Animagus - II - Harry Potter...

By alienor

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| Die Vergangenheit ist nur der Anfang. | Emily kehrt zurück nach Hogwarts für ihr 3. Jahr. Dieses Jahr ist S... More

1. Bei den Dursleys
[Rumtreiber] Sirius Black
2. Geständnis
3. Dementoren
4. Seidenschnabel
5. Der Angriff von Black
6. Absturz
7. Der mysteriöse Hund
8. Ein Spiel und ein Streich
9. Erkenntnisse über einen Verräter
10. Gespräch mit Lupin
[Rumtreiber] James Potter
11. Begegnung im Verbotenen Wald
12. Antworten
13. Sieg
14. Katze, Ratte, Hund und Löwin
[Rumtreiber] Remus Lupin
15. Vier Rumtreiber...
16. ... Drei Überlebende...
17. ... Zwei unschuldige Männer...
18. ...Ein wahrer Verräter...
[Rumtreiber] Peter Pettigrew
19. Vollmond
20. Durch die Zeit
21. Nachspiel
22. Zurück nach London
23. Eine gute Nachricht
24. Die Weltmeisterschaft
25. Die schlechtesten Momente und die besten
26. Rückkehr, Ankündigungen und Party
27. Mad-Eye Moody
28. Der Feuerkelch und die vier Champions
29. Reaktion
30. Ein Lichtblick
32. Erkenntnisse
33. Aufregung
34. Weihnachten
35. Yule Ball
36. Schöne Nacht
37. Glücklich
38. Des Rätsels Lösung
39. Die zweite Aufgabe
40. Sophia Jones
41. Die Ruhe vor dem Sturm
42. Im Auge des Sturms
43. Stürmisch
44. Wahn und Traum
45. Die dritte Aufgabe
46. Gift
47. Zwischen
48. Erwachen
49. Nexum inter geminos
50. Eine neue Zeit

31. Von Drachen, Elfen und Vorurteilen

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By alienor

31. Von Drachen, Elfen und Vorurteilen

Nach Emilys und Hermine Einschätzung waren Drachen das drängendere Problem, denn wenn Harry die Drachen nicht überlebte, dann konnte ihm Karkaroff auch egal sein. Also beschlossen sie die Bibliothek nach dem Zauberspruch zu durchkämmen den Sirius meinte, doch das war schwieriger als die sprichwörtliche Nadel im Heuhafen zu finden, denn es gab nur Bücher wie man Drachen aufpäppelte.

„Menschenskinder“, stöhnte Emily und knallte wieder ein Buch zu in dem nichts Brauchbares gestanden hatte. „Wer ist überhaupt auf die Idee gekommen Drachen zu nehmen? Der einzige der sich darüber freut ist doch Hagrid.“

„Und diverse Leute wenn ich davon gefressen werde“, murmelte Harry trübselig was ihm ein Schlag von Hermine gegen den Hinterkopf einbrachte.

„Du wirst nicht gefressen“, erwiderte Hermine entschieden und drückte ihm ein weiteres Buch in die Hand. „Wir finden schon etwas und jetzt such weiter.“

Doch auch am Montagmorgen hatten sie noch nichts Brauchbares gefunden. Als sie zu Kräuterkunde gingen, verschwand Harry auf der Suche nach Cedric und ließ Emily und Hermine zurück.

„Kann ich nicht auch mit?“, murmelte Emily. „Ich hab auch keine Lust auf Kräuterkunde.“

Dieses Mal gab Hermine ihr einen Stoß in die Rippen. „Das ist wichtig.“

„Jajaja“, wehrte Emily ab. „Kann mir auch jemand erklären wieso? Und warum schlägst du mich?“

„Weil ihr beide es sonst nicht lernt?“ Hermine sah sie irritiert an. „Ihr könnt beide schon sehr dickköpfig sein, das ist euch schon bewusst, oder?“

Emily zuckte mit den Schultern, doch sie musste lachen. Irgendwo hatte Hermine ja schon Recht.

Harry tauchte erst einige Zeit später auf, denn Moody hatte ihn aufgehalten und ihm den entscheidenden Tipp gegeben. „Ich muss den Aufrufezauber richtig beherrschen, und zwar bis morgen Nachmittag“, erklärte er keuchend.

