Petrichor | ✓

By WritingHoney

630K 35.2K 8.8K

[Dramione FF, beendet ✓] „Mir stockte der Atem, mir blieb die Luft weg, ich öffnete meinen Mund um an Sauerst... More

(1) Die Ankunft
(2) Das Projekt
(3) Auslosen
(4) Im verbotenen Wald
(5) Der Eulenturm
(6) Zärtlichkeit & Verbindung
(7) Risse
(9) In Gefahr
(10) Knisternde Funken
(11) Brennendes Feuer
(12) Regen
(13) Ausflug mit Wendung
(14) Drohungen
(15) Herzinfarkt
(16) Gedanken
(17) Geruch nach dem Regen
(18) Dämlicher Vogel
(19) Durchgebranntes Hirn
(20) Entscheidung
(21) Verdächtige Stille
(22) Blut
(23) Misstrauen
(24) Behandlung
(25) Gespräch im Büro
(26) Überraschung
(27) Das Spiel
(28) Geheime Party
(29) Wünsche
(30) Überfordernde Gefühle
(31) Noch eine Chance
(32) Unterdrückte Wut
(33) Der hinterste Gedanke
(34) Amortentia
(35) Du gehörst mir
(36) Schule, Lernen, Zukunft
(37) Eine Wahl
(38) Keine Ahnung
(39) Offenbarungen
(40) Nachhilfe
(41) sanfte Explosion von Farben
(42) Spring
(43) Zum besseren Menschen
(44) Nächtliche Gespräche
(45) Es ist Malfoy
(46) Perfider Plan
(47) Die Möglichkeit, mich zu brechen
(48) Wenn deine Welt zusammenbricht
(49) Die Frage
(50) Petrichor (Das Ende)
Extras (1)
Extras (2)
Hörversion
Authors Note + Facts + Danksagung
Mehr Lesestoff

(8) Den Atem anhalten

12.4K 683 171
By WritingHoney

- Draco -

Also standen wir da und wussten nicht, was wir tun sollten. Die Schale knackte leicht. Gebannt beobachtete ich, wie die Risse tiefer und länger wurden.

Obwohl ich es vor Granger nicht zugeben wollte, ich war wirklich gespannt auf den Augurey. Auch wenn die Wesen der anderen besser aussahen und bessere Fähigkeiten hatten: Mir war bewusst geworden, dass wir den einzigen Vogel hatten. Das einzige Geschöpf, dass es wohl genau wie ich lieben musste, zu fliegen. Das Freiheit genauso empfand wie ich es tat.

Schweigend standen wir dort. Die Gryffindor stellte nervös die Gläser mit den gesammelten Insekten zurecht, doch ihre Finger schienen nie zufrieden zu sein und sie stellte sie erneut in perfekten neunzig-Grad Winkeln auf. 

„Dein Hemd ist falsch geknöpft", bemerkte Granger ausdruckslos und riss mich damit aus meinen Beobachtungen. Ich sah an mir hinunter. Tatsächlich. Als ich aus der Dusche gekommen war und meinen Zauberstab bemerkte, hatte ich mich in Windeseile anziehen müssen.

„Willst du mir vielleicht beim richtigen knöpfen helfen?", grinste ich sie an und machte mein Hemd auf.

„Nein, danke", meinte sie nur und wandte sich wieder dem Ei zu. Gerade war ich fertig, da vernahm ich ein deutlich lauteres Knacken. Wir traten näher und hielten wohl beide den Atem an, da außer den Geräuschen vom Ei absolut nichts zu hören war.

Ein kleines Stück der Schale brach weg und gab ein etwa zwei zentimetergroßes Loch frei. Dann knackte es erneut und ein weiteres Stück brach weg. Ein winziger Schnabel kam zum Vorschein. Das erste klägliche, schwache Gezwitscher, das ich hörte, war beinahe herzzerreißend.

Mir erschien es wie eine Ewigkeit, als der kleine Schnabel mühsam weitere Teile der Schale abbrach. Wir standen dort und beobachteten, wie es sich immer weiter befreite. Schließlich brach die obere Hälfte des Eis auf und wir konnten einen ersten Blick auf das Geschöpf werfen.

