「 devil 」 - yoonmin

Par mindyoongi

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[GER] ᴛʀɪɢɢᴇʀ ᴡᴀʀɴɪɴɢ ° ✦ fortsetzung zu angel ✦ ° ❝ My marks are on your heart, I had you from the start ❞... Plus

special: questions
special: answers
#1 Ripped gloves, raincoat
#2 Tried to swim and stay afloat
#3 Blood is thicker than water
#4 You're strong, my angel
#5 Like you wanna be loved
#6 Chapters 'n shadows
#7 Devilish hands
#8 Hell is where I dreamt of you
#9 And woke up alone
#10 Talking to the moon
#11 Boy meets evil
#12 The demons
#13 When it all comes back
#14 He left, but still haunts me every night
#15 Please take me far away
#16 Fading vision
#17 Bittersweet
#18 My safe place
#19 Big brother's arms
#20 Hey stepsister
#21 Therapy session
#22 My neighbor's worries
#23 How to value a beautiful body
#24 Cropped wings
#25 It's pathetic
#26 Pity the devil
#27 All he saw were pieces
#28 It's too cold outside
#29 The story no one dares to tell
#30 To break my own heart
#31 Home is where your heart choses to stay
#33 The numbness of your lost touch
#34 The universe's balance
#35 You on my mind, me in your heart
#36 Take my heart and make it your own
#37 Love's revival
#38 Comfort of the devilish
#39 A morning in another life
#40 Taking things slow
#41 An upset stomach
#42 Losing him was my greatest fear
#43 My heart moved in again
#44 Choose dancing over flying
#45 A solution for everything
#46 Falling right back
#47 One shattered, one saved
#48 One hell of a mind
#49 Appearances are deceiving
#50 He's still swallowing his fear
#51 Just a little more
#52 Midnight realizations
#53 Listen to my silence
#54 Parallel lines
#55 Hurt people
#56 It's got to get worse
#57 Before it gets better
#58 Trust

#32 Deals with the devil

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Par mindyoongi

Mein Herz schlug stark, als wir das Restaurant betraten. Während Yoongi seine Reservierung einlöste, wurde mir die Jacke abgenommen und an eine Garderobe gehangen. Das war das erste Mal, dass unsere Hände wieder von einander gelöst wurden, aber anders als in meinen Träumen, endete damit unsere gemeinsame Zeit nicht. Es sickerte langsam in mir durch, dass das hier gerade Realität war und Yoongi nicht so einfach verschwinden würde, zumindest schien das nicht seine Intention zu sein, wenn er schon mit mir essen ging.

Nachdem man uns zu unserem Tisch geführt hatte, nahmen wir gegenüber voneinander platz. Ganz gleich, wie oft und lange ich ihn ansah, er kam mir immer so bekannt fremd vor. Ich kannte ihn, aber entdeckte mit jedem Blick eine andere Sache an ihm, die ich vermisst hatte oder neu zu lieben begann.

"Ich dachte, du wärst verabredet", sprach ich leise, eingeschüchtert von der Athmosphäre. Damit verriet ich eigentlich, dass ich gewusst hatte, dass er hier sein würde, aber Yoongi ging darauf nicht ein. Seine Hände lagen gefaltet auf dem Tisch, erst jetzt bemerkte ich, dass er einen Anzug trug und doch tatsächlich in dessen vor mir saß. Diese Aktion war wohl nicht spontan gewesen.
"Ich bin mit dir verabredet." Er nickte knapp in meine Richtung.
"Nein-"
"Ich wusste, dass du mir folgst", gab er mit einem Lächeln auf den Lippen zu, an welchen mein Blick viel zu lange haften blieb. "Ich habe nur so getan, als würde ich jemanden anrufen."
"Und du hättest mich nicht einfach ansprechen können?", entgegnete ich. Es machte mich wütend, da mir auf diese Weise wenigstens der stechende Schmerz einer Ersetzung erspart geblieben wäre, der mich den Rest meines Tages gepiesackt hatte.