„Wie willst du damit einen Drachen außer Gefecht setzen?“, fragte Emily irritiert. Als Harry ihr aber erklärte, dass er damit seinen Besen herbeirufen konnte, erklärte Emily den Plan für brilliant. Das einzige Problem war nur, dass Harry diesen Zauber nicht wirklich beherrschte.

Und so schwänzten sie das Mittagessen um in einem leeren Klassenzimmer zu üben. Danach ließen Emily und Harry Alte Runen beziehungsweise Wahrsagen ausfallen (sie sagten Hermine wohlweislich, dass sie hingehen würden, kehrten aber wieder in das Klassenzimmer zurück). Hermine war zwar ein bisschen misstrauisch weil die beiden so früh wieder da waren, aber Emily und Harry grinsten nur unschuldig, sie versuchten es zumindest. Es wunderte Emily zwar, dass Moody Harry helfen wollte, aber da auch Karkaroff und Madame Maxine ihren Schülern helfen würden, sah sie darin kein Problem. Und wenn es half Harry am Leben zu erhalten, dann war ihr das sowieso recht.

Sie übten bis in die Nacht in dem leeren Klassenzimmer und als Peeves sie nervte, zogen sie in den Gemeinschaftsraum um. Erst irgendwann gegen zwei Uhr hatte Harry den Dreh raus. Emily hatte zu dieser Zeit schon gefühlt tausend Mal gegähnt und wäre beinahe auf dem Sofa eingeschlafen, wäre nicht ein dickes Buch, dass Harry gerade herbeizaubern wollte, nicht haarscharf über ihren Kopf herbeigeflogen.

Immerhin bedeutete das auch, dass Harry den Zauber endlich beherrschte. Todmüde schlichen sie in ihre Betten und obwohl morgen die erste Aufgabe auf Harry wartete, schliefen sie tief und fest. Emily schlief sogar in Geschichte der Zaubererei, trotz Hermines wiederholter Pieksereien mit dem Federkiel.

Erst später als alle Schüler eifrig über die erste Aufgabe diskutierten, wurde auch Emily nervös und Harry war noch schlimmer dran als sie. Beim Mittagessen wurde er von McGonagall abgeholt, da die Champions sich noch auf die Aufgabe vorbereiten sollten.

Nachdem Harry weg war, stocherte Emily nur noch missmutig in ihrem Essen herum, sogar Leo konnte sie nicht wirklich dazu bringen etwas zu essen und so gab er irgendwann auf. Der Unterricht war für heute beendet und die Schüler machten sich lachend und aufgeregt auf den Weg zum Drachengehege. Man hatte riesige Tribünen um einen kreisrunden Platz für die Drachen gebaut, so dass alle einen guten Blick auf die Champions hatten. Eine Loge war für die Richter reserviert, die sich langsam füllte.

Emily suchte sich zusammen mit Inga, Hermine, Neville und Leo einen Platz während sie darauf warteten, dass die Aufgabe begann. Rundherum wurde eifrig diskutiert was die Champions wohl erwarten würde. Hinter den Tribünen erkannte man ein kleines Zelt, in dem wohl die vier Champions warteten.

In der Loge stand Dumbledore auf und sofort legte sich eine gespannte Stille über das Gehege. „Ich darf euch alle herzlich Willkommen zu der ersten Aufgabe des Trimagischen Turniers heißen. Ihr fragt euch sicherlich was die Champions erwartet und so will ich euch nicht lange auf die Folter spannen. Wir haben vier Drachen, einen für jeden der Champions, und ihre Aufgabe wird es sein an den Drachen vorbeizukommen und das goldene Ei zu holen.“

Schon während er sprach hörte man das laute Brüllen des ersten Drachens, der gerade hineingebracht wurde, gebändigt von mehreren Männern.

„Guck mal, da ist Charlie“, rief Emily als die roten Haare erkannte.

