Daughter of Heisenberg

By CharlyLangXO

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† ‡‡ † Charlotte White wollte nur ihrem Vater beistehen, der an tödlichem Lungenkrebs erkrankte. Wer konnte a... More

#ANMERKUNG
1. Charlotte White
2. Die Diagnose
3. Grauzonen
4. Wendung
5. In der Höhle des Löwen
6. Drei Tage Wach
7. Verhör
8. Bruchschäden
9. Kollateralschäden
10. Bewältigung und Saul
11. 4 Tage Funkloch
12. Remission
13. Meth und Blut
14. Verdrängung
15. Jesse und Jane
16. Krisen
17. Katastrophen
18. Eigene Wege
19. Neu Beginn
20. Meth WG
21. Let's Cook, Bitch
22. Heisenberg Comeback
23. Goodbye, Crystal Ship!
24. Fight Club
25 . Deal Or No Deal?
26. Zur Falschen Zeit, am Falschen Ort
27. Familienbande
28. Konfliktsituationen
29. New Deal?
30. Gun's Rache
31. Charlotte & Jesse
32. Let's Cook Reloaded
33. Kafkaesk alla Franz Kafka
34. Verdacht und ein halbes Pfund
35. Fick dich, Fliege!
36. Tabula rasa unter Valium
37 - Junkie Liebe
38 - Freundschaft unter Narcotics
39 - Mord verjährt nicht!
40 - Resignation

41 - Abmahnung

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By CharlyLangXO

†‡‡†

Verstohlen um die Ecke linsen...

Halloooo,

Sorry, diesmal hab ich es vollkommen verschwitzt, aber jetzt bin ich ja wieder da und es geht weiter mit dem neuen Kapitel.

Thanks an alle, die die Story immer noch lesen <3 Keine Panik, ich werde auf jeden Fall bis zum Ende durchhalten ;)

Lg CharlyXO

†‡‡†

†‡‡†

Während Jesse unten am Crystal Palace im Wagen wartete saß ich hier vor Wendy und wartete ebenfalls, allerdings auf eine Bestätigung, dass sie verstanden hatte, was ihre Aufgabe war. Ich saß jetzt schon seit einer Stunde in dem stickigen Zimmer vor der Prostituierten und hatte ihr mit all meiner Überzeugungskraft erklärt, was sie zu tun hatte.

Wendy saß die ganze Zeit auf ihrem Bett, in ihrer Hotpants und dem engen zerschlissenen Top. Mit strähnigem Haar und müde von ihrer getanen Arbeit. Der Raum lag fast im Dunkeln, nur einzelne Sonnenstrahlen die durch die dreckigen Vorhänge fielen erhellten den Raum. Doch es reichte aus um die Zimmertemperatur hochzutreiben. Selbst ich schwitze in meinem kurzen schwarzen Kleid und der Lederjacke. Heute war es wieder mal verdammt heiß in Alburquerque.

Die Luft roch nach abgestanden Rauch und leben, wie man es nur hier in diesem Viertel kannte. Ich spürte eine gewisse Sehnsucht, als mir der Geruch langsam die Sinne raubte und ich an die Zeit von Damals zurück dachte. Im Palace musste ich mir nie um irgendwas Gedanken machen und trotzdem war ich froh, dass ich nicht wie Wendy diesen Ort als mein Zuhause bezeichnen musste.

Mein Blick glitt wieder zu Wendy die auf meine Hände starrte, in denen ich ein kleinen Flächen hielt.

„Du weist also was du zutun hast? Du darfst niemanden auch nur ein Wort sagen.

Klar? überhaupt niemals! verstanden?", ich sah sie abwartend an und sie hob kurz den Blick um ein leises: „Ja.", von sich zugeben.

Ich wusste dass der einzige Beweggrund warum sie mir half, der war, dass sie ein paar Gramm Meth von mir bekam plus 1000 Dollar. Sobald die beiden tot waren, gab es noch mal 1000. Trotzdem vertraute ich ihr. Sie war ebenso angewidert wie ich von der ganzen Sache, als ich sie ihr erklärte.

„Ich hab dieses Zeug im Internet gefunden. Das wirkt erst nach Tagen. Verhalt dich einfach ruhig und man wird nie im Leben auf dich kommen. Kommst du damit klar, ja?"

Ich sah fragend die Frau vor mir an und sie nickte erneut.

„Geh am besten so an die Sache ran wie immer. du lieferst ihnen einfach ein paar Hamburger."

„Ich liefere denen nicht einfach nur Hamburger", unterbrach mich Wendy leise und hob mit unsicherem Blick den Kopf. Ich sah ihr ungehindert in die Augen bevor ich nach ihrer Hand griff und sie sanft in meiner hielt. Sie war kalt und feucht, aber das wunderte mich nicht. Ich sah schon, als ich das Zimmer betrat, dass ihr der Stoff aufgegangen war.

„Hey du hast doch einen Sohn? Stimmt's? Wie hieß er noch?"

„Patric."

„Dann stell dir mal vor, diese zwei Typen würden Patric als Muli arbeiten lassen. ihn zwingen Leute umzubringen. würdest du nicht alles machen um dein Kind zu beschützen."