Es sah aus wie ein normaler Babyvogel, die Haut dünn und hellrosa. Unter ihr konnte man noch die zarten, zerbrechlichen Knochen sehen. Die riesigen, blauen Augenlider waren noch geschlossen. Das kleine Wesen lag noch mit dem Unterkörper erschöpft in der Schale, die es behütet hatte. Auch die kleinen Flügel, die später einmal groß und stark werden würden, waren schon erkennbar.

Neben mir atmete Granger schwer aus. „Ich bin so erleichtert", gestand sie mir mit schwacher Stimme. 

Ich erwiderte nichts, weil ich nicht zugeben wollte, genauso zu fühlen. „Und jetzt?", flüsterte ich leise, da ich mich nicht traute, laut zu sprechen. 

„Augureys öffnen relativ früh ihre Augen und fangen schon an, ihre Sinne zu benutzen. Wir sollten noch etwas bleiben und ein bisschen Futter da lassen", antwortete sie.

Erschöpft zauberte ich eine Sitzbank aus Holz neben den von ihr gezauberten Baum und lies mich darauf nieder. Abwartend sah ich sie an. Neben mir war nun wirklich genug Platz und auf das Ei schauen konnte man von hier auch.

„Ich tu dir auch nichts. Heute. Ausnahmsweise", lächelte ich. Misstrauisch kam sie näher und setzte sich. Schweigend warteten wir eine Weile. 

„Ich will gar nicht wissen was aus den armen Tieren hier geworden wäre, wenn es Hagrid nicht gäbe", meinte sie schließlich. „Irgendwie habe ich das Gefühl, dass hier ist etwas Bedeutsames. Etwas Wichtiges." Granger gestand mir hier gerade wirklich ihre Gefühle, was mir ein bisschen unangenehm war.

„Eigentlich macht das hier nicht viel Unterschied. Da draußen gibt es noch tausende von leidenden Geschöpfen", sprach ich die Realität mal aus.

„Keinen Unterschied?", fragte Hermine entsetzt. Sie sah mich an. Ich blickte in ihre Augen, sie war mir plötzlich so nah.

Ganz gleich, was du auch ausrichtest, es wird nie mehr sein als ein einzelner Tropfen in einem unendlichen Ozean!" Sie machte eine kurze Pause und sah mich noch eindringlicher an. „Aber was ist ein Ozean, wenn nicht eine Vielzahl von Tropfen?"

Plötzlich errötete sie. „Aus einem Muggelbuch. Der Lieblingsroman meiner Mutter." Ich hatte überhaupt keine Ahnung, was ich darauf antworten sollte.

Granger stand auf und sah den Vogel näher an. „Schau, es öffnet die Augen", wisperte sie sanft. Ich stand auf und tatsächlich, die großen Augen hatten sich einen Spalt geöffnet und sahen das Mädchen neben mir an. Dann wandten sich die Augen zu mir. Ich wagte es nicht, zu atmen. Für den Bruchteil einer Sekunde hielten wir Blickkontakt.

Das Wesen schien sich nun wieder in den Schutz der Schale begeben zu wollen, denn es kroch ein wenig weiter in das halbe Ei hinein. Dann schlossen sich die Augen wieder. Granger lächelte und fischte ein paar der weichesten Insekten aus den Gläsern heraus. Diese legte sie an die Seite des kleinen Wesens. Auch eine kleine Holzschale füllte sie mit Wasser.

„Okay, ich denke, das war genug für heute", beschloss sie. Sie hatte Recht, der Vogel würde sich nun sicher ausruhen müssen.

Genau in diesem Moment öffnete sich die Scheunentür. Anscheinend hatte Weasley es auch mal für nötig gehalten, hier aufzukreuzen. Er kam unbeschwert zu uns. „Hey, was ist pass-?" 

„Psst!", zischte Granger eindringlich. 

Erschrocken blieb er stehen. „Was denn?", fragte er nun leiser, aber mit ärgerlicher Stimme. 

„Es ist geschlüpft", teilte ich dem Blitzmerker kühl mit. 