"So ist es doch viel magischer", meinte mein Gegenüber und machte dabei eine feine Bewegung mit seinen Händen, während immer noch ein verschmitztes Grinsen sein Gesicht schmückte.
"Du bist ein Arsch", sagte ich, ohne auch nur zu versuchen, es zurückzuhalten.
"Ein Arsch, der nicht aufgehört hat, deinen zu lieben." Er zuckte mit den Schultern und erwartete eine Reaktion von mir, doch ich tat nur so, als würde ich mich an der Nase kratzen müssen, damit er mein Schmunzeln nicht sah.
"Du musstest Lächeln, ich hab's gesehen", grinste er siegreich, worauf ich nur mit den Augen rollte. Seine Art schien sich nicht geändert zu haben, kein Stück.

Beschwert atmete ich ein und aus, sah mir die anderen Gäste an und bemerkte, dass sie alle so schick angezogen waren, wie Yoongi. Mit einem Mal fühlte ich mich fehl am Platz und machte mich klein auf meinem Stuhl, es war mir unangenehm. "Hättest du mich einfach angesprochen, würde ich jetzt nicht mit einem Pullover unter Anzugträgern sitzen", brachte ich gedrungen hervor, meine Hände verschwanden in der Beuteltasche meines Hoodies.
"Ich führe dich unter diesen Umständen zum Essen aus und das einzige, worüber du nachdenkst, ist deine Kleidung?", warf mir Yoongi vor.
"Was soll ich denn tun? Du bist ja bekannt für überraschende Aktionen", meinte ich giftig.
"Und da ist die erste Anspielung." Er seufzte.

Ein Kellner stellte sich an unseren Tisch und teilte uns die Karte aus. "Guten Abend meine Herren, was darf ich Ihnen zu trinken anbieten?" Ich schaute den Mann suspekt an, ich war nicht oft in solch gehobenen Läden, weswegen mir das alles nicht ganz geheuer war.
"Was möchtest du trinken?", richtete sich Yoongi an mich, "Wein oder etwas anderes?"
"Ich nehme ein Wasser", sagte ich trocken, den Kellner ansehend.
"So einfach?" Yoongi schaute mich mit einer hochgezogenen Augenbraue an.
"Ja, falls ich es dir ins Gesicht schütten muss, geht es wenigstens aus der teuren Jacke wieder raus." Ich wollte nicht, dass er dachte, sein Verschwinden würde einfach vergessen sein oder mir nichts mehr ausmachen. Auch wenn es die Wahrheit und möglicherweise offensichtlich war, wollte ich nicht, dass er wusste, dass ich ihm alles verzeihen würde, nur um ihn wiederhaben zu können. Ich hatte gedacht, dass ich zu hart mit ihm gewesen war, jedoch lachte der Ältere nur auf meinen Kommentar hin, selbst der Kellner fragte sich, wie er so reagieren konnte. Womöglich wusste er, dass er es irgendwo verdient hatte und tat es deshalb nur mit einem Lachen ab.

"Gut, ich passe mich dem Herren mal an." Der Kellner nahm die Bestellung auf und verschwand wieder im Raum, ließ uns mit den Karten zurück. "Aber such dir von der Karte aus, was du willst und such bitte nicht nach einem Gericht, das leicht zu werfen ist." Sein Grinsen blieb bestehen, es schien ihn immer noch zu amüsieren. Ich nickte einfach nur, auch wenn mir wirklich nicht nach Essen war. Ich war zu aufgeregt, mein Magen würde Nahrung bestimmt gar nicht mal annehmen, sondern sie stattdessen einfach wieder zurückschicken. Ich konnte nicht aufhören, daran zu denken, dass unsere gemeinsame Zeit auch wieder ein Ende haben würde und das wollte ich nicht. Ich wollte nicht wieder zurück zu Jin und den anderen, wollte nicht wieder zurück nach Hause, an einen Ort, an dem Yoongi nicht existierte. Ich ließ es mir nicht anmerken, aber es erzeugte ein Kribbeln in meinen Fingerspitzen. Ich wollte mehr, so viel mehr mit ihm unternehmen, als ihm gegenüber zu sitzen und von einem Tisch getrennt sein. Aber damit musste ich mich zufrieden geben, was ich auch tat. Es war mehr, als ich mir an Verdienst je zuschreiben würde.