„Natürlich würde ich. Ich mach ja alles Mögliche für ihn.", sagte sie fest und sah mich an.

„Ich weiß... Das weiß ich.", sagte ich sanft, ehe ich langsam mit fester Stimme weiter sprach: „Okay, also diese Leute, die Kinder so einsetzen, die müssen weg. Oder?"

Sie sah erst wieder auf unsere Hände, bevor sie den Kopf hob und bestimmt nickte.

„Gut.", erwiderte ich nickend und erhob mich.

„Morgen. Ich melde mich."

Wendy folgte meine Bewegungen mit den Augen und beobachtete wie ich das Flächen auf ihren Tisch stellte, bevor ich mit einem Letzen aufmunterndem Nicken das Zimmer verließ.

Mit schnellen Schritten machte ich mich auf den Weg zu Jesse.

†‡‡†

Zur selben Zeit warteten Walt und Saul auf die Beiden. Vergeblich. Sie kamen nicht und Walt fand langsam gefallen an der Idee Jesse und auch Charlotte mit einer kleinen Aktion lange genug von der Straße weg zubekommen, damit sie ihr Vorhaben vergessen und er Zeit hatte eine Lösung für die ganze Sache zu finden. Vielleicht würde sie das zur Vernunft bringen.

Bevor er sich von Saul verabschiedete war klar das Sauls Mann Charlotte und Jesse mit einem Trick in den Knast befördern soll. Es schmerzte, aber für ihn gab es keine andere Möglichkeit.

Das Sauls Mann jedoch nicht so begeistert von der Sache war, erfuhr er als es Abends, er war mit Holly alleine, an seiner Tür klopfte und Mike vor ihm stand.

Mike schien wie immer ernst und professionell. Nachdem er einen Blick auf Holly warf und sich kurz in dem Haus umsah, das auch mal Charlotte als zu Hause diente, wand er sich an Walter.

„Setzen sie sich, Walter.", sagte Mike und zeigte auf das Sofa am Fenster. Walter schluckte den Ärger darüber hinunter, dass er in seinem eigenen Haus aufgefordert wurde sich zu setzten. Folgsam ließ er sich gegenüber von Mike nieder, der in einem Sessel platzgenommen hatte.

„Ich habe mich mit Goodman über Pinkman und ihren Plan unterhalten.", sagte er langsam und ließ erst mal Charlotte aus dem Spiel. Die Tatsache, dass dieser Mann vor ihm bereit war seine eigene Tochter ans Messer zuliefert, störte ihn mehr als er bereit war zuzugeben.

„Und?", fragte Walter mit starrer Miene.

„Also ich mach das nicht."

„Warum nicht."

Walt sah Mike verständnislos entgegen.

„Oh, da gibt es viele Gründe. Aber vor allem mach ich es nicht, weil es Schwachsinn ist. Mal abgesehen von der Tatsache das sie ihre eigene Tochter in den Knast befördern wollen.", sagte Mike ruhig und sah zu, wie Walter verbissen die Lippen aufeinander presste. Das mit Charlotte musste er loswerden. Doch Walt schien sich davon nicht aus dem Konzept bringen zulassen.

„Saul hat gesagt sie hätten solche Dinge schon einmal gemacht."

„Das hat nichts mit diesem Schwachsinn zu tun."

„Na schön! Wo liegt dann das Problem?", schnaubte Walt jetzt doch allmählich aufgebracht.

„Das Problem ist, es würde dem Chef nicht gefallen.", sagte Mike ruhig und beobachtete wie Walter stirnrunzelnd und verwirrt fragte: „Saul?"

Mike schmunzelte, was wohl das höchste der Gefühle bei ihm war.

„Meinem Chef. Ihrem Chef. Das hier ist ein reiner Höflichkeitsbesuch. Niemand weiß dass ich hier bin. Verstehen sie? Aber unser Arbeitgeber würde dahinter kommen. Wie immer... Und wenn Pinkman und ihre Tochter verhaftet werde, würde er das als Problem sehen. Walt sie haben hier eine gute Sache laufen. Wie wir alle. Wollen sie den für einen Junkie aufs Spiel setzen."

Walt sah von seinen gefalteten Händen auf, die er während Mikes Rede betrachtete hatte, um ihn jetzt fragend anzusehen.

„Mir ist klar dass sie viel zusammen erlebt haben. Der Knabe ist schon eine Weile auf der Kippe..."

„Es geht nicht nur um Jesse.", sagte Walt gefasst und Mike verzog leicht lächelnd den Mund.

„Ja natürlich. Ihre Tochter, die komischerweise immer und immer wieder zusammen mit Pinkman in die Bredouille gerät. Haben sie mal überlegt was passieren würde, wäre der Junge nicht mehr in ihrer Nähe? Es ist längst überfällig.", endete Mike und Walt fragte lauernd: „Was denn?"

