Animagus - II - Harry Potter...

بواسطة alienor

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| Die Vergangenheit ist nur der Anfang. | Emily kehrt zurück nach Hogwarts für ihr 3. Jahr. Dieses Jahr ist S... المزيد

1. Bei den Dursleys
[Rumtreiber] Sirius Black
2. Geständnis
3. Dementoren
4. Seidenschnabel
5. Der Angriff von Black
6. Absturz
7. Der mysteriöse Hund
8. Ein Spiel und ein Streich
9. Erkenntnisse über einen Verräter
10. Gespräch mit Lupin
[Rumtreiber] James Potter
11. Begegnung im Verbotenen Wald
12. Antworten
13. Sieg
14. Katze, Ratte, Hund und Löwin
[Rumtreiber] Remus Lupin
15. Vier Rumtreiber...
16. ... Drei Überlebende...
17. ... Zwei unschuldige Männer...
18. ...Ein wahrer Verräter...
[Rumtreiber] Peter Pettigrew
19. Vollmond
20. Durch die Zeit
21. Nachspiel
22. Zurück nach London
23. Eine gute Nachricht
24. Die Weltmeisterschaft
25. Die schlechtesten Momente und die besten
26. Rückkehr, Ankündigungen und Party
27. Mad-Eye Moody
28. Der Feuerkelch und die vier Champions
30. Ein Lichtblick
31. Von Drachen, Elfen und Vorurteilen
32. Erkenntnisse
33. Aufregung
34. Weihnachten
35. Yule Ball
36. Schöne Nacht
37. Glücklich
38. Des Rätsels Lösung
39. Die zweite Aufgabe
40. Sophia Jones
41. Die Ruhe vor dem Sturm
42. Im Auge des Sturms
43. Stürmisch
44. Wahn und Traum
45. Die dritte Aufgabe
46. Gift
47. Zwischen
48. Erwachen
49. Nexum inter geminos
50. Eine neue Zeit

29. Reaktion

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بواسطة alienor

29. Reaktion

„Nein“, wisperte Emily. „Nein, das kann nicht sein.“ 

Die ganze Große Halle war still, so still wie noch nie und alle Blicke richteten sich auf ihren Bruder. Emily wusste, dass er seinen Namen nicht in den Kelch geworfen hatte, sie sah es in seinen Augen und in seinem geschockten Gesicht. Harry selbst konnte es nicht glauben was Dumbledore da gerade vorgelesen hatte. Niemand konnte es glauben und so starrten alle Harry fassungslos an.

„Ich habe meinen Namen nicht eingeworfen. Das wisst ihr doch“, sagte Harry ebenso fassungslos.

Bevor Emily ihm antworten konnte, rief Dumbledore auch schon Harry nach vorne. Die Zeit die Harry brauchte um bis nach vorne zu gehen, kam Emily ewig vor und die Stille wurde langsam erdrückend. Das Blut rauschte laut in ihren Ohren während sie zusah wie Harry durch die Tür hinter dem Lehrertisch verschwand.

Kaum, dass die Tür hinter Harry zufiel, erhob sich ein lauter Chor aus Stimmen. Jeder wollte wissen wie Harry es geschafft seinen Namen in den Kelch zu werfen und so wie es schien hatte auch jeder eine Theorie dazu. Ganz besonders die Slytherins, bei denen nicht wenig Beleidigungen fielen. Selbst die Hufflepuffs hatten kaum gute Worte für Harry übrig. Ihre Loyalität lag fest bei Cedric.

Emily warf einen Blick zu Inga, die sich mit Hannah unterhielt. Als Inga merkte, dass Emily sie ansah, zuckte sie nur mit den Schultern und ihre blauen Augen sagten ganz deutlich, dass sie keine Ahnung hatte was sie aus dem ganzen Spektakel machen sollte.

Emily seufzte, es ging ihr ja selbst nicht besser. „Ihr glaubt doch auch nicht, dass Harry seinen Namen in den Kelch geworfen hat?“, fragte sie leise Hermine und Ron.

Hermine schüttelte den Kopf. „Nein, er kann es auf keinen Fall selbst gewesen sein.“

Ron schnitt nur eine missmutige Grimasse und kreuzte die Arme vor der Brust. „Es würde mich nicht wundern wenn er einen Weg gefunden hat um seinen Namen reinzuwerfen.“ Sein Ton war bitter und schneidend.