Inga und Hermine beugten sich nach vorne um besser sehen zu können und nickten. „Klar, wundert mich auch nicht“, erwiderte Inga. „Aber das sind die Drachen den ganzen Weg aus Rumänien hierherbringen schon. Das muss doch irre anstrengend und gefährlich gewesen sein.“

„Rumänien ist das nächste Reservat für Drachen“, erklärte Hermine. „Es ist das einzige in Europa.“

Emily bekam nicht wirklich mit was Hermine ihr noch erzählte, denn sie beobachtete den Drachen, einen blaugrauen Schwedischen Kurzschnäuzler. Ein lauter Pfiff ertönte und man sah nur wie Bagman mit wehenden Roben in die Loge rannte und bald schallte seine Stimme magisch verstärkt durch das Gehege.

Der erste Champion war Cedric, der mit stürmischem Applaus begrüßt wurde, sich jedoch davon nicht wirklich beeindrucken ließ. Der Drache verfolgte Cedric mit seinen Augen während Cedric sich außer Reichweite und scheinbar nach etwas Ausschau hielt. Allerdings hatte der Drache keine Lust darauf und beschloss Cedric zu grillen so wie aussah.

„Oooh, da hat er ihn verfehlt, ganz knapp“, rief Bagman und die Menge stöhnte auf als die Flamme an Cedric vorbeischoss.

Cedric schien gefunden zu haben was er suchte, denn er sprintete über das Feld und richtete seinen Zauberstab auf einen der Felsen,  die überall verteilt waren. Man hörte nicht was für einen Zauberspruch er sagte, doch aus dem Felsen wurde ein Labrador, der fröhlich durch das Gehege lief. Der Drache richtete seine Aufmerksamkeit nun auf den Hund während Cedric sich dem Nest näherte, doch für den Drachen schien Cedric am Ende doch interessanter zu sein, denn er jagte nun Cedric hinterher. Cedric bekam noch eine Stichflamme ab, aber er hatte am Ende das Ei in der Hand und die Bändiger übernahmen sofort wieder den Drachen.

Emily lehnte sich in ihrem Sitz zurück, schon allein das Zuschauen machte sie fertig, dabei war Harry noch nicht mal dran.

Als Fleur dran war, wurde es auch nicht besser, denn ihr Drache steckte auch sie beinahe in Flammen, weil sie in den Schlaf zauberte und Krums Drache verfiel in einen Wutanfall weil Krum mit einem Zauber in sein Auge schoss. Nichtsdestotrotz jubelte die Menge und Bagman kommentierte nonchalant das ganze Geschehen, wie damals bei der Weltmeisterschaft, auch wenn es jetzt um Drachen ging und nicht um Quidditch.

Dann endlich ertönte der letzte Pfiff, der bedeutete, dass Harry dran war. Man führte einen Ungarischen Hornschwanz in das Gehege, ein riesiges Biest mit einem stachelbewehrten Schwanz. Für den Hornschwanz waren auch mehr Zähmer zuständig als für die anderen drei.

Harry trat in das Gehege, er sah so klein und verloren neben dem Drachen aus, doch er streckte sofort seinen Zauberstab aus und rief seinen Feuerblitz, auch wenn man es hier oben nicht mehr verstand.

„Was macht er da?“, fragte Leo irritiert, denn Harry hatte sich nicht mehr von der Stelle bewegt.

Doch Emily war zu aufgeregt um ihm antworten zu können. Ihr Herz schlug so laut und so fest, dass sie dachte man müsste es rundherum hören. „Bitte, bitte, bitte“, flüsterte Emily als könnte sie dadurch den Feuerblitz dazu bringen schneller zu Harry zu fliegen.

„Er hat seinen Besen gerufen“, rief Bagman erstaunt als endlich der Feuerblitz auftauchte und Harry sogleich in die Luft stieg.

Emily stieß einen erleichterten Seufzer aus, zumindest der Teil hatte funktioniert, doch der schwierigere Teil wartete ja noch auf ihren Bruder.

Harry ließ sich in seinen Sturzflug fallen, wich nur knapp dem Feuerstrahl des Drachen aus und zog dan wieder nach oben.

„Meine Güte, der kann fliegen!“, sagte Bagman durch den Jubel der Menge. „Sehen Sie das, Mr Krum?“

Wenn die Situation nicht so gefährlich wäre, hätte Emily vielleicht gelacht, doch jetzt kaute sie vor lauter Angst auf ihren Fingernägeln herum.

