Cayren-Beatseeker: Die Schwar...

By ArzonCnaster

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Cayren-Beatseeker: Die Schwarze Pyramide(XL Leseprobe)
Kapitel 1a: Aufbruch
Kapitel 2: Der Ruf eines Freundes
Kapitel 2: Fortsetzung...
Kapitel 2: Fort.
Kapitel 2: Fortsetzung

Kapitel 1: Die Reise beginnt

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By ArzonCnaster

Cayren, im Jahr 4377

Krachend knallte die Tür zur Seite und ein pelzbesetzter Stiefel trat über die Schwelle in das Wirtshaus Schwert und Schild.

»BIIIEER!«, erschallte eine tiefe Stimme und die muskulöse Gestalt eines Nordmannes trampelte in den Schankraum und auf einmal war alles ruhig. Er sah typisch nordmännisch aus. Die Beine steckten in schweren Pelzstiefeln, eine eichenfarbene Lederhose die ebenfalls mit Pelzen geschmückt war, bedeckte seine Beine. An der Hüfte hingen zwei Wurfäxte. Sein Lederwams war mit Kettenringen verstärkt, wie auch seine Unterarmschoner. Diese waren zusätzlich mit feinen Knochen geschmückt die länglich an die Arme angepasst. Die linke Schulter verzierte der Schädel eines Eiswolfs aus dem Norden, der von innen mit einem blattgrünem Gewebe abgedichtet wurde und dem Schädel unheimlich wirkende Augen gab. Dazu hing eine Kette mit Eiswolfzähnen um seinen Hals. Hinter der rechten Schulter sah man den Griff eines Langschwertes und eine rot-grün karierte Baumwollschärpe hing bis an seine linke Hüfte herab. Sein linker Arm wurde von einem kleinen Dornenschild geschützt. Das Gesicht war leicht gebräunt und strahlte jugendliche Kraft und Stärke aus. Dunkelblondes, langes Haar fiel in Wellen auf seine Schulter, das von einem dunkelbraunen Lederband im Zaum gehalten wurde, so dass es ihm im Kampf nicht die Sicht raubte. Die Augen hatten die Farbe von tiefblauem Wasser. insgesamt war er mit seinen 1, 84 m eine imposante Erscheinung.

»Oh Nein«, stammelte der Wirt. Mit einem frisch gezapften Humpen in der Hand starrte er zur Tür und befürchtete das allerschlimmste. Der Nordmann sah den Humpen, lief geradewegs auf den zitternden Wirt zu, riss ihm das Bier aus der Hand und schluckte gierig das herrlich kühle Nass herunter. Hörte der Wirt wirklich ein Zischen als der Nordmann das Bier runterstürzte? Wiederum mit einem Knallen landete der leere Humpen auf der Theke und der Nordmann liess ein lautes Rülpsen folgen.

»Das tat gut. Wirt, gib mir noch eins!«, forderte er.

Schneller als jeder gucken konnte, verschwand auch das nächste Bier in seinem Rachen. Darauf folgte ein noch größerer Rülpser. Der Nordmann nahm den nächsten Humpen und steuerte auf einen großen freien Tisch in der hinteren Ecke zu. Mit wachsamen Blicken folgten die Bauern im Schwert und Schild dem Nordmann. Denn man wusste nie genau was einer von dieser Sorte so alles im Kopf hatte wenn sie ihren Durst auf eine so ungestüme Weise stillten. Doch, außer das er das dritte Bier nun langsamer trank, geschah nichts weiter und die Gespräche gingen weiter. Da öffnete sich die Tür noch einmal und weitere Gestalten betraten das Wirtshaus.

»Ah, da kommt ihr ja endlich, ich dachte schon ich müsste alleine unseren Sieg feiern«, rief der Nordmann.

»Nach dem du wie ´n brünftiger Blarrk vom Feren gesprung´n bist und in das Wirtshaus gerannt bist hab'n wir unsere Feren erst in den Stall gebracht«, erwiderte Ramloc Stahlschlag, der Zwerg. »Was mit deinem

werd´n soll, weiß ich natürlich nich´«, setzte er mit einem breiten Grinsen nach.

