Elysium

By InVivereVeritas

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Sie dachte vielleicht ich wäre aus ihrem Leben verschwunden. Und vielleicht dachte sie sogar, dass wir wieder... More

Prolog
1. Kapitel
2. Kapitel
3. Kapitel
4. Kapitel
V
7. Kapitel
8. Kapitel
9. Kapitel
X
11. Kapitel
12. Kapitel
13. Kapitel
14. Kapitel
XV (I)
XV (II)
16. Kapitel
17. Kapitel
18. Kapitel
19. Kapitel
XX
21. Kapitel
22. Kapitel (I)
22. Kapitel (II)
23. Kapitel
24. Kapitel
XXV (I)
XXV (II)
26. Kapitel
27. Kapitel
28. Kapitel (I)
28. Kapitel (II)
29. Kapitel
XXX
31. Kapitel
32. Kapitel
Epilog

6. Kapitel

323 31 7
By InVivereVeritas

Was für ein Spiel! Selbst noch eine halbe Stunde später, wo alle, außer Josh, Kyle, Tyler, dem dazu gestoßenen Noah und ich, schon weiter gezogen waren, konnte ich diese phänomenale Leistung nicht realisieren. Wir hatten gegen die Bexley High School besiegt. Mehr noch, wir hatten sie vernichtet! Mit eingezogenen Schwänzen würden sie zurück nach Hause kehren und still ihre Wunden lecken, währen wir triumphierend feierten. Das erste Sixpack war längst geleert, doch ich hielt mich zurück. Ich wollte diesen Moment voll auskosten und erst später mir so die Kante geben, so dass ich mich am nächsten Tag fragen würde wie ich nach Hause gekommen war.

„Was für ein Spiel. Wenn Dave so weiter macht, ist ihm ein Stipendium sicher." Wir hoben unser Bier auf Dave, sicher einer der Helden dieses Tages. Was die Motivation in Form von Lilé ausmachen konnte war schon erstaunlich. Keiner der gegnerischen Defense konnte ihn aufhalten, kein Tackle ihn umwerfen.

„Aber du warst auch der Wahnsinn Liam. Wie zur Hölle ist dir dieser letzte Spielzug eingefallen?" Staunend sah Noah mich an und ich bedankte mich. Die anderen wussten, dass ich ein potenzieller Stipendiat war, aber nicht dass ich zu einer bestimmten Universität wollte, für die es wichtig war eine sehr gute Leistung zu zeigen. Da sich meine Noten deutlich verbesserten war dieses Stipendium plötzlich in Reichweite gelangt. Etwas, wovon ich vorher nie zu träumen gewagt hätte. Aber solange ich noch nichts erreicht hatte, würde ich es auch nicht verraten.

„Sollen wir gleich zur der Party fahren? So langsam geht das Bier zu Ende." Sorgenvoll sah Josh auf die Dose in seiner Hand. Statt einer Antwort standen wir auf, nahmen unsere Taschen in die eine, das Bier in die andere Hand und gingen los. Den ganzen Weg über lachten wir, freuten uns über den Sieg oder besprachen Szenen aus dem Spiel.

Meine Laune war gut als wir die Party erreichten, so gut, dass ich sogar zuließ dass Loren ihre Arme um mich schlang und mir Verheißungsvolle Dinge in das Ohr flüsterte. Statt einer Antwort nahm ich nur einen Schluck aus ihrem Becher, hochprozentiges floss durch meine Speiseröhre und ich lächelte sie nichtssagend an, als ich ihr den wieder gab. Von überall kamen Leute von unserer Schule um uns zu gratulieren, wir wurden wie Helden gefeiert, doch als mein Blick auf das schwarzhaarige Mädchen fiel, verrutschte mein Lächeln für einen Moment. Warum unterhielt sie sich mit Jeff? Warum lachte sie auch noch dabei? Ich schüttelte den Kopf und sah zur Tanzfläche, wo ich Dave mit Lia entdeckte. Sobald er mich sah, hob er seinen Daumen, was ich nur zu gerne erwiderte, schließlich hatte er mir soeben 30$ gesichert.

