Love Rebel 2.0 (Harry Styles...

By fakedemon

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Harry ist alles, was Kris weder will, noch braucht und trotzdem schafft es der beste Freund ihres wahrscheinl... More

Disclaimer
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 15

Kapitel 14

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By fakedemon

— ein Kapitel, weil Wattpad die Story als englisch eingestellt hat. Weil klar, is alles englisch hier gahahaha. Habt nen schönen Abend
Xx kat! —

Kristina Carter

Kapitel 14


Ein lautes, schrilles Geräusch ließ mich jäh aufschrecken und riss mich unverhofft aus meinem Traum. Ich fuhr mir mit meiner Hand über mein Gesicht, während ich versuchte mich zurechtzufinden.

Erst der Anblick von Zayn, der neben mir noch immer gelangweilt mit seinem Handy spielte, erinnerte mich wieder daran, dass ich mich in einem Flugzeug mit One Direction befand und im Begriff war, in die Staaten einzureisen.

„Ach, die Prinzessin wacht auch endlich auf." Amüsiert schielte Zayn zu mir und sperrte sein Handy.

Die Durchsage des Piloten, die mich vor wenigen Momenten aus meinen Träumen gerissen hat, endete endlich und ich lehnte mich entspannt wieder zurück. „Was hat der da gesagt?"

„Dass wir gleich landen. Nichtmal mehr eine viertel Stunde, dann atmen wir amerikanische Luft." Zayn streckte seine Arme über seinem Kopf aus und gähnte ausgiebig.

Zayn steckte mich mit seinem Gähnen an und ich kuschelte mich wieder in meinem Sitz. Verschlafen blickte ich wieder zu ihm auf. „Weißt du, wie viel Uhr es ist?"

„Unsere Zeit oder Yankee Zeit?" Er holte sein Handy wieder hervor.

„Amerikanische Zeit.", murmelte ich und versuchte mich darauf einzustellen, in wenigen Momenten dieses mollig warme Flugzeug und diesen göttlich gemütlichen Sitz zu verlassen.

„Drei."

Plötzlich weitete ich die Augen und setzte mich auf. „Bitte sag mir, dass du drei Uhr nachts meinst." er verzog das Gesicht und griff zu dem Rollo, dass das Fenster neben ihm lichtdicht abdunkelte. „Bitte." Schmollend sah ich zu ihm.

Anstatt verbal zu antworten zog er das Rollo vorsichtig hoch und grelles Sonnenlicht floss in den Raum um und herum. Entschuldigend blickte er zu mir.

Ich ließ mich wieder zurück in meinen Sitz fallen und stöhnte entnervt aus. „Ich hasse es jetzt schon hier."

Zayn ließ ein zustimmendes Geräusch Vernehmen, bevor er ein weiteres Mal gähnte.

„Keiner hat dich gezwungen mitzukommen.", sprach eine raue Stimme zu meiner Rechten. Ich musste meinen Kopf nicht bewegen, um zu wissen, wer da sprach, trotzdem konnte ich dem Bedürfnis nicht widerstehen, in das Gesicht zu blicken, in dem ich liebend gern meine Faust vergraben würde.

Seine Augen waren geschlossen und er hatte seinen Kopf in den Nacken gelegt. Durch sein Hemd könnte ich dank der verschränkten Haltung seiner arme deutlich die Umrisse seiner Muskeln erkennen. Er schluckte langsam wobei sein hervorstehender Adamsapfel auf und ab tanzte. Auch wenn ich es mir ungern eingestand, er sah gut aus —verdammt gut — aber er war Harry Styles. Egal wie sehr er einem jungen Adonis glich, so war er trotzdem noch Beelzebub, dessen schwarze Hörner sich nur hinter seiner Löwenmähne versteckten.

„Hat dich jemand nach deiner Meinung gefragt?" Ich sah ihn herausfordernd an, auch wenn ich mir deutlich darüber bewusst war, dass er dies nicht sehen konnte; es war mein Triumph, egal ob ihn jemand sah oder nicht.