Hermine und Emily tauschten einen Blick. Ron war ganz offensichtlich neidisch auf Harry und vergaß dabei, dass Harry auf gar keinen Fall diesen Ruhm wollte.

„Ruhe“, donnerte mit einem Mal Dumbledores Stimme durch die Halle und alle sahen zu ihm auf. Neben ihm stand McGonagall. „Ich bin mir sicher, dass sich die Verwirrung bis morgen geklärt hat. Bis dahin bitte ich euch in eure Häuser zurückzukehren.“ Seine Augen funkelten plötzlich im Kerzenschein. „Macht heute nicht zu lange. Ich wünsche euch eine gute Nacht.“ Mit diesen Worten verschwand er zusammen mit McGonagall und Moody in der Kammer.

Rundherum standen jetzt alle auf und die Hufflepuffs waren schon wieder in Feierlaune. Auch Gryffindor hatte jetzt der Enthusiasmus gepackt, sie feierten dass sie jetzt auch einen Champion hatten. Fred und George flüsterten schon eifrig darüber was für Essen sie jetzt aus der Küche holen sollten, während die meisten anderen immer noch wilde Theorien wie Harry es geschafft hatte, in den Raum schmissen. Doch das meiste ging an Emily vorbei und vermischte sich nur zu einem lauten Rauschen.

„Emily? Emily!“ Die Stimme an ihrem Ohr wurde immer lauter und sie schreckte aus ihren Gedanken hoch.

Emily schüttelte ihren Kopf um die Gedanken zu vertreiben und richtete ihren Blick auf Leo, der sie gerufen hatte. Er sah sie besorgt an. „Kommst du mit nach oben?“ Die Halle hatte sich schon weitestgehend geleert, sogar Ron war schon nach oben verschwunden und Hermine stand mit Ginny am Ende des Gryffindortisches.

Emily sah zu der Kammer hinter dem Lehrertisch, deren Tür immer noch fest verschlossen war und sich wahrscheinlich auch nicht so schnell wieder öffnen würde. „Ja“, murmelte sie und stand auf. Den ganzen Weg nach oben war sie schweigsam, doch Leo ließ sie in Ruhe, dafür war sie ihm unglaublich dankbar.

Als die Fette Dame zur Seite schwang, schallte den beiden schon laute Musik entgegen und das ganze Haus war in Feierlaune. Kurz danach kamen Fred, George und Lee an, die Arme voller Essen und Getränke und wurden begeistert begrüßt. Niemanden schien es zu kümmern, dass Harry eigentlich gar nicht hätte ausgewählt dürfen und auch niemals hatte teilnehmen wollen.

Emily drängte sich durch die Masse zu Hermine und Ginny, die ganz am Rand standen. „Wo ist Ron hin?“, fragte Emily.

„Der ist schon längst oben“, antwortete Hermine seufzend. „Hat kein Wort mehr gesagt, sondern nur wütend dreingeschaut.“

„Der Blödmann ist einfach viel zu eifersüchtig“, ereiferte sich Ginny. „Warum sieht der Idiot einfach nicht, dass Harry seinen Namen nicht in den Kelch geworfen hat?“

„Du glaubst also auch, dass er es nicht war?“, fragte Emily erleichtert. Sie hatte schon gedacht sie wäre die Einzige.

„Natürlich“, erwiderte Hermine anstelle von Ginny, die jedoch entschieden nickte. „Niemand kann Dumbledore austricksen.“

„Leider ist Ron zu dämlich um das zu kapieren“, fügte Ginny noch hinzu. Ihre braunen Augen blitzten wütend auf.

„Ginny“, sagte Hermine warnend. „Es bringt nichts wenn du dich auch noch aufregst. Davon benimmt sich Ron auch nicht besser.“

„Sieht er denn nicht was er für ein halsstarriger und absolut verklemmter Idiot ist?“ Ginny kreuzte herausfordernd die Arme vor der Brust.

Insgeheim gab Emily Ginny Recht, aber als sie sah welch vernichtenden Blick Hermine Ginny zu warf, hielt sie lieber den Mund und verschwand wieder in der Menge. Im Moment hatte sie einfach keinen Nerv dazu sich mit den beiden auseinanderzusetzen. Sie ließ ihren Blick über die Menge schweifen und erhaschte noch schnell einen Blick auf Harry der gerade am Fuße der Treppe zu den Jungenschlafsälen stand und mit den beiden Creeveys redete.

