The Queen of Secrets

By Fantastical-Ink

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*WATTYS SHORTLIST 2019* Neue Version in Englisch „These Lies of Gold" Zu ihrem neunzehnten Geburtstag muss K... More

Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Epilog
Coverbuch

Kapitel 30

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By Fantastical-Ink

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Puh, endlich. Das hat jetzt länger gedauert als erwartet. Und ich hab's noch geschafft das neue Kapitel am Wochenende zu veröffentlichen. (High five zu mir selbst)
Naja, hoffentlich gefällts euch und viel Spaß! :)

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Ich kann meinen Augen kaum glauben. Auf der anderen Seite des Marktplatzes erblicke ich die wohl bekannten blauen Augen und sofort schlägt mein Herz schneller. Was macht er denn hier?

Das verwirrte Gemurmel um mich herum blende ich unbewusst aus, meine Aufmerksam gilt einzig und allein Rohan.
Das kleine Schmunzeln in seinem Gesicht verrät mir, dass er mich schon länger beobachtet und meine Reaktion belustigend finden. Nur schwer verkneife ich mir ein Augenrollen, doch meinem fröhliche Grinsen kann ich nicht entkommen.

Langsam drängt er sich an den zahllosen Menschen vorbei und beginnt damit seinen Weg zum Brunnen. Noch immer Wortlos starre ich ihn lediglich an und nach und nach folgen immer mehr Zuhörer meinem Blick.
Sobald sie den Prinzen sehen, erhöht sich das Murmel um einiges, denn das Gesicht des Kronprinzen ist hier wohl bekannt und, um ehrlich zu sein, nicht gerade unauffällig. Schon mit seiner Haltung strahlt er Autorität aus und ein einziges Wort würde die Menge zum Schweigen bringen.

Stück für Stück bahnt er sich einen Weg zu mir und immer mehr Passanten weichen ihm mit einer tiefen Verbeugung freiwillig aus dem Weg. Doch er schenkt ihnen keinen Blick und behält mich stur im Auge.

Als er schließlich den Brunnen erreicht, verfällt der Hauptsatz abermals in Stille. Gespannt was als nächstes passieren würde, traut sich keiner ein Geräusch von sich zu geben.
Er steigt die letzten Stufen zu mir hoch und befindet sich letztendlich vor mir. Überrascht ihn hier zu sehen, öffne ich meinen Mund, doch keine Worte ertönen. Mit großen Schritten überquert er die letzten Meter zwischen uns und schließt mich in eine plötzliche Umarmung.

Einige Sekunden verharre ich in seinen Armen, doch nach einigen Sekunden handelt mein Körper von selbst erwidert die Umarmung.
„Zum Glück geht es dir gut", flüstert er mir zu, „ich wusste nicht, ob ich vielleicht schon zu spät bin. Du kannst dir nicht vorstellen, wie erleichtert ich bin dich endlich gefunden zu haben."

„Was machst du hier?", bringe ich endlich heraus. Natürlich hört aber nicht nur er meine Wörter, sondern auch das ganze Publikum, welches sofort wieder zu tuscheln beginnt. Toll, jetzt wird es noch mehr Gerüchte über mich geben.

Gleichzeitig heben wir unsere Köpfe und sein besorgter Blick gleitet über mein Gesicht. „Mein Vater hat mich geschickt. Meine Mutter ist wohl nicht mehr ganz bei Sinnen, ob sie es je war, ist aber auch zu bezweifeln", sagt er scherzhaft, doch seine Miene verzieht sich etwas als er es sagt.
„Tage lang bin ich nun schon auf der Suche nach dir und jede Stunde, in der ich dich nicht gefunden habe, wurden meine Befürchtungen immer schlimmer." Die letzten Worte sagt er mit einem kaum hörbaren Flüstern, als würde es ihn schmerzen daran zu denken.

Nicht in der Lage die richtigen Worte zu finden, lege ich meinen Kopf auf seine Schulter. Doch nach einigen stillen Sekunden entfernt er sich wieder von mir. „Dürfte ich mir deinen Vox-Chip ausborgen? Ich würde auch gerne etwas sagen?" Seine Augen strahlen jetzt mit neuer Begeisterung.

Mit einem Nicken führe ich meine Hand zu der kleinen Scheibe hinter meinem Ohr und löse ihn vorsichtig von meiner Haut. Sobald er den Chip befestigt hat, dreht er sich zu den tuschelnden Menschen. Sofort stellt jeder sein Flüstern ein und beobachtet gespannt den Prinzen.

„Was ich jetzt sagen werde, fällt mir nicht leicht, denn sie ist schließlich meine Mutter, doch ich muss Kalia leider zustimmen. Meine Mutter ist euch keine gute Königin gewesen. Sie hat nur ihr eigenes Wohl im Sinne und würde mich vermutlich umbringen, wenn sie mich hier sehen würde", scherzt er nervös, doch man sieht ihm an, dass dies nicht gänzlich gelogen ist.
„Sie wusste über den Betrug meines Großvaters Bescheid und hat mit gutem Gewissen seit sie Königin ist das Volk angelogen und euch etwas vorgespielt." Seine Worte zogen die Menschen in seinen Bann und sie glaubten ihrem Prinzen jedes einzelne Wort.

„Es ist an der Zeit euer Leben zum Besserem zu wenden, die Lügen zu stoppen und nach all den Jahren einen ehrlichen Herrscher zu bekommen!" Mittlerweile war das Publikum völlig hin und weg. Sie waren komplett in seine Rede vertieft und jubelten lauthals mit.
Man merkt ihm an, dass er hiermit aufgewachsen ist. Es ist kein Vergleich zu meiner Rede. Bei mir waren sie zwar auch aufmerksam, doch dies ist auf einem ganz anderen Level. Er ist schlichtweg für dieses Leben gemacht. Wie soll ich dem jemals nachkommen?

