𝔻𝕖𝕤𝕡𝕖𝕣𝕒𝕥𝕖 𝕃𝕠𝕧𝕖

By DasLebenLesen

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Luxe Warner, frische 17 Jahre alt, verliert bei einem Unfall seine Eltern, weitere Verwandte hat er keine. Ka... More

Prolog
Verzweiflung
Wut
Überraschung
Hinterlist
Neugier
Frustration
Langweile
Freude
Schock
Zufriedenheit
Hass
Mordlust
Angst
Zärtlichkeit
Nouveau Emotion
Melancholie
Glücklich
Genervt
Lesenacht Teil 1
Lesenacht Teil 2
Lesenacht Teil 3
Lesenacht Teil 4
Lesenacht Teil 5
Aufregung
Nachdenklichkeit
Erinnerungen
Unruhe
Trauer
Heimat
Verbundenheit
Sympathie
Euphorie
Liebe
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Hoffnung

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By DasLebenLesen

Luxe

Warum auch immer spürte ich ab sechs Uhr wie ich langsam nervös wurde. Ab sieben Uhr konnte ich nicht mehr still sitzen und um 19:30 Uhr stand ich kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Dabei war es doch nur Rhyse, mit dem ich EIN VERFLUCHTES DATE haben würde. Ein Typ.

Was sollte ich anziehen? Sollte ich spontan krank werden? Die Treppe runterfallen? Was, wenn jemand uns sehen würde? Würde ich mich total zum Affen machen? Warum hatte ich überhaupt etwas gesagt? Das ganze war eine schlechte Idee.

Verflucht Luxe, reiß dich zusammen. Du benimmst dich so, als wärst du noch nie mit jemandem auf einem Date gewesen. Jetzt atme tief durch, such dir was raus, was man als sportlichen Casual-Look beschreiben könnte, mach deine Haare und trink unter gar keinen Umständen Alkohol, schimpfte ich innerlich mit mir selbst.

Gedacht, getan. Aus meinem Schrank zog ich eine schwarze Jeans, dabei ein weißes Shirt und einen ebenfalls dunklen Pullover. Dann zog ich mich um und zog mich ins Bad zurück. Meine Haare kämmte ich kurz. Dann betrachtete ich mich im Spiegel.

Der Look ging, nur meine Haare sahen unnormal aus. Sie lagen mir nie so gerade und fast so streng am Kopf. Also wuschelte ich mir selbst hindurch, bis sie wieder in alle Richtungen abstanden. Perfekt.

Als nächstes atmete ich tief durch und lief zurück in mein Zimmer. Dort machte ich Musik an, die mich wirklich aufheiterte. Nillili Mambo von Block B. Ein verrückter Song, der half, meine Gedanken etwas weniger negativ zu machen. Dann checkte ich meine Nachrichten.

Ein paar Spinner debattierten im Stufenchat über Germany's Next Topmodel, meiner Meinung nach sollte es eher Germany's next Flopmodel heißen, und Lea hatte mir geschrieben. Seufzend öffnete ich den Chat.

Lea: Hast du heute Abend Zeit? Ben und ich wollten feiern, da morgen frei ist.

Ich schmunzelte kurz über ihre Nachricht. Die Lea, die ich am Anfang kennengelernt hatte, veränderte sich langsam. Und sie hatte etwas mit Ben ausgemacht. Da wäre ich eh nur, selbst wenn ich nicht mit Rhyse auf ein Date gegangen wäre, das dritte Rad am Wagen gewesen.

Ich: Nope, hab selbst noch etwas vor. Aber viel Spaß mit Ben

Keine halbe Minute später trudelte eine Nachricht meiner besten Freundin ein.

Lea: Uh, was machst du?

Ich zögerte kurz. Lüge oder Halbwahrheit?

Ich: Ich gehe auf ein Date. Muss jetzt auch los, Bye

Dann stellte ich mein WLAN aus. Lea musste ja nicht wissen, dass es mir unangenehm war zu schreiben. Aber ich musste jetzt so oder so runter gehen, da ich noch Schuhe anziehen musste.

Also erhob ich mich langsam und schob mein Handy in meine Hosentasche. Dann blickte ich nochmal nervös in den Spiegel an meinem Schrank und schob mich schlussendlich aus meinem Zimmer. Langsam suchte ich mir einen Weg die Treppe hinunter und achtete dabei darauf, nicht vor Nervosität die Treppe kopfüber hinunter zu kugeln.