Wieder stürzte Harry in die Tiefe und obwohl sie schon so oft gesehen hatte wie er so während eines Quidditchspieles flog, konnte sie nicht umher, erschrocken aufzuschreien als der Schwanz des Drachens seine Schulter traf. Emily spürte einen stechenden Schmerz in ihrer Schulter, doch sie ignorierte es, denn jetzt flog Harry wie eine Fliege vor dem Kopf des Drachens hin und her.

Der Drache sprang auf sein Ablenkungsmanöver an und bäumte sich auf, zum ersten Mal sah man wirklich wie gigantisch diese Biester waren, doch Harry jagte im Sturzflug auf die Eier zu und schnappte sich das goldene Ei. Sofort flog Harry aus der Reichweite des Drachens während die Tribünen in donnernden Applaus ausbrachen.

„Schaut euch das an!“, dröhnte Bagmans Stimme durch die Luft. „Unser jüngster Champion hat sein Ei am schnellsten geholt! Damit stehen die Chancen für Mr Potter nun ganz anders.“

„Er hat es geschafft“, murmelte Emily. In ihr machte sich bodenlose Erleichterung breit und ein befreites Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus.

„Das war Wahnsinn“, sagte Inga fasziniert. „Wie der geflogen ist. Krass.“

„Ich bin gespannt was er für Punkte bekommt“, meldete sich Leo zu Wort.

Emily drehte sich halb zu ihm um und merkte erst jetzt, dass sie immer noch seine Hand umklammert hielt. Sie hatte gar nicht gemerkt, dass sie sie genommen hatte, doch so wie es aussah, hatte sie einen ziemlich festen Griff, den seine Haut war ganz blass. „Tschuldige“, flüsterte Emily und ließ seine Hand sofort los.

„Macht doch nichts“, lachte Leo während Emily rot anlief.

Hermine zupfte an Emilys Ärmel. „Los, lass uns eben zu Harry gehen.“

„Kann ich mit euch mitgehen?“, fragte jemand hinter ihnen vorsichtig.

Die beiden Mädchen wirbelten herum und sahen Ron dort stehen, die Hände in seinen Taschen vergraben und auf seinen Wangen ein Hauch von Rot. „Ich hab kapiert, dass er seinen Namen nicht in den Kelch geworfen hat“, murmelte er. „Das will ich Harry sagen.“

„Meinetwegen“, antwortete Hermine etwas kurzangebunden, doch sie freute sich sichtlich darüber, dass die beiden Jungen wieder Frieden schließen wollten.

Emilys Gefühle waren eher gemischt, einerseits freute sich, dass Ron wieder zur Vernunft gekommen war, doch andererseits nahm sie es ihm immer noch übel, dass er Harry im Stich gelassen hatte, gerade als er Ron gebraucht hatte.

Hastig machten sich die drei auf den Weg zu dem Zelt hinter dem Gehege und fanden Harry direkt hinter dem Eingang. Emily warf sich in seine Arme, doch Harry zuckte wegen seiner Verletzung zusammen und verlegen ließ Emily ihn wieder los. „Du warst der Wahnsinn da draußen.“

„Du warst unglaublich“, fügte Hermine hinzu, die mindestens genauso nervös wie Emily gewesen war, wie man an den Kratzspuren ihrer Fingernägel im Gesicht sah.

Doch die beiden hätten genauso gut gar nicht da sein können, denn Harrys Blick war nur auf Ron gerichtet.

„Harry“, sagte Ron. „Wer immer deinen Namen in diesen Kelch geworfen hat – ich – ich wette, die wollten dich erledigen!“

„Hast es kapiert, oder?“, erwiderte Harry kühl. „Hast ja lange genug gebraucht.“

Ron öffnete den Mund, wohl um sich zu entschuldigen, doch Harry unterbrach ihn wieder. „Ist schon gut. Vergiss es.“

„Nein. Ich hätte nicht-

„Vergiss es.“ Die beiden grinsten sich wie bescheuert an und Hermine brach in Tränen aus. „Ihr beiden seid so doof“, rief Hermine aufgebracht und umarmte beide.