Als ein anderer Kellner uns unsere Getränke servierte, bestellten wir gleich. Da mir nicht nach Nahrungsaufnahme war, bestellte ich einen einfachen Salat, Yoongi nahm nichts viel schwereres, womöglich ging es ihm genauso. Erst als wir wieder unter uns waren, soweit das in einem Restaurant möglich war, redeten wir wieder.

"Du bist dünner geworden", bemerkte ich. Sein Gesicht sah schmaler aus, seinen Körper konnte ich nicht beurteilen, da er sein Jacket trug.
"Und du dicker", gab er an.
"Ich nehme das jetzt mal als Kompliment auf."
"Ja, du siehst gesünder aus. Lebhafter." Er lächelte sanft und ich spürte, wie mein Herz schneller schlug. Ich freute mich, dass er so von mir dachte. Von ihm bedeutete es mir ungemein mehr, als käme es von anderen.
"Du siehst ein bisschen aus, wie ein Welpe, der im Regen stehen gelassen wurde. So, wie du dich hier umsiehst", sagte Yoongi. Ganz unrecht hatte er damit nicht, denn im Sonnenschein hatte er mich damals ganz bestimmt nicht stehen gelassen. Ich bemerkte, dass auch sein Blick sich nicht von mir hob, wir musterten uns gegenseitig ohne es anzumerken. Unsere Blicke glichen deren, die man anderen zuwarf, wenn man wusste, dass man sie kannte, sie aber mit nichts in seinem Kopf verbinden konnte.

"Du trägst die Kette immer noch", merkte er an und das Lächeln verschwand. Es war nicht so, dass sein Gesichtsausdruck traurig wurde, trotzdem wirkte sein Blick verletzt, beinahe leidend. Er hatte bestimmt nicht damit gerechnet, dass ich sie nach all den Jahren noch tragen würde.
"Ich habe sie nie abgelegt", sagte ich, "Ich habe irgendwann aus Zufall bemerkt, dass ihr Wasser nichts anhaben kann, deswegen gab es keinen Grund, sie abzunehmen." Nicht mal seine Anwesenheit und das Leid, was mich dadruch gejagt hatte, waren Grund genug gewesen.
Yoongi schob seinen Ärmel ein Stück zurück und zu erkennen gab sich ein Armband, daran hing der andere Flügelanhänger. "Warum hast du ihn mir damals mitgegeben?", fragte er. Die Stimmung, die von ihm ausging, war ruhig und vorsichtig. Man spürte, dass wir uns langsam in tiefere Gewässer begaben und wir früher oder später an einem gewissen Thema ankommen würden.

Ich streckte meine Hand aus und nahm den Anhänger zwischen zwei Finger, wollte sichergehen, dass es derselbe war, obwohl ich daran von vornherein nicht gezweifelt hatte. "Alleine kann ich nicht fliegen", flüsterte ich, was Yoongi wohl vom Sinn her nicht verstehen würde, wozu er aber nichts sagte. Stattdessen nahm er meine Hand, weil er sah, dass sie zitterte und verschränkte unsere Finger. Diese Geste war so zärtlich und fürsorglich, so sanft und liebevoll, dass ich einfach nur still da saß und sie betrachtete. Jahrelang hatten sich meine Hände nach der Sanftheit seiner gesehnt, endlich konnte ich sie wieder spüren. Mehrere Minuten ging es so, bis ich meine Gedanken aussprach, weil ich es nicht mehr aushielt, sie für mich zu behalten. "Ich habe die ganzen Jahre darüber nachgedacht, was ich falsch gemacht habe, dass du gegangen bist. Für mich hat es keinen Sinn ergeben, dass es so falsch gewesen sein soll, wenn es sich so richtig angefühlt hat." Yoongi schwieg, schaute ebenfalls unseren Händen zu, wie sie sich gegenseitig liebkosten. "Das hört sich bestimmt komisch an", fuhr ich fort, "aber wenn ich dich vermisst habe, habe ich mir Bilder von dir angeschaut."
"Das ist nicht komisch, das habe ich auch gemacht", entgegnete der Schwarzhaarige vor mir und ich sah zu ihm auf.
"Du hast dir auch Bilder von dir angesehen?"
"Von dir, du Idiot." Er lachte knapp, worauf ich einstieg. Sein Lachen war ein familiäres Geräusch, dass ich so lange nicht gehört hatte, dass sich nun dabei eine Gänsehaut an mir ausbreitete. Es war endlich wieder real und nicht nur eine Szene, die ich mir in Erinnerung gerufen hatte.