Unten angekommen schlüpfte ich in dunkle Sneaker, meine Seite tat immer noch weh, was den Vorgang nicht gerade beschleunigte, und richtete mich dann auf. Genau in dem Moment, in dem ich mich unsicher fragte, was ich als nächstes tun sollte, trat Rhyse aus dem Wohnzimmer.

Noch unsicherer schob ich meine Hände in meine Hosentaschen und musterte den anderen kurz. Rhyse tat dasselbe, wirkte aber um einiges entspannter. Und er sah besser aus. Mit dem dunkelroten Hemd, der schwarzen Jeans und dem lockeren auftreten strahlte er so ein Selbstbewusstsein aus, dass man ihn nur anstarren konnte.

Oder zumindest ich. Ich konnte nicht anders als ihn anstarren, wurde aber prompt rot, als ich es bemerkte. Rhyse wissendes Grinsen half auch nicht wirklich. Verdammt, ich benahm mich wie ein kleines Mädchen auf ihrem ersten Date. Peinlich, Peinlich, Peinlich.

Um mich etwas abzulenken wollte ich betont gelangweilt wissen: „Und, was hast du geplant?"

Okay, gelangweilt war anders. Das schien auch Rhyse zu bemerken, da sein Lächeln noch eine Spur strahlender wurde und ihn noch besser aussehen ließ. Warte, wo kamen denn jetzt die Gedanken her? Es konnte doch nicht sein, dass ich Rhyse von jetzt auf gleich interessant fand. Oder?

„Ich habe einen Besuch in meinem Lieblingsrestaurant und danach noch eine kleine Überraschung geplant. Apropos Restaurant, wir sollten mal langsam los."

Ich nickte und ließ Rhyse dann vorbei, damit er die Tür aufschließen konnte. Dabei bemerkte ich, wie Rhyse dichter als er gemusst hätte an mir vorbeiging. Irgendwie sorgte das als auch die Tatsache, dass er mir die Tür aufhielt, für einen erhöhten Pulsschlag bei mir. Auch beim Auto hielt er mir die Tür auf, was mir, um ehrlich zu sein, verdammt peinlich war.

Dennoch bedankte ich mich leise und stieg ein. Nachdem Rhyse es mir gleich getan hatte und wir losfuhren, breitete sich eine irgendwie unangenehme Stille aus. Eine Stille, die selbst There's nothing holding me back von Shawn Mendes durchbrechen konnte.

„Könntest du mir nächstes Mal bitte nicht die Tür aufhalten, Rhyse? Ich komme mir dann wie das letzte Teenager-Mädchen aus irgendeiner 0815 Schnulze vor", durchbrach ich dann doch, mein Blick auf meine Hände in meinem Schoss gerichtet, die Stille.

Von Rhyse am Steuer hörte ich leises Lachen. Vorsichtig warf ich einen Blick in seine Richtung, wo ich einen grinsenden Rhyse vorfand.

„Ich passe mich lediglich deinem Benehmen an, Luxe", verteidigte er sich schließlich.

Kurz war ich verwirrt, dann verstand ich was er da behauptet hatte und wollte mit gefährlich leiser Stimme wissen: „Behauptest du gerade, dass ich mich wie eine Teenagerin benehme?"

„Ich behaupte hier gar nichts, ich stelle Fakten dar."

Den Kopf schüttelnd drehte ich mich zu meinem Fenster. Dabei konnte ich das kleine Lächeln auf meinem Gesicht nicht ganz verdecken. Auch Rhyse schien es zu bemerken, wie auch immer.

„Siehst du, jetzt lächelst du. Als nächstes musst du nur noch mitsingen und dann ist das Klischee erfüllt", witzelte der Ältere.

Provozierend grinste ich ihn an und erwiderte schlagfertig: „Und du müsstest dich unsterblich in meine Stimme verlieben. Später würde dann rauskommen, dass du in Wirklichkeit irgendeine bekannte Person bist, über die ich zuvor gelästert habe, wir würden uns streiten, ohne einander nicht auskommen und zum Schluss glücklich und zufrieden bis ans Ende unserer Tage leben."

