»even if it's just a tiny little bit.«
SMILE
Die nächsten Tage verliefen merkwürdig. Wenn du Jungkook heimlich getroffen hast, war es nicht das selbe, wie bisher.
Für ihn vielleicht, jedoch nicht für dich.
Du machst dir einfach zu viele Sorgen und kannst nicht aufhören, an Taehyungs Worte auf dem Dach zu denken.
Welche Tabletten nimmt er wirklich? Hat er dir die Wahrheit gesagt? Du weißt es nicht.
Hauptsächlich willst du ihm seine
Privatsphäre schenken, willst ihn nicht mit deinem Misstrauen belasten. Teilweise willst du die volle Wahrheit.
Nun ist Soojin wieder in der Stadt, sie beschlagnahmt Jungkook schon fast für sich.
Mittlerweile siehst du ihn nur beim Essen, manchmal in den Fluren. Denn entweder nimmt er seine neuen Songs auf, oder er ist
mit ihr.
Außerdem ist dein Zeitplan voll, Taehyung
und du geben diverse Interviews, gehen auf Dates und tun vieles, was die Öffentlichkeit beeindruckt.
Gedankenverloren sitzt du am Esstisch, während alle nacheinander den Raum betreten. Jungkook sitzt wie gewohnt gegenüber von dir, dann kommt auch
schon seine Frau und streichelt lächelnd
seinen Nacken, setzt sich neben ihn.
In dem Moment, in dem ihre kalten Finger seinen Hals streifen, stellen sich all seine Haare vor Gänsehaut auf.
Nur ob er es liebend oder befürchtend fühlt, weiß niemand und wird es niemand wissen.
„Sein Flug ist vor einer Stunde gelandet und er sollte bald da sein." verkündet plötzlich Jimin, in die Richtung von Jungkook blickend.
Dieser schaut nur verwirrt, weiß nicht
mehr, was er meint und wovon er redet.
„Sein Flug? Stimmen die Gerüchte und
wir erwarten wirklich einen Gast? Wurde deshalb das Gästezimmer neu eingerichtet?" bombardiert Savannah Jimin mit Fragen.
Kurz sieht Jungkooks Assistent zu seinem Chef, atmet tief durch und will die Situation erklären, da klingelt es schon an de Tür und jeder weiß, dass es der angekündigte Gast sein muss.
Jimin will aufstehen und den Gast
empfangen, niemand hält ihn auf. Hingegen beißt Jungkook sich auf die Unterlippe, legt seine Gabel beiseite und starrt fokussiert auf seinen leeren Teller.
„Willst du nichts essen?" flüstert Soojin leise.
„Ich habe keinen Hunger." antwortet er nur.
Ihr hört, wie die Haustür sich wieder schließt und jemand einen Koffer ins Haus rollt. Dann erscheint auch schon wieder Jimin im Raum, hinter ihm der Neuling.
Der in schwarz gekleidete Mann nimmt wie
in Zeitlupe seine Sonnenbrille ab, ein großes Lächeln auf den Lippen, als er Jungkook erblickt.
Langsam steht Jungkook auf und geht auf
den dir unbekannten Mann zu, er kann nicht glauben, dass er ihn nach all den Jahren wirklich sieht, dass er auf ihn zahlen kann.
„Nicht mehr in Korea?" haucht Jungkook ungläubig.
„Ich habe dir gesagt, dass ich da sein werde, wenn es hart auf hart kommt, kleiner Bruder." schließt er Jungkook dann mit einer langen Umarmung in seine Arme.
Du willst nicht zu sehr starren, weshalb du
dich wieder deinem Essen widmest, dennoch ab und zu wieder zu den Brüdern rüber siehst.
Soojin bemerkt dein verstecktes Interesse und wirft dir einen warnenden Blick zu, den du gekonnt erwiderst.
Nur gibt es jemanden, der nicht ruhig reagiert.
Es ist Taehyung, der appetitlos seine Servierte zu Boden fallen lässt und stürmend aufstehet.
Im Vorbeigehen bleibt er kurz bei den Jeon Brüdern stehen, sieht zwischen ihnen her.
„Ihr hättet mich warnen können. Eine Woche hätte gereicht, vielleicht auch nur ein einziger Tag. Aber ihr hättet es sollen, vor allem du, Jungkook." wirft Taehyung seinem besten Freund vor und stürmt aus dem Raum.
Wie aus Reflex stehst du ebenfalls auf, willst deinem fake Freund hinterher, benimmst dich vor allen wie seine richtige Freundin.
„Was tust du?" hält Jungkook dich zischend am Handgelenk auf, was alle anderen im Raum wundert.
„Ich rede mit meinem Verlobten." zischst du zurück, schüttelst den Kopf und gehst so schnell, wie nur möglich.
Es dauert nicht all zu lange, bis du ihn einholst, da er sich nur auf die oberste Stufe der Treppe gesetzt hat, die zum Keller führt.
Mit dem Rücken zu dir sitzend, fährt er sich durch seine momentan hellbraunen Haare.
