Elysium

By InVivereVeritas

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Sie dachte vielleicht ich wäre aus ihrem Leben verschwunden. Und vielleicht dachte sie sogar, dass wir wieder... More

Prolog
1. Kapitel
2. Kapitel
3. Kapitel
4. Kapitel
V
6. Kapitel
7. Kapitel
8. Kapitel
9. Kapitel
X
11. Kapitel
12. Kapitel
13. Kapitel
14. Kapitel
XV (I)
XV (II)
16. Kapitel
17. Kapitel
18. Kapitel
19. Kapitel
XX
21. Kapitel
22. Kapitel (I)
22. Kapitel (II)
23. Kapitel
24. Kapitel
XXV (II)
26. Kapitel
27. Kapitel
28. Kapitel (I)
28. Kapitel (II)
29. Kapitel
XXX
31. Kapitel
32. Kapitel
Epilog

XXV (I)

354 28 6
By InVivereVeritas

Erneut heute, da ich morgen keine Zeit habe. :)

____________

„Würde es ihn umbringen wenn er mir verraten würde wo es hingeht?" Genervt saß ich mit dem Handy am Ohr auf dem Bett und sah mir den offenen Kleiderschrank an. Jules, die sich am anderen Ende der Leitung gerade die Nägel lackierte, schnaubte.

Das ist so eine romantische Idee und du meckerst hier nur rum. Es ist eine Überraschung, würde er es dir verraten wäre es doch keine mehr. Und es ist doch egal was du anziehst solange die Unterwäsche hübsch ist." Ich holte empört Luft, doch sie ließ mich gar nicht erst zu Wort kommen. „Ach komm schon, jetzt tu mal nicht so als würdest du nicht darauf hoffen, dass ihr wieder Sex habt."

„Tue ich doch auch gar nicht!", entrüstete ich mich und fing an durch mein Zimmer zu tigern. Gott sei Dank sah sie mich nicht, nichts hätte sie in dieser Aussage mehr unterstützt als meine Reaktion. „Ich will einfach nur wissen wo es hingeht damit ich mich darauf vorbereiten kann. Wer weiß was er überhaupt unter einem Date versteht. Und wenn ich mit ihm schlafen würde, wäre ich doch wie diese ganzen Mädchen vor mir."

„Du meinst wieder mit ihm schlafen würdest. Ach Süße, ich weiß du willst es nicht wahrhaben aber so wie du dich die letzte Zeit immer wieder über ihn aufgeregt hast weil er dich ständig berührt oder die anstarrt -„

- Ja aber das macht er doch auch Ständig!", rechtfertigte ich mich.

„- hab ich schon den Eindruck dass er dir auf jeden Fall etwas bedeutet. Liebes, wenn er dir so zuwider wäre, dann wärst du nie zu ihm gegangen sondern hättest eine andere Lösung gefunden und versuch erst gar nicht zu widersprechen; wir beiden wissen dass es so ist."

Ich verschränkte einen Arm und sah finster aus dem Fenster. Warum sagte sie so etwas? „Du weißt doch was er gemacht hat!"

„Ja er hat sicher ziemlichen Mist gebaut und ja du hast jedes Recht ihn dafür zu verachten. Aber du darfst auch nicht vergessen was er für dich getan hat. Wer hat dich vor diesem Mistkerl gerettet? Wer war die ganze Nacht bei dir im Krankenhaus? Wer -„

„Das zählt doch gar nicht!"

„Doch natürlich zählt das. Wer hat dich seit dem vor allem beschützt und war für dich da als deine Familie es nicht mehr war? Herr Gott Ava, und wenn wir mal ganz ehrlich sind, dann hattest du immer die Chance gehabt Nein zu sagen. Also du kannst ihn nicht wegen einer Sache verurteilen ohne dabei die ganzen anderen Dinge außer Acht zu lassen." Ich schnaubte weil ich nicht wusste was ich dazu sagen sollte. „Und wir wissen beide dass du am Ende einfach nur wieder Angst hast wieder verletzt zu werden. Aber das gehört eben dazu, gewöhn dich besser daran."

