Petrichor | ✓

By WritingHoney

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[Dramione FF, beendet ✓] „Mir stockte der Atem, mir blieb die Luft weg, ich öffnete meinen Mund um an Sauerst... More

(1) Die Ankunft
(2) Das Projekt
(3) Auslosen
(5) Der Eulenturm
(6) Zärtlichkeit & Verbindung
(7) Risse
(8) Den Atem anhalten
(9) In Gefahr
(10) Knisternde Funken
(11) Brennendes Feuer
(12) Regen
(13) Ausflug mit Wendung
(14) Drohungen
(15) Herzinfarkt
(16) Gedanken
(17) Geruch nach dem Regen
(18) Dämlicher Vogel
(19) Durchgebranntes Hirn
(20) Entscheidung
(21) Verdächtige Stille
(22) Blut
(23) Misstrauen
(24) Behandlung
(25) Gespräch im Büro
(26) Überraschung
(27) Das Spiel
(28) Geheime Party
(29) Wünsche
(30) Überfordernde Gefühle
(31) Noch eine Chance
(32) Unterdrückte Wut
(33) Der hinterste Gedanke
(34) Amortentia
(35) Du gehörst mir
(36) Schule, Lernen, Zukunft
(37) Eine Wahl
(38) Keine Ahnung
(39) Offenbarungen
(40) Nachhilfe
(41) sanfte Explosion von Farben
(42) Spring
(43) Zum besseren Menschen
(44) Nächtliche Gespräche
(45) Es ist Malfoy
(46) Perfider Plan
(47) Die Möglichkeit, mich zu brechen
(48) Wenn deine Welt zusammenbricht
(49) Die Frage
(50) Petrichor (Das Ende)
Extras (1)
Extras (2)
Hörversion
Authors Note + Facts + Danksagung
Mehr Lesestoff

(4) Im verbotenen Wald

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By WritingHoney

- Draco - 

In den restlichen Stunden hatte ich eine Menge Schulaufgaben aufgebrummt bekommen. Wenn das nun jeden Tag so weiter ging und ich noch genug trainieren wollte, würde ich wohl nicht gerade viel Zeit für diesen dämlichen Vogel haben werden.

Ich verspürte einen leichten Anflug von Neid, als Pansy und Blaise mir von ihrer Feuerkrabbe erzählt hatten. Es war eine Krabbe mit juwelenbesetztem Panzer, die sich anscheinend durch feurige Explosionen ihres Hinterteils bewegte. Was für ein Zufall, dass die reinblütige Pansy dieses edle, spannende Geschöpf gezogen hatte und die Granger mit Muggel-Abstammung einen trübsinnigen, ausgezehrten, hässlichen Vogel.

Das war Pansy offenbar auch aufgefallen. „Hättest das Schlammblut nicht ziehen lassen dürfen", hatte sie eingebildet gekichert.

Bis zum Abendessen erledigte ich schnell meine Aufgaben. Heute stand zwar kein Training an, doch ich musste trotzdem mal raus, um etwas herumzufliegen. Also verließ ich nach dem Essen schnell die große Halle und nahm meinen Besen mit nach draußen.

Nahe dem Quiddichfeld flog ich hoch in die Lüfte, schloss die Augen und genoss den Wind, der mir den Kopf kühlte, durch die Haare wehte und meine Wangen umstrich. 

*

„Malfoy." Granger fing mich nach dem Frühstück ab. Was wollte die denn? 

„Geht schon mal vor, ich komme sofort", sagte ich zu meinen erstaunten Freunden, die sich dann zögernd auf den Weg machten. Pansy sah uns noch misstrauisch hinterher.

"Hagrid gibt uns heute oder morgen Abend das Ei. Wir müssen Insekten besorgen", erklärte sie mir knapp. 

„Kannst du das nicht alleine?", fragte ich leicht genervt. 

Granger seufzte. „Hagrid hat eine Genehmigung für den verbotenen Wald ausgestellt, allerdings darf ich nicht alleine gehen."

Der Gryffindor war wie ins Gesicht geschrieben, dass sie am liebsten alleine gehen würde. Doch die liebe Granger-Streberin würde ja natürlich keine Regeln missachten.

„Dann nimm doch das Wiesel mit", entgegnete ich. 

Sie funkelte mich zornig an. „Ronald  liegt zurzeit entkräftet im Krankenflügel, falls du dich daran erinnern kannst." Hm, das hatte ich wirklich beinahe vergessen.

