2 Jahre später.
M.
Leicht genervt strich Magnolia sich eine Haarsträhne hinters Ohr, die sie schon die ganze Zeit beim Wäsche zusammen falten störte. Gerade legte sie das letzte Tshirt, sorgfältig zusammengefaltet, in den Wäschekorb legte ertönte ein leises Jammern aus dem Babyfon das neben ihr auf den Tisch stand.
Seufzend erhob sie sich vom Boden, nahm den Wäschekorb und machte sich auf den Weg vom Wohnzimmer nach oben in das Kinderzimmer. Auf dem Weg dorthin musste sie aufpassen das sie nicht über das Spielzeug stolperte, welches überall im Haus verteilt lag. Besonders in der unteren Etage. Auch kam sie an vielen Bilder vorbei, die den ganzen Stolz und das wertvollste in Magnolias Leben zeigten - ihre beiden Kinder.
Oben angekommen stellte sie den Wäschekorb vor, ihrer geschlossenen Schlafzimmer Tür ab und ging ins Kinderzimmer. Schon allein durch das Jammern wusste die junge Mutter, welches ihre 16 Monat alten Kinder bereits wach war. Lächelnd beugte sie sich über das blaue Kinderbett und hob ihren Sohn heraus.
"Guten Morgen mein Prinz. Dann wollen wir dich schonmal fertig machen was?"
Behutsam legte sie Silas auf den Wickeltisch und führte die tägliche Morgenroutine durch. Wickeln, Anziehen und einen Kuss auf die Stirn und dann noch einmal kurz ins Bettchen, ehe sie an das zweite Kinderbett trat. Lächelnd sah sie ihre Tochter an, die noch friedlich schlief.
Sie war froh, dass ihre Kinder trotz aller Umstände solche Goldschätze und unkompliziert waren.
Damals nach ihrem Unfall lag sie ein halbes Jahr im Koma und als sie auf wachte bekam sie erstmal einen Mordsschrecken, denn plötzlich War sie schwanger.. im 7.ten Monat. Mit Zwillingen. Es dauerte etwas bis sie diesen Schock erholt hatte und es wurde auch nicht besser, als sie wieder daran dachte,das sie alleine da stand.Der Tumor wie zwar weg, da die Ärzte ihn heraus operiert hatten als Magnolia im Koma lag, aber ihr Zustand war ihrer Meinung nach dennoch nicht besser.
Wochenlang hatte sie Harry damals versucht zu erreichen, doch wurde sie immer weggedrückt oder er ging einfach nicht dran. Bis auf einmal, bei jenen Mal schrie er sie bloß an sie solle ihn endlich zufrieden lassen und ratterte so einige Beleidigungen herunter. Es war das letzte Mal,das Magnolia versuchte mit Harry Styles in Kontakt zu treten. Ihrer Familie machte sie weis sie würde unter Amnesie leiden und sich nicht mal daran erinnern können in einer Beziehung gewesen zu sein. Von daher an wurde das Thema Harry Styles totgeschwiegen.
Ein fröhliches Glucksen holte sie aus ihren Gedanken zurück und sie schaute direkt in die grünen Augen. Es waren seine Augen, aber irgendwie auch nicht. Sie verfluchte es das beide ihrer Kinder seine grünen Augen bekommen hatten. Doch andererseits hatte sie so immer ein Teil von Ihm bei sich, denn ob sie wollte oder nicht vermisste Magnolia ihren Exfreund noch immer sehr.
Schnell löste sie sich von diesen Gedanken und hob ihre Tochter auf dem Bett und vollzog mit ihr die selbe morgendliche Routine wie mich ihrem Sohn. Nachdem sie auch Daisy einen Kuss auf die Stirn gedrückt hatte hob sie sie hoch und nahm auch Silas auf den Arm.
Mittlerweile hatte sie den Dreh raus, wie sie beide Zwillinge gleichzeitig auf den Arm halten konnte. Mit deinen auf dem Arm ging sie nun wieder runter, da beide noch etwas frühstücken sollten ehe sie von ihrer Tante abgeholt würden.
Gerade unten und fast in der Küche, klopfte es an der Tür.
"Es ist offen.", rief Magnolia , während sie die Zwillinge nach einander in ihren Hochstuhl setzte. Erneut drückte sie den beiden einen Kuss auf den Kopf und wenig später stand Magnolias Schwester in der Küche.
"Linn, was machst du denn schon hier?", begrüßte sie ihre ältere Schwester mit einer Umarmung.
"Na was wohl? Ich wollte meine Lieblingsnichte und meinen Lieblingsneffen sehen.", erwiderte Linn und löste sich auf der Umarmung um direkt die Zwillinge zu begrüßen. Beide quietschen vernügt auf." Li Li", riefen beide und erwärmten das Herz der beiden Brünnetten.
" Jetzt wo du schon da bist...Macht es dir vielleicht was aus...." druckste Magnolia ein wenig herum. Aber Linnea kannte ihre kleine Schwester und wusste voraus sie wollte und unterbrach sie prompt.
" Los hau schon ab. Ich bring sie dir heute Abend ins Café. ", lachte Linn.
Freudend strahlend drückte sie ihrer Schwester einen Kuss auf die Wage und dann ihren Kindern.
" Hab euch lieb, meine beiden Engel. Seid schön brav. Bis später.", verabschiedete sich Mag von ihren Kindern und schnappte sich dann ihre Handtasche , die Autoschlüssel die daneben lagen und ihr Handy bevor sie das Haus verließ.
Sie stieg ins Auto, startete den Wagen und fuhr geradewegs zum Café. Ihrem Café. Ihre Großmutter hatte dies Café damals eröffnet und war es in ihrer Kindheit immer ihre Zuflucht gewesen. Diese Geborgenheit, die sie dort gespürt hatte wollte sie an andere weitergeben und hatte nun vor einem halben Jahr das Moana wieder eröffnet. Es war praktisch gelegt. Man konnte aufs Meer blicken, auf den weißen Sandstrand und die Wellen beobachten. Ebenfalls konnte man die Leute sehen, die an dem Café vorbei liefen und die Fußgängerzone durchstreiften. Und direkt nebenan lag der Radiosender , den ihr älterer Bruder leitete. James war wohl der erste Stammgast, den sie hatte.
Nach wenigen Minuten parkte sie ihren Wagen auf dem naheliegend Parkplatz und machte sich zu Fuß auf den Weg zu Ihrem Café. Schon vom weiten sah sie das leuchtende Moana auf dem weißen Hintergrund über der Tür ihres Cafés.