Emily musste lachen. Wenn Harry Ron verzeihen konnte, dann konnte sie das auch. „Wo Hermine Recht hat, da hat sie Recht“, sagte sie grinsend und bevor einer der Jungen etwas erwidern konnte, folgte sie Hermine, die heulend aus dem Zelt gerannt war. Sollten die beiden ihre Freundschaft wieder reparieren, sie wusste ja, dass es Harry soweit gut ging. Außerdem stellte sich heraus, dass er sich den ersten Platz mit Cedric teilte und Gryffindor eine Riesenparty feierte, also was konnte schon besser sein?

***

Im Nachhinein stellte sich allerdings heraus, dass alles doch nicht so gut war wie gedacht, denn das Ei gab nur schrille ohrenbetäubende Schreie von sich, so dass man es lieber wieder schneller zuklappte und die Knallrümpfigen Kröter hatten sich leider nicht von selbst erledigt. Außerdem zeigte Rita Skeeter etwas zu viel Neugier für die Kröter und Hagrid, was bei ihr definitiv nichts Gutes verhieß.

Allerdings arbeiteten Emily und Hermine mit Hochdruck an den Sachen für B.ELFE.R, vor allem nachdem Hermine von Fred erfahren hatte wo die Küche war. Emily wusste schon lange davon, doch sie hatte nie wirklich realisiert wie es den Hauselfen dort unten ging. Erst seit sie Hermines Bücher gelesen hatte, verstand sie es was es bedeutete ein Hauself zu sein. Sie fühlte sich schuldig für die vielen Male wo sie mit Fred und George dort unten gewesen war und sich mit Essen vollgestopft hatte.

Deshalb gingen Emily und Hermine eines Nachmittags hinunter in die Küche um mit den Elfen zu reden, vielleicht hatten die Elfen ja ein paar Ideen wie sie ihnen helfen konnten.

Doch sie kamen nicht weit, denn der erste Elf der ihnen entgegen kam, war Dobby, der Emily freudig anstrahlte. „Miss Emily“, rief er.

„Hallo Dobby.“ Emily kniete sich auf den Boden um mit ihm auf einer Höhe zu sein. „Was machst du denn in Hogwarts?“

„Dobby arbeitet in Hogwarts“, antwortete der Elf stolz. „Er hat jetzt neue Arbeit und Winky auch.“

„Winky?“, hakte Hermine nach. „Ist Winky auch hier?“

Dobby nickte wild, so dass sein Teewärmer auf dem Kopf beinahe verrutschte. „Ja, Dobby und Winky haben zusammen Arbeit gesucht und gefunden.“

„Zeigst du mir Winky?“, bat Hermine Dobby und der Elf führte die beiden Mädchen zu der Hauselfe, die auf einem Stuhl am Herd saß und ziemlich mitgenommen und verwahrlost aussah. Winky war jämmerlich am Weinen.

„Ich glaube, dass sollten wir Harry zeigen“, murmelte Hermine.

Emily nickte. „Ich hole ihn eben.“ Und schon düste sie durch das Schloss zurück zum Gemeinschaftsraum und fing Harry zusammen mit Ron vor dem Porträt ab. Die beiden hatte keine Lust mitzukommen, doch Emily blieb stur und irgendwann gaben die beiden nach und folgten ihr.

Dobby freute sich wie ein kleines Kind als er Harry sah und erzählte stolz, dass er nun zusammen mit Winky hier arbeitete. Dass er nun sogar Geld bekam, etwas was für die anderen Hauselfen unerhört schien.

Winky schien es immer mieser zu gehen, vor allem als sie auf Mr Crouch zu sprechen kamen, der ihr alter Meister war. Emily fand es erschreckend wie Winky immer noch loyal zu ihm war, auch wenn er sie so schlecht behandelt hatte und sie sogar hinausgeschmissen hatte, obwohl sie ja wirklich nichts getan hatte. Selbst Dobby traute sich immer noch nicht frei über die Malfoys zu sprechen.

Aber warum sahen so viele Menschen nicht, dass es den Hauselfen so schlecht ging? Nur weil es so seit Jahrhunderten war, dass man sich Elfen als Sklaven hielt, bedeutete doch lange nicht, dass es immer noch in Ordnung war. Alle dachten immer, dass es den Hauselfen Spaß machte zu arbeiten, aber wahrscheinlich hatte sich das so sehr in das Gedächtnis der Elfen eingebrannt, dass sie es mittlerweile selbst glaubten. Es würde nicht einfach sein, die jahrhundertealten Überzeugungen in den Köpfen der Menschen und in denen der Hauselfen zu ändern, aber irgendwer musste ja schließlich den Anfang machen.