Genervt stöhnte ich. Ich wollte meine Freizeit eigentlich wirklich als letztes mit Granger verbringen. 

Diese sah mich nun abwartend an, der Ausdruck in ihrem Gesicht war schwer zu lesen. Ihre braunen Augen schienen mich regelrecht zu durchbohren, als würde sie meine Gedanken lesen wollen.

Ich gab nach. „Ja, wenn es denn unbedingt sein muss. Heute Nachmittag um 16 Uhr am Eingang des verbotenen Waldes", legte ich fest. Ich hörte selbst, vor wie viel Abneigung meine Stimme triefte. Ohne auf eine Antwort zu warten verließ ich die große Halle.

  *

Gelassen machte ich mich auf den Weg zum verbotenen Wald. Ich war schon etwas zu spät, trotzdem hatte ich es nicht wirklich eilig, zu dem Treffen zu erscheinen. Den anderen Slytherins hatte ich eine Ausrede aufgetischt, damit sie später keine blöden Kommentare machen konnten. 

Am liebsten wäre ich einfach nicht erschienen. Aber dann würde sie es Hagrid petzen und der würde mich wahrscheinlich direkt durchfallen lassen. Verdammter Mist.

Granger stand schon da. Natürlich tat sie das. „Da bist du ja endlich", motzte sie. 

„Nana, ob das die richtige Art ist, seinen Beschützer zu begrüßen", spottete ich mit tadelndem Ton.

Daraufhin verzog sie ihr Gesicht. „Glaub mir Malfoy, auf deine Anwesenheit hätte ich gerne verzichtet", erwiderte sie gereizt.

Damit war die Diskussion anscheinend vorbei, da sie mir den Rücken zukehrte und durch den Eingang des Waldes schritt. Mir blieb nichts anderes übrig, als ihr hinterher zu gehen.

Ich bekam schon jetzt den Anflug leichter Kopfschmerzen. Der Wald war so dicht bewachsen, dass es augenblicklich einige Nuancen dunkler wurde. Es roch nach Erde, Blättern und Moos. Außerdem war es furchtbar still. 

Granger starrte mich an. „Scheinst ja super vorbereitet zu sein", meinte die Gryffindor sarkastisch. Ich erkannte sofort, warum. Sie trug einen großen Rucksack, aus dem klappernde Geräusche kamen, als sie ihn abzog und auf die Erde setzte. Ich dagegen hatte gar nichts dabei.

Sie zog sich Handschuhe über, bot mir aber keine an. Stattdessen hielt sie mir ein großes, gläsernes Gefäß hin. „Hier. Sammel einfach irgendwas, was sich bewegt." Wütend nahm ich es entgegen und starrte sie böse an. Machte dieses arrogante Schlammblut sich etwa über mich lustig? Irgendwas, was sich bewegt. Als wüsste ich nicht, was Insekten waren.

Unbeeindruckt wandte sie sich ab, holte ein weiteres Glas hervor und zog sich den Rucksack wieder auf. Gebückt schlichen wir herum, etwas entfernt voneinander, den Blick auf den Boden gerichtet. Als ich etwas später den ersten braunen, fetten Käfer entdeckte packte ich ihn einfach mit den bloßen Fingern und warf ihn ins Glas.

Zögernd sah ich zu Grangers Glas herüber, in dem schon ein paar Insekten lagen, die sich nicht bewegten. Sie bemerkte meinen Blick. „Ich schläfere sie ein. Wenn das Glas voll ist werde ich einfach den Sauerstoff entfernen. So müssen sie nicht leiden", erklärte sie mir.

Seufzend zog ich meinen Zauberstab hervor und tat es ihr nach. 

„Wenn es geht, halt Ausschau nach weich aussehenden Insekten ohne dicken Panzer. Direkt nach dem Schlüpfen wird der Augurey es so leichter haben, etwas zu fressen. Ein paar härtere Insekten sind aber auch gut, um seinen Schnabel langsam zu kräftigen", schilderte sie, während sie konzentriert den Boden durchsuchte.

„Aha", äußerte ich mich bloß dazu.

Ich entdeckte einen alten Baumstumpf, in dem es vor Insekten nur so wimmelte. Schnell füllte sich mein Glas mit schlafenden Käfern und Heuschrecken, hier und da auch ein paar Schnecken.