Ich schwieg und ließ mir ihre Worte noch einmal durch den Kopf gehen. Sie hatte Recht damit, dass er mir bei weitem nicht mehr egal war, trotzdem war ich mir nicht sicher ob es reichte. Ob es mir reichte. Es klopfte und Liam steckte seinen Kopf herein. Grinsend streckte er mir die Zunge heraus; ich tat es ihm nach. Dann verschwand er wieder und ich spürte wieder diese Aufregung in mir. Entschlossen schüttelte ich meinen Kopf. „Also gut: Unterwäsche mit Spitze oder schwarz?"

„Spitze natürlich, war das eine ernstgemeinte Frage?"

*

„Bereit Hastings? Alles gepackt?" Warum kannte eigentlich niemand mehr das Wort Privatsphäre? Noah streckte sich über die Bettkante und fühlte durch meine mittlerweile gepackte Tasche. Skeptisch musterte er den Inhalt, sagte aber nichts dazu. Es war eine nervige Angewohnheit von ihm Dinge mit seinen Blicken aber ohne Worte zu kritisieren. Als ob ich Gedanken lesen konnte! „Naja, es wird schon reichen. Denke ich."

„Danke, wie immer bist du mir eine große Hilfe ohne die ich verloren wäre.", antwortete ich sarkastisch doch er zuckte nur nichtssagend mit den Schultern. „Was willst du überhaupt hier?"

„Ich soll dich ablenken bis Liam bescheid sagt." Er sah auf sein Handy. „Was jeden Moment der Fall sein sollte. An deiner Stelle wäre ich doch etwas aufgeregt. Er könnte einen Fallschirmsprung geplant haben und du weißt es erst wenn du in der Luft bist!" Ich sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Was? Ist doch möglich. Ich meine ja nur." Sein Handy vibrierte und aufgeregt sprang er auf. „Es geht los! Auf, auf kleine Ava, du musst los! Hurtig Mädchen, du darfst nicht zu spät kommen, es gilt einen strengen Zeitplan einzuhalten!" Er griff nach meiner Tasche, meiner Hand und wenn er gekonnt hätte, hätte er uns sicher einfach mitgezogen. Gerade noch so konnte ich nach meinem Handy schnappen.

Erst als wir an der Haustür angekommen waren, ließ er mich los und stellte sich strahlend zur Seite um Liam Platz zu machen. Liam in einem Hemd zu sehen war ein sehr ungewohnter Anblick, trotzdem konnte ich neidlos eingestehen, dass es ihm sehr gut stand. Lächelnd begrüßte er mich, doch ich brauchte einen Moment um mein Sprachzentrum zu reaktivieren. Irgendwie war ich wohl doch etwas nervöser als ich dachte. „Können wir los?", fragte er und streckte seinen Arm nach meiner Tasche aus.

„Ähm, ja. Ja natürlich.", stammelte ich.

„Alles klar, wir müssen uns auch beeilen sonst sind wir nachher unpünktlich bei ihr und das wäre verdammt schlecht. Schließlich kommt sie nur mit weil du mitkommst." Es war als wäre ich mit kaltem Wasser übergossen worden und innerlich verfluchte ich mich weil ich so naiv gewesen war zu glauben er hätte es ernst gemeint. Aber wenn ich genau überlegte hatte er nicht behauptet, dass unser Date nur uns beide betraf. Mehr noch, er hatte mir doch von Anfang an gesagt ich sei nur die Begleitung. Oh ich war so blöd. „Ava? Alles gut?", fragte er besorgt. Ich schüttelte mich kurz, setzte ein Lächeln auf und ging an ihm vorbei durch die Tür. Liam hatte mir in der letzten Zeit so viel geholfen also konnte ich das auch für ihn.

Wir stiegen in den Wagen seines Vaters, was wohl Sinn machte wenn noch eine Person mitfuhr. Liam griff nach einem Blumenstrauß hinter dem Sitz und reichte ihn mir. „Kannst du ihn halten? Ich will nicht, dass er auf dem Weg kaputt geht."

