»you aren't blind. but you're blind for each other.«
RED ROSES
„Aber Y/N.." lehnt Hoseok sich ein letztes Mal zum Fenster des Taxis zu dir herunter, da du schon auf dem Rücksitz des Gefährtes sitzt.
„Du wirst mich nicht vergessen, wenn du reich und berühmt bist, oder?" meint er sich dann verabschiedend und du nimmst kurz seine Hand.
Antwortend siehst du ihm in die Augen, lächelst ihn mit diesen an. Er lässt deine
Hand los, winkt dir zum Abschied und sieht dem wegfahrenden Auto nach, bis es von der Bildfläche verschwindet.
Bis du in dein neues Leben verschwindest.
Nach einer etwas längeren Fahrt wirst du an der berühmten Straße, in welcher viele Stars leben, herausgelassen. Nervös ziehst du dein Gepäck hinter dir her, gehst die Straße ab, bis du vor der richtigen Adresse stehst.
Sicher drückst du auf den Knopf, als auch schon die Sprechanlage ertönt und du förmlich spürst, wie sich Überwachungskameras auf dich richten und deine Bewegungen fast schon kontrollieren.
Das sperrige Tor öffnet sich automatisch, du darfst das Anwesen betreten, gehst den sehr gepflegten Steinweg bis zu dem Haus entlang.
Bevor du dich der Tür nähern kannst, hörst du plötzlich eine hohe, fröhliche Stimme hinter dir. Erschrocken zuckst du zusammen, als du die lächelnde Blondine vor dir entdeckst.
„Guten Tag, du musst Y/N sein." reicht sie dir freundlich die Hand, mustert dich aufgeregt.
„Verzeih meine Nervosität, das ist mein erster Arbeitstag hier. Mein Name ist Savannah und ich bin deine Assistentin, Y/N." erklärt sie dir die Lage.
Verständlich nickst du, Harald hat dir schon mitgeteilt, dass jemand deinen Alltag planen würde und sich um alles weitere kümmern würde. Diese Person ist anscheinend sie.
Du hebst dein schweres Gepäck an, doch da will sie dir zur Hilfe kommen. Dankend blockst du sie ab, du willst es lieber alleine tragen.
„Nein, gib ruhig her. Mir wurde mitgeteilt, wo ich es lagern soll." reißt sie es dir förmlich aus den Händen.
Stirnrunzelnd erfährst du keine Sekunde später, welches Vorhaben sie verfolgt.
Denn sie wirft dein Gepäck mit Leichtigkeit in den Metallmülleimer neben der Villa, schnappt sich ein Feuerzeug aus der Tasche und wirft es entflammt auf dein hilfloses Gepäck, welches dann keine Sekunde später in Flammen steckt.
„Oh Gott!" schreist du auf und rennst auf das Spektakel zu, dann drehst du dich wütend zu ihr um, aber kannst ihr nichts antun, da sie dich so unschuldig und mitleidend ansieht.
Sofort weißt du, dass es nicht ihre Idee gewesen ist. Sondern dass es ihr Job ist und
es ihr befohlen wurde. Schließlich zählt deine alte Identität nicht mehr, du bist nun die neue Freundin einer Berühmtheit.
„Es tut mir leid. Mr. Kim meinte, dass ich als ersten Schritt dein Gepäck verbrennen soll.."
erklärt sie dir und du nickst nur seufzend.
„Aber komm erst Mal mit, ich zeige dir dein Zimmer. Und glaub mir, alles nötige ist hier vorhanden, du wirst dich freuen." klatscht sie aufgeregt in die Hände, zieht dich mit sich ins riesige Haus.
Direkt will sie keine Zeit verschwenden und führt dich die Treppe hoch, bis hin zu dem Abteil, der für dich bestimmt ist und sehr abseits liegt.
Dein Abteil besteht aus Schlaf-, Bade- und Ankleidezimmer. Mit Leichtigkeit öffnet sie die doppelte Tür, lässt dich überrascht staunen.
Mit den Fingern streifst du über das weiche Material deiner Bettwäsche, tätschelst den feinen und hochwertigen Stoff.
„Du bist hier ziemlich ungestört, Taehyungs Abteil ist dennoch nicht all zu sehr entfernt. Das Personal haust auf der anderen Seite des Anwesens und der andere Hausbesitzer schläft
etwas entfernt den Gang runter auf der linken Seite." informiert sie dich, schaut ab und zu auf die Check-Liste, die sie in der Hand hält.
„Das Abendessen wird bald serviert, weshalb du dich in der Zwischenzeit noch ein wenig umsehen kannst. Mr. Kim sollte bald auch schon von einem Shooting heimkehren." fügt sie hinzu, bekommt einen Anruf und gibt dir deine Ruhe.
Vorsichtig tastest du dich an die dir unbekannten Schmuckstücke heran, als
du in deinem Ankleidezimmer stehst.
Deine Hände erkunden die Designermode und du musst ein wenig lächeln, da du nicht fassen kannst, wie viel Geld das Management für eine Schauspielerin wie dich ausgegeben hat.
Deine Augen haften an einem Outfit, welches freigelegt in mitten des Raumes liegt, so als hätte es jemand für dich rausgelegt.
Langsam bewunderst du dieses, hebst das modisch abstimmende Teil an.