"Jin wollte aber, dass ich alle Bilder lösche. Er hat alles daran gesetzt, dass du aus meinem Leben ausradiert wirst", gab ich bedrückt an.
"Das habe ich von ihm verlangt." Ich sah ihn verständnislos an. "Was denn? Ich wollte nicht, dass du weiter an mir festhälst."
"Was hat das alles dann für einen Grund hier?", fragte ich nun mit einem eindringlicheren Ton, trennte dabei unsere Hände voneinander, was Yoongi sichtlich bedauerte. "Das hier ist nicht die Art, wie man aus dem Leben einer anderen Person verschwindet."
"Ich wollte, dass wir über uns beide reden", offenbarte er, wofür ich kein Verständnis hatte. "Warum jetzt? Das hätten wir vor drei Jahren tun können und auch sollen." Ich klang leicht erbost und vorwurfsvoll, aber er sollte spüren, dass ich damit ein Problem hatte. Er konnte nicht einfach kommen und gehen wann er wollte, mich in Stücke zerreißen und zusammensetzen wann immer er dafür Lust und Zeit hatte. Er konnte nicht für immer mit mir spielen.

"Vor drei Jahren habe ich den größten Fehler begangen, den ich je hätte begehen können und jetzt will ich das wieder gerade biegen, was noch gerade zu biegen ist." An seinen Gesichtszügen konnte ich sehen, dass er sich zusammenriss. Er hasste es, über Gefühle oder andere Menschen zu sprechen und jetzt hatte er sich selbst in diese Lage gebracht.
"Jemand hat mir mal gesagt, wenn man jemanden liebt, gibt man ihm eine Waffe. Entweder man wird damit beschützt oder verletzt. Du hast mich angeschossen", sagte ich.
"Aber ich habe den Schuss abbekommen."
"Alles, was du gespürt hast, war der Rückstoß", äußerte ich, ihm in die Augen sehend und erkannte, wie sich etwas in ihnen regte. Es war, als hätte ihn nun wirklich der Schuß getroffen, die Einsicht über mein volles Leid als Kugel, die sich durch sein Fleisch fraß, bis sie auf sein Herz traf, wo sie ihre volle Wirkung zeigte. "Wenn das nur der Rückstoß war", brachte er kleinlaut heraus, "frage ich mich, wie du mit all den Schmerzen noch vor mir sitzen kannst."

Es traf mich genauso, denn niemand hatte es bisher so auf den Punkt gebracht. Und meine Antwort darauf war: "Liebe tötet, aber nur wenn sie wiederbeleben kann."

-

Während des Essens hatten wir nicht viel gesprochen, wenn überhaupt nur über Kleinigkeiten, die uns aber in keine Richtung geführt hatten. Da wir beide nicht viel bestellt hatten, waren wir relativ schnell fertig geworden und waren nun auf dem Weg nach draußen. Yoongi hielt meine Hand, während wir die Straßenseite wechselten. Ich wollte nicht, dass es schon vorbei war und er irgendwann wieder in der schwarzen Nacht verschwand. Es ließ mich anhänglicher wirken, als ich wollte, aber ich konnte nicht verbergen, dass ich ihn bei mir haben wollte. Seine Nähe war im Moment das einzige, das meinen Lungen die Luft zum Atmen gab, deswegen hatte ich Angst, ohne ihn zu ersticken.