Ohne sich darum zu kümmern ob sie jemanden umrannte, quetschte Emily sich durch die Menge und hastete die Treppe hoch. Sie fing Harry noch vor seinem Schlafsaal ab und packte seinen Arm.

„Ich habe meinen Namen nicht in den Kelch geworfen“, sagte er automatisch und wollte ihre Hand abschütteln.

„Weiß ich doch“, erwiderte Emily.

Harry wirbelte herum und ein winziges Lächeln erschien auf seinem müden Gesicht. „Emily.“ In seiner Stimmung lag Erleichterung.

„Was hat Dumbledore gesagt? Musst du antreten?“

„Ja.“ Harry nickte langsam. In dem Halbdunkel des Treppenhauses sah er noch erschöpfter aus und seine schwarzen Haare standen noch wilder ab, als ob er andauernd mit den Händen da durch gefahren wäre. „Es ist ein bindender magischer Vertrag. Ich kann nicht zurücktreten, ich muss also dadurch.“

„Verdammt“, zischte Emily leise. Ihr Herz zog sich zusammen, denn irgendwo hatte sie immer noch gehofft, dass Dumbledore Harry nicht antreten lassen würde.

„Du glaubst mir doch, oder?“ Harrys Stimme klang flehend, ein bisschen wie ein kleiner Junge.

Aber irgendwo war er das auch. Er war erst vierzehn und sollte in einem gefährlichen Turnier gegen Schüler antreten die älter waren und mehr Erfahrung hatten. „Natürlich“, lächelte Emily. „Ich bin deine Schwester, wer wenn nicht ich sollte dir glauben?“

„Danke.“ Harry umarmte Emily kurz. „Ich gehe besser nach oben zu Ron. Ich erzähle euch morgen früh genau was Dumbledore und die anderen gesagt haben, ja?“

„Okay, gute Nacht.“ Emily eilte die Treppe wieder hinunter, unten war die Party immer noch im vollen Gange. Sie wünschte auch Leo eine gute Nacht, dann ging sie in ihren eigenen Schlafsaal. Nur Hermine war dort und saß lesend auf ihrem Bett.

„Wie geht es Harry?“, fragte Hermine und sah von ihrem Buch auf.

Emily ließ sich auf ihr Bett fallen und seufzte. „Er muss antreten.“

„Das habe ich mir schon gedacht“, erwiderte Hermine. „Wenn man seinen Namen in den Kelch wirft, dann schließt man einen bindenden magischen Vertrag ab.“

„Hat Harry mir auch gesagt. Er will uns morgen alles erklären“, antwortete Emily. „Jetzt will er erst einmal mit Ron sprechen.“

„Ich hoffe, dass Ron sich jetzt beruhigt hat“, seufzte Hermine.

Emily schnaubte leise. „Ich glaube nicht.“

***

Sie schien Recht zu behalten, denn morgens beim Frühstück tauchte Ron alleine auf und er machte keine Anstalten über Harry und die Ereignisse des vergangenen Abends zu reden, sondern sah immer noch missmutig drein, denn das Gerade über den vierten Champion hatten nicht aufgehört.

Hermine und Emily beschlossen Ron alleine mit seinen Eifersuchtsgedanken zu lassen und schnappten sich nur ein Sandwiches, dann gingen sie wieder nach oben um Harry abzufangen. Er war ihnen schließlich noch eine Erklärung schuldig. Am Porträt der Fetten Dame trafen sie ihn dann und machten sich auf den Weg nach draußen, dort würden sie genug Ruhe haben um zu reden.

Auf dem See ankerte das Schiff der Durmstrang, doch auch dort war alles ruhig. Emily zog ihren Schal dichter um den Hals und vergrub die Hände in den Manteltaschen, in den schottischen Hochlands zog nun langsam der Winter ein.

„Ich denke ihr beide wisst, dass ich antreten muss“, begann Harry nachdem er eine Weile nach den richtigen Worten gesucht hatte um zu beginnen. Beide Mädchen nickten als Antwort nur. „Die anderen haben sich natürlich fürchterlich aufgeregt, dass Hogwarts nun zwei Champions hat und wollten auch welche, aber der Kelch geht erst beim nächsten Turnier wieder an, also geht das nicht. Snape war auch da und hat versucht mir die Schuld zu geben, dass ich ständig die Regeln breche würde-

„Also nichts Neues“, seufzte Emily und entlockte Harry damit wenigstens ein winziges Lächeln.