Wieder begann Rhyse zu lachen, aber anders als ich es bisher von ihm gehört hatte. Es klang ehrlicher und sorgte dafür, dass ich noch breiter grinste. Damit war die unbehagliche Stimmung vom Anfang dann auch dahin.

Als wir nach wenigen Minuten dann an einem kleinen Lokal, etwas abgelegen, ankamen, spürte ich wie ich wieder etwas nervöser wurde. Um das zu überspielen erhob ich mich übertrieben langsam aus dem Wagen und trat dann zu Rhyse, der etwas vor dem Auto stand.

Schweigend überquerten wir den Parkplatz. An der Tür angekommen beeilte ich mich etwas, damit Rhyse auch ja nicht auf die Idee kam, mir wieder die Tür aufzuhalten. Hinter mir hörte ich Rhyse leise auflachen.

Sobald ich das Restaurant betreten hatte, blieb ich stehen. Sah es von außen auch unscheinbar aus, war es doch ein absoluter Eyecatcher von innen. Dunkle Holzwände trennten einzelne Essnischen voneinander, die Tische in der Mitte waren von einer Art Vorhang verhangen und die Leuchter an der Decke spendeten sanftes Licht.

Ich kam erst aus dem staunen raus, als Rhyse mich etwas zur Seite schob, um selbst den Raum betreten zu können.

„Hat es dir so die Sprache verschlagen?", wollte er dann nach einem Blick in meine Richtung wissen.

Ich öffnete den Mund um etwas zu erwidern, schloss ihn aber direkt darauf wieder. Mir fiel sowieso keine gute Antwort ein, da war es besser den Mund zu halten. Aber so oder so wäre ich sowieso nicht mehr zu Wort gekommen, da eine junge Frau plötzlich wie aus dem Nichts neben uns auftauchte.

„Was kann ich für Sie tun?", wollte sie mit leiser Stimme an uns, oder eher an Rhyse, gerichtet wissen.

„McLaney. Ich habe einen Tisch für halb neun bestellt."

Die Frau nickte kurz, dann setzte sie sich in Bewegung. Lautlos glitt sie zwischen den Tisch umher, Rhyse und ich ihr dicht auf den Fersen. Sie führte uns, wie ich nach kurzer Zeit feststellte, auf eine Ecknische zu. Wie auch die anderen war sie mit Holzwänden von den Blicken anderer geschützt, nur hatte sie noch einen dieser hellen Vorhänge davor.

„Hier wären wir. Wenn Sie etwas wünschen, müssen Sie lediglich die kleine Klingel drücken. Aber sonst noch viel Spaß und einen schönen Aufenthalt hier."

Dann war sie weg. Rhyse glitt lautlos auf eine der Bänke, ich auf die ihm gegenüber. Dann reichte er mir eine der beiden Speisekarten. Immer noch viel zu überwältigt von der Umgebung dauerte es etwas, bis ich wirklich in der Lage war, wieder richtig zu denken.

Sobald ich das konnte, richtete ich meinen Blick auf die Speisekarte. Ein Getränk fand ich schnell. Cola. Aber das Gericht war schwer. Schlussendlich blieb mir die Wahl zwischen gegrillten Jakobsmuscheln im Speckmantel mit Frischkäse Dip oder Schweinefilet in Gemüse-Käse Soße.

„Weißt du was du möchtest?", unterbrach Rhyse mich schließlich in meiner angestrengten Diskussion.

Ich zögerte kurz, dann meinte ich leise: „Die Jakobsmuscheln im Spechmantel mit Frischkäse Dip, glaube ich. Und eine Cola."

Der Ältere nickte mit einem Lächeln, dann drückte er auf einen kleinen Klingelknopf. Keine Minute später stand das junge Mädchen von eben wieder bei uns. Rhyse gab unsere Bestellung auf- Für ihn ein gekühltes Wasser und Räucherlachs-Kuchen a la Bresso- und schon war sie wieder weg.

Kurz blickten Rhyse und ich einander an, dann musste ich wie aus dem Nichts lachen. Rhyse zog kurz verwirrt die Stirn kraus. Kein Wunder, wenn jemand bei einem Date plötzlich zu lachen begann, würde auch ich verwundert schauen.

Ich wusste ja selbst nicht was mit mir falsch lief. Ich meine, ich war auf einem verdammten Date. Date, ich war auf einem Date. Schlagartig wurde ich wieder ernst.