Mike lacht nur und sieht sich noch einmal im Raum um, bevor er langsam anfängt zu sprechen: „Ach, ähm... Ich war mal vor langer Zeit ein Kontaktbulle und ich wurde im Laufe der Jahre ein paar hundert Mal wegen Häuslicher Gewalt gerufen... Aber da gab es diesen einen Typen... Dieses eine Stück Scheiße den ich nie vergessen werde. Gordy, er sah aus wie Bruce Swenson, wissen sie wen ich meine? Auf eigene Faust... Film nicht gesehn'? Nein...? Naja, egal. War ein ziemlicher Brocken. Etwa zweieinhalb Zentner aber seine Frau oder was immer sie war... Seine Kleine, war eine zierliche Frau, wie ein Vogel. Handgelenke wie dünne Zweige... Mh..."

Mike stoppte kurz und schien in seinen Erinnerungen zu versinken. Es kam ihm vor als wäre es in einem anderen Leben gewesen... und irgendwie stimmte das auch.

Walter saß immer noch schweigend vor ihm und lauschte gespannt Mikes Erzählung, sich fragend weswegen er sie sich anhören musste.

„Jedenfalls...", fuhr er mit fester Stimme fort, „Wurden mein Partner und ich jedes Wochenende dahin gerufen. Einer von uns nahm sie dann bei Seite und sagte, kommen sie! Heute erstatten wir aber wirklich mal anzeige. Das war nicht sowas wie, tief im Inneren liebt er mich wirklich. Das hatten wir oft genug aber da nicht! Diese Frau hatte Angst. Sie wollte ihn nicht verärgern. Auf keinen Fall, bloß das nicht! Also blieb uns nichts anderes übrig, als sie verarzten zulassen und ihn aufs Revier mitzunehmen und in die Ausnüchterungszelle zusperren. Da schlief er sich aus und am nächsten Morgen kam er wieder raus. Durfte nach Hause. Aber einmal war mein Partner krank geworden. Das hieß ich war allein und der Anruf kam und es war wieder der übliche Mist. Hat ihr unter der Dusche die Nase gebrochen oder so. Ich leg' ihm Handschellen an, pack ihn in den Wagen und wir fahren los. Und während wir fahren Stadt einwärts zum Revier, da sitz dieses perverse Arschloch bei mir auf dem Rücksitz und summt „Danny Boy, hey!" und das ging mir ganz gewaltig auf die Eier und statt links abzubiegen fuhr ich nach rechts raus, ins nirgendwo. Ich ließ ihn sich auf den Boden knien und steckte ihn meinen Revolver in den Mund und ich sagte zu ihm, das war's dann. Jetzt ist endgültig Schluss. Und er weint und pinkelt und scheißt sich voll und schwört dass er sie in Ruhe lassen wird und brüllt laut auf, soweit das mit einem Revolver im Mund geht. Dann sag ich, er soll den Mund halten. Ich muss darüber nachdenken, was ich jetzt mit ihm mache. Natürlich wurde er ganz still. Machte keinen Ton keinen Muckser mehr. Wie ein Hund, der beim Essen auf seinen Teil wartet. Und wir standen für eine Weile einfach da. Ich, der so tat als würde ich mir das ganze nochmal überlegen und der Milchprinz, der mit vollgeschissenen Hosen im Dreck kniete. Nach ein paar Minuten zog ich ihm die Waffe aus dem Mund und sagte so wahr mir Gott helfe wenn du sie noch einmal anfasst, dann werde ich dich so, und so, und so, und so, und so, und bla bla bla."

Walt schaute Mike mit wachsamer Miene an, ehe er leise sagte: "Es war nur eine Warnung."

Mike sah sein Gegenüber an, bevor er mit einem ironischen Lächeln auf den Lippen sagte: „Oh... Mh, natürlich. Denn ich wollte ja bloß das Richtige tun.", dabei legte er all seinen Sarkasmus in das Wort Richtig und sprach mit bitterer Miene weiter, „Zwei Wochen später hat er sie dann getötet. Natürlich... Hat ihr den Schädel mit einer Küchenmaschine eingeschlagen. Als wir da hinkamen, war da so viel Blut, das die Luft nach Eisen geschmeckt hat. Die Moral der Geschichte ist, ich hatte eine halbe Sache gemacht... Statt Nägel mit Köpfen... Diesen Fehler mach ich nie wieder."

Mike sah Walter starr in die Augen, bevor er sich mit wieder neutraler Miene erhob und auf die Tür zuging. Im Türrahmen drehte er sich noch einmal zu Walter um und sagte ernst: „Keine halben Sachen mehr, Walter."

Er verließ das Haus und als er in seinem Wagen saß holte er ein paar Mal tief Luft. Die Reise in die Vergangenheit hatte ihm mehr zugesetzt als er zugeben würde.

†‡‡†

„Mann ich versteh das nicht. Ich verstehe das nicht. Ich seh' immer nur den Jungen."

Jesse, Wendy und ich saßen in Jesses Wagen während er mit einem Fernglas in die Richtung von Thoma sah, der mit seinem Fahrrad immer wieder Kreise zog. Ich saß auf der Rückbank während Wendy neben Jesses saß und eine Tüte Burger auf dem Schoß, schon fast krampfhaft umklammerte. Wir alle sahen uns immer wieder nervös um. Wir befanden uns seit zwei geschlagen Stunden hier in Jesses stickigen Wagen und warteten dass die zwei Typen auftauchten, doch sie kamen nicht. Wir waren alle angespannt. Wendy meinte sie hätten schon längst auftauchen müssen.

