Geschichten von gestern Nacht

By fitmarc_ms

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Ich bin 33 Jahre alt und habe schon viel erlebt. Gerade beim Feiern mit Freunden sind schon sehr viele lustig... More

Plitsch Platsch

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By fitmarc_ms


Freitagmittag 13 Uhr. Die Sonne scheint und ich gucke gut gelaunt aus dem Fenster in meinem Büro. Noch 3 Stunden bis zum Feierabend. Mir geht es blendend. Nur mein Magen grummelt etwas. Am Morgen gab es ein ordentliches Frühstücksmüsli, welches nun leider etwas auf den Magen geschlagen hat. Ich spüre das da gewisse Flatulenzen im Anmarsch sind und überlege mir schon mal meine Taktik diese sicher in die Umwelt abzusetzen. Da ich in einem Großraumbüro mit ca. 30 Kollegen sitze, ist dies leider nicht immer ganz so einfach. Gerade in meiner direkten Umgebung sitzen alleine drei weitere Kollegen. Mein Platz ist aber zum Glück direkt am Fenster und daher entscheide ich mich für die Taktik lieber einmal „Vollgas", als alles langsam und zeitverzögert abzusetzen. Dies gelingt dank jahrelanger Erfahrung sehr leise und kontrolliert. Es dauert nur 2 Sekunden und ich kann einen nicht gerade angenehmen Duft in meiner Nase verspüren....ohoh....das scheint eine größere Wolke zu werden. Ich handele schnell und öffne direkt ein großes Fenster, in der Hoffnung, dass der Duft sich schnell verzieht. Einige Sekunden später steht plötzlich meine Sitznachbarin auf und läuft Richtung Fenster....auf meiner Stirn bilden sich langsam kleine Schweißtropfen und ich befürchte aufgeflogen zu sein. Doch zu meiner Verwunderung öffnet meine Kollegin nicht ein zweites Fenster, sonst schließt das von mir geöffnete Fenster wieder. Ich gucke sie nur fragend an und bekomme prompt eine Antwort: „Draußen düngt wohl mal wieder der Bauer mit Kuhdung. Das stinkt ja bestialisch...daher hab ich das Fenster mal wieder zugemacht". Ich reagiere schnell und stimme Ihr nur zu: „Ja, das hab ich jetzt grad auch schon gedacht...danke!" Ich freue mich innerlich wie ein kleines Kind und bin stolz auf meine Leistung. Das nächste Mal sollte ich dann aber doch besser eine andere Taktik wählen...weil so oft wird der Bauer sein Feld ja auch nicht düngen.

Wieder am Platz klingelt mein Telefon und es meldet sich ein Kunde der einen Schaden melden möchte. Auch bei Ihm hat das Sturmtief Kyrill zugeschlagen und mehrere Ziegel vom Dach geweht. Ich nehme den Versicherungsschaden natürlich gerne mit ihm auf und bespreche das weitere Vorgehen. „Nein Herr Müller, wir werden keinen Dachdecker zum reparieren vorbeischicken." „Nein Herr Müller, wir können Ihnen nicht einfach so 1.000 € für die Reparatur überweisen." „Nein Herr Müller, wir werden nicht auf Fotos verzichten und ihnen blind vertrauen." Warum glauben eigentlich fast alle Kunden Sie seien die Einzigen die einen Schaden haben und gerade bei Ihnen müsste es doch besonders schnell gehen? „Okay Herr Müller, ich habe den Schaden jetzt so weit aufgenommen und alles unter einer Schadennummer gespeichert. Notieren Sie sich diese bitte. Die Schadennummer lautet 392-40-09-234129-0". „Okay Herr McLarris, ich habe sie notiert. Was soll ich damit jetzt machen? Dort soll ich jetzt anrufen?" .... „Ja genau, ihr Schadensachbearbeiter sitzt in Papua Neu Guinea weil dort die Mitarbeiter für Versicherungen besonders günstig und kompetent sind„ würde ich gerne antworten. Da mir mein Job dann aber doch schon sehr wichtig ist, entscheide ich mich lieber für die kundenfreundliche und korrekte Antwort. „Nein nein... das ist die Schadennummer unter der Ihr Schaden bearbeitet wird. Immer wenn Sie Rückfragen haben oder etwas einreichen, bitte diese Schadennummer mit angeben, damit wir Ihren Vorgang auch zuordnen können. Also eine Art Vorgangsnummer. Haben Sie denn schon eine grobe Vorstellung wie hoch der Schaden ungefähr sein wird?" „Nein davon hab ich wirklich keine Ahnung, was das angeht bin ich Laie." „Ok Herr Müller, dann machen wir es wie folgt, Sie können den Schaden direkt von einem Dachdecker reparieren lassen, sofern er unter 1.000 € bleibt." „Nein nein also 1.000 € reicht auf keinen Fall, das wird definitiv mehr sein!!!" „Aber ich habe Sie doch gerade nach der ungefähren Schadenhöhe gefragt, da konnten Sie nichts sagen." Jaja, aber über 1.000 € sind es auf jeden Fall!". Oh man wie ich diese Kunden liebe. Aber da der Kunde natürlich König ist bleibe ich ruhig und sachlich. „Na gut Herr Müller, dann sagen wir 1.500 € Freigabe. Reichen Sie uns dann bitte die Reparaturkostenrechnung und Fotos zur Prüfung ein." Der Kunde ist zufrieden und ich merke langsam an meinem sehr großen Hungergefühl das es wohl langsam Mittag sein muss. Mein Magen knurrt lauter als ein Pit Bull der gerade Besuch von 3 Postboten bekommt.