Yoongi hielt an einem Taxi an, was mich traurig machte. "Könnten sie den Herren in ein paar Minuten nach Hause fahren? Ich gebe Ihnen auch das Geld, das sie gemacht hätten, in denen sie hier warten", sprach er mit dem Fahrer und gab ihm ein Bündel an Scheinen, der danach praktisch keine andere Wahl hatte. Als der Ältere sich zu mir umdrehte, schaute ich ihn traurig an. "Du willst mich also loswerden", schmollte ich. Es verletzte mich wirklich, ich hatte starke Angst davor, nach Hause zu fahren und so tun zu müssen, als wäre das alles nicht passiert.
"Nein", er schüttelte knapp den Kopf, "aber ich will dir nicht zu viel geben, damit du nicht direkt wieder abhängig wirst. Auch wenn man lange nichts getrunken hat, sollte man sich nicht gleich voll laufen lassen." Ich verstand nicht, wie sein Lächeln alles wieder in Ordnung machen konnte. Er hätte mir alles mögliche an den Kopf werfen können und ich hätte es mit einem seiner Lächeln entschuldigen können. Aber ich verstand, was er sagte und meinte. Würde ich jetzt zu viel von ihm bekommen, würde ich mich wieder abhängig von ihm machen, er kannte meine Schwächen.

Er seufzte einmal wieder, wobei sein Atem als kleines Wölkchen zum Himmel aufstieg. Dann hob er die eine Hand, die nicht von meiner gehalten wurde und legte sie an meine Wange, nachdem er den Reißverschluss meiner Jacke bis ganz nach oben gezogen hatte. "Wie kannst du nicht frieren?", fragte ich, worauf er lächelte. "Ich habe eine dicke Haut." In jeder erdenklichen Weise. Ich schmiegte mich an seine Hand, sie war warm, aber es war mir zu wenig. Ich ging vor und umschloss ihn zaghaft mit meinen Armen, tat es vorsichtig, da ich nicht mehr im Affekt handelte und nicht wusste, ob er es erlauben würde. Jedoch erwiderte er die Umarmung gleich und drückte mich dankbar an sich. "Ich dachte, ich wäre für dich gestorben", sagte er leise.
"Aber begraben habe ich dich nie", entgegnete ich, es nicht wirklich bedauernd.
"Deswegen wird das hier entweder eine Beerdigung oder eine Wiederbelebung. Ich bin nie das Beste für dich gewesen, sind wir mal ehrlich und ich will, dass wir es entweder noch einmal richtig versuchen oder uns diesmal richtig voneinader verabschieden", erklärte er, aber ich gab mich zunächst unbeeindruckt. "Und wie sollen wir das entscheiden?"

"Würdest du mich hier und jetzt zurücknehmen?", fragte er und mein naives Ich kostete es nicht einmal eine Sekunde, um zu antworten: "Jeder Zeit." Obwohl ich es nicht sah, konnte ich spüren, dass ihn dies lächeln ließ.
"Und deswegen solltest du noch mal darüber nachdenken, alle Aspekte in Ruhe abwägen und eine Entscheidung fällen, die für dich die beste wäre."
"Und du?", fragte ich, kuschelte mich weiter an seinen Körper und sog den familiären Duft ein, der ihn umgab. Ich liebte mein Zuhause.
"Ich tue dasselbe", meinte er, "und in drei Tagen treffen wir uns wieder hier, sieben Uhr?"
"Ich werde da sein", gab ich ein zweites mal an diesem Tag an, diesmal mit Vorfreude.

"Bitte triff eine Entscheidung, die gut für dich ist", bat er und ich erkannte die Dringlichkeit darin. Er wollte mich nicht wieder verletzen und deshalb sollte ich für mein Wohlergehen entscheiden. "Das, was wir wollen und das, was wir brauchen sind oftmals ganz verschiedene Dinge." Womit er nicht ganz Unrecht hatte. Aber in den Jahren ohne ihn hatte ich bemerkt, dass es nicht funktionierte. Ich funktionierte nicht richtig, weil mir etwas fehlte. Ein Leben ohne ihn war möglich, aber komplett sinnlos.
"Das gilt auch für dich", sagte ich im Flüsterton.
"Ich weiß, mach dir um mich keine Sorgen." Aber das tat ich. Von dem, was ich über ihn erfahren hatte, sollte ich das auch. Vor allem weil ich nichts von all dem an ihm wiedererkannte. Ich wusste, dass sich innere Gefühle nicht auf unseren Gesichtern abzeichneten, aber es machte mir Angst, dass ich es nicht sah.