„Nein, aber ich weiß, dass du es liebst meine Stimme zu hören, Sonnenschein." Belustig zog er seinen Mundwinkel hoch und entblößte sein tiefes Grübchen.

Was war es nur, dass Grübchen mich so faszinierten? Und wieso musste er welche haben? Es war nicht fair.

Ich wandte meinen Kopf wieder von Harry ab und starrte an die mit Holz getäfelte Decke dieses Flugzeugs. Alles, was mit diesen Menschen in Verbindung stand war pompös und luxuriös — zwei Wörter die ich mit keinem der Jungs in Verbindung bringen konnte, sie wirkten alle einigermaßen nahbar, wenn man sie sah, doch dann sah man genauer hin und würde von Kronleuchtern und Privatjets erschlagen. Wie bereits erwähnt: es war nicht fair.

„Du solltest dir vielleicht irgendwas auf den Kopf ziehen, hast du eine Sonnenbrille und eine Kapuze oder so?" Zayn riss mich aus meinen Gedanken und ich blickte verwirrt zu ihm.

„Wieso das? Schneit es in New York, während die Sonne mit nicht gekannten Strahlen herunterbrennt?" Ich grinste ihn an, doch ihn ließ mein kläglicher Versuch eines Witzes kalt.

„Wir fliegen den JFK an, weil der Flughafen, den wir eigentlich anfliegen wollten gesperrt ist. Das heißt dort werden viele Menschen sein, und da unser Plan ist, unterm Radar zu fliegen ist es ratsam, sich auch so zu verhalten." Er blickte mich unmissverständlich an.

War es wirklich schon so schlimm? Musste ich mir jetzt schon Gedanken darüber machen, wann und wo ich mit jemandem das Haus verließ?

„Ganz sicher, dass sich noch jemand für mich interessieren wird, wenn ihr alle da seid?" ich zeigte optimistisch wahllos in der Gegend herum.

„Ja, ich bin mir ziemlich sicher. Seit gut einer Woche fragt sich die Welt, wer Harrys Neue ist — und das bist nunmal du."

Ich verzog das Gesicht. „Ich bin niemandes irgendwas." Genervt schob ich meine Unterlippe hervor. Das alles war Nikkis schuld. Und Zyans, der es für eine gute Idee hielt sich bei Starbucks etwas unter dem Namen Zayn zu bestellen. Was für ein vollidiot macht so einen Mist denn bitte?

„Keine sorge, Darling, wenn ich dürfte, hätte ich die Sache sofort klargestellt." ich fuhr bei Harrys Worten zusammen, als hätte man mir einen Stromschlag verpasst.

Hatte er mich gerade Darling genannt? Aus irgendeinem Grund kam es mir bekannt vor, so als hätte er mich schoneinmal so angesprochen.

Ich schüttelte schnell meinen Kopf. Ich war viel zu übermüdet um noch klar denken zu können. Und dazu kam, dass sich in meinem Kopf langsam aber sicher Kopfschmerzen ausbreiteten, die mich vermutlich gleich dazu zwingen würden, mich in einem verdunkelten, geräuschdichten Raum einzuschließen. Alle sagen immer, Karma sei eine bitch aber Jet Lag war viel schlimmer.

Ich schloss meine Augen wieder und versuchte mich etwas zu beruhigen, bevor wir wieder zurück in die echte Welt mussten.

Die Landung verlief wortwörtlich wie geschmiert und der Pilot bedankte sich für den kläglichen Applaus, den wir sieben Leute produzierten.

„Gott, freu ich mich darauf wieder festen Boden unter den Füßen zu haben", stöhnte Nikki, während sie ihren Rucksack aus dem Fach über ihren Sitz nahm. Ich stand langsam von meinem Platz auf und streckte mich gähnend.

„Ich freu mich darauf, gleich endlich wieder schlafen zu können.", murrte ich, während ich meine Handtasche hervorzog. Zayn, der kein Handgepäck außer seinem handy hatte, schob sich an mir vorbei.