„Ja natürlich." Konnte ich auch noch etwas anderes sagen? Allerdings fühlte sich mein Kopf so leer und einsam an, dass ich vermutlich froh sein sollte überhaupt etwas zu sagen können. Meine Brust fühlte sich seltsam schwer an wenn ich daran dachte wie naiv ich gewesen war. Vielleicht war es auch ein bisschen Eifersucht auf die unbekannte Frau für die er sich so viel Mühe gegeben hat. Aber nur ein kleines bisschen. Liam fuhr vom Grundstück in Richtung Down Valley und ich sah aus dem Fenster; bemüht meine Fassung zu wahren. Warum hatte ich bloß mit Jules telefoniert? „Kenne ich sie?"

„Flüchtig denke ich." Liam lachte leise und ich fühlte mich immer schlechter. So gut kannte ich ihn also, dass ich nicht einmal wusste welche mir flüchtig Bekannte ein Date mit ihm hatte. Warum sie? Was an ihr war besser als an mir? „Ihr wohnt sogar in derselben Gegend.", ergänzte er. Super, vermutlich würde ich sie also öfter sehen müssen.

„Und bist du aufgeregt?" Zu reden war eine gute Idee. Mich nur aufzuregen würde weder helfen noch wollte ich ihm sehen lassen wie sehr es mich traf tatsächlich nur als Begleitung zu fungieren.

„Nein eigentlich nicht. Aber es ist ihr erstes Date, also sollte es etwas besonderes sein.", antwortete Liam und ich wünschte seine Antwort wäre weniger süß gewesen. Seufzend dachte ich zurück an Jake; welche Mühe er sich mit allem gegeben hatte und wie schön dieser Tag war. Vielleicht hatte er ja etwas ähnlich Schönes vor. Wobei, Liam hatte Geld, also würde es sicher etwas sein was auch dementsprechend kostete. „Pass auf Ava, nachher denkt noch jemand du wärst eifersüchtig." Er blickte kurz von der Straße zu mir.

„Tz, warum sollte ich denn? Wie kommst du darauf?"

Er lachte leise. „Weil ich gesehen habe wie genervt du warst als ich dir gesagt habe, dass wir noch jemanden abholen. Und weil du die ganze Zeit schon deine Arme krampfhaft verschränkt hast." Wieder sah er kurz zu mir rüber. „Ach komm schon, du kannst es ruhig zugeben."

Verächtlich schnaubend löste ich meine tatsächlich verschränkten Arme und drehte mich zu ihm. „Nein ich finde es nur dumm dich bei einem Date zu belgeiten weil sie dich sonst nicht sehen will. Was willst du mit einer Frau, die nicht mit dir alleine sein möchte?"

Er lachte schon wieder; würde es so weiter gehen würde ich ihn wehtun oder zumindest leicht verletzen. „Sie ist ein Mädchen, keine Frau. Du bist eine Frau und dazu noch wunderschön wenn du eifersüchtig bist." Am liebsten hätte ich die Blumen in sein verdammtes Gesicht geworfen. Anscheinend nicht schön genug um alleine mit ihm auf ein Date zu gehen und überhaupt; was sollte dieser Kommentar? Dann hätte er doch mit mir alleine ein Date haben können!

Ich entschied seine Aussage keiner Antwort zu würdigen sondern lieber schweigend vor mir hin zu kochen und die mir bekannte Umgebung anzusehen. Vielleicht würde es ja trotz allem ein schönes Wochenende werden. Verdammt! Warum? Warum musste er so eine Show abziehen? Dieser dumme Junge von dem ich dachte, dass ich ihm etwas bedeuten würde und der mir auf jeden Fall etwas-

-Halt. Was tat ich da gerade? Wie hatte ich vor den Gedanken zu Ende zu bringen? War ich tatsächlich schon so weit mir einzugestehen dass ich eventuell etwas mehr für ihn empfand? Ich fühlte mich wie eine Protagonisten in einem der Jane Austen Romane; hin und hergerissen zwischen Verstand und Gefühl. Bestimmt redete ich mir das nur ein, da ich mir sicher gewesen war er wollte mit mir alleine sein und nun mein Stolz verletzt hatte. Ja so musste es sein.

