Help me, Liam!

By pubertyclifford

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Nutzlos. Zitternd hob ich die Klinge an, platzierte sie an meinem Handgelenk und zog sie vorsichtig durch die... More

Help me, Liam!
Prolog
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Trailer + Info
Kapitel 5
Info
Kapitel 7
PAUSIERT.
Danke ♥

Kapitel 6

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By pubertyclifford

Durch das klingeln meines Handys wurde ich aus meinem traumlosen Schlaf gerissen. Müde fuhr ich mir über die Augen und wagte einen kurzen Blick auf meinen Wecker, dieser zeigte mir 7:40am an.

Hab ich wirklich so lang geschlafen? Verdammt, es ist Montag, ich muss zur schule! Schnell griff ich nach meinem Handy, das am Nachtisch lag und drückte auf den grünen Hörer. "Hey, geht's dir gut?" ohne irgendwas sagen zu können hörte ich die Stimme von Liam und ich lächle leicht.

"Ja mir geht's gut." während ich das sagte, stand ich schon vor dem Kleiderschrank und suchte mir passende Klamotten zusammen-was schlussendlich aus einer schwarzen Hose und einem einfachen grauen Strickpullover bestand- und versuchte diese mit einer Hand anzuziehen.

"Sicher? Du hast dich nicht mehr gemeldet." hackte er nach und stellte mir grad seinen besorgten Blick vor. "Es ist alles okay." versuchte ich ihn zu überzeugen,  wovon ich aber nicht dachte das er mir glauben würde, da ich mir selbst kaum glaubte. Nach einer längeren Pause, in der ich ins Bad gehuscht bin und mir meine Haare gekämmt hatte, hörte ich ihn endlich reden.

"hm okay. Ich hohl dich in 5 Minuten ab, ich nehm dich mit zur Schule." ohne das ich irgendetwas erwidern konnte,  hatte er schon aufgelegt. Schnell putze ich mir noch die Zähne,  sah noch einmal in den Spiegel -ich muss schon zugeben, diesmal sah ich echt verheult aus-  und schnappte mir meine Tasche vom Schreibtischstuhl.

Ich schlüpfte schnell in meine Vans und machte die Haustüre auf. Hunger hatte ich keinen und meiner Mutter wollte ich so schnell eh nicht mehr begegnen.

Ich sah Liam lässig am Auto stehen gelehnt und mein Herz schlug ein wenig schneller. Er sah von seinem Schlüssel hoch, mit dem er gespielt hat, und lächelte mich a, dieses erwiderte ich.

"Hey.' sagte ich und er umarmte mich zur Begrüßung. Wir lösten uns voneinander und Liam musterte mich, was mir ziemlich unangenehm war.

"Hast du geweint?" Er zog eine Augenbraue nach oben. "Nein." murmelte ich und lächelte schwach. "Lüg mich nicht an." Ertappt biss ich auf meine Unterlippe. "Ich erzähls dir später, ja?"

Ich hoffte, das das thema somit beendet wäre,  was sich auch bestätigte indem der Junge vor mir nickte. Er hielt mir die Tür zu seinem Wagen auf und mit etwas geröteten Wangen stieg ich ein.

Er nahm auf dem Fahrersitz platz und startete den Motor. Die Fahrt verlief schweigend, bis ich die Stille unterbrach. "Liam? Bleibst du in der Schule bei mir?"

Innerlich könnte ich mir gerade die Handfläche auf die Stirn klatschen und sah peinlich berührt zu Boden.

Liam neben mir schmunzelte und bejahte meine absolut dämliche Frage. Wieso ich das fragte? Angst vor Riley und den anderen. Angst davor alleine zu sein. Ich wusste das Liam mich beschützen würde und ich war ihm sehr dankbar deswegen.

Liam parkte den Wagen und ich stieg aus. Die Blicke der Mädchen landeten auf uns und ich konnte mir jetzt schon denken das sie wieder anfangen würden zu lästern. Mit Liam an meiner Seite ging ich ins Schulgebäude und um Punkt 8 Uhr saßen wir auf unseren Plätzen.

Ich war froh darüber heute noch keine Beleidigung hören zu müssen. Es wurde still in der Klasse als unser Mathelehrer hereinkam und mit dem Unterricht begann. Er begrüßte die Klasse, bekam aber nur einzelne Antworten zurück.

Er schrieb das neue Thema an die Tafel, doch meine Aufmerksamkeit gilt -so wie eigentlich die letzten Tage auch schon- dem braunhaarigen Jungen neben mir. Seine wunderschönen braunen Augen galten unserem Mathelehrer. Er teilte uns Arbeitsblätter aus und als ich einen Blick darauf warf, wusste ich das ich die Aufgaben nicht verstehen würde.

Liam neben mir grinste als er meinen Blick aus Verwirrung und Verzweiflung sah. "Ich weiß das du nicht aufgepasst hast, weil du auf was anderes fixiert warst." Er zwinkerte kurz, was meine Wangen erröten lies. Ertappt starrte ich wieder auf das Blatt vor mir. "Soll ich dir helfen?"

Er sah mich fragend an und ich nickte. Er kam näher zu mir heran gerutscht und beugte sich zu mir rüber. Unsere Köpfe waren nicht weit voneinander entfernt als er mich wieder ansah, und meine Atmung ging unregelmäßiger. "Ich mag deine Augen." platzte es aus mir heraus, weswegen ich wieder rot um die Nase wurde.

