Animagus - II - Harry Potter...

By alienor

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| Die Vergangenheit ist nur der Anfang. | Emily kehrt zurück nach Hogwarts für ihr 3. Jahr. Dieses Jahr ist S... More

1. Bei den Dursleys
[Rumtreiber] Sirius Black
2. Geständnis
3. Dementoren
4. Seidenschnabel
5. Der Angriff von Black
6. Absturz
7. Der mysteriöse Hund
8. Ein Spiel und ein Streich
9. Erkenntnisse über einen Verräter
10. Gespräch mit Lupin
[Rumtreiber] James Potter
11. Begegnung im Verbotenen Wald
12. Antworten
13. Sieg
14. Katze, Ratte, Hund und Löwin
[Rumtreiber] Remus Lupin
15. Vier Rumtreiber...
16. ... Drei Überlebende...
17. ... Zwei unschuldige Männer...
18. ...Ein wahrer Verräter...
[Rumtreiber] Peter Pettigrew
19. Vollmond
20. Durch die Zeit
21. Nachspiel
22. Zurück nach London
23. Eine gute Nachricht
24. Die Weltmeisterschaft
25. Die schlechtesten Momente und die besten
26. Rückkehr, Ankündigungen und Party
27. Mad-Eye Moody
28. Der Feuerkelch und die vier Champions
29. Reaktion
30. Ein Lichtblick
31. Von Drachen, Elfen und Vorurteilen
33. Aufregung
34. Weihnachten
35. Yule Ball
36. Schöne Nacht
37. Glücklich
38. Des Rätsels Lösung
39. Die zweite Aufgabe
40. Sophia Jones
41. Die Ruhe vor dem Sturm
42. Im Auge des Sturms
43. Stürmisch
44. Wahn und Traum
45. Die dritte Aufgabe
46. Gift
47. Zwischen
48. Erwachen
49. Nexum inter geminos
50. Eine neue Zeit

32. Erkenntnisse

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By alienor

32. Erkenntnisse

Dank Yunas Hilfe überlebten sowohl Inga als auch Emily die nächste Stunde Kräuterkunde wohlbehalten. Sie sahen Yuna noch ein paar Mal auf dem Gelände, doch es blieb nie viel Zeit zum Reden, denn alle drei hatten Unterricht und die Lehrer ließen sich auch nicht vom nahenden Weihnachten davon abhalten ihnen bergeweise Hausaufgaben zu geben.

Die Bibliothek wurde Emilys zweites Zuhause, nur Hermine verbrachte noch mehr Zeit dort. Eines Nachmittags kam Emily zu ihrem angestammten Tisch und sah dort wie sich Hermine und Viktor Krum angeregt unterhielten. Grinsend verzog sich Emily wieder und suchte stattdessen nach Leo, den sie zwischen den Büchern für Verteidigung gegen die Dunklen Künste fand. In letzter Zeit hatte sie sowieso viel zu wenig Zeit mit ihm verbracht und sie vermisste es.

„Wolltest du nicht mit Hermine lernen?“, fragte Leo erstaunt als sich Emily neben ihn an den Tisch fallen ließ.

„Eigentlich schon“, sagte Emily immer noch grinsend. „Aber sie hat gerade besseres zu tun.“ Sie beugte sich nach vorne und flüsterte ihm ins Ohr was sie gerade gesehen hatte, es musste ja nicht jedes Mädchen in Hogwarts mitbekommen, dass ausgerechnet Hermine mit Krum redete.

„Der Krum?“, hakte Leo nach.

Emily nickte. „Der Krum.“

Leo stieß ein anerkennendes Pfeifen aus. „Das werden die meisten aber gar nicht gerne sehen. Krum ist hier ja schließlich der Superstar.“

„Es gibt wohl kaum einen schlechteren Grund auf jemanden zu stehen als dass er ein Superstar ist.“ Emily zuckte mit den Schultern. „Ich kann diese ganzen Mädchen gar nicht verstehen.“

„Du willst also keinen Superstar?“

„Auf gar keinen Fall“, erwiderte Emily überzeugt. „Der ganze Ruhm und so etwas kann mir absolut gestohlen bleiben. Gut, dass du so normal bist.“ Kaum hatte sie diese Worte ausgesprochen, wurde sie feuerrot. Am liebsten hätte sie sich für diese Worte geohrfeigt, sie waren ihr einfach so herausgerutscht ohne dass sie nachgedacht hatte. Was musste Leo jetzt von ihr denken? „Tschuldige, so habe ich das nicht gemeint-"

„Schon gut“, sagte Leo sanft. „Ich weiß was du meinst.“

Und irgendwie war sich Emily sicher, dass er sie besser verstanden hatte als sie sich selbst.