Seine Augen weiteten sich. „Echt? Wo?", er machte Anstalten zur Ablage mit den Decken zu eilen, doch die Gryffindor hielt ihn zurück. „Wo zur Hölle warst du?", fluchte sie in bedeckter Stimmlage. 

„Wie, wo war ich? Ich war trainieren, dann warst du nicht im Gemeinschaftsraum. Ich hab dich gesucht", erklärte Weasley.

War der irgendwie geistig unterbelichtet?

Auch Granger sah ihn fassungslos an. „Wo ist dein Zauberstab?", erkundigte sie sich. 

Da schien es dem Idioten von den Augen zu fallen. „Ach ja, stimmt ja! Oh Merlin, es tut mir so leid", er wollte nach ihren Händen greifen, doch sie entzog sich ihm. 

„Du bist so verantwortungslos, Ronald. Geh jetzt, der Augurey schläft. Das heißt, wenn du ihn nicht geweckt hast." 

Er sah sie bestürzt an. Plötzlich funkelte er mich dann wütend an. Was konnte ich denn jetzt dafür? Ich hatte mit der ganzen Sache gar nichts zu tun. „Also dann", meinte ich nur verabschiedend und ließ die beiden allein.

Mittlerweile dämmerte es draußen bereits. Es war auch schon merklich kühler geworden. Als ich zum Schloss schritt, wanderte mein Blick zum Eulenturm. Dort war keine einzige Eule mehr zu sehen.

  *

„Wo warst du?", fragte mich Blaise im Gemeinschaftsraum. Ich ließ mich auf einem der grünen Sessel nieder. 

„In der Scheune. Der Vogel ist ausgebrütet", teilte ich meinen Freunden mit. 

„Echt?", rief Pansy erstaunt. „Wie war's?" 

„Gut", antwortete ich knapp.

„Jetzt erzähl mal Details! War bestimmt total süß!", kreischte sie übertrieben. Sie hätte den Vogel sicher total hässlich gefunden. 

„Geht so", winkte ich ab. Klar war es faszinierend gewesen, süß war das Ding jetzt aber wirklich nicht.

„Waah, ich will es sehen", drängte sie jetzt auch noch. 

„Auf keinen Fall. Das gäbe echt Stress mit der Granger", warnte ich das hibbelige Mädchen, das plötzlich erstarrte. 

„Ach, du lässt dich neuerdings von Schlammblütern einschüchtern?", provozierte sie. 

„Natürlich nicht", fauchte ich zornig. 

„Ach komm schon Draco, zeig dem Mädchen doch das kleine Vögelchen", vielsagend sah mich Blaise an und zwinkerte. 

„Ist echt so", stimmte ihm Pansy bei.

Genervt schloss ich die Augen. „Na gut", gab ich nach, aber eigentlich nur weil ich meine Ruhe wollte. Was war schon dabei? Ich würde ihr den Vogel zeigen und dann einfach schnell wieder verschwinden.

____________________

Guten Tag meine Lieben! 🌞

Über 100 Reads und fast schon 150, wuhu! Auch wenn das nicht so viel wie Votes oder Kommentare über die Qualität der Geschichte aussagt freue ich mich dennoch extrem! 😄❤

Diese Fanfiction zu schreiben macht mir wirklich Spaß und ich bin mit vollem Herz dabei, würde mich also freuen wenn ihr dranbleibt!

Continue Reading

You'll Also Like

195K 12.6K 48
Flucht war das Einzige, an das ich denken konnte. Doch wohin sollte ich fliehen? Die Wunde in meinem Bein war zu tief. Apparieren war keine Lösung...
Misfit By Su

Fanfiction

128K 6.7K 45
Denke an einen Löwen. Woran denkst du genau? An ein prachtvolles Geschöpf, dessen Loyalität grenzenlos ist? Nun, denke an eine Schlange. Was siehst d...
203K 15.1K 27
[Harry Potter Fanfiction] Eines Abends steht Harry Potter vor der Wohnungstür von Hermine Granger, das Herz gebrochen und verzweifelt. Zwei Jahre nac...
564K 18.6K 65
[Harry Potter-FanFiction] Hermine wollte eigentlich einen ganz entspannten Sommer bei den Weasleys verbringen. Doch ihr Plan wird vereitelt, als sie...