„Draußen findet Trinkroulette statt, sollen wir dahin?", schlug Tyler mit einem kritischen Blick auf die Menge vor. „Scheint als seien wären wir im Pegelrückstand." Sein Argument war nicht zu leugnen. Wie viel eine halbe Stunde ausmachen konnte, sah man hier nur zu deutlich: Leere Becher lagen auf den Boden, Mädchen kicherten hysterisch und Jungs versuchten mit ihnen zu flirten oder zu tanzen. Nein, nüchtern konnte man das nicht ertragen. Nachdem wir uns eigene Getränke besorgt hatten, verließen wir das laute Haus und verschwanden im Garten.

„Liam, du musst trinken!", schrie Kyle begeistert, als die Kugel auf die schwarze Dreizehn fiel. Lachend hob ich den Becher um seiner Aufforderung nachzukommen, als mein Handy schellte. Ich setzte den Becher wieder ab und holte stattdessen das Handy aus meiner Hosentasche. Mehrmals musste ich blinzeln, doch tatsächlich stand dort Ava's Name. Verwirrt nahm ich das Gespräch an.

„Ava?" Vermutlich hatte sie sich vertippt oder ihre Tasche rief mich an, versuchte ich mir und meinem plötzlich wild schlagenden Herzen einzureden. Als ich nur umständliche Laute hörte, war ich mir schon sicher, dass es ein Versehen gewesen sein musste. Warum sonst sollte sie mich, gerade mich, anrufen?

„Ava? Ich verstehe dich nicht. Wo bist du?" Ich ging etwas weiter von der Gruppe weg und hielt mir mit einem Finger das andere Ohr zu, um sie besser zu hören. Trotzdem war es schwierig sie zu verstehen. War sie schon so betrunken? Dann fiel Jeffs Name und ein ungutes Gefühl beschlich mich.

„Was hat dieses Arschloch gemacht?", rief ich, lauter als beabsichtigt. Offenbar so laut, dass Kyle und Josh überrascht aufsahen. Alarmiert kamen sie zu mir, doch ich deutete ihnen Still zu bleiben.

„Troffen.", lallte sie.

„Troffen? Oder meinst du Tropfen?" Was für Tropfen konnte sie denn meinen? Hatte er sie zu Drogen verleitet? Dieser miese Wurm. Andere auch noch mit in den Abgrund reißen weil man selbst unfähig war etwas zu ändern.

„K.O. Tropfen.", murmelte Josh. K.O. Tropfen. Vergewaltigungsdrogen. Eine noch nie gefühlte Panik machte sich in mir breit, mein Herz schlug so hart gegen die Brust, dass es eigentlich jeder hätte hören müssen und alles, wirklich alles in mir zog sich zu einem ekelerregenden Knoten zusammen.

„Dieser abgefuckte Wichser. Wenn ich den erwisch-", fluchte ich lauthals. „Ava, wo bist du? Wir kommen dich holen, als wird gut. Bleib am Telefon, wir sind auf dem Weg!" Den anderen musste ich nichts sagen, ohne weitere Worte lief Kyle zu Noah und Tyler, Josh zog mich mit in das Haus.

„Ava, Ava, du solltest doch nicht weglaufen.", hörte ich nun eine andere Stimme. Die von Jeff. Dieser Knoten in mir schien zu platzen und Wut brachte mein Blut zum Kochen, dass ich tatsächlich den Eindruck hatte nur noch rot zu sehen, während mir der Schweiß ausbrach. „Wir werden doch noch so viel Spaß miteinander haben."