Nach ein paar Stunden, die wie im Flug vergangen waren, verabschiedete sich Emily von Leo um nach Hermine zu suchen, doch von der war keine Spur in der Bibliothek zu finden, stattdessen traf Emily auf Inga, die ihr wild mit einem Bogen Pergament vor der Nase herumfuchtelte.

„Dich habe ich schon gesucht“, kam es statt einer Begrüßung von Inga. Die Hufflepuff war so aufgeregt, dass sie vor lauter Freude herumhüpfte.

„Immer mit der Ruhe“, lachte Emily. „Was ist denn los?“

„Naja, du hast mir ja gesagt, dass du Weihnachten in Hogwarts verbringst, weil du ja nur ein bisschen entfernte Verwandtschaft hast und Harry ist ja irgendwie auch nur dein Cousin, also habe ich Mum gefragt ob du mich nicht besuchen kannst über Weihnachten“, erzählte Inga hastig. „Und Mum hat ja gesagt.“

Das verschlug Emily erst einmal die Sprache. Irgendwie war sie schon ein bisschen überrumpelt von dem Angebot, aber gleichzeitig war sie auch so sehr gerührt, dass Inga sich so sehr um sie kümmerte. Es wusste ja keiner, dass Harry ihr Bruder war und sie ihn deshalb ungerne an Weihnachten alleine lassen wollte.

„Aber nur wenn du willst“, fuhr Inga etwas ruhiger fort. In ihre blauen Augen schlich sich ein besorgter Ausdruck. „Du musst nicht und tut mir Leid, wenn dich so überrascht habe. Ich dachte mir nur, dass das vielleicht eine gute Idee ist, dann ist es nicht so langweilig Weihnachten-"

„Nein, nein, es ist eine tolle Idee“, erwiderte Emily. „Ich hab nur nicht damit gerechnet, aber ich muss wirklich erst mit Harry sprechen. Würde ich denn auch nicht stören?“

„Quatsch“, winkte Inga ab. „Je mehr desto lustiger. Überlegs dir, ja?“

„Mache ich“, versicherte Emily ihr.

„Dann ist das ja geklärt“, lachte Inga. „Was hast du überhaupt in der Bibliothek gemacht?“

„Mich mit Leo getroffen.“

Inga wackelte mit den Augenbrauen. „Aha. So nennt man das also heutzutage.“

„Wie meinst du das?“ Emily sah sie irritiert an.

„Ihr habt euch wirklich nur getroffen?“, fragte Inga und schüttelte den Kopf. „Ihr seid hoffnungslos.“

„Menschenskind, jetzt sag doch schon was los ist“, verlangte Emily ungeduldig zu wissen.

„Hoffnungslos“, seufzte Inga. „Das sieht doch ein Blinder mit Krückstock was mit euch beiden los ist.“ Als Emily sie immer noch verständnislos ansah, seufzte Inga erneut auf. „Anscheinend sind die Blinden diesmal wirklich blind und ich würde dich jetzt gerne mit deinem Krückstock hauen, aber das würde glaube ich auch nichts bringen. Irgendwie haben alle gedacht ihr hättet es bis jetzt mal endlich gemerkt. Naja auch egal.“

„Inga“, sagte Emily warnend. „Schwafel nicht so rum.“

„Jajaja“, murmelte Inga. „Finde du mal die richtigen Worte um deiner besten Freundin zu erklären, dass sie zu blind ist um zu realisieren, dass sie in ihren besten Freund verliebt ist und der ebenso in sie.“ Sie grinste als sie merkte was sie gesagt hatte. „Ich glaub ich hab sie doch gefunden.“

„Oh.“

„Ja genau oh.“ Inga schüttelte den Kopf. „Waren vielleicht doch nicht die richtigen.“

Verliebt.