Also erstmal ab in die Kantine zum Mittagessen. Meine 4 Arbeitskollegen sind wie nicht anders zu erwarten auch bester Laune. Bis zur Kantine sind es ca. 200m Fußweg. Da muss natürlich erstmal eine geraucht werden. Getreu dem Motto „Es gibt nur einen Weg zur Lunge und der muss geteert werden" stillen also zwei meiner Arbeitskollegen ihre Sucht. Während die Beiden noch ihre Zigarette vernichten, gehen wir anderen Drei schon mal rein. Wie immer gibt es Freitags Fisch, dann noch Pasta und das Gericht vom Vortag mit Käse überbacken. Glauben Kantinen eigentlich, nur weil es jetzt mit Käse überbacken ist, fällt nicht auf das es vom Vortag ist? Ich falle jedenfalls nicht darauf rein und wähle zielsicher den Fisch.

Gut gestärkt ist der Nachmittag ein Kinderspiel. Dieser wird zudem noch durch einen Streich eines Kollegen erheitert. Dieser hat in der Mittagspause das Stromkabel des Monitors seines Sitznachbarn an eine ferngesteuerte Steckdose angeschlossen. Ein Knopfdruck von ihm und der Monitor wird schwarz. Herrlich wie sich manche Menschen aufregen können. Da der Rest des Großraumbüros eingeweiht ist, ist das Gelächter natürlich groß. Die nächsten Tage sollte man aber doch besser vor Racheaktionen auf der Hut sein.

Auf dem Heimweg wird dann erstmal direkt Fred angerufen. Er ist auch schon voller Vorfreude auf den Abend und verrät das heute Gefängnisdirektoren wohl keine gute Laune haben werden. Ich weiß natürlich nicht was er meint und frage genauer nach. Selbst durchs Telefon spüre ich sein breites Grinsen verbunden mit der Aussage: „Na weil heute keine Gefangenen gemacht werden." Ok....er will sich also aus dem Leben schießen. Da bin ich doch dabei!

18 Uhr treffen wir uns bei mir und es wird direkt das erste Bier getrunken. Bei einer Partie Pro Evolution Soccer 4 auf der Xbox wird entschieden, wer die erste Runde in der Kneipe zahlen darf. Dank eines berauschenden Thierry Henry, der für einen lupenreinen Hattrick sorgt, geht das erste Bier des Abends auf Fred. Alles klar, der Abend geht schon mal gut los. Da wir in den Augen meiner liebreizenden Mutter Doris dann aber mal wieder doch etwas zu laut sind, machen wir uns dann schnell auf den Weg Richtung Innenstadt. Das Mütter auch nicht einfach mal die Leistung eines legendären Thierry Henry's würdigen können!?

In der Kneipe angekommen wird erst ein mal die Lage gecheckt. Viele nette Leute und auch ein paar attraktive Mädels sind da. Das scheint doch ein freudiger Abend zu werden. Fred sorgt dann auch schnell für die erste Runde und zack stehen zwei große Bier und zwei Jägermeister auf der Theke. Wenn man sich die 2 Gläser und 2 Schnapspinnchen so anschaut, kann man ganz genau die Angst in ihren glasigen Augen erkennen. Und diese wird dann auch sehr schnell bestätigt, da wir das flüssige Etwas direkt in unsere durstigen Kehlen kippen. Nach kurzer Zeit entdecken wir einige Kumpels und gesellen uns dazu. Unsere Laune ist bestens und ein Bier nach dem anderen wird von der Kellnerin an unseren Tisch gebracht.

Um das Trinken dann doch noch etwas spannender und lustiger zu gestalten, entschließen wir uns zu schocken. Ein immer wieder lustiges Trinkspiel, bei dem der Verlierer die nächste Runde zahlen „darf". Daher dauert es auch manchmal ein paar Minütchen länger, bis halt die nächste Runde von uns bestellt wird. Es muss ja schließlich erstmal klar sein, wer die Runde auch bezahlen darf.