„Dann hat Moody sich plötzlich eingemischt und meinte, dass Karkaroff meinen Namen in den Kelch getan haben soll, weil jemand möchte dass ich sterbe.“

„Waaas?“, keuchte Emily erschrocken auf und drehte sich ganz zu Harry um. „Sag mir bitte, dass ich mich verhört habe. Jemand will dich umbringen? Du nimmst ganz bestimmt nicht an dem Turnier teil!“

„Ich muss aber“, sagte Harry resigniert. „Magischer Vertrag und so…“

„Die spinnen doch alle“, ereiferte sich Emily immer noch. „Soll ich noch mal mit Dumbledore reden?“

„Das wird auch nichts bringen, Emily“, warf Hermine sanft ein. „Harry ist der vierte Champion des Trimagischen Turniers ob er es will oder nicht. Aber ich denke, dass Moody schon Recht hat. Es war vielleicht nicht Karkaroff, aber kein Schüler hätte den Kelch verzaubern können, dazu ist er viel zu mächtig…“

„Wenigstens glaubt ihr beide mir.“ Harry lächelte schief. „Habt ihr übrigens Ron gesehen?“

„Er war beim Frühstück“, antwortete Hermine zögernd.

„Glaubt er immer noch, dass ich meinen Namenszettel selbst eingeworfen habe?“

„Ja.“

„Eigentlich nicht.“ Emily und Hermine hatten gleichzeitig gesprochen und tauschten einen Blick.

„Ron ist fürchterlich neidisch auf dich“, erklärte Emily. „Du kriegst den ganzen Ruhm, auch wenn du ihn nicht willst-

„Und Ron hat fünf Brüder mit denen er sich messen muss, er wird immer beiseite gedrängt wenn ihr zusammen unterwegs seid“, fuhr Hermine fort. „Er sagt nie ein Wort, aber ich glaube, das war jetzt zu viel für ihn.“

„Großartig“, antwortete Harry verbittert. „Ich tausche gerne mit ihm. Richtet ihm das bitte aus.“

„Wir richten gar nichts aus“, meinte Emily. „ Wir schreiben jetzt an Sirius.“

„An Sirius? Bist du bescheuert?“, fuhr Harry seine Schwester an. „Das ist viel zu gefährlich für ihn.“

„Wir haben gesagt, dass wir auf dem Laufenden halten.“ Emily kreuzte energisch die Arme vor der Brust. „Und herausfinden wird er es sowieso. Dass etwas gefährlich ist, hat ihn außerdem noch nie abgehalten. Auch wenn es schön wäre, wenn es das mal täte“, murmelte sie noch mehr zu sich selbst.

„Emily hat Recht“, sagte Hermine. „Sirius würde es lieber von dir erfahren als aus den Zeitungen die von dem Turnier berichten werden.“ Sie kramte in ihrer Jackentasche. „Hier, ich habe dir was zu schreiben mitgebracht.“

Gemeinsam marschierten sie in die Eulerei, auf der Suche nach Eos. Hedwig fiel für den Job raus, denn sie war viel zu auffällig.

Lieber Sirius,

du hast uns geschrieben, wir sollen dich über das, was in Hogwarts passiert auf dem Laufenden halten, also los geht’s: Ich weiß nicht ob du es schon gehört hast, jedenfalls findet dieses Jahr das Trimagische Turnier statt und am Samstagabend wurde ich zum vierten Champion gewählt. Ich weiß nicht wer meinen Namen in den Feuerkelch geworfen hat, ich jedenfalls war es nicht. Der andere Hogwarts-Champion ist Cedric Diggory von den Hufflepuffs.

Ich hoffe, dir geht es gut und Seidenschnabel auch.

Harry

Dann schnappte sich Emily Feder und Pergament und kritzelte ebenfalls eine Nachricht darunter.

Liebster Tatze,

ich hoffe es geht dir gut wo auch immer du gerade sein magst. Stell bitte keine Dummheiten an, aber irgendwie ist das glaube ich vergebene Liebesmüh dir so etwas zu sagen. Von Remus habe ich schon lange nichts mehr gehört, aber ich denke mal, dass es ihm gut geht. Nächstes Mal schicke ich dir noch ein paar Bilder mit, ich habe endlich herausgefunden wie man sie dazu bekommt sich zu bewegen.

Du hast es ja schon von Harry gehört, dass er der vierte Champion ist. Leider lässt sich daran nichts ändern, dafür kann er sich meiner Hilfe gewiss sein. Ich denke mal ein bisschen Rumtreiberhilfe wird da ganz angebracht sein…

Grüß Seidenschnabel von mir!