Yoongi drückte mich schwach von sich und wollte mir als nächstes die Tür des Taxis aufhalten, aber so schnell würde ich das alles noch nicht enden lassen. "Dann sollten wir aber alles zwischen uns geklärt haben. Du weißt schon, der Objektivität wegen."
Der Ältere warf den Kopf in den Nacken, bevor er mich wieder ansah. Er hätte dieses Thema am liebsten umgangen, aber das konnte er nicht, deswegen kam er direkt auf den Punkt.
"Neben den anderen Gründen bin ich nicht gegangen, weil ich dich nicht mehr geliebt habe", stellte er klar, "Ich bin gegangen, weil... ich mich mit der Zeit immer weniger selbst geliebt habe. Das ist kompliziert. Jeder hat seine Vergangenheit und du denkst vielleicht, dass ich-"
Ich schnitt ihn ab, da ich erkannte, dass es ihm schwer fiel. "Ich weiß, warum du gegangen bist, aber nicht warum du nichts gesagt hast."
Seine Gesichtszüge wurden dunkler. "Von wem...?"
"Hoseok."
"Er war bei dir?", er wurde lauter, "Wenn ich ihn das nächste mal sehe, zerstückle ich ihn." Dieser zornige Ausdruck stand ihm nicht, fand ich, aber es rührte mich, dass er immer noch diesen Groll gegen Hoseok hegte, was mich anging.

Ich nahm beide seiner warmen Hände, um ihn an meine Frage zu erinnern. Die Berührung ließ seinen Blick meine Augen wiederfinden und in der Sekunde, in der sie sie trafen, erweichte der Ausdruck in seinen Augen, als würde seine Priorität sein, mich zu beschützen. Wie traurig, wenn er sich vorgenommen hatte, mich zu beschützen und er selbst das war, was mir geschadet hatte.

"Wie hätte ich dir sagen sollen, dass du der Ozean warst, in dem ich unterging?" Er schaffte es nicht, mir ins Gesicht zu schauen.
"Oh, du vergleichst mich mit einem Ozean, nicht etwa mit einem Teich", bemerkte ich stichelnd.
"Du bedeutest mir zu viel, als dass du so wenig Platz in meiner Welt einnimmst."
Ich wollte, aber konnte es nicht zurückhalten. "Anscheinend aber so wenig, dass du mich betrügen konntest."
Es war, als würde ihn der Schlag treffen, von dem er gewusst hatte, dass er kommen würde. "Okay, das kann ich dir erklären."
"Sie sah so billig aus..." Ich verzog angeekelt das Gesicht, während Yoongi in seinen Taschen nach etwas suchte. "Bevor du weiter sprichst", er drückte mir etwas in die Hand, "sieh dir das später an." Ich sah in meine Hand und erkannte darin eine weitere Sd-karte. "Ist das die Vollversion von deinem Seitensprung?" Ich schaute ihn wieder an und schnaubte verachtend. Er überlegte kurz. "Im Grunde ja und ich hasse sie, aber das ist so ziemlich alles, was in der Nacht passiert ist."