Ein Teil von Emily verstand immer noch so ganz genau was Inga ihr gerade gesagt hatte, während der andere Teil sich freute, dass laut Inga Leo offensichtlich genauso fühlte. Nur langsam dämmerte es ihr.

Sie war verliebt.

Zum ersten Mal.

In Leo.

Deshalb kribbelte es in ihrem Bauch immer so, wenn sie ihn ansah oder wenn er lächelte. Deshalb vermisste sie ihn auch wenn sie ihn doch eigentlich jeden Tag sah und deshalb konnte etwas was er sagte oder tat sie richtig glücklich machen.

„Oh“, wiederholte Emily als sie Ingas Worte vollkommen verstanden hatte und ein Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus.

„Der Knut ist gefallen, oder?“ Inga grinste immer noch als Emily nickte. „Hallelujah, die Blinden können wieder sehen.“

„Du hast einen Knall.“ Emily boxte gegen Ingas Arm. „Aber was soll ich denn jetzt machen? Und was wenn Leo mich doch nicht mag? Was wenn ich alles kaputt mache?“

„Tief durchatmen“, wies Inga Emily an. „Was Leo angeht bin ich mir total sicher und wir werden schon für alles eine Lösung finden.“

Abends, als sich die Gryffindormädchen fürs Bett fertig machten, hatte Emily kurz die Chance mit Hermine alleine zu sprechen.

„Ich hab dich heute mit Krum gesehen“, begann Emily während sie mit der Bürste gegen ihre wirren Locken kämpfte.

Hermine wurde rot und senkte den Blick. „Ähm, ja.“

„Und?“, bohrte Emily nach. „Wie kam es dazu?“

„Viktor meinte er hätte mich schon öfters beobachtet, mich aber nie getraut anzusprechen weil immer so viel los war“, erzählte Hermine leise. „Wir haben uns nur ein bisschen unterhalten. Er ist ziemlich nett.“

Emily lachte. „Unser Bücherwurm und der Superstar.“

Hermine streckte ihr nur die Zunge heraus, weigerte sich aber weiter mit Emily darüber zu sprechen.

Bald hatte Emily mehr oder weniger alle Knoten aus ihrem Haar entfernt beziehungsweise resigniert aufgegeben und lag in ihrem Bett. Sie hörte die vertrauten Schlafgeräusche der anderen, dennoch konnte sie selbst nicht einschlafen. Ihre Gedanken kreisten immer noch um ihr Gespräch mit Inga und um Leo.

Emily konnte nicht anders als in die Dunkelheit hineinzugrinsen weil sie so glücklich war. Sie vergrub ihren Kopf im Kissen um nicht laut los zu lachen.

***

Am nächsten Morgen lief Emily immer noch mit einem Grinsen herum, das allerdings nur Hermine und Inga bemerkten. Dieses Mal war Emily froh, dass Harry und Ron so etwas wie immer nicht bemerkten, denn sie hatte keine Lust sich den Fragen der beiden zu stellen. So wie sie Hermine kannte, hatte diese eh schon eins und eins zusammen gezählt.

Beim Frühstück machte Emily wahrscheinlich einen totalen Idioten aus sich selbst, denn auf einmal war ihr fürchterlich genau bewusst, dass Leo neben ihr saß. Irgendwie schaffte sie dann doch eine normale Unterhaltung mit ihm, auch wenn sie froh war, dass sie bald zu ihrer Stunde Verwandlung gehen mussten.

Innerlich seufzte Emily auf, wie sollte sie normal weiterleben können, wenn sie andauernd zwischen purem Glück und der Furcht, dass Leo doch nichts für sie empfand schwankte. Sie musste nach dem Unterricht dringend mit Inga sprechen. In ihrem Bauch kribbelte es heute noch mehr wenn sie Leo auch nur ansah.