„Ist alles in Ordnung?", wollte Rhyse ruhig wissen und musterte mich.

Ihm schien mein plötzlicher Gefühlswandel aufzufallen. Ich zuckte mit den Schultern. Dann, als wieder diese verdammte Stille zwischen uns auftrat, seufzte ich laut auf.

„Irgendeine Idee für ein Gespräch?", fragte ich dann.

Rhyse legte kurz den Kopf schief, dann meinte er: „Wir könnten uns ganz klassisch Fragen stellen."

Ich nickte.

„Okay, Kleiner, was ist deine Lieblingsfarbe? Ich mag dunkelgrün."

„Schwarz. Dein Lieblingsfilm?"

„Ich schaue sehr gerne Immitation Game mit Benedict Cumberbatch. Was schaust du am liebsten?"

„Ich schaue jede Menge Filme gerne, hauptsächlich aber Action oder Horror."

Rhyse Mundwinkel zuckten kurz belustigt, dann beugte er sich vor.

„Dein Lieblingssänger?"

Ich lehnte mich auch etwas vor.

„Shawn Mendes, Troye Sivan, Dean und was weiß ich nicht noch. Ich bin nicht sehr wählerisch."

Rhyse grinste. Dabei fiel mir auf, dass unser Essen und unsere Getränke da waren. Das ging aber schnell. Nach einem kurzen Blick zu dem anderen, der das Essen auch bemerkt hatte, begann ich zu essen. Nach ein paar Minuten bemerkte ich dann Rhyse, der mich doch tatsächlich beobachtete.

Etwas verwirrt zog ich meine Augenbrauen in die Höhe.

„Hab ich was im Gesicht, oder warum siehst du mich an?"

"Du trägst deine Piercings nicht", erwiderte Rhyse mit einem leicht verschmitzten Grinsen.

Ich erwiderte es. Diese zwei Sätze erinnerten mich so an unsere erste Begegnung, kaum zu glauben das ich jetzt hier saß und mich nach diesen anfänglichen Schwierigkeiten mit ihm unterhielt, mit ihm auf einem Date war.

Lächelnd wandte ich mich wieder meinem Essen zu, fragte aber gleichzeitig, da mir langweilig war: „Was ist denn dein Lieblingssänger?"

Rhyse aß einen Bissen seines Räucherlachs-Kuchen und erwiderte dann: „Ich höre nicht sehr viel Musik. Dementsprechend habe ich keinen expliziten Lieblingskünstler."

Mit großen Augen sah ich ihn an. Dann begann ich damit, ihn mit Fragen zu diesem Thema zu löchern. Rhyse schein darüber wirklich verwirrt, begann aber nach und nach alles zu beantworten. Auch als wir schließlich zu anderen Themen kamen, blieb die Atmosphäre locker.

Als wir dann bezahlten, Rhyse hatte ganze zehn Minuten mit mir diskutiert, wer bezahlte, war es schon halb elf. Im Auto blieb die lockere Atmosphäre, bis mir einfiel, was er am Anfang des Abends gesagt hatte.

„Was war das eigentlich für eine Überraschung, von der du mir erzählt hast?"

Rhyse Lippen verzogen sich zu einem geheimnisvollen Lächeln.

„Das wirst du gleich sehen."

€€€€€€€€€€€€€

Das neue Kapitel, mal wieder pünktlich. und extra lang. Warum? Weil Desperate Love die 2K reads geknackt hat. Es freut mich wirklich so ungemein, dass die Geschichte so gut ankommt. Und vielen Dank für die ganzen Kommentare, ich freue mich immer so riesig darüber.

Ich hoffe das euch das Kapitel gefällt, ist jetzt nicht das beste, aber naja. Dafür das ich nicht wusste, was ich schreiben soll ist es doch ganz gut geworden.

Frage:

Was ist euer Lieblingsfilm?

Meine sind im allgemeinen Actionfilme, allen voran Need for Speed und der neue Teil xXx, einfach schon wegen Kris, der da mitspielt. Maze Runner ist meine absolute Lieblingstrilogie, auch wenn der dritte Teil erst am Anfang des nächsten Jahres erscheinen soll. Und ich liebe Transformers.

Over and Out, _Amnesia_Malum_

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