Fred kann aber natürlich mal wieder nicht genug bekommen und bestellt sich zwischendurch auch noch den ein oder anderen Schnaps. Diesen nennt er dann liebevoll Zwischna. Ein sogenannter Zwischenschnaps zwischen den normalen Runden. Da die Kellnerin sehr süß ist, kann Fred dann auch nicht darauf verzichten, sie etwas anzuflirten. Als sie mal wieder eine Runde bringt, fragt er sie ganz ungeniert: „Hey...sag mal schläfst du heute Nacht auf deinem Bauch?" Ihre etwas verdutzte Antwort „Ähhhmmm...nein„ erwidert Fred dann wieder mit der Frage: „Darf ich dann da schlafen?" Fred grinst von Ohr zu Ohr und wartet gespannt auf die Antwort der Kellnerin. Die lächelt aber nur etwas verlegen und macht sich wieder auf den Weg hinter die Theke.... Normal kann Fred die Frauen sehr gut um den Finger wickeln, aber die Flirtvariante sollte er dann doch noch einmal überdenken. Vermute aber auch das der viele Alkohol nicht gerade hilfreich war. Denn so langsam fällt Fred das reden doch schon richtig schwer. Da es mittlerweile auch schon 3 Uhr ist, machen wir uns langsam auf den Heimweg. Unsere Kumpels sind schon vor einer Stunde gegangen und wir zwei haben langsam auch genug. Der Heimweg ist nicht gerade ein Kinderspiel. Mir geht es ja super, aber Fred hat es doch ein wenig übertrieben. Um nicht in den Fokus der Nachbarn und der Polizei zu geraten, halte ich ihn beim Schlangenlinien laufen von allen Autos fern.

Zum Glück ist der Heimweg nicht ganz so lang und wir sind schnell Zuhause. Jetzt gilt es nur noch leise durchs Treppenhaus zu kommen. Doris hat nicht gerade den tiefsten Schlaf und würde sich über einen nächtlichen Weckdienst wohl nicht gerade freuen. Da Fred sich für ein paar Minuten ruhig verhalten kann, meistern wir die schwierige Mission. Im Zimmer angekommen, stellen wir freudig fest, dass meine Mutter schon die Betten hergerichtet hat. Meistens ist es ja echt nervig von der Mutter wie ein 12jähriger behandelt zu werden, aber ab und zu kann es auch ganz angenehm sein. Fred schläft in meinem Bett und ich auf der Matratze davor. Ich will mich eigentlich noch ein bisschen mit Fred unterhalten, aber kaum liegt er im Bett, ist er auch schon eingeschlafen. Na gut, dann mache ich auch langsam mal die Äuglein zu.

Ich liege am Strand, genieße die Sonne und lasse mir meinen Cocktail schmecken. Die Strandliege ist einfach nur verdammt gemütlich, ich schaue aufs offene Meer und höre dem plätschern der Wellen zu. Der leichte Wind trägt sogar einige Tropfen bis hin zu meinem Gesicht. Doch dann wache ich plötzlich auf...schade, alles nur ein Traum. Nur das plätschern höre ich noch. Habe ich neuerdings einen Zimmerbrunnen? Ich öffne meine Augen und kann im dunkeln nur die Umrisse von Fred neben mir erkennen. Er steht vor meinem Schreibtisch und guckt Richtung Wand. Aus der gleichen Richtung vernehme ich auch das plätschern. Obwohl ich noch halb schlafe, zähle ich so langsam eins und eins zusammen und kapiere was da gerade vor sich geht.

Ich zögere nicht lange und frage: „Freeeed"?

Das plätschern hört auf und es ist plötzlich komplett STILL. Nach einigen Sekunden frage ich erneut: „Fred"?

Diesmal antwortet Fred mit immer noch leicht lallender Stimme: „Jaa?".

„Musst du pinkeln?"

„Ja"

„Wäre es dann nicht besser wenn du aufs Klo gehst?"

„Ja gute Idee". Fred verlässt das Zimmer ohne sich groß zu entschuldigen und geht leicht taumelnd auf das richtige Klo. In der Zwischenzeit mache ich das Licht an und hole mehrere Tücher und Lappen. Als Fred zurückkommt, lasse ich ihn dann erst mal seine Sauerei beseitigen. Da wir beide dann aber doch noch sehr müde (und auch wohl alkoholisiert) sind, wird direkt weitergepennt.

Am nächsten Morgen begrüße ich Fred mit einem Putzeimer und zwei Lappen. Er guckt mich nur fragend an und weiß wohl nicht mehr so Recht was letzte Nacht los war. Ich erzähle ihm alles und langsam aber sicher erinnert er sich wieder. Nach einer ausgiebigen Putzaktion gehen wir runter in die Küche und stoßen dann mit zwei Gläsern Rollmops auf den gelungenen gestrigen Abend an. Seit dem lautet die Frage beim betrunkenen Fred nicht mehr: Brauchst du einen Kotzeimer?... sondern „Brauchst du einen Pinkeleimer?

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