Vom Unterricht bekam sie nicht ganz so viel mit und sie schreckte erst aus ihren Gedanken hoch als McGonagall am Ende der Stunde eine Ankündigung zu machen hatte. „Ich habe eine Ankündigung für Sie alle. Der Yule Ball  rückt näher, er gehört traditionell zum Trimagischen Turnier und bietet uns die Gelegenheit, unsere ausländischen Gäste ein wenig näher kennen zu lernen. An diesem Ball dürfen alle ab der vierten Klasse teilnehmen, doch wenn Sie möchten, dürfen Sie auch einen jüngeren Mitschüler einladen.“

Lavender und Parvati brachen in schrilles Kichern aus, während die Jungen ganz und gar nicht begeistert aussahen. Emily hingegen freute sich darauf, sie war noch nie auf einem richtigen Ball gewesen und sie stellte sich das wundervoll vor. Hermine schien genauso zu denken, denn die beiden tauschten ein Grinsen und ein verständnisvollen Blick aus.

„Sie werden Ihre Festumhänge tragen“, fuhr McGonagall fort. „Und der Ball wird am ersten Weihnachtsfeiertag um acht Uhr abends in der Großen Halle beginnen und um Mitternacht enden. Nun denn, der Yule Ball gibt uns allen natürlich die Gelegenheit, uns –ähm- ein wenig lockerer zu geben.“

Jetzt konnte Emily auch nichts anders als zu kichern, denn McGonagall schien einfach viel zu streng um sich locker zu geben.

„Aber das heißt nicht, dass wir die Benimmregeln lockern, denen ein Hogwarts-Schüler zu folgen hat. Ich wäre höchst unangenehm berührt, sollte ein Gryffindorschüler ganz Hogwarts in Verruf bringen.“

Irgendwie hatte Emily das Gefühl, dass McGonagall dies besser Fred und George sagen sollte.

Als es läutete tuschelten alle aufgeregt über den Yule Ball und schon überlegten die Mädchen was sie anziehen könnten und wer mit wem gehen würde.

„Emily?“, fragte Leo vorsichtig. „Kann ich dich einen Moment sprechen?“

„Klar“, erwiderte Emily und die Schmetterlinge in ihrem Bauch kehrten mit voller Kraft zurück. „Was gibt es denn?“

Leo wartete bis ihre Mitschüler vorbei waren und es ruhiger im Flur wurde. Außerdem schien er erst einmal Mut für seine Frage sammeln zu müssen, denn er sah ganz schön nervös aus. „Ich wollte dich fragen ob du mit mir zum Ball gehen willst?“

Emily blinzelte ihn an und brauchte einen Moment um wirklich zu verstehen was er gesagt hatte während sie ängstlich anblickte. Doch auf ihrem Gesicht brach ein breites Lächeln aus und sie nickte wild, so dass sich ihre Locken aus dem Zopf lösten. „Ja, ja, ja, absolut ja.“

„Wirklich?“ Leo schien den Atem angehalten zu haben, denn er atmete sichtbar aus. „Ich freue mich ja so.“

„Ich mich auch.“ Emily umarmte ihn.

Ein Räuspern hinter ihnen ließ sie auseinanderfahren. „Miss Evans, Mr Lestrange, Sie sollten sich beeilen um nicht zu spät zu Ihrer nächsten Stunde zu kommen“, sagte McGonagall streng, doch Emily hätte schwören können, dass in ihren Augen ein belustigtes Funkeln war.

Die beiden nickten und liefen dann lachend davon. Jetzt fühlte Emily sich wirklich glücklich und sie konnte es nicht lassen in der nächsten Stunde Hermine haargenau davon zu erzählen. Auf der anderen Seite des Klassenraums gratulierten gerade Dean und Seamus Leo dazu, dass er schon so schnell eine Partnerin gefunden hatte. Harry und Ron spitzten die Ohren und bekamen so auch mit, dass Leo und Emily zusammen zum Ball gehen würden. In Hogwarts blieb wohl nichts lange ein Geheimnis.

Als sie zum Mittagessen gingen, hielt Harry Emily auf, so dass sie nebeneinander gehen konnten. „So, du gehst also mit Leo zum Ball“, sagte Harry.

„Ja“, erwiderte Emily freudestrahlend. „Was dagegen?“

„Nein“, murmelte Harry. „Aber wenn er was Komisches versucht, dann-"

„Dann komme ich zu dir und du darfst ihm eine reinhauen, ja?“, lachte Emily. Sie war viel zu glücklich als es dass Harrys Überzeugung, dass sie nicht alleine verteidigen konnte, sie groß stören würde.

Jetzt musste auch Harry lachen. „Ja so ungefähr. Als Mädchen hat man es echt einfacher.“

„Du findest schon eine“, tröstete Emily ihren Bruder.

