Animagus - II - Harry Potter...

By alienor

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| Die Vergangenheit ist nur der Anfang. | Emily kehrt zurück nach Hogwarts für ihr 3. Jahr. Dieses Jahr ist S... More

1. Bei den Dursleys
[Rumtreiber] Sirius Black
2. Geständnis
3. Dementoren
4. Seidenschnabel
5. Der Angriff von Black
6. Absturz
7. Der mysteriöse Hund
8. Ein Spiel und ein Streich
9. Erkenntnisse über einen Verräter
10. Gespräch mit Lupin
[Rumtreiber] James Potter
11. Begegnung im Verbotenen Wald
12. Antworten
13. Sieg
14. Katze, Ratte, Hund und Löwin
[Rumtreiber] Remus Lupin
15. Vier Rumtreiber...
16. ... Drei Überlebende...
17. ... Zwei unschuldige Männer...
18. ...Ein wahrer Verräter...
[Rumtreiber] Peter Pettigrew
19. Vollmond
20. Durch die Zeit
21. Nachspiel
22. Zurück nach London
23. Eine gute Nachricht
24. Die Weltmeisterschaft
25. Die schlechtesten Momente und die besten
26. Rückkehr, Ankündigungen und Party
27. Mad-Eye Moody
28. Der Feuerkelch und die vier Champions
29. Reaktion
30. Ein Lichtblick
31. Von Drachen, Elfen und Vorurteilen
32. Erkenntnisse
33. Aufregung
34. Weihnachten
35. Yule Ball
36. Schöne Nacht
37. Glücklich
38. Des Rätsels Lösung
39. Die zweite Aufgabe
40. Sophia Jones
41. Die Ruhe vor dem Sturm
42. Im Auge des Sturms
43. Stürmisch
44. Wahn und Traum
45. Die dritte Aufgabe
46. Gift
48. Erwachen
49. Nexum inter geminos
50. Eine neue Zeit

47. Zwischen

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By alienor

47. Zwischen

Es war totenstill für eine Sekunde, als Sophia das aussprach was alle insgeheim schon längst befürchtet hatten. „Gift und das nicht zu wenig.“

Madam Pomfrey nickte. „Von den Farben her, würde ich sagen Aconit, Fingerhut, Eiben, Doxy-Gift und noch so einiges anderes. Jedes allein hätte für eine Vergiftung ausgereicht. Haltet sie weiter stabil, ich hole Gegengifte.“ Mit wehenden Röcken eilte die Krankenschwester in ihre kleine Kammer.

„Fred, George, ihr holt Snape“, befahl Sophia.

„Snape?“, fragte Fred irritiert.

„Können wir auch später noch klären“, sagte George und zog seinen Bruder hinter sich her.

„Was können wir tun?“ Inga klang ganz kleinlaut.

„Kennst du Wadenwickel?“

Inga nickte und machte sich gleich an die Arbeit. Einen Moment später kam Madam Pomfrey, den Arm voller Flaschen, wieder. „Haben Sie schon mal Vergiftungen behandelt?“, fragte sie Sophia.

„Oft. Das letzte Mal allerdings vor zwei Jahren“, antwortete Sophia. „Die Grundlagen habe ich noch drauf.“

„Gut.“ Mit geübten Bewegungen entkorkte Madam Pomfrey die erste Flasche, kippte den Inhalt in Emilys Mund und zwang sie dann zu schlucken. „Junge, wenn du einen schwachen Magen hast, dann solltest du besser gehen“, sagte sie zu Leo, der immer noch neben Emily saß.

Doch Leo nickte tapfer, auch wenn er sehr blass war.

Sophia löste Emily noch schnell aus der Fixierung und richtete ihr Patenkind auf. Sekunden später übergab Emily sich in die bereit gestellte Schlüssel. Madam Pomfrey verabreichte ihr immer wieder eine Dosis, bis Emily nur noch bittere Galle erbrach. „Das meiste vom Gift sollte jetzt erst einmal raus sein“, sagte Madam Pomfrey zufrieden.

Inga und Leo sahen jetzt beide etwas grün im Gesicht aus, wobei sich Inga allerdings besser hielt.

In rascher Folge verabreichten Sophia und Madam Pomfrey Emily immer neue Medikamente, Gegengifte gegen die einzelnen Bestandteile des Trankes. Es war keine Zeit mehr um genau zu bestimmen was drin war, dazu war das Gift schon zu lange in Emilys Körper.

***

Ihr Körper brennt. Flammen scheinen sie zu beißen.

Dann sind da tausend Messer, die sich in sie bohren.