Schnell verstaute ich mein Buch wieder in meiner Tasche und kramte mein handy hervor, das kaum, dass ich es angeschaltet hatte, in meiner Hand wild vibrierte. Ich konnte es kaum erwarten, meine Telefonrechnung nächsten monat zu sehen.

Ich schwang meine Handtasche auf meine Schulter und drehte mich in einem Zug um. Anstatt ins nichts zu starren, traf mein Blick auf eine breite Brust. Ich sah zu Harry auf, der mich amüsiert ansah und mit etwas in seiner rechten Hand spielte.

„Hier nimm." Er hielt mir das Etwas — eine senfgelbe Mütze — hin und ich sah ihn verdattert an.

„Ich will nichts von dir haben.", schnaubte ich verächtlich und verschränkte meine Arme vor meiner Brust. Mein Blick knüpfte sich herausfordernd an seinen.

„Ja, red dir das nur weiter ein." Er grinste wieder einmal das verführerische schiefe Adonis-Grinsen und ließ ein Grübchen auf seiner Wange erscheinen. „Mir ist es egal, was mit deinem Privatleben ist, aber wenn herumerzählt  wird, dass du mein Groupie seist, betrifft es mich." Er ließ seinen Mundwinkeln fallen. „Also nimm." ein weiteres Mal hielt er mir seinen beanie hin und diesmal zögerte ich nicht ihn zu nehmen, akribisch darauf bedacht, ihn dabei nicht zu berühren.

„Gutes Mädchen." er zauberte wieder in Grinsen auf seine Lippen und schlenderte langsam in Richtung Ausgang.

Ich sah ihm dabei hinterher, wie seine Schultern sich hin und her bewegten und er sich duckte, als er durch die Türe ging.

Was dachte er, wer er war? Dachte er wirklich er könne mich herumkommandieren und ich würde es mit mir machen lassen?

„Du hast dir die falsche Gegnerin ausgesucht, Styles.", murrte ich während ich mir seinen Beanie über die Haare zog. Das wars dann mit dem Styling von heute morgen.

Ich zog meine Sonnenbrille aus meiner Handtasche und setzte sie auf meine Nase, bevor ich den anderen folgte und aus dem Flieger stieg.

Die Luft, die mich umgab, war stickig und der Geräuschpegel um uns herum war immens hoch. Schnell sprintete ich zu Nikki und Louis, die sich beide zu mir umdrehten und mir zuwinkten.

Nikki schaute sofort auf meinen Kopf. Selbst ich könnte die geässliche senfgelbe Mütze auf meinem Kopf aus dem Augenwinkel sehen und rümpfte bloß die Nase, als sie ein amüsiertes „nett" hervorstieß.

„Ich geb euch allen gleich nett." Ich verschränkte meine Arme vor meiner Brust und ging neben Nikki und Louis her, die zielstrebig auf den Eingang des Flughafens zusteuerten.

Wir erreichten den Eingang endlich und wurden freundlich von einem grossgewachsenen Mann begrüßt, der seine Augen hinter einer schwarzen Sonnenbrille verborgen hatte und eine Glatze rockte, wie kein anderer. „Hallo, ich bin Hank. Euer Bodyguard." er schüttelte Liams Hand und tauschte mit ihm ein paar Worte, die keiner von uns verstand, doch wir ließen Liam machen, denn er schien zu wissen was er tat.

„Vorhin war das Flughafen noch leer. Mit Glück, haben wir eine entspannte fahrt zum Hotel."

Ich verzog das Gesicht. War das jetzt etwas, was mich freuen sollte? Dieser Typ war undurchschaubar.

„Ich will Paul zurück.", raunte Zayn, der plötzlich neben mir auftauchte und ich zuckte zusammen.

„Der hier sieht aus als würde der jeden tackeln, der Mist baut — uns einbegriffen.", warf Louis amüsiert ein.

Ich grinste breit. „Soll ich mal Mist bauen?" meine Hand legte sich an meinem Hinterkopf und ich umgriff den beanie feste.

„Wenn du beide Arme und beide Beine an Hank verlieren möchtest, nur zu. Wenn du nicht willst, dass ich dich füttern und waschen muss, dann lass es lieber." Nikki drehte sich grinsend zu mir um.