„Wo sind die denn?"

Jesse hielt sich erneut das Fernglas vor die Augen und sah hektisch von einer Seite zur anderen.

„Keine Ahnung. Die sind immer irgendwo hier...Die Hamburger werden kalt.", die Frau, die vermutlich schon mehr geleistet hatte, als Jesse und ich zusammen, sah besorg auf die Tüte in ihren Händen.

„Und geht es dann schnell?", Jesse der das Fernglas erneut sinken ließ, sah zu der Frau neben sich. Sie wirkte angespannt und nervös.

„Zerbrich dir darüber nicht den Kopf.", sagte ich sanft und beugte mich etwas vor um sie ansehen zu können, „Mach einfach dein Ding. Das wird nie jemand erfahren."

„Kann ich noch eine Pfeife haben."

Seufzend ließ ich mich zurück fallen und begegnete Jesses genervten Blick im Rückspiegel.

„Du hattest dein Pfeife.", sagte Jesse streng und sah Wendy fest an, „Wir ziehen das jetzt durch. Dann kriegst du so viel du willst."

Jesse sah wieder durch das Fernglas in Richtung Straße. Es war wie immer ein heißer Tag in Alburquerque, aber trotzdem fror ich irgendwie auf der Rückbank. Wir würden es durch ziehen. Es war soweit.

Ein Klopfen an Jesses schreibe riss mich aus meinen Gedanken und ließ uns alle aufschrecken. Panisch sah ich nach links und erkannte Mike der Jesses Tür aufriss.

Er sah wie immer mit neutraler Miene ins Wageninnere und fixierte Jesse.

„Du musst jetzt mit mir mitkommen."

Meine Finger krallten sich panisch in den Stoff des Sitzes und ich begegnete Jesses ängstlichen Blick aus dem Rückspiegel.

FUCK!

Wendys Tür wurde ebenfalls aufgerissen und Victor stand vor ihr. Mit derselben Miene wie Mike, beugte er sich zur ihr runter und sagte drohend: „Verschwinde."

Dies ließ sie sich nicht zweimal sagen. Sie stieg aus und ging mit wackeligen Schritten die Straße runter. Mike öffnete auch meine Tür und sagte: „Aussteigen."

Ich schluckte, als ich seinen Blick erwiderte und es mir kalt den Rücken runter lief. Wir waren gefickt.

Ich stieg langsam aus genau wie Jesse. Wir wechselten beide einen Blick, der so vieles sagte und doch nichts bedeutet. Fuck, ich verspürte seit langem wieder einmal Angst um mein Leben und das von Jesse.

Ich sah zu Wendy, die immer weiter die Straße Richtung City runter ging und uns immer wieder einen ängstlichen Blick über die Schulter zuwarf.

Scheiße es klang verrückt aber in diesem Moment machte ich mir doch tatsächlich sorgen das einer der Typen sie erwischen könnte. Sie hatte einen Sohn. Wir waren sowas wie Freunde.

Mike gab mir und Jesse mit einem nicken zu verstehen, zu seinem Auto zugehen das einige Meter hinter Jesses geparkt war. Wieso war uns das nicht aufgefallen? Vermutlich, weil unser aller Aufmerksamkeit auf die Straße vor uns gerichtet war.

Ich wollte Mike folgen, als Jesse plötzlich den Älteren Mann am Arm griff und ihn eindringlich ansah.

„Lasst sie da raus. Es war meine Idee. Charlotte hat damit gar nicht zu tun."

Geschockt sah ich Jess an. Es brauchte eine Sekunde, damit ich begriff, was er gerade versuchte zu tun, als es jedoch Klick machte, sagte ich schnell mit rasendem Herzen zu Mike: „Fuck, nein. Hör nicht auf- Es war-„

„Klappe! Beide! Steigt in den Wagen!", Mike Stimme unterbrach mich bestimmt und er sah uns beide drohend an, ehe er Jesse einen Schubs in meine Richtung gab und uns wieder mit einem strengem Nicken befahl zu seinem Wagen zugehen.

Jesse und ich folgten seinem Befehl und ich zischte Jesse wütend zu: „Was soll der Scheiß?"

Er sah mich an und ich wusste nicht was ich von dem Ausdruck in seinen Augen halten sollte. Müde fuhr er sich durch Gesicht, bevor Mike bestimmt an uns vorbeischritt und zu seinem Auto ging, um uns die Tür zur Rückbank aufzuhalten. Jesse ließ mir den Vortritt, doch hielt Mike mich auf. Er hob die Hand und ich sah Mike nur Stirnrunzelnd an, der einfach zu Victor nickte, der die Beifahrertür aufhielt. Ich schluckte trocken und sah zu Jesse, dem das ganze ebenso wenig gefiel. Langsam ging ich um den Wagen herum und setzte mich auf die Beifahrer Seite. Als Victor sich zu mir runterbeugte zuckte ich zusammen, was ihn spöttisch lächeln ließ. Er nahm den Sicherheitsgurt und schnallte mich an. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Jesse auf der Rückbank Platz nahm und Mike die Tür zuschlug, um eine Sekunde später neben Jesse einzusteigen. Genau hinter mir.

