Rette mich, wenn du kannst

By Fantasy29forever01

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Amelie ist schon seit 3 Jahren nicht mehr richtig glücklich gewesen. Ihr eigener Vater schlägt sie und sie ri... More

Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Lesenacht
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30 - The End

Kapitel 6

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By Fantasy29forever01

"Du... hast es also nur vermutet? Du bist aber auch nicht mehr ganz dicht oder? Ähm... nicht böse gemeint. Aber... ähm... Was wäre gewesen, wenn du Unrecht gehabt hättest?", fragt Lucas und mustert mein Gesicht.

Ich ziehe meine Lippen zwischen die Zähne und fange an, an meiner Unterlippe herumzukauen. Aus Gewohnheit ziehe ich die Ärmel meines Pullis ein Stück weiter nach unten. Dann fange ich an, mit meinen Haaren zu spielen.

"Also... ähm... naja, das wäre dann verdammt peinlich gewesen. Aber ich hatte nunmal recht... Warum tust du das? Warum ritzt du dich, Lucas?", frage ich ihn und fange seinen Blick auf.

Ich muss die Wahrheit wissen. Und ich will nicht mehr allein sein. Es ist nicht nötig, dass er erfährt, dass ich es auch tue. Er muss diese Schwäche bei mir nicht sehen. Er muss nichts wissen. Er wird nicht mehr erfahren, als irgendjemand anders. Niemals.

Ich umschließe mein Handgelenk mit meinen Fingern, doch sofort rasen Schmerzen durch meinen ganzen Arm. Blaue Flecken und Schnitte. Perfekte Kombination.

Ich hoffe, dass man mir nichts angemerkt hat und schiele zu Lucas, aber anscheinend hat er nichts mitgekriegt.

"Ich... ich bin manchmal so kalt. So verfickt kalt. Verstehst du? Ich werde gefühllos und das ist verdammt scheiße. Glaub mir, ich kämpfe und zwar verdammt hart, aber manchmal... manchmal verliere ich. Und dann verpissen meine Gefühle sich sonstwo hin und dann muss ich den Schmerz fühlen. Ich muss das Blut sehen, als Zeichen, das ich noch lebe. Und scheiße... warum erzähl' ich dir das überhaupt? Ich kenn dich doch nicht mal.", versucht er zu erklären und sieht mich die ganze Zeit über total verwirrt an und ballt seine Hände erst zu Fäusten und entspannt sie dann wieder.

Immer wieder.

Blood.

Blood can mean, that you are hurt.

If you see blood, than somebody is hurt.

Many people are afraid of blood. They fear it.

But cutter are not.

Some people need the blood. They need to see the blood, as a symbol, that they are still alive.

They need the blood.

Their blood is like a insurance, that they are still alive. That they are still here.

Many cutters need the pain, too. They have lost their feelings and with pain and blood, they come back.

But is it worth it to hurt yourself - to see the blood - to make you feel again?

Your desicion... every time it's your own decision.

Ah. So war das also.

"Naja... Vielleicht redest du ja mit mir, eben weil du mich nicht kennst. Es ist nicht von Bedeutung, was ich denke. Aber... warum? Warum verlierst du deine Gefühle, Lucas? Was ist passiert?", frage ich ihn eindringlich und kaue weiter auf meiner Unterlippe, während ich ihn ansehe und meine Finger miteinander verknote.

"Ich... ich kann nicht darüber reden, verdammt, okay? Lass es gut sein... bitte.", antwortet er mit tiefer Stimme und seine Augen huschen zu meinen Lippen, auf denen ich immer noch herumkaue.

Seinen Blick ignoriere ich geflissentlich, auch, wenn ich dabei eine Gänsehaut bekomme und meine Augen zu seinem Mund zucken.

Doch ich sage schlicht: "Okay", und fahre mir mit einer Hand durch die Haare, damit sie endlich aufhören, mir ins Gesicht zu hängen.

Auch dabei durchzuckt mich Schmerz, aber dieses mal kann ich ihn ignorieren.

Er schaut mich verwirrt an. "Du willst gar nicht nach haken? Echt nicht?", murmelt er verdutzt und fährt sich ebenfalls durch seine Haare. Verdammt, die sehen so weich aus.

"Nein. Wenn du darüber reden willst, dann komm einfach zu mir. Ich versteh', wenn du jetzt nicht darüber reden kannst. Vielleicht kannst du das auch nie. Aber falls doch... naja, wie gesagt, komm zu mir. Ich hör' dir zu.", antworte ich auf seine Frage und lächle leicht. Ewww, hoffentlich komme ich nicht total schüchtern rüber. "Okay. Ähm... Danke." Er scheint ziemlich erleichtert darüber zu sein und lächelt auch. Das ist jetzt schon wieder verdammt süß.

FUCK, wieso denke ich sowas? Ich hab' echt andere Probleme als sowas.

"Sollen wir einen Film gucken? Ich hätte Jack Reacher, Shadow Recruit, American Horror Story...", beginnt er aufzuzählen, aber ich unterbreche ihn. Gott, da braucht er echt nicht mehr weiterreden!

"AMERICAN HORROR STORY? Welche Staffel?", quietsche ich komplett verzückt und benehme mich dabei verdammt... ähm... mädchenhaft.