Feuerfell

Emily befestigte den Brief an Eos Bein und gemeinsam sahen sie zu wie die Eule in der Ferne verschwand.

Im Gemeinschaftsraum traf Emily auf Leo, der vor dem Feuer saß und in einem Buch las. Sie ließ sich neben ihn auf den Teppich fallen und streckte ihre Füße, die sich eiskalt anfühlten, in Richtung der warmen Flammen.

„Warst du draußen?“, fragte Leo und klappte sein Buch zusammen.

Emily nickte und seufzte glücklich auf als die Wärme in ihre Füße zurückkehrte. „Mit Harry und Hermine. Ich kann immer noch nicht wirklich glauben, dass er zum vierten Champion gewählt wurde.“

„Was denkst du? Hat er seinen Namen eingeworfen?“ Leo sah sie neugierig an.

Emily drehte sich so, dass sie Leos Gesicht sehen konnte. „Nein, hat er nicht. Er würde so etwas niemals tun.“

„Gut“, nickte Leo. „So etwas habe ich mir schon gedacht. So wie er ausgesehen hat. Aber ich wollte deine Meinung hören, schließlich kennst du ihn ziemlich gut.“

„Und ich dachte schon Hermine, Ginny und ich wären die einzigen“, seufzte Emily erleichtert.

Kurze Zeit später tauchte auch Harry im Gemeinschaftsraum auf und wollte schon die Treppe hinaufeilen, als Leo ihn zu sich und Emily hinüberrief.

Harry runzelte die Stirn, kam aber dennoch zum Feuer hinüber. „Was ist denn, Leo?“ Nach etwas mehr als drei Jahren im gleichen Schlafsaal kannten sich die beiden natürlich, aber es war keine wirkliche Freundschaft zwischen den beiden, vor allem weil Leo mehr bei Emily und den Hufflepuffs war.

„Ich wollte dir nur sagen, dass ich dir glaube“, sagte Leo. „Also, dass du deinen Namen nicht in den Kelch geworfen hast.“

Harry sah ihn erstaunt an, damit hatte er wohl nicht gerechnet. Emily grinste ihn nur an. „Äh, danke. Wie kommt es dazu?“

„Ich habe mir dass schon gedacht und Emily ist ebenfalls der Meinung, dass du es nicht getan hast, also glaube ich dir“, erklärte Leo ruhig.

Harry rang sich ein Lächeln ab. „Danke Leo. Entschuldigt mich, ich will noch nach oben.“

„Jetzt müssen wir nur noch den Rest der Schule überzeugen“, seufzte Emily. „Wenn das nur so einfach wäre, wie dich zu überzeugen.“

Leo zuckte mit den Schultern. „Es kann halt nicht jeder so sein wie ich.“

Für einen Moment starrte Emily ihn erstaunt an. Es kam nicht oft vor, dass Leo über sich selbst scherzte, meistens war er viel zu unsicher wegen seiner Herkunft. Doch als sie Leo lachen sah, konnte sie nicht anders als auch zu lachen.

„Was liest du gerade?“, fragte Emily neugierig als sie sich wieder beruhigt hatte. Mit einem Grinsen zeigte er ihr den Titel. „Muggelmärchen?“

Leo zuckte mit den Schultern. „Habs in der Bibliothek gefunden. Die Muggel haben einen schrägen Sinn für Humor. Ich meine dieser Werwolf und dieses kleine Kind und selbst bei uns können Wölfe gar nicht sprechen. Muggel sind schon ein bisschen komisch, oder?“ Er sah Emily leicht irritiert an als sie schon wieder lachen musste.

„Für uns ist so etwas nicht komischer als die Märchen von Beedle dem Barden“, erwiderte Emily. „Aber du hast schon Recht manches ist wirklich komisch.“

Sie verbrachten den Nachmittag damit sich über die verschiedensten Märchen lustig zu machen, schließlich hätte der Prinz Cinderella doch auch an ihrem Aussehen erkennen müssen, oder? Und im Gegenzug zu den Muggelmärchen, holte Emily ihre Ausgabe von den Märchen von Beedle dem Barden.

Es war so ein bisschen wie die Ruhe vor dem Sturm, denn am nächsten Tag hatten sie wieder Unterricht und Harry würde sich der gesamten Schülerschaft stellen müssen. Ron und Harry sprachen immer noch nicht miteinander.