Er trägt wieder seinen Piercing in der Lippe, kaut nervös auf diesem herum. Seine langen Finger tippen nervös auf seinen Oberschenkeln herum.
Kurz überlegst du, setzt dich dann
aber zu ihm, was ihn leicht aufseufzen lässt.
„Ich weiß, dass du mich nicht sonderlich leiden kannst. Doch es wundert mich, was hier läuft. Es scheint dich mitzunehmen und mich nimmt es ebenfalls mit." öffnest du dich ihm gegenüber.
„Ach Y/N.." schüttelt er leicht den Kopf.
„Du bist doch nur eine Fälschung in diesem System. Dich kann es nicht mitnehmen, weil du ja gar keine Ahnung hast."
Gekonnt ignorierst du seine sinnlosen Aussagen, die dich nur abschrecken sollen.
„Ich weiß, was du erreichen willst. Du willst, dass ich es sein lasse, dass ich aufgebe." seufzt du.
Als er nichts erwidert, willst du erneut reden, doch er schneidet dir das Wort ab.
„Habe ich je erwähnt, dass ich dich nicht
leiden kann? Gebe ich dir etwa immer noch das Gefühl, dass ich dich nicht leiden kann?" geht er darauf ein, worüber du eigentlich nicht reden wolltest.
„Ehm Jungkook meinte-" willst du dich mit deinem Wissen verteidigen, woraufhin er die Augen verdreht.
„Und was er dir sagt, glaubst du direkt?
Ich muss nicht deine Hand halten und dir Komplimente machen, um dir zu zeigen, dass ich dich mag. So bin ich nicht und so werde ich niemals sein." dreht er seinen Kopf weg, will dich nicht ansehen.
Nun schweigst du, mit so einer Antwort hättest du niemals gerechnet. Nicht von einem Mann wie ihm.
„Ich sehe, dass du dich in ihn verliebt hast. Aber ich gebe dir einen Rat. Er ist vergeben und wird es auch immer sein. Er wird sich nie von ihr trennen." fügt er nun leise hinzu.
Schnell reißt du die Augen auf.
„Verliebt? Nein, darum geht es mir nicht." stotterst du, du liebst Jungkook nicht.
„Genau das ist das Problem, Y/N. Dir geht es also darum, eine Ehe zu zerstören?" provoziert er dich.
„Oder bist du so wie alle anderen und willst einfach nur endlich geliebt werden? Egal, ob du überhaupt das selbe fühlst. Egal, was aus euch wird oder ob überhaupt etwas aus euch wird." beendet er seine kleine Rede.
Vielleicht hat er Recht und du liebst das Gefühl, gebraucht zu werden. Dein ganzes Leben hat dich nie jemand gebraucht.
Du warst nur ein Sexsymbol, für viele eine Schlampe, mehr einfach nicht. Eine Stripperin.
Auch wenn seine Worte sich mitnehmen,
fällt dir etwas auf.
„So viel hast du noch nie mit mir geredet." lachst du nun ironisch in seine Richtung, bringst ihn dazu, dich wieder anzusehen.
Dein Gesicht dreht sich zufällig so, dass es genau vor dem seinen ist, dass ihr euch nah seid.
Vorsichtig sieht er zwischen deinen Augen hin und her und überlegt, ob deine Augen schon immer diesen Glanz gehabt haben, oder ob er ihn jetzt erst zu Augen bekommt.
„Weil wir nie etwas zu bereden haben." haucht er, will innerlich sogar ein bisschen Lächeln.
„Lächle." hauchst du nun, wie ein Windstoß.
Eine Stille herrscht, er traut seinen Ohren kaum. Er lächelt doch nie, wieso sollte er auch.
„Komm schon, Taehyung. Ich habe dich noch nie Lächeln gesehen." fügst du hinzu, er blickt zu deinen Lippen.
Weil niemand ihn Lächeln sieht, nicht nur du.
Seine Nackenhaare stellen sich auf, als deine Knie aus Versehen die seinen berühren. Als deine Hand sich auf seinen Oberschenkel legt und du dich nach vorne lehnst.
Als er spontan seine Lippen auf die
deinen legt, als er dich küsst. Ohne Lust und Verlangen, nur aus diesem ruhigen Moment heraus.
Diesem fremden Moment der Vertrautheit.
So, als hättet ihr diesen Moment erträumt und dennoch bis zu dieser Sekunde nicht erlebt.
Du spürst das kalte Metall seines Piercing
und die strömende Wärme seiner Lippen.
Kein gestellter Kuss, keine Anweisungen.
Ihr löst euch aus dem Kuss, deine Stirn legt sich an die seine und du öffnest deine Augen, während er seine noch geschlossen hält.
Er sieht nicht, was du siehst.
Er fühlt nicht, was du siehst.
Denn du schwörst, dass du ihn gerade Lächeln siehst. Wenn auch nur ein kleines bisschen.
..Fortsetzung folgt..
LY TOUR 2018 is almost over, they need to come back or I'll quit