„Sobald wir das Ei erhalten haben, ist es wichtig, dass wir es warm und geschützt halten. Wir sollten einen Zauber darauf legen, um informiert zu sein, wenn der Augurey zu schlüpfen beginnt. Wir sollten dann alle dabei sein, damit wir von Anfang an Bezugspersonen für den Vogel darstellen. Das ist wichtig, weil es sonst etwas schwerer werden kann, sein Vertrauen zu gewinnen. Anfangs müssen wir ihn dann genug füttern, dann wird er schnell selbstständig und kann selbst jagen fliegen", rasselte Granger herunter, als hätte sie das alles auswendig gelernt. Hatte sie wahrscheinlich auch.

Die Kopfschmerzen nahmen zu, meine Schläfen pochten schmerzhaft. Konnte sie nicht einfach mal still sein?

Mein Glas war voll. Erstaunt sah sie mich an, als ich es ihr wortlos überreichte. Zufrieden nahm sie es und steckte es in ihren Rucksack. Ihres war auch schon fast voll. „Naja und dann müssen wir dafür sorgen, dass er mit seinem Geschrei nicht ganz Hogwarts in Unruhe versetzt. Das wäre ein Problem, da es diesen Sommer ja relativ oft regnet. Aber ich bin sicher, dass wir das hinkriegen. Das Ei von Hagrid ist übrigens vom verbotenen Markt, wo es verkauft werden sollte. Er hat es gerettet, sozusagen. Es hätte dann bestimmt als Vogel für die Wettervorhersage leben müssen, eng in einem Käfig eingesperrt...", laberte sie weiter und weiter.

Meine Schläfen pochten noch heftiger und ich schloss die Augen. Die Hand mit meinem Zauberstab zuckte, ich war kurz davor ihr einen Fluch auf den Hals zu hetzen, der sie zum schweigen bringen würde. Ich hörte nicht einmal mehr zu, aber sie redete immer noch. „Granger", fauchte ich da plötzlich laut und wütend.

Ohne nachzudenken packte ich ihre Handgelenke und schubste ihren Körper gegen den nächstbesten Baum. Erschrocken weiteten sich ihre Augen. Ihr offenes Glas fiel zu Boden, doch die Insekten darin schliefen ja sowieso.

Mit großer Genugtuung sah ich Angst und Panik in ihren Augen. Die ach so tolle, klassenbeste arrogante Besserwisserin Hermine Granger hatte Angst vor mir.

Ich sah ihr tief in die aufgerissenen Augen. Sie glichen einem erschrockenen Reh. Ich konnte ihren schnellen Atem hören und in meinem Gesicht spüren. All das dauerte nur den Bruchteil von wenigen Sekunden.

Also hatte sie doch Angst. Angst vor meiner Familie. Angst vor uns Malfoys. Es war nicht so, als wäre sie noch nie von jemandem meiner Familie verletzt worden. Ich konnte die Flashbacks und qualvollen Erinnerungen vor ihrem inneren Auge ja beinahe miterleben.

Ihre Hände stießen mich hart von ihr weg. Sie atmete schwer und starrte mich konsterniert an. 

Höhnisch grinste ich. „Du kannst ja doch mal die Klappe halten."

„W-was?", stammelte sie. Dann – Stille. Diese genoss ich fast ebenso sehr wie ihre sichtliche Verwirrung.

Ich sammelte die verstreuten Insekten ein und stopfte sie in das Glas zurück. Granger sah mich noch immer geschockt ein. „Jetzt mal ehrlich, mach dir nicht ins Hemd und übertreib nicht. Ich wollte nur, dass du die Klappe hältst", sagte ich und hielt ihr das Glas entgegen.

„Ist das dein Ernst?", fragte sie in ruhiger Lautstärke, mit entsetztem Tonfall. "Fass mich nie wieder an. Nie wieder."

„Granger, beruhig dich", meinte ich. Ich bereute die Aktion jetzt schon. Aber auch nur ein kleines bisschen. Dabei wollte ich eigentlich nur, dass sie mal ruhig war. Klar, ihr zu zeigen wer hier wen demütigen konnte und das Sagen hatte natürlich auch.

Sie redete kein Wort mehr mit mir, packte ihren Rucksack und kochte dabei immer noch vor Wut. Ihr Kopf war hochrot, ihre Augenbrauen zuckten. Mit schnellen, schweren Schritten ging sie zurück zum Schulgelände. Ich folgte ihr.

Am Eingang drehte sie sich noch einmal zu mir um. „Wenn du mich noch einmal anfasst dann wirst du es gewaltig bereuen, Malfoy", zischte sie mich an. Dann schritt sie schnell Richtung Schulgebäude. Sie tat mir nicht leid. Irgendwie musste ich mich bei diesem Projekt ja amüsieren. 

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