"Mit dieser Tusse." Ich steckte die Karte ein, war aber noch nicht fertig mit dem Thema.
"Halbamerikanerin und eigentlich eine Freundin von mir." Ich ließ beide seiner Hände los und ging einen Schritt zurück, fand es unverständlich, wie er sie in Schutz nahm. "Du wagst es, mir dabei zu widersprechen?", fragte ich.
"Freunde muss man verteidigen", sagte er überzeugt.
"Mit deinen Freunden schläfst du? Also war ich auch nur ein Freund für dich?" Es spitzte sich zu.
"Ob Freund oder nicht, du solltest in der Zeit, in der wir miteinander geschlafen haben, gelernt haben, dass ich es hasse, wenn du so mit mir redest", antwortete er bissig.
"Was denn? Was soll denn passieren? Schlimmer als mit Hoseok kann es ja sowieso nicht werden." Es herrschte eine kurze, angespannte Stille, bevor ich nuschelte: "Welchen du auch mal als Freund bezeichnet hast."
"Jetzt reicht's!", stieß Yoongi aus und packte mich, doch ich kicherte, weil auch er grinsen musste und so standen wir nach einer kurzen, harmlosen Rangelei voreinander.

Er lehnte seine Stirn an meine, atmete schwer, während wir beide auf die Lippen des anderen starrten. "Warum lächle ich, wenn ich dich am liebsten schlagen würde?", hauchte ich, denn es brauchte nicht mehr, damit er es verstand. Yoongi antwortete nicht, denn sein Blick lag so gebannt auf meinen Lippen, dass ich es so deutete, dass er sich mit aller Kraft gegen den Drang wehren musste, sie nicht mit seinen zu verbinden. Mir ging es nicht anders. Dass wir uns so plötzlich so nahe gekommen waren, hatte eine gewisse Spannung in die Luft gesetzt, die wir beide gleichermaßen spürten. Ich begehrte es so sehr und sehnte mich danach, von ihm verwöhnt zu werden, doch ich wusste auch, dass meine Lippen nicht aufhören würden, zu brennen, bis ich mehr bekam. Demnach würden drei Tage unerträglich sein.

"Küss mich nur, wenn du wirklich bleibst...", flüsterte ich und mein direkter Gegenüber schloss bereuend die Augen. Wenn es wahr war, was er sagte, musste auch ihn die Begierde in den Wahnsinn treiben. Jedoch nickte er verständnisvoll. "Gute Nacht, mein Engel."

Er hielt mir die Tür des Taxis auf und wartete, bis ich eingestiegen war, bevor er sie schloss. Ich sah ihn aus dem Fenster heraus an und er lächelte traurig, ich tat ihm gleich. Mein Herz schmerzte, als wir losfuhren. Es war, als würde ich meine andere Hälfte verlassen, mein Herz, das er gefangen hielt und meinen anderen Flügel, den ich brauchte, um wieder fliegen zu können. Aber seit ich für ihn gefallen war, war ich nicht mehr geflogen, ich wusste nicht mal mehr, wie es war.
Die gerade erlebten Momente schoßen an mir vorbei, als würde mein Verstand verzweifelt versuchen, sie zu behalten, weil er Angst hatte, er würde in den nächsten drei Jahren keine neuen sammeln können. Ich betrachtete meine Hand, die der Wärme seiner nach trauerte und fühlte mir über meine Lippen, die brannten, weil sie seine nicht gekostet hatten.

"Geht er fort?", fragte der Fahrer, der uns wohl eine Weile beobachtet hatte.
"Keine Ahnung", sagte ich bedauernd.

Aber 'mein Engel' hatte er gesagt und es klang so unbeschreiblich schön.

______________________________

[Danke fürs Voten und Kommentieren]

Holy macaroni 3600 Wörter und es fühlt sich trotzdem so kurz an
Vielleicht werde ich das Kapitel irgendwann nochmal neu schreiben oder es verbessern, weil ich absolut nicht damit zufrieden bin und finde, dass es wenig Gefühl hat. Und ich schätze es, dass ihr mir immer sagt, dass es nicht kompletter Müll ist, aber ihr könnt meine Meinung hierüber nicht ändern ]:

Ich hoffe trotzdem, dass es euch gefallen hat. Wenn etwas noch unklar ist oder ich noch auf etwas anderes im nächsten Kapitel eingehen soll, sagt es mir bitte. Ich habe die ganze Geschichte und ihre Gründe im Kopf, aber ich weiß nicht, wie viel ich davon aufs 'Papier' bringe, so please help a girl out

Habt einen schönen Tag und eine möglichst schmerzfreie Woche

{030918}

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