Kurz darauf kamen sie in der Großen Halle und suchten sich ihre Plätze am Gryffindortisch. Jeder schien nur ein Thema zu kennen: den Yule Ball.

Als Emily Lee sah, kam ihr ein Einfall und sie quetschte sich neben ihm auf die Bank. „Lee, ich habe eine Aufgabe für dich.“ Sie grinste ihn an.

„Was denn?“ Lee sah sie misstrauisch an.

„Du hast Inga immer noch nicht angesprochen, oder?“

„Nein“, gab Lee kleinlaut zu. Er schien mit einem Mal ein ganzes Stück kleiner zu werden.

„Hab ich es mir doch gedacht“, murmelte Emily triumphierend. „Dann weiß ich den perfekten Moment dafür. Du gehst am besten jetzt zu ihr rüber und fragst sie ob sie mit dir zum Ball gehen will.“

„Merlin“, keuchte Lee und wurde ziemlich blass.

„Du kannst den Armen doch nicht so schocken“, flüsterte George ihr zu, der die ganze Unterhaltung mitbekommen hatte.

„Ich glaube er kriegt gleich einen noch größeren Schock.“ Fred deutete auf jemanden der hinten ihnen auftauchte.

Emily drehte sich um und sah Inga hinter ihr stehen. „Hallo, ist bei euch noch Platz?“ Ohne eine Antwort abzuwarten quetschte Inga sich zwischen Emily und Lee.

„Habt ihr auch schon vom Ball gehört?“, fragte Inga in die Runde.

„Nein, es ist ja auch nur Gesprächsthema in der ganzen Halle“, erwiderte Emily lachend.

„Na dann ist ja gut.“ Inga drehte sich zu Lee um. „Eigentlich bin ich wegen etwas ganz anderem hier. Lee?“

„Ja?“ Lees Stimme rutschte etwas höher.

„Willst du mit mir zum Ball gehen?“, fragte Inga geradeheraus.

Fred ließ vor Schreck seine Gabel fallen, während Lee Inga nur anstarren konnte. Nach einer Schrecksekunde, nickte Lee dann und brachte ein überzeugendes Ja hinaus.

„Du weißt aber schon, dass eigentlich der Herr die Dame fragt?“, sagte Fred lachend und hob seine Gabel wieder auf.

Inga zuckte mit den Schultern. „Jaja, aber das ist mir doch egal. Außerdem konnte ich es ja nicht zulassen, dass die guten Jungs alle weg sind. Also selbst ist die Frau.“

Jetzt wurde zwar nichts mehr aus Emilys Plan, aber das Ziel war ja sowieso erreicht. Und wer weiß ob Lee es überhaupt geschafft hätte Inga anzusprechen. Aber so etwas konnte auch nur Inga bringen. Nach dem Essen verzogen sich Emily und Inga schnell in eine ruhige Ecke, sie hatten noch ein paar Minuten bevor die nächste Stunde anfing.

„Mit wem gehst du?“, verlangte Inga zu wissen.

„Leo“, erwiderte Emily grinsend. „Er hat mich direkt nach dem Unterricht gefragt.“

„Wusste ich es doch.“

„Wie kommt es eigentlich, dass du Lee gefragt hast?“, wollte Emily jetzt im Gegenzug wissen.

„Du hast ihn ja mal erwähnt und danach habe ich immer mal wieder beobachtet“, erklärte Inga. „Er ist ziemlich lustig, auch wenn er ziemlich schüchtern ist. Außerdem mag ich seine Haare…“ Sie wurde ein bisschen rot dabei.

„Du stehst auf Lee, gibs doch zu“, rief Emily aus.