Sie will schreien, aber sie kann nicht. Sie hat schon so viel geschrien, ihre Stimme versagt. Nur noch ein heiseres Krächzen kommt heraus.

Ihre Hände ballen sich zu Fäusten, so fest, dass jede einzelne Ader dunkelblau hervortritt.

Ihr Körper bäumt sich auf, unfähig gegen die Schmerzen anzukämpfen.

Sie will weg, weit weg. Wieder zu dem Platz an dem sie die Stimmen gehört hat. Mama. Papa.

Schmerz zuckt blitzartig durch ihre Lunge. Verzweifelt ringt sie um jeden Atemzug.

Am liebsten will sie jetzt aufgeben, sich ganz dem Schmerz überlassen und hoffen, dass das Nichts sie wieder aufnimmt.

Doch da ist die Erinnerung an die Stimmen. Und an ein paar grüne Augen.

Sie kann jetzt, sie darf jetzt nicht aufgeben. Es ist wichtig, dass sie kämpft.

Ein bisschen wird der Schmerz jetzt weniger, doch ihren Körper schüttelt es immer noch.

Für ein paar hoffnungsvolle Sekunden wird das Atmen wieder leichter und sie atmet die Luft in tiefen Zügen ein.

Ohne dass sie es merkt, laufen Tränen über ihr blasses Gesicht. Ob vor Erleichterung oder Schmerz weiß sie nicht.

Aber sie spürt etwas Kühles auf ihrer Stirn und an ihren Beinen, die alles umschlingende Hitze wird weniger.

Nicht lange, dann steht sie wieder in Flammen, schlimmer als zuvor.

***

Fred und George rasten durch das Schloss, hinunter über die Ländereien zum Quidditchfeld. Hoffentlich war Snape irgendwo in der Nähe und würden ihnen glauben. Aber bis jetzt hatte er sich gegenüber Emily immer weicher verhalten als gegenüber anderen Schülern, warum auch immer.

Vor dem Eingang des Labyrinthes warteten nur Bagman, Fudge, Moody, Dumbledore und Madame Maxime, die eifrig miteinander diskutierten. Snape war wohl auf seinem Platz.

Die Zwillinge verständigten sich mit einem Blick und entschieden sich Dumbledore Bescheid zu sagen. Nur Moody durfte nichts mitbekommen, schließlich war er derjenige, der Emily das Gift gegeben hatte. Noch ein Rätsel in dieser verrückten Nacht.

Kurz vor der kleinen Gruppe kamen sie schlitternd zum stehen. „Professor Dumbledore“, rief Fred.

Überrascht sahen alle zu den Zwillingen. „Mr Weasley, was kann ich für Sie tun?“, sagte Dumbledore.

„Haben Sie zwei Sekunden Zeit?“

„Es ist wichtig“, fügte George hinzu.

„Sehr wichtig.“

„Entschuldigt mich bitte für einen Moment.“ Dumbledore kam zu den beiden herüber, doch Fred und George führten ihn ein ganzes Stück weiter weg. Falls Dumbledore darüber überrascht war, dann zeigte er es nicht.

„Nun, was gibt es?“

„Jemand hat Emily-  Weiter kam Fred nicht, denn in diesem Moment gab es einen leisen Knall und Harry und Cedric tauchten wieder auf. Irgendwo im Publikum schrie jemand laut auf.

Sofort eilte Dumbledore an Harrys Seite und Fred und George waren vergessen. Entsetzt sahen sie dabei zu, wie Harry sich an die Leiche von Cedric klammerte und Dumbledore auf ihn einredete. Für ein paar winzige Sekunden war sogar Emily vergessen. Einer ihrer Mitschüler war tot, doch wie hatte das passieren können?

Mittlerweile schien auch das Publikum begriffen zu haben, dass etwas nicht stimmte und immer wieder hörte man die Rufe, dass Cedric tot sei. Von den Tribünen kämpften sich Hermine und Ron den Weg hinunter, doch die Massen ließen sie nicht durch. Auch der Rest der Weasleys war in Aufruhr. Amos Diggory stürzte auf das Feld, sein feines Haar zerrauft und Tränen auf dem plötzlich um Jahre gealterten Gesicht.

Im dem Chaos bemerkten die beiden nicht, dass Harry von Moody weggeführt wurde. Fred und George stürzten sich auf Dumbledore. „Jemand hat Emily vergiftet“, sagte Fred leise. Sie ist oben im Krankenflügel.“

„Wisst ihr wer?“, fragte Dumbledore nur. Auch er sah mit einem Mal viel älter aus.