Victor zog den Gurt straff und ich zog erschrocken die Luft ein, dabei seinen Geruch nach irgendeinem Deo und Schießpulver einatmend. Er war wohl fertig, denn er schlug ebenfalls meine Tür zu und ging um den Wagen, um sich hinters Steuer zusetzen.

Ich sah über meine Schulter zu Jesse der meinen Blick erwiderte. Ich sah die Angst und Sorge in seinen Augen und wusste, dass ich nicht besser aussah. Mit geschlossenen Augen ließ ich mich in den Sitz zurück fallen. Wir waren am Arsch.

†‡‡†

Victor fuhr los und ich hatte das Gefühl das Saul rechtbehielt und wir doch noch wie Bonnie und Clyde enden würden. Durchlöchert in einem Autofrack. Aber war das Kartell nicht dafür bekannt einen in der wüsste zu zwingen sein eigenes Grab zuschaufeln. Nun Fring war nicht vom Kartell, was allerdings nicht hieß, das er keine angemessene Todesart für uns wusste.

Es war still im Wagen und niemand wagte es etwas zusagen. Ich hätte gerne neben Jesse gesessen um seine Hand zuhalten. Obwohl er schräg hinter mir saß fühlte ich mich allein und ich glaubte genau das war Mikes Absicht... oder er wollte verhindern dass einer von uns während der Fahrt aus dem Auto springen konnte. Ich hielt beides für wahrscheinlich.

„Wo fahren wir hin?", hörte ich Jesse fragen, doch auch nach einigen Minuten bleib seine Frage unbeantwortet.

Wir fuhren immer weiter in die Wüste eine abgelegen Straße entlang bis zu einem Bereich in dem einige Scheunen und Container standen. Jedenfalls wirkte alles ziemlich verlassen und heruntergekommen, außer das fabrikneue Auto, das dort stand. Wir hielten und ich erkannte einen alten Bürocontainer, der sich vor uns erstreckte. Er wirkte ebenfalls neu.

„Jesse, es tut mir leid.", sagte ich in die Stille und hatte das Bedürfnis mich wenigstens bei Jesse zu entschuldigen dafür, dass es meine Idee war die beiden umzulegen und wir beide jetzt vermutlich sterben würde.

„Was-„

„Klappe! Beide! Und jetzt steigt aus.", knurrte Mike und öffnete die Tür. Ich schnallte mich ab und gehorchte ohne wiederworte.

Auch Victor und Jesse stiegen aus und ich ging zögerlich um den Wagen herum. Ich ging neben Jesse her, der sofort meine Hand ergriff und fest zudrückte. Ich spürte Mike hinter mir und wusste dass Victor hinter Jesse herlief. Langsam gingen wir an dem Auto hinter dem wir geparkt hatten vorbei und ich sah zu wie Mike mit schnellen Schritten auf den Container zuschritt. Offensichtlich traute er Victor zu uns bei einem Fluchtversuch aufhalten zu können. Nun, mit meinen Beinen, die sich wie Wackelpudding anfühlten, würde ich eh nicht weit kommen. Vermutlich würde er uns aber gar nicht hinterher rennen, sondern gleich erschießen, dachte ich ernst.

Ich wurde aus meinen Überlegungen gerissen, als Jesse stehen blieb und nach links blickte. Ich folgte seinem Blick und erstarrte.

Dads Wagen stand da und ich sah fassungslos auf den Volvo mit dem ich meine Fahrprüfung gemacht hatte.

„Das hat er nicht getan?", murmelte ich geschockt und schluckte hart um den Kloß in meinem Hals loszuwerden.

Jesse sah über seine Schulter zu Victor der nur kalt zurückblickte, ein verficktes Lächeln auf den Lippen. Mein Blick ruckte zwischen Volvo und Container hin und her. Mike stand schon auf der Treppe und winkte uns ungeduldig zu sich.

Mir war auf einmal fürchterlich schlecht. Wenn Dad hier war...

Ich sah ungläubig und mit brennenden Augen von Mike zu Dads Wagen. Meine Augen fixierten das Auto ein letztes Mal, ehe ich mit starrem Blick, der Mike wohl zu beunruhigen schien, auf den Container zuging. Ich löste mich von Jess der immer noch starr vor Victor stand, jedoch schien mein energischer Schritt ihn aus seiner starre zu lösen.

„Charlotte?"

„Stopp, Kleines.", brummte Mike und stelle sich mir in den Weg.

„Ich gib dir einen guten Rat. Du solltest dich beruhigen bevor du da rein gehst."

Mikes Augen bohrten sich in meine und er schien das nicht nur zusagen, weil er nicht wollte dass hier ein Tumult ausbrach. Er schien sich sorgen zu machen. Allerdings konnte ich über diesen Umstand nicht weiter nachdenken, den Jesse trat hinter mich und legte mir eine Hand auf die Schulter.

Ich schüttelte den Kopf und ich richtete meinen Blick auf den Boden. Mein Herz raste und ich schluckte schwer um den Kloß in meinem Hals loszuwerden, der jedoch immer mehr anschwellen zu schien.