„Pssst.“ Inga legte Emily die Hand vor dem Mund. „Ja, vielleicht ein bisschen.“

Emily grinste. „Ich glaube der Yule Ball wird sehr sehr lustig.“

„Auf jeden Fall. Dann kommst du halt nächstes Weihnachten zu mir.“

Das hatte Emily schon wieder vergessen. „Deine Familie hat nichts dagegen wenn du über Weihnachten hier bleibst?“

Inga schüttelte den Kopf. „Ne, sie verstehen schon, dass ich für so was lieber hierbleibe. Sie würden es ja selbst auch nicht anders machen. Jetzt brauchen wir nur noch passende Kleider.“

Bevor sie dass allerdings diskutieren konnten, mussten sie wieder in ihren Unterricht. In den nächsten Tagen war überall der Yule Ball Gesprächsthema, vor allem Lavender und Parvati neigten leider dazu bis spät in die Nacht darüber zu quatschen. Harry und Ron hatten immer noch keine Partnerinnen für den Ball, dafür erzählte Hermine eines abends Emily und Ginny wer sie gefragt hatte. Es war Krum, den sie mittlerweile ein paar Mal in der Bibliothek getroffen hatte.

„Ich wusste nicht was ich antworten sollte“, erklärte Hermine. „Also habe ich ihm gesagt, dass ich ihm morgen früh eine Antwort geben würde.“

„Und jetzt hast du keine Ahnung was du ihm antworten sollst“, sprach Ginny weiter.

Hermine nickte miserabel.

„Was hält dich denn davon ab ja zu sagen?“, hakte Emily nach.

„Genau“, fügte Ginny hinzu. „Mein idiotischer Bruder wird bestimmt nicht auf die Idee kommen dich zu fragen. Aber nur weil er zu doof ist“, beeilte sie sich zu sagen.

Hermine seufzte und ließ die Schultern hängen. „Ist es so offensichtlich?“

Emily schüttelte den Kopf. „Nein, nur wenn man euch beide kennt.“ Irgendwie war es geradezu lachhaft, dass sie eher bemerkt hatte, dass Hermine auf dem besten Wege war sich in Ron zu verlieben als dass sie selbst in Leo verliebt war.

„Sag ja zu Viktor“, riet Ginny Hermine. „Stell dir vor, du wirst alle eifersüchtig machen.“

Auf Hermines Gesicht erschien ein winziges Lächeln. „Meint ihr wirklich?“

„Klar“, meinte Emily. „Wer kann schon von sich behaupten, dass er mit dem Champion von Durmstrang und momentanen Quidditchsuperstar zum Yule Ball gehen wird? Und bevor ich es vergesse-" Sie schlug Hermine gegen den Arm.

"Autsch." Hermine rieb sich über den Arm. "Wofür war dass denn?"

"Ich sollte dich doch schlagen", erwiderte Emily mit Unschuldsmiene. "Hast du selbst gesagt."

"Ja, aber nur wenn ich jemals Viktor hinterherlaufe", verteidigte sich Hermine. "Und dass mache ich bestimmt nicht!"

"Jajaja", winkte Emily ab. "Kleinigkeiten." Sie grinste.

„Und wenn du nicht ja sagst, dann verhexe ich dich“, drohte Ginny lachend. „Ich würde zu gerne auch auf den Ball.“

„Bestimmt fragt dich jemand“, versicherte Emily der jüngeren Freundin. „Ich würde mein Geld allerdings nicht auf meinen in der Beziehung idiotischen Bruder setzen.“

„Emily hatte Recht“, meldete sich Hermine zu Wort. „Harry wird dich nicht bemerken, wenn du ihn die ganze Zeit nur aus der Ferne anstarrst. Triff dich mit anderen Jungen und lebe dein Leben.“

Ginny seufzte. „Das klingt so einfach.“

„Wenn es das nur wäre“, seufzte Hermine ebenfalls. „Ich glaube ich sollte mir ein Beispiel an meinen eignen Ratschlägen nehmen.“

„Warum nur ist es immer einfacher bei anderen Leuten weise zu sein, als bei sich selbst?“, murmelte Emily.

„Wofür sonst hat man Freundinnen?", fragte Ginny und brachte sie damit alle zum Lachen.

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Bald ist endlich der Yule Ball da :) Und ich hoffe ich habe alle Lemily und Linga Shipper glücklich gemacht :D

Und auch hier nochmal ein riesiges Dankeschön dafür, dass Animagus die 1.000 Votes geknackt hat! Ihr seid alle echt der Wahnsinn! Falls wer es noch nicht mitbekommen hat: es wird noch ein Bonuskapitel geben als Dankeschön, aber dieses Mal dürft ihr bestimmen was vorkommt, also deshalb immer her mit den Vorschlägen :)

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