Weil Winky kurz vor einem Nervenzusammenbruch stand, so sah es zumindest aus, unterhielten sich die vier nur noch mit Dobby und versprachen ihm Kleidung zu schenken, denn Dobbys jetzige Kleidung war sehr abenteuerlustig zusammengewürfelt.

Nach dem Besuch in der Küche machte sich Emily auf den Weg in die Bibliothek um nach noch mehr Material für B.ELFE.R zu suchen und ihre Hausaufgaben warteten immer noch darauf gemacht zu werden.

An einem der großen Tische am Fenster, fand sie Inga, Leo und ein fremdes Mädchen, dass sie in Hogwarts noch nie gesehen hatte, also war sie wohl aus einer der anderen Schulen. Leo sah Emily als erstes und er schenkte ihr ein breites Lächeln, bei dem in ihrem Bauch ein komisch kribbelndes Gefühl aufstieg.

„Emily“, rief Inga ihr entgegen, sich nicht darum kümmernd, dass sie ja eigentlich in der Bibliothek waren. Zu ihrem Glück war Madam Pince wohl gerade am anderen Ende der Bibliothek.

Lachend ließ sich Emily auf einen der freien Stühle fallen und begrüßte ihre Freunde.

„Das ist im Übrigen Yuna“, stellte Inga ihr das fremde Mädchen vor. „Sie ist von Durmstrang. Yuna, das ist meine beste Freundin Emily.“

„Freut mich dich kennen zu lernen“, erwiderte Yuna mit einem breiten Grinsen. Sie sprach ein sehr gutes Englisch.

„Ich mich auch“, antwortete Emily. „Kanntest du Inga schon vorher?“

Prompt wurde Inga rot. „Äh ne. Man kann nur sagen, dass es eine umwerfende Begegnung war.“

Yuna lachte gutmütig. „Sie hat mich umgerannt und dann hat sie mir den Weg zur Bibliothek gezeigt. Irgendwie bin ich dann hier hängen geblieben.“

Jetzt musste auch Emily wieder lachen. So etwas konnte auch nur Inga passieren.

„Tschuldige“, murmelte Inga und wandte sich dann an Emily. „Hast du schon Kräuterkunde gemacht? Noch länger kann ich das nämlich nicht rausschieben.“

Emily seufzte. „Ich habs auch noch nicht gemacht.“

„Soll ich euch helfen?“, fragte Yuna und strich sich eine dunkle Haarsträhne aus dem hellen Gesicht.

„Du hast doch bestimmt was besseres zu tun“, antwortete Emily.

„Nee, passt schon.“ Yuna zuckte mit den Schultern. „Wir haben hier weniger Unterricht als in Durmstrang, ich hab also Zeit. Außerdem will keiner Quidditch mit mir spielen.“

„Du spielst Quidditch?“, fragte Emily begeistert.

„Jep.“ In Yunas tiefer Stimme schwang Stolz mit. „Ich bin Treiberin in Viktors Team. Spielst du auch?“

Emily nickte. „Ich bin Jägerin für Gryffindor.“

„Gryffindor? Das ist doch eins eurer Häuser, oder?“ Yuna sah sie ehrlich interessiert an.

„Es gibt vier davon in Hogwarts“, meldete sich Leo zu Wort. „Emily und ich sind in Gryffindor, Inga in Hufflepuff, dann gibt es noch Ravenclaw und Slytherin.“

„Mensch, das ist echt ganz schön anders als bei uns“, murmelte Yuna. „Wir haben gar keine Häuser, sondern nur Klassenstufen und innerhalb davon sind wir in Gruppen von etwa dreißig Leuten aufgeteilt. Ich glaube das entspricht eher euren Häusern. Aber Durmstrang ist auch größer als Hogwarts, weil die Schüler aus so vielen verschiedenen Ländern kommen.“

„Woher denn?“, fragte Emily. „Ich weiß, dass nach Beauxbatons nur die Franzosen gehen und ein paar andere aus dem Süden."

