gleich anfangen? Ich hab nur noch 3 Stunden bis zu meinem Date".
„Na klaro. Aber ich würde dabei essen, das hab ich noch nicht geschafft bis jetzt".
„Mach das. Also, ich hab 4 Outfits mit, ich zieh die mir mal an und du sagst mir deine Meinung ja?"
„Jup mach ich!"

Als sie ins Bad verschwand, konnte ich endlich mal in mein Brötchen beißen. Mmh, es schmeckte lecker. Naja, zumindest besser als gestern. Da hat mir Casey ein Fischbrötchen gemacht. Zum Frühstück! Das war wirklich widerlich.

„Ann, was machst du heute noch?", rief mir Larke zu.
„Vermutlich nicht viel, vielleicht ein bisschen lernen für Mittwoch...", erklärte ich ihr.
„Ne. Das kommt nicht in Frage! Ich will, dass du heute auch jemand ganz besonderen kennenlernst. Es kann dich nicht sein, dass ich jedes Wochenende mit irgendwelchen Typen zu Dates gehe und du hier immer rumsitzt und lernst!"
"Nein, ist schon gut. Lernen ist gut und ich find schon noch einen Typen mit dem ich irgendwann zu nem Date gehen kann".

In den Moment öffnete sie die Badezimmertür und trat in mein Zimmer. Larke hatte ein blaues Paillettenkleid an, was ihre Augen betonte. Es war sehr hübsch und funkelte. Das Kleid ging ihr bis kurz übers Knie. Dazu hatte sie eine schwarze Feinstrumpfhose und ebenfalls schwarze Sneaker an. Ich fand es perfekt, aber sie musste sich ja wohlfühlen.

„Lay, es ist perfekt! Es betont deine Augen und du kannst gut darin tanzen!", sagte ich ihr.
„Der Meinung bin ich auch. Supi! Und was ziehst du an?"
„Wie, was zieh ich an? Ich hab doch schon gesagt, dass ich heute nur lernen werde".
„Ja und ich hab doch schon gesagt, dass ich das nicht zulasse und dass du heute ein Date haben wirst. Von mir aus kannst du jetzt gerne widersprechen, aber du weißt doch selber, wer diese Diskussion gewinnen wird!", grinste sie mich an.
„Jaja ist ok. Und mit wem soll ich mich treffen?"
„Wie wär's mit Felix? Der ist doch nett und nebenbei auch ziemlich hot! Und er schreibt dir die ganze Zeit also wäre er doch prima!"
„Mhh... ok. Dann schreib ich ihm mal".

Sag mal, hast du
heute Abend Zeit?

Ja, warum?

Naja, wir könnten uns ja vllt mal treffen

Ja cool! Im Center?

Ja. 17:30 Uhr?

Geht klar!

„Layy es klappt! Heute Abend treffe ich mich mit Felix!"
„Wohoo sag ich doch!", antwortete sie freudig. „Kannst du mir noch mit schminken helfen? Ich treffe mich nämlich nicht erst heute Abend, sondern schon in 2 Stunden mit Henry!"

„Ja mach ich! Setz dich an den Schminktisch ok?"
Larke setzte sich hin, machte die kleinen Glühbirnen am Rand meines Spiegels and
und legte ihre mitgebrachten Schminksachen hin. Das war etwas, was die ganzen Ärzte auch nicht gut fanden. Schminke ließ die Haut schneller altern, sagten sie immer. Aber ihr war das egal, sie machte immer das, was sie wollte und ließ sich nichts von anderen sagen.
Ich trank noch schnell meinen Saft und ging dann zu ihr. Leicht blauer Lidschatten musste sein. Dazu noch ein bisschen Rouge, aber nicht zu viel. Sie sollte ja nicht aussehen, wie eine Prostituierte in diesen alten Büchern im Archiv.
Auf einmal sprang sie auf und deutete auf den Stuhl, der jetzt frei war.

„Komm schon, setz dich hin, ich will dich auch schminken!"
Da ich wusste, dass ich keine wirkliche Wahl hatte, ließ ich mich auf den Stuhl fallen. Sie legte sofort los. Larke machte mir etwas bronzenen Lidschatten und ein klein wenig lippenstift drauf. Dann rannte sie wie von der Tarantel gestochen zu meinem Kleiderschrank, zog ein dunkelblaues Kleid und eine hautfarbene Strumpfhose heraus.

„Hier, das ziehst du an! Ich muss jetzt aber weg, ich muss noch eine knappe Stunde mit meinem Skycar fliegen, bis ich da bin. Und ich will nicht zu spät kommen. Also, dir ganz viel Spaß nachher und lass es krachen!", rief sie, drehte sich einmal im Kreis und tanzte zur Tür.
„Ja, danke, dir auch viel Spaß Engelchen!", rief ich ihr noch nach, sie hatte aber schon die Tür hinter sich zu gemacht und es wahrscheinlich nicht mehr gehört.

Ich setzte mich auf meine Couch, nahm mir mein Schulzeug und las mir den Stoff durch. Wenn ich heute Abend schon nicht lernen konnte, dann wenigstens jetzt. Ich hasste es, wenn ich eine schlechte Note bekam und wusste, dass ich mehr dafür hätte tun können.
Mir fielen dabei allerdings immer wieder die Augen zu. Ich stellte mir einen Wecker auf 16:45 Uhr und schlief ein.

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