Okay, ich wusste nicht was mich dort drin erwarten würde, doch hatte Mike recht. Ich sollte mich beruhigen. Ich atmete noch einmal tief durch und nickte Mike kurz zu.

Ich dachte nicht weiter nach sondern löste mich wieder von Jesses Griff und ging mit festen Schritten die Stufen hoch zur Tür, die Mike mir aufhielt. Tief luftholend schritt ich durch die Tür in den kleinen Raum hinein und blieb keine zwei Schritte im Raum, plötzlich stehen und sah auf die Szene vor mir.

Ich wusste nicht mit was ich gerechnet hatte. Vermutlich mit allem, außer dem was sich hier wirklich vor mir auftat.

Der Raum war nur mit wenigen Möbeln ausgestatte. Ein Regal, ein Sofa, ein paar Stühle, Jedoch dominierte ein riesiger Konferenztisch den Raum. An diesem Tisch saßen nicht nur Fring und Dad, die ich eh schon vermutet hatte, sondern auch die beiden Männer, die heute eigentlich durch Jesses und mein Zutun sterben sollten. Jetzt war wenigstens die Frage gelöst warum sie nicht in dem Viertel waren wie sonst auch.

Dad und Fring saßen nebeneinander. Beide wirkten gefasst, zornig und entschlossen. Fring sah in seinem teuren Anzug wie der Geschäftsmann aus, der er war und Dad wirkte in seinem Hemd und der Jacke, die Mum so hasste, wie der Chemielehrer, der er mal mit Leib und Seele verkörperte.

Beide unterschied aber nicht nur ihre Kleidung, denn im Gegensatz zu Fring konnte Dad seinen Zorn nicht vollkommen verbergen. Er funkelte mich an und mir wurde klar, dass er mich noch nie so zornig angesehen hatte.

Ich wand meinen Blick von den beiden älteren Männern ab und sah wieder zu den Dealern, die ziemlich locker und ruhig in ihren Stühlen saßen und mich ebenfalls ansahen. Dabei fühlte ich mich allmählich unwohl, da der Mann mit der Glatze ein feines Lächeln auf seinem Gesicht trug und im Gegensatz zu seinem Partner, der immer wieder auch zu Jesse sah, nur mich fixierte. Er erinnerte sich an mich... Das konnte ich sehen.

Ich schluckte und bemerkte Jesse hinter mir der ebenso geschockt schien wie ich. Keiner von uns traute sich etwas zusagen.

Mike und Victor betraten jetzt ebenfalls den Raum und schlossen die Tür mit einem Knall, der mit noch mehrere Sekunden in den Ohren dröhnte und ein Gefühl von Gefangenschaft mit sich brachte. Es war wie der Knall, den man als letztes hörte bevor einem eine Kugel das Leben nahm.

„Setzen sie sich.", sagte Fring höflich und deutete auf die zwei Stühle vor ihm, die Mike ein Stück zurück zog und somit Frings Worte Nachdruck verlieh. Es war keine höffliche bitte. Es war ein Befehl.

Jesse nahm gegenüber von Dad Platz während ich mich neben ihm niederließ und so genau vor Fring saß. Ich hätte nicht sagen können was jetzt besser war. Irgendwie machten mir im Moment beide Männer Angst. Schräg neben mir, am Kopfende saßen die beiden Dealer, die immer noch mich und Jesse im Auge behielten, als wären wir das spannendste was sie je gesehen hatten.

Ich faltete meine Hände im meinem Schoß zusammen um zu verhindern mich doch noch an Jesse Hand festzuklammern.

Dads Blick wanderte zu mir doch ich sah nur die Typen an die sich von meinem hasserfüllten Blick nicht beirren ließen. Der Glatzkopf lächelte sogar noch etwas mehr, und ich musste mich zusammen reißen ihn nicht über den Tisch zu mir zuziehen um ihn schlagen zu können. Ich wusste nicht genau auf wen ich am meisten wütend war. Ob auf, Dad, Fring oder diese Typen... oder auf mich selbst. Verdammt, ich hätte es für mich behalten sollen, dann währen Jesse aus dem Schneider und die Typen schon lange tot. Auch wenn der Verdacht irgendwann auf mich gekommen wäre, hätten sie Jesse in Ruhe gelassen.

„Ich habe gehört sie haben mit zwei meiner Mitarbeiter ein Problem?", begann Fring und ich fühlte mich in meine High School zeit zurückversetz, in der ich ein Gespräch mit dem Direktor hatte.

Fring sah auch ein bisschen so aus wie mein alter Schulleiter, in seinem Anzug und der starren Miene. Seine Hände lagen gefaltet vor ihm und er sah abwechselnd streng von mir zu Jesse, wobei sein Blick immer etwas länger bei Jesse verweilte.

Ich wusste, und das lag nicht nur an Fring sondern an dem ganzen verhalten von Dad, der verbissen zu Jesse sah und an Mike und Victor, dass absolut alle dachten... das es Jesses Idee war und ich nur die Rolle eines kleinen Komplizen inne hatte. Das dumme Mädchen das ihrem Freund aus Liebe bei einer Sache half. Großer Gott.

Ich schluckte meinen Ärger hinunter und konzentrierte mich auf Fring.