„Seid froh, dass ich so müde bin." Meine Stimme glich nur noch einem entnervten stöhnen.

„In etwa zwanzig Minuten sollten wir im Hotel sein." Hanks stimme ließ mich aufschrecken und Nikki und ich teilten einen belustigten Blick.

Hank war vielleicht den Jungs gewachsen, aber nicht zwei Mädchen, die diese Welt nicht kannten und von denen eine sich um nichts scherte.

Die Fahrt zum Hotel verlief zu meiner Erleichterung und Überraschung unspektakulär. Wir alle hatten die stumme Einkunft getroffen, dass wir Hank mindestens einmal in Action sehen wollten, doch es schien als wären wir alle zu müde dazu. In London war es immerhin elf Uhr abends.

Hank erledigte den papierkram am Check-in für uns, während wir von einer viel zu süßlich netten Mitarbeiterin des Hotels im Aufzug zu unseren Zimmern begleitet wurden.

Sie hielt sieben Karten in unsere Richtung, als der Aufzug hielt und die Türen sich öffneten. „Das sind die Schlüsselkarten Ihrer Suite, genießen Sie Ihren Aufenthalt." Sie plakatierte ihre rot geschminkten Lippen wieder mit dem auffällig netten und breiten Lächeln, während ich verwirrt umher sah, als ich aus dem Aufzug Stieg. Am Ende des kurzen Flurs in dem wir uns befanden, war nur eine einzige Türe.

„Wir haben eine Suite?", fragte ich leise.

Zayn grinste mich schief an. „Was denn sonst?"

Liam stieß dir Türe feierlich auf und wir traten in einen riesigen lichtgefluteten Raum, von dem je rechts und links zwei Gänge abgingen. Im Eingangsbereich standen unsere Koffern fein säuberlich in Reih und Glied.

„Mund zu, sonst kommen fliegen kein, prinzesschen", raunte Harry im Vorbeigehen, während ich noch immer in dem breiten Türrahmen stand und mich umsah.

Ich musste alles zurücknehmen, was ich je gegen die Jungs gesagt hatte, denn das hier war der schiere Wahnsinn — allein dieser Eingangsbereich was größer als nikkis und meine Wohnung.

„Es gibt drei Zimmer auf jeder Seite, sucht euch was hübsches aus, Nikki und ich gehen rechts hin.", eröffnete Louis und schnappte sich die Hand meiner Schwester, bevor er schnurstracks im Richtung des rechten Flurs verschwand und sie hinter sich herzog.

„Bann werde ich wohl links lang gehen.", sagte ich als sei es selbstverständlich, denn für mich war es das — ich wusste immerhin nicht, wie dünn oder dick die Wände hier waren und ich hörte zuhause schon genug Dinge, die ich nicht hören wollte.

„Leute denkt bitte dran, dass wir morgen früh um vier Uhr morgens hier losfahren!", rief Liam noch, als ich schon den Türgriff des letzten Raumes in der Hand hatte.

Das Zimmer war modern eingerichtet mit weißen kantigen Möbeln auf dunklem Holzboden und einer grau gestrichenen Wand, die kaum zu sehen war, da sich auf ihr eine ausladende Fensterfront befand.

Mein Blick flog zu dem weiß eingeschlagenen King Site boxspring Bett und ich folgte meinem ersten Reflex — mich draufzuschmeißen.

Kaum berührte mein Körper die weichen Federn und sank in ihnen ein, überkam mich die Müdigkeit ein weiteres Mal.

„Ich pack später aus.", murmelte ich zu mir selbst, wohlwissend, dass besagtes später vermutlich morgen sein würde, falls es überhaupt stattfand. Doch es war mir egal denn ich wollte in meiner Traumwelt verschwinden. Einer Traumwelt, in der ich morgens in ein Café ging und von einem Mann ohne Namen und ohne Gesicht bezirzt wurde, dessen Grübchen tiefer waren als der Grund des Ozeans.