Liam bog in die Straße meines eigentlichen Zuhauses ab. Unwillkürlich suchte mein Blick das mir bekannte, längst in die Jahre gekommene Haus und meine Wut wich dem bedrückenden Gefühl des Verlustes. Schon komisch wie sich die Dinge in so kurzer Zeit entwickelt hatten. „Wir sind da." Er hielt an dem Haus gegenüber. „Kannst du mir die Blumen geben?", fragte er mich. Stillschweigend reichte ich sie ihm während ich im Sitz weiter nach unten sank damit mein Vater mich nicht sehen konnte falls er zufällig aus dem Fenster schaute. „Danke, bin gleich wieder da."

Er verließ das Auto und ging in die Richtung unserer Haustür. Was zur Hölle wollte er da? Gab es etwas was ich nicht eingepackt hatte und er noch besorgen musste bevor er zu seinem Date ging? Nervös beobachtete ich ihn, unsicher ob ich hoffen oder nicht hoffen sollte dass Dad die Tür aufmachte und ich so einen Blick auf ihn werfen konnte. Oh Liam hatte die Schlüssel Stecken lassen! Ich schaltete die Autobatterie an um das Fenster herunter zulassen um so mitzuhören falls es etwas zu hören gab. Mittlerweile war er an der Tür, zog sein Hemd gerade und schellte.

Es war nicht Dad der ihm aufmachte, sondern Amber. Meine kleine Schwester trug eines der schickeren Sommerkleider aus der das Mädchen nebenan herausgewachsen war und hatte ihre Haare zu Zöpfen geflochten. Wer sie ihr gemacht hatte blieb mir ein Rätsel, denn sie selbst konnte das nicht. Dann passierte etwas unerwartetes; Liam kniete sich hin und überreichte ihr die Blumen. Selbst von meinem Platz aus konnte ich sehen wie ihre Wangen sich rosa färbte. Aufgeregt nahm sie die Blumen und drückte Liam einen Kuss auf die Wange ehe sie im Haus verschwand um sie vermutlich in Wasser zu stellen. Währenddessen drehte Liam sich zu mir und deutete mir aus dem Auto zu steigen. Lächelnd kam ich dem nach, blieb aber bei der Fahrerseite stehen.

„Alles klar Liam, wir können los! Ist Ava auch schon da?", rief Ambrosia und kurz darauf tauchte ihr Kopf in der Tür auf. Sie sah neben Liam her zu mir, dann rannte sie auch schreiend auf mich zu. Lachend breitete ich meine Arme aus um sie aufzufangen. „Ich hab dich vermisst.", sagte sie als ihre dünnen Arme sich um meinen Hals legten.

„Ich dich auch meine Süße." Ich sah wieder zu Liam der eine pinke Tasche in der Hand trug und mir wieder zuzwinkerte. Dieser Idiot, dachte ich mir grinsend, er hatte mich hinters Licht geführt! Sie war also sein ‚Date'. Wortlos formte mein Mund eine Beleidigung zu ihm, doch er zog nur die Haustür zu und grinste dieses blöde überhebliche Lächeln.

„Also Amber, darf ich dir die Autotür aufhalten?", fragte er sie. Amber nickte, ließ sich von mir zurück auf den Boden setzten und lief ihm hinter her. Liam hielt ihr die Tür offen, schloss sie wieder ehe er die Tasche in den Kofferraum zu unseren packte. Dann kam er zu mir. „Die einzige Person die sich viel mehr als ich wünschte mit dir Zeit zu verbringen war Amber. Und dich kann ich noch gerade so mit ihr teilen.", antwortete er auf meine unausgesprochene Frage und küsste sanft meine Wange. Stumm ging ich zur Beifahrerseite, vollkommen überrollt von dem verstehen dass er nur für mich das möglich gemacht hatte. Wie konnte ich sauer auf ihn sein wenn er genau gewusst hatte wonach ich mich am meisten sehnte?

Mir kam das Telefonat mit Jules in den Sinn. Vielleicht reichte es mir doch, vielleicht war es mehr als Genug. Vielleicht war er doch nicht der einzige der Gefühle hatte.

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