„Es ist war das sie einen ihrer Partner getötet haben. Es ist möglich dass sie voreilig waren. Andererseits hatte es aber eine Provokation gegeben."

Ich sah von Fring wieder zu den Typen die so selbstgefällig auf ihrem Stuhl saßen das ich mich beherrschen musste, nicht selbst über den Tisch zuspringen und sie anzufallen.

Provokation...Ja?! Ich biss mir auf die Zunge. Allein schon wie Fring sprach. Combo war nicht nur ein für Dad arbeitender Dealer. Er war Combo, ein Freund... gewesen.

„Der Mann hat in ihrem Revier verkauft. Man kann also beiden Seiten einen Vorwurf machen."

Ich Schnaubte abfällig und sah wie Fring kurz zu mir sah, ehe er sich wieder einmal an Jesse wandte. Dad warf mir einen warnenden Blick zu, den ich ignorierte und wieder zu diesen Typen sah.

„Das wird nicht weitergehen. Die Sache wird in diesem Augenblick und an dieser Stelle geklärt"

„Du hast es ihm gesagt.", zischte Jesse und Fring erhob sich bestimmt und wand sich an die zwei Männer neben mir.

„Warten sie draußen.", augenblicklich erhoben sie sich und verließen den Raum. Ich sah ihnen Stirnrunzeln nach, bevor ich Jesse einen Blick zuwarf, der ebenfalls ratlos schien. In mir kroch plötzlich Panik hoch. Ich wusste nicht genau warum, aber in diesem Moment wollte ich irgendwie das die Typen hier blieben. Ich fragte mich das erste Mal ob Dad zulassen würde das Fring uns umbrachte. Mich umbrachte.

Fring ging um den Tisch herum und blieb neben Jesse stehen. Sein blick wirkte kalt und bedrohlich

„Hören sie gut zu sie haben einen Freund in diesem Raum. Diesen Mann.", dabei zeigte er auf Dad und ich hätte gerne Jesses Hand ergriffen um ihm zu zeigen, das nicht Dad der einzige hier im Raum war der zu ihm stand. Wenn man es genau betrachtete, war ich Jesses einziger Freund in diesem Raum.

„Die zwei Männer draußen sind meine vertrauenswürdigen Mitarbeiter.", sprach Fring weiter und sah Jesse weiterhin kalt an, „Und als ich hörte was sie da vorhatten. Wenn es diesen Mann nicht gäbe und den Respekt den ich vor ihm habe dann würde ich diese Sache ganz anders regeln. SCHAUEN SIE NICHT IHN AN! SCHAUEN SIE MICH AN."

Jesse und ich zuckten gleicher maßen zusammen und ich hatte einen Moment wirklich Angst was passierte wenn ich den Blick wieder von Fring abwenden würde. Aber was ich auch spürte war Wut. Jesse saß Fring am nächsten. Fring stand vor Jesse und seine Worte galten hauptsächlich ihm. Obwohl es meine Idee war. Mein Vorhaben. Jesse hatte mich nur unterstützt und wollte mir helfen.

Ich sah von Fring zu Dad, der verbissen vor mir saß und sah ihn ungläubig an.

Kopfschüttelnd sagte ich: „Wie konntest du?"

„Ms. White.", fuhr Fring mich an und mein Kopf zuckte wieder zu dem Mann neben Jesse, „Ihr Vater hat das getan, was das einzig richtige war. Ihr Partner wollte meine Männer hinterrücks ermorden."

Ich sah zu Fring und merkte, dass ich angefangen hatte zu lachen, als mich Fring mit seiner starren Miene jetzt doch überrascht ansah. Jesses Kopf ruckte zu mir und auch Dad sah mich argwöhnisch an.

Mein Lachen klang falsch und etwas verzweifelt.

„Jesse wollte sie also hinterrücks ermorden, ja?"

„Charlotte.", zischte Jesse doch ich ignorierte ihn.

„Klar doch. Dem Junkie traut man das eher zu... Oder liegt es daran das ich seine Tochter bin?", fragte ich nickte abwertend in Dads Richtung.

„Aber Jesse hat noch nie jemanden umgebracht... im Gegensatz zu mir.", sagte ich fest und ließ keine Sekunde Fring aus den Augen.

„Es war meine Idee. Haben sie ihre vertrauenswürdigen Männer mal gefragt wer von uns beiden bei ihnen Stoff gekauft hat? Wer sich vergewissert hat, wer die wahren Mörder von Combo sind. Ich wollte sie töten. Jesse wollte mir nur helfen und es geht keineswegs nur um Rache. Es geht darum das ihre Männer Kinder benutzen: Zum Dealen und Morden.", zum Ende wurde ich etwas lauter und meine Stimme bebte vor unterdrückter Wut, doch der glühende Blick von Fring und sein plötzlich gezischtes: „Genug.", schnitt mir die Worte ab und ich verstummte schwer atmend. Meine Augen brannten und Jesse schien sich ebenfalls schwer zusammenreizen zu müssen.

Als Fring wieder anfing zusprechen war seine Stimme kalt und sein Blick noch kälter. Ich verspürte Angst und befürchtet, dass weder ich noch Jesse diesen Container lebend verlassen würden. Was er dann sagte überraschte mich genau so sehr wie es mich wütend machte.

