Aurelias Vermächtnis I - Ein...

By RiverKaya

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Wenn die rote Flamme erlischt, So verweilt die Glut und zischt. In neuem Licht soll sie erstrahlen, Doch brau... More

Vorwort
Ein Spiel um Lust & Liebe
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Fragen zum zweiten Teil
Das erwartet euch noch
Teil 2: Ein Spiel um Legenden & Sagen
Hörbuch

Kapitel 21

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By RiverKaya

Kapitel 21

Remus sog leise die Luft ein, als Aurelia ihre Arbeit fortsetzte, an seiner Schulter zu hantieren. „Wäre doch sonst langweilig geworden oder?", versuchte er den Schmerz mit einem Lachen zu überspielen.

„Jetzt werden aber alle erwarten, dass sie eine Rüstung tragen dürfen, ob sie nun eine relevante Ausbildung haben, oder nicht. Ich habe Angst, dass sie diese Sache, die als fairer Wettkampf gedacht war, in einen unfairen verwandeln, weil sie sich damit einen Vorteil erhoffen", erklärte sie und senkte ein wenig die Stimme. „Du würdest diese Sache mit deinem Leben bezahlen und ich müsste den Mann, der mit unfairen Mitteln gewonnen hat auch noch heiraten."

Mit einer wegwerfenden Handbewegung tat Remus ihr Argument herab und drehte den Kopf, um zu sehen was Aurelia eigentlich tat.

„Du sagtest doch selbst, die sind keine Gegner und ich will meinen Ruf als Unterhalter nicht verlieren, nur weil der Kampf zu ermüdend war."

„Lieber deinen Ruf als Unterhalter, als deinen Kopf", widersprach sie und begann damit die Salbe auf Remus Wunde aufzutragen. Dabei wirkte sie sehr konzentriert und Remus erkannte, dass sie sich immer wieder leicht auf die Lippen biss.

Remus unterdrückte ein Schmunzeln, bei dieser fast schon niedlichen Geste, die gerade von der Prinzessin kam. Als wäre alles andere nicht mehr wichtig, sondern nur ihre Arbeit an der sie gerade zu schaffen war.

„Läuft das eine nicht irgendwann auf das andere hinaus?"

„In einem fairen Kampf hättest du größere Chancen, aber wenn die Adligen der Meinung sind, sie können mit unfairen Mitteln gegen dich antreten, dann wird es immer schlimmer werden", prophezeite sie. Sie wollte nicht, dass er seinen Kopf verlor.

„Das klingt ja beinahe, als hättest du Angst um mich", grinste Remus neckend und hob den Blick zu Aurelias goldenen Augen, die gesenkt auf seine Wunde gerichtet waren.

„Um meinen künftigen Gatten, trifft es wohl eher", korrigierte sie ihn und hielt den Blick auf seine Wunde, um ihn nicht ansehen zu müssen.

Leider hatte er Recht. Sie hatte Angst um ihn. Und das gefiel ihr überhaupt nicht. Sie wollte ihn nicht so nah an sich heran lassen, denn nicht einmal als Freunde gab es Zukunft für sie. Doch Aurelia befürchtete, dass es schon viel zu spät war. Sie empfand mehr für ihn, als nur Freundschaft.

Auch wenn sie sich hüten würde, es vor Remus, sich selbst, ihrem Vater, oder sonst jemandem einzugestehen. Der Preis war einfach zu hoch und sie wollte ihn nicht zahlen müssen.

Remus rollte die Augen und ließ die letzten Schritte von Aurelias Prozedur über sich ergehen. „Na, wenn das so ist, tu mir wenigstens den Gefallen und sorg dafür, dass mein Essen auf mein Zimmer geschickt wird. Außer du kommst mit", der letzte Satz klang dabei eher wie eine Frage, als eine Feststellung.

Aurelia lächelte. „Ich komme mit", sagte sie, wohlwissend worauf das wieder hinauslaufen würde. Aber sie würde es genießen, auch wenn sie sich langsam überlegen wollte, was sie tun konnte, um von ihm loszukommen. Irgendwann würde jemand kommen und ihn töten. Oder sie würde ein Jahr lang keine Verehrer mehr haben. Wenn letzteres eintrat, war Remus frei. Aber trotzdem immer noch nicht für sie verfügbar. Eventuell sollte sie sich bei den Adligen trotzdem umschauen.

Überrascht hob Remus die Augenbrauen, doch er versuchte sich seine Emotionen nicht anmerken zu lassen. „Wie wäre es denn, wenn du mich mal zu dir einlädst? Ich hab gehört im Palast soll es Teppiche aus dem Orient geben", scherzte er mit gespielter Begeisterung.

