Diesmal in einem Klassenraum, setzte ich mich einfach neben den Schönling, an den ich sowieso noch fragen hatte über sein eben komisches Verhalten.
Da ich sowieso hier niemanden kannte, nutzte ich diese Situation aus und versuchte mich mit ihm anzufreunden, denn schien er mir sehr nett.
Triumphierend lächelte er vor sich hin.
Ich starrte ihn geduldig an und er zog sein Ding trotzdem durch.
"Jetzt sag schon! Wieso diese komische Frage?" fragte ich nun doch ungeduldig.
Seine komplette Haltung löste sich von seinem stolzem Getue und richtete seine Aufmerksamkeit, ganz auf mich, was mich etwas schlucken ließ.
"Ich bin froh, das du fragst." Lächelt er wieder mit seinem zu süßem Boxlächeln.
"Also ich hatte da mal ein Freundin gehabt,- (Nur gehabt? Also jetzt nicht mehr?) -und die hat mir erzählt, dass im altem Griechenland, jeder Finger mit einem bestimmten Gott verbunden war. Und diese Stelle an dem man diesen Ring trägt, sagt sehr viel über deine Persönlichkeiten aus, wusstest du das?"
"Mhm." schüttelte ich den Kopf und folgte weiter seinen Lippen, die mich wie in einen Bann zogen. Auch meine Haltung, war wie seine, ihm zugewandt, nicht verschwänkt, ganz locker und entspannt.
Er deutete auf seinen Daumen und sprach weiter.
"Wenn du dir z.B. deinen Daumen anschaust, dieser stand für Poseidon - Gott des Meeres. Er war ja ein Gott der nicht bei den anderen Göttern im Olymp war, sondern ganz allein im Meer. Deswegen steht der Daumen für einen unabhängigen Charakterzug."
Nickend musterte ich immer mehr sein perfekt geformtes Gesicht. Es ist nicht nur sein Gesicht, sonder seine Art, die mich wahnsinnig beeindruckt. Besonders schön war es auch, so einer wohlig tiefen Stimme zuzuhören.
"Also, so heißt es, dass diese Menschen eher so diese Rebellen sind und das siehst du auch daran, wenn du deine Hand öffnest-" Nahm er meine Hand vorsichtig, ich ließ es natürlich zu, versuchte in der Zeit mir die Nervosität nicht anmerken zu lassen und schaute auf meine Hand die er umformte, sodass all meine Finger näher zusammen standen, außer vom Daumen natürlich.
"dann merkst du, dass all deine Finger zusammen stehen. Nur dieser Daumen steht weit weg von ihnen und das zeigt noch mal deutlich diese Unabhängigkeit, dass Menschen, die ihren Ring eher hier tragen-" nun glitt er mit seinem Finger leicht über meinem Daumen und schien diese Berührung genauso zu genießen wie ich.
"-oft genau das machen, was sie wollen." kam mir seine Stimme nun tiefer vor, als davor aber sehr anziehend.
So erzählte er mir auch von dem Zeige- und Mittelfinger, deren Bedeutungen anhand von griechischen Göttern. Obwohl er mir klar machte, dass es nur eine Geschichte sei, schien es so als würde er alles glauen und so Glaubhaft er mir davon mitteilte, so wollte ich es auch glauben. Auch fiel mir auf, wie er immer mehr versuchte mir körperlich näher zu kommen, was ich keinesfalls abgelehnt habe, sowie auch seine tiefen Blicke in denen ich mich jederzeit verlieren könnte.
Die restlichen Schüler kamen rein und schienen ganz außer sich, wie nah ich ihm doch war. Ich ignorierte jedoch einfach das, was ich in meinem Augenwinkel sah und hörte seiner tiefen Stimme weiter zu. Nun kam auch der Lehrer rein, als die Klingel leutete und der Romantiker drehte sich stur schnacks, in Richtung der Lehrers, ließ meine Hände los.
"Hey.. bei meinem Gott hörst du einfach auf?" flüsterte ich zu ihm, schaute ihn mit einem süßen Schmollgesicht an, was ihn etwas schmunzeln ließ. Ich sah genau, wie er versuchte es zu unterdrücken aber es gelang ihm nicht wirklich.
"Tut mir leid, wir haben jetzt Unterricht." flüsterte er nur zurück und nahm einen Stift in die Hand, schenkte mir diesmal nicht mal mehr einen Blick.
Da ich weiter hinten saß, konnte ich auch vorne ganz deutlich Jungkook erkennen. Da fiel mir auch wieder auf, dass ich immer noch seine Jacke hatte und wollte aufstehen, um sie ihm wieder zu geben.
"Was machst du?" hielt mich mein Sitznachbar am Handgelenk fest.
-------------------------------