„Moody hat ihr einen vergifteten Trank gegeben“, erklärte Fred.

„Sophia, also Miss Jones, und Madam Pomfrey kümmern sich um sie“, sagte George. „Aber wir sollen eigentlich Snape holen.“

„Dann will ich euch nicht aufhalten“, erwiderte Dumbledore ernst. „Ich muss mich um Harry kümmern. Schickt Professor Snape bitte danach zu mir.“

„Machen wir“, riefen die Zwillinge unisono und rannten dann davon als endlich Snape auftauchte.

„Messers Weasley, gehen Sie mir bitte aus dem Weg“, sagte Snape. „ Ob Sie es glauben oder nicht, es gibt Wichtigeres als einer von Ihren Späßen.“

„Es ist kein Spaß“, verteidigte George sich entrüstet.

„Wir brauchen Ihre Hilfe, Professor“, sagte Fred leise. „Emily wurde vergiftet.“

Snape hielt abrupt in seinen Bewegungen inne. „Emily Evans?“

„Ja“, kam es gemeinsam von den Zwillingen.

„Warum verschwenden wir dann noch Zeit.“ Snape strebte schon auf das Schloss hinzu. „Und erzählen Sie mir genau was passiert ist.“

***

„Und heute Abend…“, sagte Dumbledore.

„Vor dem Abendessen erbot ich mich, den Trimagischen Pokal in den Irrgarten zu tragen. Verwandelte ihn in einen Portschlüssel. Der Plan meines Meisters gelang. Er ist wieder an die Macht gekommen, und er wird mich ehren, wie es ein Zauberer nie zu träumen wagte. Dann habe ich Emily vergiftet. Sie wird die Nacht nicht überleben.“

Da war es. Das endgültige Geständnis von Barty Crouch jr., den Schülern von Hogwarts auch besser bekannt in der Gestalt von Mad-Eye Moody. Der junge Todesser hatte gerade vor den Augen von Harry, Dumbledore und McGonagall gestanden seinen eigenen Vater umgebracht zu haben, Harrys Name in den Feuerkelch geschmissen und Emily vergiftet zu haben.

"Es war so einfach. Und, dass sie panisch geworden ist, hat es noch einfacher gemacht."

Doch Harry war das in diesem Moment egal. Sogar sein verletztes Bein und die Tatsache, dass er nur knapp dem Tode entronnen war, spielte keine Rolle mehr. Crouch jr. hatte gerade gesagt, dass er seine Zwillingsschwester vergiftet hatte.

„Ich muss zu Emily.“ Harry stand auf und sein kaputtes Bein knickte beinahe unter der Last zusammen.

Dumbledore nickte nur und begleitete Harry hinauf zum Krankenflügel.

Eine dumpfe Benommenheit hatte Harry ergriffen, er wollte nicht daran denken was in dieser Nacht passiert war. Voldemorts Rückkehr, Wurmschwanz, Cedric. Immer wieder Cedric, dessen Geist ihn so verzweifelt bat seinen Körper wieder mitzunehmen. Die Todesser, wie sie Voldemort erneut folgten. Das Duell, die Schmerzen, die Geister seiner Eltern.

Endlich erreichten sie den Krankenflügel, davor warteten schon auf hastig herbeigeholten Stühlen die Weasleys, Hermine, Inga, Leo und eine fremde Schülerin, Harry vermutete sie gehörte zu Durmstrang. Aber was sie hier machte, wusste er nicht.

Mrs Weasley schloss Harry in die Arme, so als ob sie ihn nie wieder loslassen wollen würde. „Es wird alles wieder gut.“ Sie strich Harry über die verwuschelten Haare. „Sie kriegen Emily wieder hin.“

Harry konnte nur stumm nicken, er nahm das alles immer noch wie durch einen dicken Schleier war. „Darf ich rein?“

„Es tut mir Leid“, sagte Mrs Weasley. „Du musst hier draußen warten, strikte Anweisung von Madam Pomfrey.“

Geschlagen ließ sich Harry auf einen der Stühle fallen, nach dieser Nacht hatte er einfach keine Kraft auch noch darum zu kämpfen. Es war der erste Moment Ruhe in dieser langen, langen und verdammten Nacht und er atmete ein paar Mal tief ein und aus. Niemand stellte ihm Fragen, obwohl er sah, dass die Neugier in all ihrer Augen brannte. Wahrscheinlich hatte Mrs Weasley ihnen allen befohlen Harry in Ruhe zu lassen, und er war dankbar dafür.