„Nach Durmstrang geht der Rest“, erklärte Yuna. „Viktor zum Beispiel kommt aus Bulgarien, ich aus Estland, eine Freundin aus Deutschland, ansonsten aus Russland, Skandinavien, Polen und so etwas.“

„Die meisten Länder haben allerdings noch eigene kleine Akademien, die sind aber kaum der Rede wert“, fügte Leo hinzu.

„Genau“, bestätigte Yuna. „Aber warum bist du nicht in Durmstrang, Inga? Du bist doch Schwedin oder?“

„Teilweise“, lachte Inga. „Das ist ein bisschen kompliziert bei mir, aber ich versuche es mal auf die einfache Weise zu erklären: Weil die meisten meiner Vorfahren Botschafter waren, haben sie natürlich auch in der Welt geheiratet. Meine Mutter ist zum Beispiel halbe Schwedin, aber auch ein bisschen Amerikanerin und ein bisschen Südafrikanerin. Mein Vater ist allerdings ganzer Engländer und deshalb leben wir auch dort. Sagt dir der Name Blue etwas?“

Yuna nickte. „Natürlich.“

„Mein Vater ist  ein geborener Blue und hat nur den Nachnamen meiner Mutter angenommen, weil er mit den Blues nichts mehr zu tun haben wollte“, erklärte Inga. „Ich glaube ein paar meiner entfernten Cousins rennen bei dir auch rum.“

„Jep, ich weiß wen du meinst“, erwiderte Yuna. „Solche Idioten sorgen immer wieder dafür, dass Durmstrang so einen schlechten Ruf bekommt.“

Emily versuchte sich daran zu erinnern was sie bis jetzt über Durmstrang wusste und ihr fiel nur ein, dass es immer hieß, dass Durmstrang eine Schule der dunklen Künste war.

„Eigentlich sind wir auch nicht anders als ihr“, fuhr Yuna fort. „Die meisten von uns sind gegen die Dunklen Künste, auch wenn dieser Idiot Karkaroff Schulleiter ist.“

„Es ist einfacher den Namen zu hören und alles zu glauben als zu hinterfragen was wirklich dahinter steckt“, sagte Leo bitter.

Yunas dunkle Augen richteten sich auf ihn und musterten ihn eingehend. „Du sprichst aus Erfahrung“, sagte sie langsam und es war keine Frage.

Leo nickte. „Ich bin ein Lestrange und in Gryffindor gelandet anstatt in Slytherin wie Generationen meiner Familie vorher.“

„Ich verstehe“, erwiderte Yuna mit einem Seitenblick auf das rote und goldene Abzeichen von Gryffindor. „Sogar ich kenne den Namen. Respekt, dass du sich so gegen deine Familie stellst.“

Auf Leos Gesicht erschien ein winziges Lächeln. „Danke.“

„Sorry, dass ich unser Gespräch stören muss“, sagte Inga. „Aber wenn ich jetzt nicht Kräuterkunde mache, dann mache ich es nie und dann killt Sprout mich.“

„Mich wahrscheinlich auch gleich mit“, fügte Emily düster hinzu. „Nachdem wir letzte Woche die Springenden Knollen vertrocknen haben lassen…“

„Wie habt ihr das denn geschafft? Das ist doch so gut wie unmöglich“, lachte Yuna. „Bücher auf, Federkiele gespitzt, das wäre doch gelacht wenn wir das nicht hinbekommen würden.“

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So ich melde mich dann auch mal wieder zurück :) Das meiste von dem Kapitel habe ich gestern abend noch im Zug geschrieben :)

Was haltet ihr von Yuna? Das meiste über Durmstrang und die anderen Schulen habe ich mir jetzt einfach mal ausgedacht, da die gute Rowling ja nicht viele Angaben dazu gemacht hat. Und um Verwirrungen vorzubeugen: nur im Film ist Durmstrang eine reine Jungenschule (Warum das so ist, habe ich keine Ahnung :))...

Wann ein neues Kapitel für Anfang kommt, weiß ich noch nicht ganz, aber irgendwann diese Woche auf jeden Fall :)

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