~

Ein lautes Zirpen ließ mich hochfahren und ich rieb mir verschlafen die Augen.

Das einzige Licht, was den großen Raum beleuchtete, war mein handy, welches fröhlich und ungeachtet dessen, dass es mich soeben geweckt hatte, vor sich hin vibrierte.

Ich griff danach und versuchte den Namen auf dem Bildschirm zu entziffern. Natürlich war es Jean — wer auch sonst.

Schnell lehnte ich den Anruf ab; es reichte wenn eine von uns die Telefonrechnung des Jahrtausends erhalten würde, weil sie keinen Auslandstarif hatte.

Schnell wählte ich mich in das WLAN des Hotels ein und schrieb ihr eine iMessage.

„Lass später lieber facetimen sonst sind wir beide arm. Wir sind gut angekommen, aber es ist mitten in der Nacht also bitte lass mich leben. xo", tippte ich schnell und schob mein handy wieder in die Hosentasche meiner Jeans.

Kaum, dass ich stand streckte ich mich und gähnte ausgiebig. Es war ein Uhr nachts, doch meine innere Uhr wusste, dass es zuhause acht Uhr morgens war und sie würde sich auch nichts anderes sagen lassen.

Vorsichtig schaltete ich das Nachtlicht ein und inspizierte das ausladend große Zimmer weiter. Beinahe die gesamte Wand gegenüber des Bettes war von einem Deckenhohen Kleiderschrank belegt, welcher in manchen Abteilen Glasscheiben hatte. Nett, aber nicht so nett wie ein begehbarer Kleiderschrank.

Daneben befand sich eine dunkle Holztüre, hinter welcher ein strahlend weißes Badezimmer vorzufinden war. Gegenüber von der Türe befand sich eine weitere, hinter welcher ich einen Korb für Schmutzwäsche vermutete, weswegen ich nicht genauer nachsah.

Als mein Blick durch den Raum strich erhaschte ich einen Blick von mir im Spiegel und verzog das Gesicht. Ich sag aus, als hätte mich ein Laster überrollt — und genau so fühle ich mich auch.

Schnell huschte ich zurück in mein Zimmer und holte meine Kosmetiktasche und einen Satz frischer Kleidung aus meinem Koffer.

Das Wasser, das aus dem Duschkopf der zwei Meter breiten, ebenerdigen Dusche prasselte, war angenehm warm und lud dazu ein, länger als nötig unter dem breiten Strahl zu verweilen.

Die ganze Situation wirkte noch immer surreal auf mich. Ich konnte es nicht  fassen, dass ich mich in einer Hotelsuite inmitten im Herzen von New York befand, weil meine Schwester zu einem TV-Interview eingeladen wurde.  So etwas passierte nicht einfach so Menschen wie ihr und mir.

Die Handtücher, die neben der Dusche hingen, waren kuschlig weich und ich wickelte mich mit Freude in ihnen ein, bevor ich meine Zähne putzte und in frische Kleidung schlüpfte.

Ob sich in den Wohnbereich, den ich beim betreten der Suite gesehen hatte auch eine Küche mit einem vollen Kühlschrank befand? Ich tapste kurzerhand barfuß durch mein Zimmer um wieder in den Flur zu gelangen.

Alles war in kühle Dunkelheit getaucht, während ich mit einen Weg zu meinem Ziel bahnte. Als ich den Kühlschrank endlich fand, unterdrückte ich einen Jubelschrei und zog einen Karton Milch hervor bevor ich nach einer Packung Müsli suchte. Anstatt auf Zerealien Stoß ich lediglich auf eine Packung Lucky Charms. Desinteressiert zuckte ich mit den Schultern. Nicht das, wonach ich suchte, aber in der Not frisst der Teufel bekanntlich Fliegen.

Ich lehnte mich gegen die mamorne Anrichte und blickte zu dem Wohnbereich heraus, der von einer großen Fensterfront durchzogen war und geisterhaft vom Mond angestrahlt wurde.