Ich sah ihm intensiv in die Augen, doch er unterbrach unseren Blickkontakt indem er sich wieder dem Blatt vor sich widmete. Ich weiß nicht warum, aber irgendwie war ich gerade Enttäuscht. Enttäuscht das er sich lieber dem Arbeitsblatt widmet. Enttäuscht das er nichts auf mein 'Kompliment' erwiderte. Auch wenn ich wusste, das ich gerade übertreibe. Warum auch immer.

_____

Der Tag verging schneller als Gedacht und Liam war kein einziges mal von meiner Seite gewichen. Über den Vorfall im Matheunterricht hatten wir nicht weiter drüber gesprochen. Die eifersüchtigen Blicke ignorierte ich im laufe des Tages und ich war auch Froh, als Riley einfach nur -ohne einem dummen Kommentar- an uns vorbei lief.

Als also die Klingel für Schulschluss ertönte,  hatte ich meine Sachen gepackt, und wollte mich gerade von Liam verabschieden, als dieser mich aufhielt. "Du musst mir noch was erzählen." Er sah mich besorgt an und als ich nicht antwortete fuhr er fort. "Gehen wir ein bisschen?"

Zögerlich nickte ich und Liam nahm mir meine Tasche ab und legte sie ins Auto. Wir gingen schweigend nebeneinander her und setzten und unter einem großen Baum auf eine Wiese, die noch zum Schulgelände gehörte.

"Und jetzt erzählst du mir alles von Anfang an."

"Was willst du hören?" murmelte ich und sah auf meine Hände. "Wie kam es dazu, dass Riley und die anderen dich mobben?" Ich traute mich nicht ihm in die Augen zu sehen, weswegen ich immer noch starr auf meine Hände sah. "Ehm..also.. W-Wir waren mal z-zusammen." stotterte ich und bemerkte, wie mir Tränen über die Wangen kullerten, und kurz darauf spürte ich eine warme Hand, die sich auf meine Wange legte, um die Tränen wegzuwischen.

"Was ist passiert?" - "Früher war es nicht so.. ich wurde normal behandelt..naja was heißt normal, ich hatte zwar nicht wirklich Freunde, aber wenigstens haben mich alle in Ruhe gelassen. Nicht das ich es mochte alleine zu sein, aber es war besser als jetzt. U-Und vor einem halben Jahr hat Riley mich angesprochen, was mich immer noch wundert. Er ist der beliebteste Junge in der Schule und hat mich nie wirklich angesehen.

Naja, er sagte zu mir, das ich hübsch wäre und ob wir nicht mal was zusammen machen wollen. So dumm wie ich auch war, hab ich ja gesagt. Ich bereue diese Entscheidung. Sehr sogar. Nach ein paar Dates hat er mir seine 'Liebe' gestanden. Wir waren ungefähr 3 Wochen zusammen, ich dachte wirklich er liebt mich auch, im laufe der Zeit hab ich wirklich angefangen ihn zu lieben.

Er kam wie jeden Samstag Abend zu mir. Wir haben jeden Samstag Abend was gemacht..Kino, Spaziergang im Park oder einfach nur kuscheln. Doch ich merkte schon, das etwas anders ist. Er hatte so ein dreckiges Grinsen im Gesicht. Er hat mich nicht mal begrüßt, sondern hat mich gepackt und ist sofort mit mir in mein Zimmer.

Dort hat er mich aufs Bett geschmissen und hat mir gerade mein Top ausgezogen. Ich hab ihm immer gesagt das ich das nicht will..und einfach nicht bereit dafür bin, doch er hat nicht aufgehört. ich hab schon gezittert vom ganzen heulen, doch es hat ihn nicht interessiert. Bis zu dem Moment, an dem mir alles zu viel geworden ist und ich ihm eine geklatscht hab. Er hat mich im ersten Moment nur verwirrt angesehen, doch dann ist er aus meinem Zimmer gerannt.

Ich hatte ein schlechtes Gewissen am nächsten Tag in der Schule, weswegen ich zu ihm gehen wollte, doch er und seine Freunde haben mich nur ausgelacht. Ich war am Boden zerstört gewesen, als ich Erfahren hab, das es nur eine Wette war, ob er mich ins Bett bringen würde oder nicht. Ich habe ihn wirklich geliebt und er mich nicht, was mir Depressionen eingebracht hat.

Seitdem schikaniert er mich wo es nur geht, wie lächerlich ich doch sei, geglaubt zu haben das er mich liebt. Wie hässlich ich doch bin. Inzwischen haben die anderen auch schon damit angefangen, nur um 'Cool' zu sein.

Hätte ich mich nicht auf ihn eingelassen, würde ich mich jetzt nicht ritzen. Es ist wie eine Art Befreiung, die ganze Last fällt einem für kurze Zeit von den Schultern und man kann sich nur auf den Schmerz konzentrieren, der von der Klinge ausgeht, und nicht diesen innerlichen Schmerz. Mittlerweile hab ich auch schon einen Selbstmordversuch hinter mir. Schlaftabletten. Hat aber leider nicht geklappt.

Ich weiß du hältst mich jetzt für verrückt und ich kann es verstehen wenn du nichts mit mir zu tun haben willst." mir fiel es schwer über die Vergangenheit zu reden, und ich hatte nicht bemerkt wie Liam einen Arm um meine Schulter legte und mich an ihn presste. Mit seiner freien Hand wischte er mir die Tränen von den Wangen und sah mir in die Augen.

"Ich lass dich nicht allein. Ich werde dir helfen, Sky."

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