„Ich schwöre dir, wenn du sie auch nur anfasst, werde ich dich töten Jeffrey!", schrie ich voller Hass in das Telefon, doch ich erntete nur Gelächter. „Sieh an, Liam. Hätte nicht gedacht, dass du gerade ihn anrufst. Allerdings auch nicht, dass du es überhaupt schaffst jemanden anzurufen bei dieser Dosis. Nun, es tut mir Leid Liam, aber das folgende ist nicht für deine Ohren bestimmt. Aber keine Sorge, ich mache ein Video davon, damit alle etwas davon haben, nicht wahr?" Jeff lachte und es hallte im Hintergrund, dann war die Leitung tot. Wie Blind kämpfte ich mich durch die Menge, ohne auch nur den Hauch der Rücksichtnahme auf andere. Ich war kein Gewalttätiger Mensch, aber in diesem Moment war ich mir absolut nicht sicher wie weit ich gehen würde. Und das schlimme war, dass mir nichts weit genug war. Das dieses verfuckte Haus so viele beschissene Zimmer hatte! Meine Hände waren so schwierig, dass sie mehrfach von dem Türgriff abrutschen und ich nur mit Mühe dazu zwingen konnte sie an meiner Hose abzuwischen. Blindlings riss ich noch mehr Türen auf, doch die, die ich vorfand waren nicht die, die ich suchte. Die anderen hatten sich ebenfalls aufgeteilt, immer wieder sah ich ihre Köpfe zwischen den Menschen. Bitte nicht. Bitte nicht Ava, flehte ich. Wie viel kostbare zeit war schon verstrichen? Gott, was war wenn ich zu spät kommen sollte? Zwanghaft rasten meine Gedanken, analysierten das Gespräch und die Geräusche die ich gehört hatte. Ava hatte es geschafft irgendwo hin zu gelangen und mich anzurufen. Ein Raum wo Klänge wiederhallen.

Ein Badezimmer! Natürlich. Wie konnte ich so dumm sein? Ich schrie Josh durch den Lärm meine Erkenntnis zu, er hob den Daumen und rannte zu Kyle, während ich zu den Toiletten im Obergeschoß lief. Es gab zwei, die eine war leer und die andere abgeschlossen. Wild hämmerte ich gegen die Tür, doch durch den Scheiß Lärm der boxen konnte ich nichts hören. Fuck. Egal. Dann würde ich sie eben bezahlen, scheiß drauf. Ich ging einen Schritt zurück und trat mit voller Wucht gegen die Türmitte. Die Tür gab unter dem Druck nach, brach aus der Verankerung und schwang so schnell, dass sie mit einem lauten Krachen gegen die Wand knallte.

„Du verfickter Bastard!", presste ich zwischen zusammengepressten Zähnen hervor, meine Hände schon längst zu Fäusten verkrampft. Von Sinnen zerrte ich Jeff von Ava runter, die nur teilnahmslos da lag, und riss ihn so weit nach hinten, dass er aus dem Türrahmen flog. Ich drehte mich zu ihm, fuck, mein ganzer Körper schrie danach diesem Wichser jeden einzelnen Knochen seines verfickten Körpers zu brechen, ihm seinen Schwanz abzureißen und so tief in seinem beschissenen Hals zu stecken, damit er daran jämmerlich erstickte, bis sein sinnlosen Dasein ein Ende hatte. Der Knoten in meinen Magen trieb mir die Galle in den Mund bei seinem erbärmlichen Anblick. Die Anspannung in mir wuchs ins unermessliche und ich wollte mich bereits auf ihn schmeißen, als ich ein Wimmern hörte. Wann zur Hölle war die Musik ausgegangen?! War die Tür so laut gewesen?

Das Wimmern erklang erneut. Ich wusste dass es Ava war. Für einen Sekundenbruchteil spielte ich mit dem Gedanken es einfach zu ignorieren und diesem Wurm zu geben was er verdiente. Aber es war Ava und egal in welcher Situation wir uns befanden, Ava würde immer Vorrang für mich haben. Ohne Jeff noch weiter anzusehen, drehte ich mich zu ihr. Ihr Oberteil war zerrissen, da gab es nichts mehr zu retten. Automatisch zog ich mein Shirt aus und legte es über sie, während mein Blick ihren Körper auf Verletzungen absuchte. Gott sei Dank, ihre Hose war unbeschadet. Dafür war ihre linke Gesichtshälfte rot und bei genauerem Hinsehen entdeckte ich eine Tränenspur. Vorsichtig nahm ich ihre Hand und fühlte nach dem Puls, was eigentlich Schwachsinn war, weil man eindeutig sah, dass sie noch lebte.

Trotzdem ich fühlte mich so hilflos wie sie dar lag. Ihr Puls war langsam, ob er schwach war konnte ich nicht einordnen. Vorsichtig fuhr ich über die gesunde Gesichtshälfte und strich ihr die Haare weg. „Es tut mir Leid Ava.", flüsterte ich und hoffte, dass sie verstehen würde.

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