Ich bin absolut und total süchtig nach dieser Serie. Ich bin früher keine zwei Stunden ohne eine Folge ausgekommen.

"Alle. Serienmarathon?", grinst er und seine Augen funkeln... warm. Ich muss mich zwingen, weiterzureden und nicht mit angehaltenem Atem zu hoffen, dass diese Augen für immer so bleiben.

"Oh mein Gott, bitte ja *.*", stimme ich auf der Stelle zu.

Dieser Typ hat einen verdammt guten Geschmack. Sie mochte die Serie auch immer...

Nein! Ich werde mich jetzt nicht runterziehen lassen! Ich muss ausnutzen, dass heute ein guter Tag ist.

Er steht vom Bett auf, nimmt meine Hand und zieht mich mit. Als sich unsere Hände berühren, durchfährt mich ein kleiner Schock. Seine Hand ist groß und rau, während meine ganz klein in seiner aussieht.

Im Wohnzimmer hockt er sich mit einer geschmeidigen Bewegung vor den Fernseher auf den Boden und als sein Pulli dabei hochrutscht, kann ich einen Stück seines Rückens sehen. Und holy shit... so sehen also Muskeln am Rücken aus. Was er wohl für einen Sport macht...?

Mit einem frechen Grinsen im Gesicht zieht er mich zur Couch. Ich setze mich mit klopfendem Herzen neben ihn, allerdings darauf bedacht, ihn nicht zu berühren.

Ich darf keinen zu engen Kontakt mit ihm aufbauen. Sonst werden ich oder er verletzt... oder wir beide, und das möchte ich nicht. Das darf unter gar keinen Umständen passieren.

Außerdem tun mir meine Rippen noch immer weh und ich möchte nicht, dass er etwas bemerkt.

***

Sechs Stunden und neun Folgen AHS später, bemerke ich, dass es langsam dunkel wird. Fuck. Das ist schlecht. Sehr schlecht.

Ich springe beinahe auf und sage zu Lucas: "Ich muss jetzt gehen. Meine Eltern... machen sich bestimmt schon Sorgen." Wow. Ich lüge wie gedruckt. Sogar in die Augen gesehen habe ich ihm.

"Oh okay. Soll ich dich nach Hause bringen?", fragt er und lächelt schelmisch.

"Ähm... nein danke, das geht schon klar. Ich finde alleine nach Hause. Danke für alles und bis irgendwann." Mit diesen Worten stürze ich aus dem Raum und renne beinahe den ganzen Weg nach Hause.

Die kalte Luft sticht in meinen Lungen und mein Gesicht wird eiskalt, während ich renne, als wäre der Teufel hinter mir her. Ist er ja indirekt auch. Nur, dass er nicht hinter mir ist, sondern vor mir.

Scheiße, die werden bestimmt schon wissen, dass ich geschwänzt habe. Ich habe Angst... solche Angst.

Ich atme noch einmal tief durch, bevor ich das Haus betrete. Ich streife meine Schuhe ab und denke schon, dass ich nochmal davonkomme und will aufatmen, als ich eine Stimme höre. "Wo warssst du? Jungesss Fräul... Fräulein, jetzzzzt kannsss du was erleb... erleben. Ich weiß, dasss d.. du nich in deeer Schuuule warsss..t.", höre ich die lallende Stimme meines Vaters.

Nein Gott, bitte nicht... bitte, bitte nicht. Mein Vater war bis jetzt nur zwei Mal betrunken. Beim ersten Mal hat er mich das erste Mal geschlagen und beim zweiten Mal hat er mich fast vergewaltigt. Damals hat er nur aufgehört, weil meine Mutter nach Hause gekommen ist. Ich durfte ihr nichts davon erzählen, sonst hätte er mich totgeprügelt.

Herr im Himmel, ich bitte dich, lass das nicht zu. Ich will nicht... will nicht... will nicht...

Er kommt auf mich zu und dann höre ich etwas, was ich nicht hören will: "Wennnn duuu deinerr Muddeeer wasss davon er... zählst, dann bis u tot."

______________________________________
Guten Tag leutis :D.

Ja, mir ist bewusst, wie gemein es ist, genau hier aufzuhören. Aaaaber eventuell kommt heute noch ein Kapitel. Ich weiß noch nicht ;).

Joa. Über Vergewaltigungen (oder fast Vergewaltigungen) redet auch nie jemand. Also tue ich das auch dazu. ._ .

Darüber, dass auch Jungs sich ritzen, wissen die wenigsten Bescheid, also kommt das ebenfalls dazu.

Ich hoffe nach diesem Kapitel könnt ihr ein bisschen besser verstehen, warum Leute sich ritzen.

###

Was glaubt ihr wird jetzt mit Amelie passieren?

Wird Lucas merken, dass es ihr schlecht geht?

Was ist Lucas' Geschichte?

Und wer ist diese 'sie' über die Amelie nachdenkt, bevor Amelie und Lucas AHS schauen?

Ps.: Mögt ihr AHS? Wenn ja, welche Staffel mögt ihr am meisten?

Und welche Serien schaut ihr sonst noch so?

Pps.: Wir haben die 100 reads geschafft (/*-*/) danke leute <3

Ups, dezent lange A.N. #Iamsorry

Bye bye (/#_#/)

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