Aurelia verdrehte die Augen. „Gibt es tatsächlich, aber in die Räume willst du nicht. Da sind zu viele biedere Adlige vertreten", erklärte sie und musste leicht lächeln. „Aber vielleicht nehme ich dich tatsächlich einmal mit in mein Zimmer."

Der Blonde lachte und griff nach Aurelias Hand, um diese langsam in den Flur zu führen. Dabei ging er weiter rückwärts, um Aurelia im Auge zu behalten.

„Wer sagt denn, dass ich keine Adligen mag?", fragte er, zog Aurelia ein wenig dichter zu sich und beschleunigte seine Schritte.

Aurelia lächelte und ließ sich mitziehen, während sie darauf achtete, dass niemand sie bemerkte. „Diese Art von Adligen wirst du nicht mögen", versicherte die Rothaarige leise, aber mit einem sichtbaren Grinsen im Gesicht. „Sie verbieten einem jeden Spaß."

„Hm", machte Remus nachdenklich und drehte sich einige Male umher, um sicherzustellen, dass keiner in der Nähe war, als er Aurelia mit schnellen Schritten den Flur entlang zerrte, bis sie sicher in seinem Zimmer waren. „Ich hab schon einige Adlige kennengelernt. Sie finden mich 'amüsant'", äffte Remus nach und drückte Aurelia fast schon testend gegen die geschlossene Zimmertür.

Diese gab einen keuchenden Laut von sich, da sie nicht erwartet hatte, dass er sie so plötzlich gegen die Tür drückte und ihr mit einem Mal so nahe war. Auch wenn sie sich schon oft so nah gewesen waren, so war es doch immer wieder etwas Neues. Es war ein schönes Gefühl, was sie sich auch die letzten Wochen gerne zu Eigen gemacht hatte. Remus kam ihr immer näher, ging jedoch mit seinem Gesicht an ihrem vorbei, um es in ihre Haare zu graben und tief einzuatmen.

„Noch dazu riechen Adlige immer so wunderbar", murmelte er gedämpft gegen Aurelias Hals und machte keine Anstalten sich zu entfernen.

Aurelias Herz begann aufgeregt und heftig zu klopfen und sie atmete Remus herben, männlichen Duft ein. „Du riechst auch gut", murmelte sie, weil sie seinen Geruch wirklich gern hatte. Er war ihr mittlerweile so vertraut geworden, dass sie ihn ungern missen wollte. Remus gab ihr ein Gefühl der Sicherheit.

Aurelia legte ihre vergleichsweise kleinen Hände auf Remus muskulöse Schultern und spürte wie diese von einem unterdrückten Lachen zu beben begannen.

„Du schmeckst auch gut", murmelte er und bewegte leicht seinen Kopf, um ihre Haare zur Seite zu schieben und an ihrem Hals zu saugen.

Aurelia seufzte zufrieden und ihr war anzuhören, dass sie mehr wollte. Allerdings sollte sie dieses Mal nicht bekommen, was sie wollte. Gerade, als Remus Hand ihren Rock hochheben wollte, klopfte es an der Tür und beide sprangen auseinander, während Aurelia sich schnell wieder verhüllte und wie vereinbart in eine kleine Nische trat, um sich dort erst einmal zu verstecken.

Remus fuhr sich einmal richtend durch die Haare und atmete tief durch, als sich die Tür auch schon öffnete. „Remus, Aulus will trainieren und er fragt nach dir", erklang die brummende Stimme im Türrahmen, ohne einzutreten. Angesprochener seufzte genervt und rollte die Augen. Gerade noch rechtzeitig konnte er es verhindern zu Aurelias Nische zu schielen.

„Ist in Ordnung. Sag ihm ich komm gleich", erklärte der Blonde drängend und versuchte die Tür wieder zu schließen.

„Jetzt", beharrte der Mann und gab keinen Zentimeter nach. Remus knurrte widerwillig und hielt noch einen Moment inne, ehe er sich geschlagen gab.

„Na gut... dann werde ich jetzt mit dir gehen", murmelte Remus unzufrieden, jedoch laut genug, dass Aurelia ihn hören konnte. Sie war sich sicher, dass es wohl als stumme Entschuldigung an sie gedacht war.

Aurelia versuchte leise zu sein und schloss kurz die Augen. Dann lauschte sie und wartete sogar noch, als sich die Schritte eigentlich schon entfernt hatten. Sicher war sicher.