In Kräuterkunde traf Emily zum ersten Mal wieder auf Inga und die Hufflepuffs. Emily hatte keine Ahnung wie die Hufflepuffs darauf reagieren würden, dass Harry der zweite Champion war. Anscheinend kamen sie wohl eher schlecht damit klar. Vor allem die Jungen zeigten Harry die kalte Schulter und schienen sich an seinen Missgeschicken zu erfreuen.

Emily arbeitete mit Inga, Susan und Hannah zusammen, die scheinbar nicht so ganz wussten wie sie mit Emily jetzt umgehen sollten. Sie wussten, dass Emily gut mit Harry befreundet war. Auch wenn sie nicht so feindselig gegenüber Harry waren wie die Jungen, spürte man bei ihnen doch, dass sie es Harry übel nahmen, dass er nun ebenfalls im Rampenlicht stand.

„Ihr glaubt wirklich, dass Harry seinen Namen eingeworfen hat, oder?“, fragte Emily seufzend nachdem ihre Unterhaltung nur schleppend in Gang kam.

Die drei tauschten einen Blick aus und dann sprach Inga: „Nimm es uns nicht übel, aber wir glauben nicht, dass Harry ganz so unschuldig ist wie er tut. Sein Name ist im Kelch gewesen und er wurde sogar gezogen obwohl er unter siebzehn ist, da kann nicht alles mit rechten Dingen zugegangen sein. Wir wissen nicht wie er es angestellt hat, aber es steht fest, dass er sich irgendwie ins Turnier geschmuggelt hat, während Cedric rechtmäßiger Champion ist.“

„Ist euch schon mal die Idee gekommen, dass er nicht freiwillig in diesem Turnier ist?“, hielt Emily dagegen und drückte die Springende Knolle etwas zu fest. „Dass jemand seinen Namen eingeworfen hat?“

„Warum sollte jemand so etwas machen?“, hakte Susan nach, die Stirn gerunzelt. „So etwas ist doch lächerlich. Was hätte derjenige davon?“

„Genau“, stimmte ihr Hannah zu. „Harry hat eine Chance auf tausend Galleonen, dass ist doch nicht schlechtes.“

Weil ihn jemand töten will, schoss es Emily durch den Kopf, aber sie wusste, dass die Idee ausgesprochen wahrscheinlich ziemlich lächerlich klingen würde. „Ich weiß es nicht“, gab sie seufzend zu. „Aber ich weiß, dass Harry seinen Namen nicht in den Kelch geworfen hat.“

„Egal wie es ist, es ändert nichts daran, dass Cedric der eigentliche Champion von Hogwarts ist“, beharrte Inga. „Klar werden wir ihn unterstützen, wir sind immer noch eine Schule, aber du musst zugeben, dass es schon sehr komisch ist.“

„Das ist es“, erwiderte Emily. „Ich gönne euch ja wirklich, dass Cedric der eine Champion ist, aber macht Harry das Leben nicht so schwer, ja?“ Sie warf einen bedeutungsvollen Blick zu Justin, Ernie und Zacharias Smith, die sich über Harry lustig machten weil die Springende Knolle ihm ins Gesicht sprang.

Inga seufzte. „Zach ist sowieso ein Idiot, aber mit Justin und Ernie werden wir reden. Versprechen können wir allerdings nicht, weil die meisten einfach viel zu froh sind, dass wir auch mal ein bisschen Ruhm und Ehre abbekommen. Hufflepuff stand viel zu lange im Hintergrund.“

Jetzt war es an Emily wieder zu seufzen. Die Loyalität der Hufflepuffs plus die plötzliche Aufmerksamkeit waren wohl keine glückliche Kombination. „Mehr kann ich nicht verlangen.“

„Nimms nicht so schwer.“ Hannah klopfte Emily beruhigend auf die Schulter. „Das wird sich schon alles wieder einrenken.“

„Weißt du was?“, fragte Inga sie strahlend. „Wir können immer noch wetten wer von den beiden das Turnier gewinnt.“

„Inga!“, kam es entsetzt von Hannah und Susan.

„Was?“, rief Inga und sah die beiden irritiert an. „Gibt es irgendein Problem damit? Bist du wenigstens dabei, Emily?“

Emily musste lachen. Wenigstens war es mit den dreien so wie immer und das beruhigte sie ungemein, schließlich waren dies ihre Freunde und deren Meinung war ihr wichtig. „Natürlich bin ich dabei.“

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