Ein plötzliches Aufflackern von warmem, orangenem Licht ließ mich zusammenfahren und ich trat vorsichtig aus der Küche hervor. Auf dem Balkon konnte ich schemenhaft eine Figur ausmachen, die eine glühende Zigarette in die Hand hielt, während sie sich an das Geländer lehnte.

„Hallo?", fragte ich, als ich durch den Türrahmen des Balkons trat und die kühle Nachtluft mich umhüllte. Meine Schüssel Müsli hielt ich noch immer feste umklammert in meinen Händen.

Eine große Figur mit dunklen Haaren drehte sich mir zu und Zayn grinste mich an, während er eine Rauchwolke hervorstieß.

„Morgen.", raunte er und drehte seinen Kopf wieder der Skyline zu wobei er eine Zug von seiner Zigarette nahm.

Ich hob anmaßend eine Augenbraue während ich mich in einen der Stühle fallen ließ, die auf dem Balkon standen. Genüsslich schob ich mir einen Löffel meines Müslis in den Mund.

„Ist das nicht schlecht für die Stimme?", fragte ich und deutete zu der Zigarette in Zayns Hand.

Es überraschte mich, dass er rauchte. Ich dachte immer, dass Boyband-Mitglieder vertraglich dazu verpflichtet waren alles, was ihrem Image schaden konnte zu unterlassen.

Er zuckte bloß mit den Schultern. „Ist gut für die Nerven." Ein weiteres Mal bewegte er die Zigarette zu seinen Lippen und nahm einen tiefen Zug. „Außerdem bin ich ja nicht so blöd, in der Öffentlichkeit zu rauchen. Er zog seine Augenbrauen hoch und blickte mich interessiert an. „Warum bist du schon wach? Es ist ein Uhr morgens."

Ich schnaubte. „Als ob ich das nicht wüsste. Aber in London ist es gerade acht Uhr morgens und da stehe ich normalerweise auf." Meine Schultern hoben sich beinahe wie von selbst.

Zayn nickte bedächtig. „Das Böse schläft also nie, was?" amüsiert grinste er mich an und entblößte seine weißen Zähne.

Betrachtete man die Tatsache, dass er rauchte und soweit ich wusste gerne Cola trank, war ich mir fast sicher, dass sie gebleicht waren.

Ich fasste auf mein Herz und verzog das Gesicht. „Autsch, das tat weh." ein weiterer Löffel Müsli fand seinen Weg zu meinem Mund. „Verletzt mein Verhalten eure Egos eigentlich wirklich so sehr, dass ich euch einschüchtere?"

Zayn grinste breit. „Ich find's cool. Du bläßt Harry den Marsch, das hat er bitter nötig."

Ich verzog das Gesicht. „Sag diesen Namen nicht."

„So schlimm?" Zayn lachte kehlig und leise. „Ich glaube er steht ‚nen bisschen auf dich und deswegen nervt es ihn so, dass du ihn abblitzen lässt."

Ich weitete meine Augen. Harry mochte mich? Das war eine Information, welche ich beim besten Willen weder verarbeiten konnte, noch wollte.

Ich zuckte mit meinen Schultern. „Das bezweifle ich. Ich bin einfache davon überzeugt, dass er ein Problem damit hat, dass ich nicht den Boden unter seinen Füßen küsse." Genüsslich schob ich mir den letzten Löffel des Müslis in den Mund und platzierte die leere Schüssel vorsichtig auf dem Glastisch vor mir. Ich lehnte mich zurück, verschränkte meine Arme hinter dem Kopf und blickte wie Zayn auf die blinkende Stadt herab.

„So ist er eigentlich nicht. Er ist eigentlich ein netter Kerl."

Ich schnaubte. „Natürlich ist er das. Ich bin auch ein total netter Mensch."

Zayns amüsierter Blick war deutlich zu spüren. „Bist du doch auch."

Ich warf ihm einen verarsch-dich-nicht-selber-Schätzchen-Blick zu.

Er hatte zwar recht, ich war eigentlich ein sehr netter Mensch, wenn dies auch oft von Zynismus und Ironie überschattet wurde. Doch irgendetwas in mir teilte mir mit dass ich zu Harry nicht nett sein sollte; er veranlasste es dass mir ein Schauer über den Rücken lief.