»Mach Dir um meines keine Sorgen Kurzer, das findet schon seinen Weg, du weißt doch das nichts und niemand einen Nordmann aufhalten kann wenn er seinen Durst löschen muss.«

»…und ´nen Zwerg ers' recht nix.«

Ramloc Stahlschlag war für seine Rasse recht groß geraten, etwa 1,40 m wenn man seine Lederstiefel dazu zählte. Stolz trug er eine komplette Basiliskenschuppenrüstung, die mit silbrig-grünen Schuppen schimmerte. Dazu war der Zwerg mit einer prächtigen Doppelaxt und mehreren Wurfmessern die an seinem breiten Gürtel hingen, bewaffnet. In seinem harten Gesicht prangte ein liebevoll gestutzter Vollbart und seine Augen waren von steingrauer Farbe. Die Haare waren braunrot und kurz gestutzt. Das Alter war, wie bei jedem Zwerg schwer zu schätzen, da sie bis zu 250 Jahre alt werden konnten, doch dieser hatte sicherlich schon vier bis fünf Jahrzehnte gelebt und galt somit unter seinesgleichen als Heranwachsender. Ramloc wandte sich an den Wirt und bestellte eine neue Runde Humpen dann setzte er sich zu seinem Kamerad.

»Wie ich seh´ haste schon ein'n Vorsprung, Magnus.«

»Ich hatte auch großen Durst.«

»Ja, das hab’n wir sogar drauß’n gehört.«

Der Nordmann grinste als Antwort nur breit und prostete dem Zwerg zu.

»Dann hör mal was ich dazu zu sagen hab'«, sprach Ramloc und stürzte seinen Humpen ebenfalls runter.

Ein noch größerer Rülpser entfuhr seiner Kehle und brüllend vor Lachen fuhren sie mit ihrem Wettstreit fort.

»Jedes mal das Gleiche mit euch«, erklang betont vorwurfsvoll die Stimme des Schildmeisters neben ihnen. »Kaum lässt man euch zwei alleine führt ihr euch auf wie die Schweine.«

»Hört, Hört, da kann jemand aber gut reim'n, was?«, sagte der Zwerg belustigt.

»Vielleicht solltest du Barde werden«, schlug Magnus vor.

»Wieso…Oh«, war die einzige Erwiderung.

»Jetzt setz’ dich endlich hin, Grayden oder willst du da steh'n bleiben und zu Stein erstarr'n?«

»Ach was soll´s.«

Grayden Reynhardt trug eine mittelschwere dunkelbraune, fast schon schwarze Panzerweste, die an den Schultern mit weißem Stahl abgesetzt war. Die Hände steckten in den passenden Handschuhen. An dem linken war ein Stück länglicher weißer Stahl eingearbeitet der als Enerschild in Kraft treten konnte. In der grauen Schärpe um seine Mitte steckte links sein Langschwert. Dessen Klinge war aus schwarzem Kristall geschmiedet worden und steckte in einer schmucklosen Scheide. Daneben befand sich noch ein Kurzschwert auf der rechten Seite. Er trug eine nachtschwarze Hose welche wie Seide wirkte, jedoch schützte sie wie das beste bekannte Leder. Zusätzlich waren daran für die Unterbeine und die Schenkel Metallplatten darauf genietet. Der Schildmeister trug um den Hals als einziger der Gruppe keinen Trophäenschmuck und hatte wie Ramloc braune Haare. Seine Augen besaßen die gleiche Farbe. Er machte einen Kampferfahrenen Eindruck und war es gewohnt als ehemaliges Ordensmitglied Autorität auszuüben. Sie hatten ihn doch als ihren Anführer akzeptiert, obwohl wichtige Entscheidungen von allen mitbestimmt wurden.