Schließlich trat Aurelia aus der Nische, legte ihr Ohr an die Tür und lauschte. Erst, als sie sich wirklich sicher war, dass niemand da war, öffnete sie die Tür einen Spalt. Als auch hier niemand zu entdecken war, huschte sie aus dem Zimmer und machte sich auf den Weg nach Hause. Auch wenn sie nicht genau wusste, was sie heute noch tun sollte. Sie hatte nicht viel vorgehabt und eigentlich gehofft den Tag mit Remus verbringen zu können.

Noch dazu hatte sich auch ihr Körper nach seinen Berührungen gesehnt. Es waren zwei aufregende Wochen gewesen, in denen Remus ihr oft seine Aufmerksamkeit geschenkt hatte, um sie zu beglücken und Aurelia hatte es ohne Scham genossen. Doch heute schien nichts aus dieser Aufmerksamkeit zu werden. Remus hatte sie verwöhnt und der Gedanke nun einen Tag ohne seine Zuneigung auszukommen war ihr zuwider.

Aurelia seufzte, als sie endlich ihr Zimmer wieder erreichte und sie entkleidete sich, ehe sie sich für ein heißes Bad bereit machte. Die Bäder ihrer Stadt waren berühmt, doch das Schloss besaß ein eigenes Bad für die Königsfamilie und eigentlich hatte sie vorgehabt dieses zu nutzen, als es an der Tür klopfte. Das Geräusch ließ sie zusammenfahren, doch sie war nicht mehr bei Remus, was hieß sie musste keine Angst haben. Aber wer war das?

Stirnrunzelnd griff Aurelia nach ihrem seidenen Morgenmantel, mit den feinsten asiatischen Stickereien, um sich diesen umzulegen.

„Ja, bitte?", rief die Rothaarige und hob ihre Haarpracht aus dem Kragen des Stoffes, als sie entgeistert die Schultern hängen ließ.

„Verzeiht die Störung, Prinzessin", erklang Bassus Stimme, welcher im Türrahmen mit gesenktem Blick innehielt.

Aurelia starrte ihn förmlich an, denn ihn hatte sie nun wirklich nicht erwartet. Aber sie hatte den Tag frei und sowieso nichts vor. Also konnte er ihr auch Gesellschaft leisten, dann war sie nicht so alleine.

„Was möchtest du, Bassus?", fragte sie, sortierte ihre Haare und schloss schließlich den Morgenmantel noch ein wenig mehr.

Der Schwarzhaarige hob leicht den Blick, als Aurelia sich von ihm abwandte und begann einige Haarklemmen aus ihrem Haar zuziehen und auf ihrem Schminktisch abzulegen.

„Ich habe Euch gesucht", setzte er vorsichtig an, während er Aurelias Bewegungen präzise beobachtete. „Ich dachte Ihr hätte vielleicht Lust mit mir in die Stadt zu gehen", beendete Bassus seinen Satz und blickte nun abwartend und hoffnungsvoll zu Aurelia.

Diese hielt kurz in ihrer Bewegung inne und schien zu überlegen. Dann setzte sie jedoch ihre Bewegung fort und legte eine weitere Haarnadel auf den Schminktisch. Als sie ihre Hand wieder hob und eine weitere Nadel aus dem Haar zog, fiel dieses plötzlich elegant an ihrem Rücken hinab.

„Gib mir ein bisschen Zeit, damit ich mich fertig machen kann. Dann können wir gern ein Stück gehen", sagte sie und versuchte möglichst unbeteiligt zu klingen. Dabei war sie wirklich neugierig.

Bassus blinzelte mit ehrlicher Verwunderung, da er wohl keine Zusage von Aurelia erwartet hatte. Mit einem kurzen Nicken und einem: „Sehr wohl, Prinzessin", verließ Bassus den Raum und schien vor der Tür zu warten. Immerhin konnte Aurelia keine Schritte vernehmen.

Was er wohl vor hatte?

Aurelia war es zwar nicht egal, aber solange sie ein wenig Zeit totschlagen konnte, würde sie seine Einladung annehmen. Außerdem konnte sie dann ein wenig durch die Stadt laufen.

Schnell suchte sie sich ein paar passende Kleidungsstücke heraus. Sie wollte nicht zu auffällig sein, aber dennoch würde sie ihren Stand zeigen müssen. Doch dazu würde ein wenig Haarschmuck reichen. Einige goldene Haarnadeln, welche sie als Adlig kennzeichneten und Armreife würden genügen. Immerhin hatte sie nur wenig Lust sich wieder eine elegante Hochsteckfrisur zu drapieren. Das wäre nun wirklich zu viel des Guten und die Mühe auch nicht wert. Außerdem sollte Bassus nicht denken, dass sie sich für ihn schön machte. Sonst kam er noch auf falsche Gedanken.

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