Zayn drückte seine Zigarette auf dem Balkongeländer aus und schnipste sie hunderte Meter herunter. Kaum hatte er eine Schachtel Marlboro aus seiner Hosentasche hervorgezogen, hielt er sie mir hin. „Möchtest du auch eine?"

Ich griff sofort nach der Schachtel und zog mir eine heraus. Als ich sie ihm wieder reichte, fiel mein Blick auf seinen tattoowirten Unterarm.

„Cooles Teil!" murmelte ich und zeigte darauf.

Er zuckte bloß mit den Schultern und lächelte müde. „Viel Lärm um nichts."

Ich zog die Stirn kraus und ergriff das Feuerzeug, das er mir hinhielt. „Wie meinst du das?"

„Ich hab so hart versucht eine vernünftige Sleeve aufzubauen, aber irgendwie wirkt alles so ... zusammenhanglos."

„Das Gefühl kenn ich." grinsend zog ich den rechten Ärmel meines Pullis etwas hoch und drehte mich so zu Zayn, dass er das sehen konnte, was ich versuchte ihm zu zeigen.

„Was ist das?" Zayn zog die Stirn kraus und beleuchtete mein Handgelenk mit seinem Feuerzeug.

Ich nahm schmunzelnd einen Zug von meiner Zigarette. „Das ist der Kopf eines Hahns." ich schaute selber auf meinen Unterarm.

„Und was bitte ist das?", fragte Zayn und zeigte mit seinem Finger auf meinen Arm.

„Das ist ein Irokese. Auf dem Hahn."

Zayns Grinsen wuchs und ich rollte mit den Augen. „Du brauchst gar nichts zu sagen, ich weiß, wie bescheuert es aussieht."

Trotz meiner Äußerung konnte Zayn es nicht unterlassen, mit dem Lachen zu beginnen.

Als er sich wieder einigermaßen beruhigt hatte, Stoß er ein verzogenes „was hast du dir dabei bitte gedacht?" hervor und lachte leise weiter.

„Ich fand's damals cool. Es soll für so viel wie Don't chicken out stehen, weißt du?" als er nicht antworte und bloß weiter lachte setzte ich noch etwas an. „Außerdem hatte meine beste Freundin einen Gutschein für ein Tattoo gewonnen und hat dann im letzten Moment den Schwanz eingezogen." Ich zuckte mit den Schultern und nahm genüsslich einen Zug von meiner Zigarette. „Und 'nem geschenkten Gaul, guckt man ja bekanntlich nicht in's Maul. Denn glaub mir, ich weiß wie scheisse das Teil aussieht. Aber ich mags. Es hat ... Charme.", endete ich murmelnd und blickte wieder zufrieden auf den etwa 10 Zentimeter großen Hahnenkopf auf meinem Handgelenk.

„Interessante Geschichte, die solltest du morgen vielleicht jedoch lieber für dich behalten, wenn dir dein Leben lieb ist." Er nahm einen weiteren Zug von seiner Zigarette bevor er sie wie die vorherige auf dem Balkongeländer ausdrückte und herunterschmiss.

Ich legte meine Stirn in Falten. „Was meinst du mit morgen?"

„Na ja, das Interview. Der ganze Grund warum wir hier sind. Klingelt da was?"

Ich fühlte mich als hätte mich ein Bulldozer überfahren.

„Aber — es ist nikkis Interview — ich hab damit nichts zu tun."

Schmunzelnd stieß er sich von dem Geländer ab und kam auf mich zu. „Denkst du wirklich, du bist einfach so hier?", fragte er schmunzelnd und tätschelte mir im Vorbeigehen die Haare.

Ich spürte nicht, wie meine Kinnlade fiel, ich spürte nichtmal wie der Stummel meiner Zigarette auf den Boden fiel und verglühte. Alles, was ich spürte war, wie mein Herz in meine Hose rutschte, bevor es mit lodernder Wut begann zu brennen.

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