Er holt tief Luft und lässt den Sinn seiner Worte einsickern. „Wer wäre besser als Herrscher geeignet als eure rechtmassige Herrscherin, Kalia." Er paust und wieder einmal richten sich in der Zwischenzeit auf mich alle Blicke auf mich.
Staunend öffne ich meinen Mund und starre ihn an. Ich hätte nicht erwartet, dass er dies so offen sagen würde. Schließlich ist er sein Leben lang der Thronfolger gewesen. Wie kann er alles so leicht aufgeben?

Nachdem er mir ermutigend zulächelt, wendet er sich dem Publikum zu, doch anstatt weiterzusprechen, fixiert er seinen Blick in die Ferne und runzelt seine Stirn. Er schüttelt jedoch seinen Kopf und blickt wieder in die Menge.
Verwirrt und, um ehrlich zu sein, auch etwas besorgt, folge ich seinem Blick. Was auch immer ihn abgelenkt hat, ist aber nicht mehr zu sehen.

Erst als ich ihn wieder sprechen höre, verwerfe meine paranoiden Gedanken mit einem Kopfschütteln. Sei nicht so angespannt, es läuft besser als erwartet.

„Wir brauchen aber eure Hilfe. Nur gemeinsam können wir es schaffen Gerechtigkeit wieder herzustellen", sagt er in die Menge. Abermals bricht das Publikum in Jubel aus und löst bei mir damit ein breites Grinsen aus.
Ich kann es kaum glauben, dass das hier wirklich passiert.

Doch meine Freude wird unterbrochen als in den Reihen vor uns eine Gruppe von Menschen grob gestoßen werden und unsanft auf den harten Steinboden prallen. Mein erster Instinkt ist es zu ihnen hinzueilen, jedoch verharre ich in meiner Position als ich die gnadenlosen Augen der zwei Männer von gestern entdecke.
Sofort rutscht mir das Herz in die Hose und ein jämmerliches Wimmern entkommt meinem Mund.

Anstatt rational zu handeln, werde ich starr vor Angst und meine zitternden Knie klappen beinahe zusammen.

Rohan muss die bedrohlichen Männer wohl ebenfalls wahrgenommen haben, denn er dreht sich mit einer ruckartigen Bewegung zu mir und wirft mir einen besorgten Blick zu.

Bevor einer von uns aber handeln kann, rast der schlankere Mann die letzten Meter zu uns, in seinen Augen ein gefährliches Funkeln. Sein Komplize, der Riese mit den Lederhandschuhen, ist nicht weit hinter ihm und fixiert mich ebenfalls mit einem mordlustigen Blick. Der Erste zückt ein Messer aus seiner Manteltasche und lauft mit unglaublicher Geschwindigkeit auf mich zu.
Ich, jedoch, verhalte mich wie ein hilfloses Reh, und rühre mich nicht von der Stelle.

In letzter Sekunde kommt meine Rettung, denn plötzlich versteinert die Welt um mich herum. Verwirrt beobachte ich die erschrockenen Gesichter um mich herum. Kein Einziger blinzelt, oder atmet.
Habe ich das gemacht? Ich habe doch nicht einmal daran gedacht meine Fähigkeit zu verwenden.

Meine Frage erübrigt sich aber als ein ebenso verwirrter Rohan mir entgegenblickt. Völlig geschockt mustert er mich von Kopf bis Fuß. „Wa- Kalia? Wie, du kannst dich bewegen?", stottert er fassungslos. Seine Stimme hallt in der unnatürlichen Stille.

„Hast du die Zeit gestoppt?", frage ich genauso verwirrt. Mit zusammengezogenen Augenbrauen nickt er mir zögerlich zu. „Wieso bin ich nicht auch versteinert?"

„Das fragst du mich? So etwas ist noch nie vorgekommen. Die einzigen, die nicht von einem Chronos betroffen sind, sind andere Menschen mit derselben Fähigkeit. Also, normalerweise wenn ich meine Fähigkeiten verwende, ist mein Vater, wenn er auch anwesend ist, der einzige, der sich frei bewegen kann, da sonst keiner in meinem Umfeld ein Chronos ist"

Plötzlich wird mir alles klar. Er hat keine Ahnung, dass ich auch ein Chronos bin. „Oh, ja. Das weißt du noch nicht, aber ich bin seit gestern auch ein Chronos", sage ich mit einem Achselzucken.
Mit ausdruckslosem Gesicht starrt er mich zunächst einmal an. Mit einem ungläubigen Schnauben und einem kleinen Lächeln überquert er endlich die wenigen Meter zu mir. „Du hast auch immer Überraschungen auf Lager. Sonst etwas, was ich wissen sollte? Bist du vielleicht auch ein Mentalist, oder kannst du neuerdings zaubern?", sagt er lachend.

Mit immer noch wackeligen Beinen komme ich ihm ebenfalls lachend entgegen, schlage ihm scherzhaft auf seinen Arm und lasse mich danach erschöpft in seine sichere Umarmung fallen. Die ganze Anspannung von den letzten Tagen löst sich in seinen beschützenden Armen in Luft auf und trotz der seltsamen Situation fällt mir ein kleiner Stein vom Herzen.

„Wir sollten gehen", ertönt Rohans sanfte Stimme. Widerwillig stimme ich zu und entferne mich von ihm.
Kurz nachdem ich mich jedoch gänzlich umgedreht habe, zieht er mich mit kräftigen Armen wieder zu sich hin. Seine Lippen finden meine, doch bevor ich es so richtig genießen kann, trennt er sich abermals von mir, lässt mich enttäuscht stehen und schiebt sich mit einem schadenfrohen Schmunzeln an mir vorbei. 

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