„Gefällt es dir?" raunt plötzlich eine Stimme hinter dir, weshalb du herum fährst und auch schon Taehyung im Türrahmen lehnen siehst.
Antwortend lächelst du mehr als zufrieden.
„Ich habe es dir rausgelegt, schließlich sollte meine Freundin nicht in diesen unmodischen
Lumpen herumlaufen. Das würde meinem Ruf nur noch mehr schaden." fügt er hinzu, lässt dein Lächeln schinden.
„Hast du deshalb meinen Koffer verbrennen lassen? Damit meine 'unmodischen Lumpen' verschwinden?" runzelst du die Stirn und kannst ihm in diesem Moment nicht dankbar sein, da er so offensichtlich unhöflich ist.
„Ich habe ihn verbrennen lassen, da meine Augen den Inhalt nicht ausgehalten hätten. Außerdem war der Koffer an sich bestimmt hässlich und hässliche Gegenstände sind in diesem Haushalt nicht erlaubt." verschränkt
er ernst die Arme vor der Brust.
Die lila Haarfarbe, die er vor einigen Tagen beim Meeting noch drin hatte, ist schon wie rausgewaschen. Nun sind seine Haare wieder Aschblond, sehen trotz der Strapazen gepflegt aus.
Du willst etwas erwidern, da zwischen euch eine komische leise Spannung herrscht, doch da sieht er schon bereits abweisend auf seine Uhr.
„Zieh dich um, dann wird unser Schauspiel beginnen. Die einzigen, die von der gefälschten Beziehung wissen, sind mein bester Freund und unsere Assistenten." erklärt er dir und verlässt bereits den Raum.
Sein bester Freund?
Ist damit dieser gewisse 'Jeon' gemeint, von dem Harald gesprochen hat, als er dir erzählt hat, dass du nicht alleine in diesem Haus leben wirst?
Nach der knappen Unterhaltung, drehst du dich wieder zu dem Outfit, ziehst es dir an.
Gerade als du dein Outfit mit den Handflächen glatt streichst, hörst du aggressive Laute durch das offene Fenster von draußen.
Neugierig begibst du dich zu dem Balkon, stellst dich auf diesen siehst herunter, als du das Spektakel auch schon betrachten kannst.
Ein junger Mann schlägt mit einer Axt, wo auch immer er die her hat, wütend auf ein frisch hergerichtetes Blumenbeet ein, stampft die roten Rosen somit in Grund und Boden.
Neben ihm taucht ein hilfloser Gärtner auf,
der anscheinend derjenige ist, der dieses Beet zuvor frisch gepflanzt hat.
Jungkook beachtet den Gärtner nicht, lässt seinen Aggressionen freien Lauf.
Seine Brust hebt sich bebend, als er fertig ist, mit einer Bewegung lässt er das Gartengerät fallen und betrachtet das gestorbene Werk.
„Wenn ich noch ein Mal sehe, dass Sie einen Befehl von ihr ausführen, sind Sie gefeuert."
knurrt Jungkook mit gesenktem Kopf.
„Es wird nicht wieder vorkommen, Herr Jeon."
schnappt der Gärtner sich schnell die Axt und verschwindet eilig.
Mit angehaltenem Atem siehst du auf den immer noch aufgebrachten Mann herab, fragst dich, wieso er es nötig hatte, diese roten Rosen zu vernichten.
Jungkook spürt deinen Blick auf sich, langsam sieht er zu dir zum Balkon hoch.
Sein Atem bleibt stehen, als er deine
bekannte und dennoch veränderte Gestalt sofort zuordnen kann.
Du bist seine Muse, du bist seine Inspiration.
Niemals könnte er dich vergessen.
Jedoch kannst du sein nicht fremdes Gesicht nicht direkt zuordnen, du hast in deinem Leben schon so viele Männer gesehen.
Dir ist zuerst nicht bewusst, dass er dein wöchentlicher, treuer Kunde ist. Aber dann, dann geleitet dein starrender Blick zu seinen Tattoos und seiner makellosen Haut, die ihn von all den Männern stets unterscheiden.
Immer noch sagt niemand was, du starrst still zu ihm herunter, er perplex zu dir hoch.
Er fragt sich, was eine Frau wie du hier zu suchen hat. Du fragst dich, ob er dich wirklich erkannt hat, ob er dein Stripperin-Ich kennt.
Du hättest ihn ganz simpel fragen können, doch aus Angst wähltest du einen anderen Weg. Du drehst dich von ihm weg, tust so, als würde sein Anblick dich nicht aus der Rolle bringen.
Als hättest du ihn zuvor noch nie gesehen.
Und für einen Moment redet er sich ein, dass er sich täuschen muss. Dass du eine andere Frau bist, nicht die Frau aus dem Club.
Obwohl er doch weiß, dass nur du es sein kannst. Obwohl er weiß, dass du einzigartig bist.
Dennoch dreht er seinen Kopf ebenfalls zur Seite, traut sich nicht, seiner Vermutung eine Chance zu geben. Jedenfalls noch nicht.
Kreuzen tun sich eure Blicke in dieser Sekunde nicht mehr, es ist fast schon so, als wärt ihr blind.
Andere Menschen sind blind.
Ihr könnt sehen, doch seid bis heute blind füreinander.
..Fortsetzung folgt..
a.g. as savannah aesthetic
god is a woman, her name is ariana