„Jetzt wird folgendes passieren! Meine Männer kommen wieder rein und sie geben ihnen die Hand und schließen Frieden mit ihnen, sie beide. Und damit ist die Sache erledigt." Ich hatte seit Gun nicht mehr so eine Stimme gehört, die einen zu tote ängstigen konnte. Frings Stimme klang dunkel und bedrohlich. Trotzdem ließen seine Worte die Wut in mir immer nur weiter wachsen. Doch nicht ich war es der ihm die Stirn bot. Jesses Stimme war das einzige was ich für einen Moment hörte als er laut und mit so viel Verachtung sagte: „NEIN!"

Verwundert sah ich zu ihm und hörte wie Dad seinen Namen zischte wie bei einem Kind das gerade gefluchte.

Fring hob die Hand in Dads Richtung um ihm zum Schweigen zu bringen.

„Wie bitte.", fragte Fring drohend und als Jesse sich erhob verspürte ich irrationaler Weise so was wie stolz. Mir zitterten die Knie und Jesse besaß den Mut sich Fring entgegen zustellen. Ohne Furcht. Für eine Sache für die ich verantwortlich war.

„Sie setzen Kinder ein. Diese Arschlöcher haben einen 11 Jährigen angestiftet den Mord für sie zumachen. Angeblich sind sie so ein vernünftiger Geschäftsmann. Machen sie so ihre Geschäfte?"

Jesse begegnete Frings Augen kalt und ich sah, dass er vor Wut zitterte. Er wand sich an Dad.

„Und du bist damit einverstanden. Hast du irgendwas dazu zusagen." schrie Jesse Dad an der jedoch einfach nur verbissen auf die Szene vor sich starrte und kurz den Mund öffnete um ihn wieder zuschließen.

„Scheiße, das du mich verpfeifst ist mir scheiß egal. Aber hier geht's auch um Charlotte. Deine Tochter."

Ich schluckte und begegnete Dads Blick. Ich sah dass er wohl nicht gewusst hatte wie tief ich in dieser Sache steckte. Er hat gedacht ich würde Jesse nur beistehen wie ein verliebter blinder Teenager.

Jesse wandt sich wieder zu Fring und es vergingen Sekunden, die sich wie Stunden anfühlten, als Fring kalt Jesse entgegen sah und plötzlich zu Mike sagte: „Führen sie sie wieder rein."

Mike setze sich in Bewegung und öffnete die Tür. Der Profi-Killer wirkte ebenfalls angespannt, Angesicht dieser Entwicklung.

Fring wand sich von uns ab und ging um den Tisch herum, um neben Dad zum Stehen zukommen. Schwer atmend drehte Jesse sich wieder Richtung Dad und auch ich sah erst wieder von Jesse, als Fring sich bewegte. Mein Blick richtete sich auf den Tisch. Ich wartete darauf das jemand was sagte. Das dieser Scheiß endlich aufhörte.

Fring fing erneut an zusprechen und ich konnte meine Überraschung über das gesagte nicht verbergen.

„Nicht mehr mit Kindern. Verstanden?", sagte er zu den Beiden Männer und sah sie genauso eindringlich an, wie eben Jesse und mich. Ich wandt mich auf dem Stuhl zu den Beiden Kerlen um, die alles andere als begeistert wirkten. Mein Blick streifte den Glatzköpfigen der offensichtlich diesen Befehl mit aller Gewalt runterschlucken musste.

„Und sie...", mein Blick ruckte zurück zu Fring, „...sie beide.", Fring warf mir und Jesse jeweils einen strengen Blick zu. Diesmal war ich ebenfalls Teil seines Blickfeldes. Ich war kein blinder Fleck mehr.

„Sie werden friedlich sein."

Jesse nickte und auch ich gab meine Zustimmung, doch das genügte Fring nicht.
„Sagen sie es.", sagte er fest und bedrohlich.

Ich sah zu Jesse und sagte mit bebender Stimme: „Wir werden friedlich sein."

„Ja... werden wir", stimmte Jesse zu und sah Fring hart an was wohl auch mein Blick ausdrücken musste.

„Geben sie ihnen die Hand"

Jesse schloss die Augen als könnte er nicht fassen, was man von ihm verlangt. Auch ich sah verbissen auf die Tischplatte ehe ich mich erhob und mit verbissener Miene die beiden Männer musterte.

Jesse warf mir einen Blick zu und wir beide wussten dass dies nur pure Demütigung seitens Fring war. Ich musste meinen Stolz runterschlucken, genauso wie Jesse, als er als erstes vortrat und erst dem einen dann dem anderen die Hand gab. Ich nahm noch einmal tief Luft, ehe ich ebenfalls auf die beiden zuging und beiden die Hand schüttelte.

Der Handschlag des Glatzkopfs war sehr fest so dass ich die Zähne zusammen beißen musste, um keine Miene zu verziehen. Der Arsch konnte sich allerdings ein Grinsen nicht verkneifen und ich funkelte ihn wütend an.

Ich drehte mich um und sah immer noch um Beherrschung ringend zu Dad. Er hatte uns verraten und Verrat war nicht einfach zu verzeihen.

†‡‡†


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