Doch die Ruhe hielt nicht lange an, dafür machte er sich zu viel Sorgen um seine Schwester. Wie hatte er nicht merken können, dass etwas mit ihr nicht stimmte? Weil du selbst in Lebensgefahr warst, flüsterte ihm seine innere Stimme zu. Dennoch fühlte er sich schuldig, sicherlich hatte Emily gespürt was mit ihm los war. Emily war immer derjenige, die die ganze Sache mit dem Band zwischen ihnen besser drauf hatte. Und, dass musste er zugeben, geriet er öfters in Gefahr als seine Zwillingsschwester, auch wenn sie ihn oft genug begleitet hatte.

Langsam ließ Harry den Blick über die anderen schweifen. Ginny sah müde aus, genauso wie Hermine, doch beide Mädchen hielten sich gerade und ließen die Tür zum Krankenflügel nicht aus den Augen. Mrs Weasley und Bill schienen noch am ruhigsten sein, doch Mrs Weasleys Augen flackerten immer wieder unruhig hin und her. Ron schenkte Harry ein Lächeln, das wohl aufmunternd sein sollte, aber eher gezwungen wirkte.

Inga hatte die Beine angezogen und stützte ihren Kopf auf den Knien ab, Lee hatte beruhigend einen Arm um ihre Schultern gelegt. Seit Harry hier war, hatte Inga noch kein Wort gesprochen, ungewöhnlich für Emilys beste Freundin.

Leo wirkte erstaunlich gefasst, doch wenn man genauer hinsah, merkte man, dass seine grauen Augen voller Angst und Schuld waren. Seine Hände lagen zu Fäusten geballt auf seinem Schoß, während sein Gesicht ganz blass war.

Auf dem Flur ertönten Schritte und alle sahen auf. Es war Snape, dicht gefolgt von Fred und George. Snape beachtete die Wartenden kaum, sondern schritt vorbei und verschwand im Krankenflügel. Die Weasleyzwillinge ließen sich auf dem Boden nieder, da alle Stühle belegt waren.

Harry wusste er nicht ob er sich noch mehr Sorgen machte sollte, weil man Snape gerufen hatte oder beruhigt sein sollte. Wenn sich einer mit Giften auskannte, dann war das wohl der verhasste Professor, aber es hieß dass nicht auch, dass Madam Pomfrey nicht alleine klar kam?

So oder so, begann für ihn und die anderen das lange Warten.

***

Ein schrilles Piepen begrüßte Snape als er die Tür hinter sich schloss und zu dem einzigen belegten Bett eilte.

„Nicht schon wieder“, stöhnte Sophia auf während Madam Pomfrey ihren Zauberstab auf Emilys Herz richtete und einen Zauberspruch murmelte. Sofort hörte das Piepen wieder auf. Über Emilys Kopf schwebten grüne Linien, die nun wieder einen regelmäßigen Herzschlag anzeigten. Ein weiterer Zauber sorgte dafür, dass Emily genug Sauerstoff bekam und die Lunge nicht kollabierte.

„Was ist passiert?“, verlangte Snape zu wissen.

„Emily wurde von Moody vergiftet“, erklärte Sophia. Sie reichte ihm die kleine Flasche. „Wir müssen so schnell wie möglich wissen was genau drin ist und dann brauchen wir deine Gegengifte.“

„Die normalen reichen nicht mehr aus“, fügte Madam Pomfrey hinzu. „Bislang konnten wir Aconit, Doxy, Fingerhut und Eibe identifizieren, aber Moody hat noch mehr reingemischt. Solange versuchen wir sie stabil zu halten.“

„Das war der dritte Herzstillstand in den letzten zehn Minuten“, sagte Sophia und wischte mit einem nassen Tuch über die verschwitzte Stirn ihres Patenkindes. „Also beeil dich.“

Es sprach für die Situation, dass Snape nicht widersprach oder eine abfällige Bemerkung machte, sondern sich mit dem Gift in eine ruhige Ecke verzog und begann es zu analysieren. Wenige Minuten später kehrte er zu den beiden Frauen zurück.

„Es war im übrigen Barty Crouch jr, der Emily vergiftet hat“, sagte Snape leise. „Er hat einfach eine Menge giftige Pflanzen zusammen gemischt, einige stammen aus meinen persönlichen Vorräten und wurden vor ein paar Monaten geklaut.“

„Quatsch nicht“, fauchte Sophia ihn an. Auch wenn sie brennend interessierte was Barty Crouch jr., der doch eigentlich tot war, mit der ganzen Sache zu tun hatte. Aber das musste warten. Selbst wenn Crouch jr. nun nicht nur für das Leiden von Alice und Frank verantwortlich war, sondern vielleicht auch für den Tod von Lilys Tochter.