Grayden rief dem Wirt zu das sie für die Nacht zwei Zimmer bräuchten und bestellte allen etwas zu Essen. Der Wirt nickte und gab ihnen die Schlüssel. Im gleichen Moment gesellte sich Shana zu ihnen, eine Renegatin der Assana, ausgestoßen und von ihrem alten Clan für Vogelfrei gebannt worden. Niemand aus der Gruppe kannte eine bessere Bogenschützin und Alkemistin. Shana trug laubbraune halbhohe Schuhe und ihre Kleidung bestand aus einer Bogenschützenrüstung aus leichtem hellem Leder. Diese war mit weichen Stoffen gepolstert, der rechte Arm blieb frei zum Schießen. Sie band lediglich ein paar Lederbänder um Handgelenk und Schulter. Dazu ihren schwarzbraunen, breiten Gürtel, an dem unzählige Beutel hingen. Darüber hinaus noch ein Kurzschwert, leicht gebogen, elegant und tödlich. Shana hatte langes schwarzes Haar, das ihre helle Haut betonte. Ihre mandelförmigen, grünen Augen hatten etwas Bezauberndes und so mancher Mann konnte sich darin verlieren. Den schwarzen Hirschholzbogen und den Köcher lehnte sie an den Tisch. Sie bestellte kein Bier sondern verlangte nach heißem Blattwasser, was ihr vom Wirt einen verdutzten Blick einbrachte und leises Gelächter von den anderen Tischen. Das kümmerte sie jedoch nicht. Sie war viel zu müde von dem letzten Abenteuer.

»Schade, das Dimitrion nicht dabei gewesen ist«, sagte Grayden als er sich setzte.

»Ja, schade dass er so viel zu tun hat. Dennoch freue ich mich für ihn«, sagte sie.

»Damit gehen auch Pflichten einher, schließlich trägt er auch die Verantwortung über ein kleines Dorf und das ist bestimmt nicht leicht. Steuern bestimmen, Gesetze erlassen, Ernten überwachen, Verteidigungen errichten und so weiter und so weiter.«

»Dafür kann er jede Nacht in einem Bett schlafen, muss nicht mit einem Auge wach bleiben, Wache halten...«

»Hey, wir sin' auch noch da«, rief der Zwerg mit voll gestopftem Mund.

»Genau«, stimmte ihm Magnus zu.

Der Wirt hatte inzwischen das Essen gebracht und auf dem Tisch standen Teller mit dampfendem Gemüse, frisch gebackenem Brot, gegrillten Schweinescheiben und eine Schale voll mit Toffeln die mit herzhaftem Käse überbacken waren. Ramloc stach mit der Gabel eine auf und roch daran. Da der Zwerg aus seiner Sicht ein Feinschmecker war, allerdings nur wenn es sich um Fleisch und Höhlenpilzen handelte, das wussten alle in der Gruppe, begutachtete Ramloc dieses Stück Toffel einem kritischem Zwergenblick. Das er dabei die Zunge aus dem Mundwinkel streckte und einen nicht gerade intelligenten Eindruck machte, hatte sich mit lautem Gelächter nur ein einziger Mensch getraut und der aß bis zu seines Lebensende nur noch Suppe.

Shana und Grayden schauten sich an und mussten wohl dasselbe denken als am Nachbartisch einige Gäste anfingen auf den Zwerg zu zeigen und hinter vorgehaltener Hand über ihn zu lachen. Mit eindeutigen Gesten versuchten Shana und Grayden ihnen das auszutreiben bevor der Zwerg davon etwas mitbekommt. Doch da war es schon zu spät und ein Humpen traf den am lautesten Lachenden am Kopf. Dieser fiel hinten über und ging mit einem lauten Krachen zu Boden.

»Wer wagt es über mich zu lach'n?«, schrie der Zwerg. »Du? Oder Du?«

Ramloc schaute zwei Bauern an die in ihrem Lästern abrupt aufhörten und unterwürfig verneinten und die Köpfe senkten um keinen weiteren Humpenwurf zu riskieren.

»Na dann is' ja gut«, grinste Ramloc und beließ es dabei. Er setzte sich schnaufend hin und stopfte die Toffel in seinen Mund.

»Schmecken gut die Dinger«, sagte Magnus zu seinem Freund.

