Wer kam eigentlich auf die Idee uns mit einer Doppelstunde Mathe zu quälen.
Das ist absolut nicht mein Fach.
Jetzt mal ganz im Ernst, in Mathe gibt es schon Zahlen.
Nein, das reicht ja nicht, dann hätte jemand den bescheuerten Gedanken, dass Zahlen nicht reichen, dann kommen auch noch Buchstaben dazu.
Fehlt nur noch, dass man Kreise, wie in Kunst zeichnen muss.
Warte das gibt es ja auch.
Mathe ist mir einfach zu kompliziert.
Außer das Thema ist leicht, dann mag ich das Fach.
Und wenn ich das Thema nicht kann, hasse ich Mathe.
"Dann bearbeitet bitte noch Aufgabe drei, vier und neun." Die Lehrerin sah in ihr Buch und würdigte uns keines Blickes.
"Warum nicht auch noch die Aufgaben dazwischen", seufzte jemand von ganz hinten genervt.
Die Lehrerin schaute von ihren Unterlagen auf. "Warum nicht. Also macht die Aufgaben drei bis neun. Was ihr in der Stunde nicht schafft, ist Hausaufgabe."
"Aber wir haben doch nur noch eine halbe Stunde", beschwerte sich meine Sitznachbarin, auch genannt meine beste Freundin Paris.
"Dann würde ich an ihrer Stelle gleich anfangen."
"Die kann mich mal", murmelte Madison.
Alle so motiviert hier.
Ich wollte gerade die zweite Aufgabe von eins im Taschenrechner eingeben, als es etwas übertrieben laut an der grauen Tür klopfte.
Ohne auf eine Antwort zu warten, wurde die Tür aufgerissen.
Unsere Lehrerin hob eine Augenbraue. "Hunter schön, dass Sie zwanzig Minuten vor Ende der Stunde hier erscheinen."
"Es freut mich auch immer wieder Sie zu sehen."
"Wollen Sie sich noch setzten, oder wollen Sie lieber stehen?"
"Ich muss Sie leider enttäuschen, aber ich soll Faith vom Sekretariat aus fragen, ob sie mich nach Hause begleitet?"
Und wenn ich keine Lust dazu habe?
"Und warum sollte sie das?", hakte unsere Lehrerin nach und meine Mitschüler fingen an zu tuscheln.
Können die sich nicht um ihren eigenen Mist kümmern?
"Weil es mir nicht gut geht und mich jemand nach Hause begleiten soll."
Die Lehrerin seufzte einmal kurz und musterte Hunter.
Erst jetzt fiel mir auf, dass er wirklich krank aussah.
"In Ordnung. Faith Sie können ihre Tasche schon mitnehmen. Die Stunde ist eh fast um."
Schnell packte ich meine Tasche, verabschiedete mich von Paris und Maddy und verschwand dann mit Hunter aus dem Klassenraum.
"Alles in Ordnung?", fragte ich ihn, als wir die Tür hinter uns zu machten.