„Wie ihr schon sagtet, Aconit, Fingerhut, Eibe, dazu Efeu, Schwarzer Nachtschatten und Tollkirsche“, führte Snape aus. „Ich habe die Gegengifte da.“

„Wir haben Emily in der Zwischenzeit einen Bezoar gegeben“, erwiderte Madam Pomfrey. „Allerdings hat er nicht viel Wirkung gezeigt.“

„Kein Wunder bei der Mischung.“ Snape zückte seinen Zauberstab und rief die Gegengifte mit einem Accio zu sich. Auf so langen Strecken bestand immer das Risiko jemanden zu treffen, aber das war Snape in diesem Moment herzlich egal. Nicht wenn Lilys Tochter vor ihm lag und tödlich vergiftet war. Er wusste was er für ein Versprechen gegeben hatte.

Erinnerungen stiegen in ihm hoch, an die eine Nacht als er eine leblose Lily in seinen Armen hielt und nun Emily, die genauso stil und regungslos war. Doch die Kleine hatte immer noch eine Chance auf Leben.

***

Sie kann sich nicht mehr bewegen. Spürt noch nicht mal ihren Körper.

Aber der Schmerz ist immer noch da.

Heiß, kalt. Stechend. Brennend. Mörderisch.

Sie sieht Bilder vor ihren Augen tanzen. Schöne. Sie will dableiben, sich in ihnen verlieren. Dem Schmerz entfliehen.

Ihr Herz gibt auf, doch irgendwas lässt es wieder schlagen. Sie weiß nicht ob sie erleichtert sein soll.

Sie will nur noch dass der Kampf aufhört. Sie kann nicht mehr, hat keine Kraft mehr.

Sie lässt sich einfach nur fallen.

***

Mitternacht ging vorbei und noch immer gab es kein Zeichen, dass es Emily besser ging. Hauselfen hatten ihnen etwas zu Essen und Trinken gebracht, doch außer dem Wasser blieb alles unberührt. Jeder hing nur noch seinen eigenen Gedanken nach.

Irgendwann kam Dumbledore vorbei, begleitet von einem struppigen schwarzen Hund. Harry schaffte nur noch ein müdes Lächeln als er Sirius sah und setzte sich zu dem Hund auf den Boden. Dann schlang er die Arme um den schmalen Hundekörper und vergrub sein Gesicht in dem Fell. Sirius war die Überraschung von der Sophia gesprochen hatte.

Die anderen zu erschöpft um sich groß darüber zu wundern woher auf einmal der Hund kam. Hermine und Ron wussten eh bereits wer der Hund wirklich war und Fred und George dachten zurück an das letzte Mal als Emily verletzt war. Da war auch dieser Hund gewesen. Und wenn dieser Hund so etwas wie Emilys Schutzengel war, dann sollte er besser mal seinen Job tun, dachten die beiden.

Dumbledore entschuldigte sich wieder, er musste mit Fudge reden. In dieser Nacht würde auch er keine Ruhe bekommen.

***

Es klirrte laut als die mehrere Flaschen durch eins der riesigen Fenster krachten und dann auf einem der Betten landeten. Madam Pomfrey sah Snape streng an, doch der reparierte mit einem Schwung seines Zauberstabes eben das Fenster und begann dann Emily die Gegengifte eins nach dem anderen einzuflößen.

Zwischen jedem Gegengift lagen jeweils ein paar Minuten Pause um die Wirkung abzuwarten. Durch die abstruse Mischung der Gifte war es schwer abzuschätzen wie die Gegengifte anschlugen. Die ersten Tränke erbrach Emily wieder, eine Wirkung vom Fingerhut und dem Schwarzen Nachtschatten.

Mit jedem erfolglosen Versuch wurde Sophia rastloser und verzweifelter und am liebsten hätte sie irgendwas getan, damit sie sich nicht so machtlos fühlte, aber im Moment konnte sie nur dabeistehen und zusehen wie Snape und Madam Pomfrey sich um Emily kümmerten. Ihr Wissen reichte nicht mehr aus.

Doch irgendwann behielt Emily die Gegengifte bei sich und Snape war es möglich ihr alle Tränke einzuflößen. Sophia beobachtete angespannt Emilys EKG, doch ihr Herz schlug zum ersten Mal seit langen wieder im richtigen Rhythmus.

Die erste Hürde war geschafft. Doch es blieb immer noch die Frage ob und wann Emily wieder aufwachen würde.

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