»Mit Höhlenpilz'n wär'n se besser«, antwortete Ramloc.

»…und mit Fjordsalt«, ergänzte der Nordmann.

Grayden und Shana schüttelten nur ihre Köpfe und verdrehten die Augen, denn niemand reißt ungestraft über einen Zwerg Witze. Manchmal mussten die Menschen schmerzhaft daran erinnert werden. Die Bauern zogen ihren bewusstlosen Kumpel raus, wahrscheinlich um den Heiler des Dorfes auf zu suchen. Oder einen Eimer Wasser. Das war Shana egal, sie trank ihr heißes Blattwasser und Grayden begann von den Speisen auf dem Tisch zu essen. Shana tat es ihm gleich und die nächste Stunde waren sie damit beschäftigt ihre knurrenden Bäuche zu füllen. Danach rückten sie die Stühle an den Kamin und Grayden stopfte eine Pfeife mit Maha. Kräuterduft erfüllte den Schankraum. Grayden zog zweimal und reichte die Pfeife an Shana weiter, sie zog und reicht ihrerseits die Pfeife weiter. Nach dem das Maha geraucht war, entspannten alle und schauten gemeinsam in das flackernde Feuer. Ihre prall gefüllten Mägen taten ihr übriges so dass Magnus der erste war der gähnte und sich auf sein Zimmer begab. Ramloc folgte ihm kurze Zeit später.

Minutenlang sagte keiner von beiden ein Wort. Sie genossen einfach nur die Ruhe des späten Abends und jeder hing seinen Gedanken nach.

»Wir könnten ihn doch besuchen«, sagte Grayden auf einmal.

»Dimitrion?«, fragte Shana müde nach.

»Ja, wie lang haben wir ihn schon nicht mehr gesehen. Über ein Jahr, oder?«

»Länger. Seit dem wir uns an den schwebenden Inseln verabschiedeten, weißt du nicht mehr?«

»Doch, natürlich«, erinnerte sich Grayden. »Er hat doch mit der Tochter des Mandarrn angebändelt nach dem wir sie aus den Klauen der Harpyien befreit haben.«

»Die wollten sie doch die Teufelsklippen runter werfen, damit ihr Flügel wachsen und sie eine von ihnen wird.«

Grayden grinste leicht als er sich erinnerte.

»Harpyien sind nicht wirklich mit viel Verstand gesegnet worden.«

»Stimmt, dafür sind ihre Krallen umso schärfer.“ sagte Shana und strich sich über ihren linken Arm. Dort hatte sie eine Brutharpyie gepackt als die Gruppe an das Nest geschlichen war und sie versucht hatte Shana in Luft zu ziehen. Mit ihren Kurzschwertern hatte sich die Assana befreien können, doch gegen die Narben konnte ihre Heilkunst nichts ausrichten und so zierten drei davon ihren linken Unterarm. Die Krallen hatte sie gemahlen und als ein Pulver in einem ihrer Beutel untergebracht, sie wollte damit Versuche anstellen und herausfinden welche Verwendung sie für diese Zutat hat.

»Lass uns morgen mit Magnus und Ramloc darüber reden, ich bin zu müde und möchte mich schlafen legen«, schlug Shana vor.

Als sie nach ein paar Sekunden keine Antwort erhielt, sah sie zu Grayden rüber und sah dass der Schildmeister auf seinem Stuhl eingeschlafen war. Shana stand auf, küsste ihn auf die Stirn und nahm die Pfeife aus seiner Hand. Sie wollte nicht riskieren mitten in der Nacht aus einem brennenden Haus fliehen zu müssen. Oben angekommen hörte sie aus den hinteren Zimmern ein Schnarchen. Lächelnd ging sie in ihren Raum und schloss die Tür hinter sich zu. Schon bald hatte sie im Bett ebenfalls der Schlaf übermannt und Merphion, der Gott der Nacht, nahm sie sanft in ihre Arme. Ihre letzten Gedanken galten Grayden der morgen früh wohl mit einem steifen Nacken aufwachen würde.

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