Er lacht stets. Denn das ist für ihn leichter.
Bis er auf sie trifft. Und bis er bemerkt, dass loslassen viel leichter ist.
Er ist gerade auf die Straße gegangen und hat bei einem Gespräch zweier Passanten einen Witz aufgeschnappt, wodurch das Lachen gar nicht so gestellt ist. Dennoch erkennt sie wie es ihm wirklich geht.
Sie werden auf der Straße aufeinander aufmerksam. Er lacht und sie lächelt, so als würde es beiden super gehen. Doch innerlich zerbrechen sie.
Bis er sie anspricht und sich alles ändert.
»Du siehst aus als müsstest du mal etwas total Verrücktes machen. Etwas, bei dem du das Lächeln nicht aufsetzen musst, sondern bei dem es von Herzen kommt«, sagt er lachend aus dem Nichts. Er weiß nicht, wieso er sie überhaupt angesprochen hat. Vielleicht, ja vielleicht weil er sich in ihr wiederfindet.
»Etwas so Verrücktes, das wir unseren Enkeln noch davon erzählen«, ergänzt sie lächelnd. Ein gestelltes Lächeln, das fällt ihm direkt auf.
Den ganzen Tag verbringen die beiden miteinander und als sie abends völlig geschafft auf dem Dach seiner Wohnung sitzen, fällt ihm noch etwas Verrücktes ein, das er tun könnte.
Ohne darüber nachzudenken, küsst er sie. Und auf einmal lächelt sie von Herzen, so wie er es sich gewünscht hat. Und er lacht ebenfalls, weil er merkt, dass sie seine Leiter ist, die ihm aus dem tiefen Loch befreit.
Und er lacht noch immer, aber nur wenn er auch gut drauf ist.
Denn er hat jemanden gefunden, der ihm einen Grund zum Gutdraufsein gegeben hat.