"Maalouu, Zeit zum Aufstehen.", riss mich eine liebevolle Stimme aus meinem Schlaf. Was wollte er von mir? Verschlafen drehte ich mich von Austin weg. Ich hatte einen beschissenen Traum von Kendall und mir, der mir meine komplette Nacht versaut hat. Ich wollte doch nur schlafen. Du wolltest doch mit Austin shoppen gehen, oder nicht?, erinnrrte mich meine innere Stimme. Ach jaa... Ich hatte mit Austin gestern während des Films ausgemacht, dass wir heute zusammen shoppen fahren. Wie konnte ich das vergessen? "Malou, es nützt dir nichts, weiter zu schlafen. Wenn du gleich mit uns fahren willst, musst du jetzt aufstehen." Mit uns?!
Geschockt richtete ich mich auf. "Na geht doch! Los, mach dich fertig! In 30 Minuten fahren wir los." "Wer ist wir?", fragte ich verwundert. "Die Jungs wollten mitkommen." Die Jungs?! "Alle?" "Jaa, alle. Cole wollte nach neuen Games und Filmen schauen, die Zwillinge nach irgendwelchen Sportartikeln und Kendall weil ... keine Ahnung warum der mit will.", erklärte er. Und ich hab auf einen Tag alleine mit Austin gehofft. Naja, vielleicht lernte ich die anderen Jungs so auch besser kennen.
Langsam stieg ich aus meinem Bett. Ich hatte keine Lust zum Duschen. Immerhin war ich gestern erst. Ich war einfach zu faul jeden Tag duschen zu gehen und es war auch nicht gut für die Haut. Immer noch verschlafen suchte ich mir was zum Anziehen raus. Da es Frühling war, entschied ich mich für eine helle Jeans, ein graues Top, einen grünen Cardigan und meine weißen Ballerinas. Schnell zog ich die Sachen an und ging wieder in mein Zimmer, wo Austin auf mich wartete. "Du machst doch noch was mit deinen Haare und deinem Gesicht, oder?", fragte Austin. Was sollte das denn heißen?!
Ein wenig beleidigt ging ich ins Bad und blickte in den Spiegel. Okay, jetzt verstehe ich seine Aussage. Ich sah schrecklich aus! Meine Haare waren völlig durcheinander und mein Mascara verschmiert, weil ich mich nicht abgeschminkt hatte. Ich sprühte mir etwas Trockenshampoo in die Haare, damit sie nicht allzu fettig aussahen, bürstete dann meine Haare durch und flöchte sich zur Seite. Dann nahm ich mir ein Abschminktuch, machte mein Gesicht sauber und trug wieder Mascara und Concealer auf.
Zufrieden mit meinem Aussehen trat ich wieder in mein Zimmer. "Schon besser.", sagte Austin zufrieden. "Okay, wir können los.", sagte ich, nahm mein Handy und meine Tasche. Gemeinsam mit den Jungs und reichlich Taschengeld von meinem Vater ging ich die Straße zum Bahnhof entlang. Wir wohnten nur fünf Minuten Fußweg entfernt, dennoch war die Wohngegend sehr ruhig gelegen. Wir hatten beschlossen in eine größere Stadt zu fahren, wo es mehr Geschäfte gab als hier.
*
Nach eineinhalb Stunden Bahnfahrt waren wir endlich angekommen. Während Cole zu Media Markt schlenderte, gingen Logan und Lucas zu einem Sportgeschäft. "Okay, Malou. Wo gehen wir jetzt hin?", fragte Austin. Ich zuckte mit den Schultern. "Ich weiß nicht." "Wo kaufst denn du normalerweise ein?" "Bei H&M, New Yorker, Hollister und so.", antwortete ich schulterzuckend. Wir waren zwar reich, aber das ließ ich nicht so raus hängen. "Kaufst du nie bei Louis Vuitton, Gucci oder so ein?" Übertreib mal... "So viel Geld haben wir nun auch wieder nicht. Und selbst wenn würde ich das nicht für so was Überteuertes ausgeben. Wenn mir etwas gefällt, kaufe ich es, egal wo ich es sehe. Für mich muss es nicht immer das Teuerste sein."
Ich vernahm ein Schnauben, aber das kam nicht von Austin. Ich drehte mich um und sah, dass Kendall noch immer bei uns stand. "Was?! Hast du was dazu zu sagen?", fragte ich genervt. "Nein." Jetzt schnaubte ich. "Was machst du überhaupt hier? Hast du nichts Besseres zu tun, als mich zu nerven?!" "Er braucht neue Klamotten. Und er muss unsere Tüten tragen.", erklärte Austin. Ich konnte meinen Einkauf auch alleine tragen... "Was auch immer. Soll mir egal sein. Aber ich warne dich, Kendall! Wehe du nervst mich!", drohte ich ihm. Er biss sich auf die Unterlippe und verkniff sich ein Lachen. Mann, sieht das sexy aus...Nein, sah es nicht! Ich schüttelte den Kopf, um den Gedanken wieder los zu werden. "Lasst uns gehen."
*
Wir klapperten ein Geschäft nach dem anderen ab. Da wir genug Taschengeld von meinem Dad bekommen haben, hatten Austin und ich nach kürzester Zeit einige Tüten gesammelt. Aber zum Glück hatten wir ja Kendall, der sie ohne rum zu meckern für uns trug. Das verwunderte mich ein wenig, aber mir sollte es recht sein.
Wir betraten gerade Hollister, als wir von einem heißen, halb nackt Typen begrüßt wurden. "Hey, Guys!" Das war einer der Vorteile bei Hollister. Die heißen, oberkörperfreien Typen, die zudem noch alle durchtrainiert waren. Ein traumhafter Anblick. "Den wurde ich gerne mal vernaschen.", flüsterte Austin mir ins Ohr und ich musste kichern. Manchmal ließ er das Schwule voll raus hängen, doch manchmal fragte man sich 'Wie konnte der schwul sein?'. Aber genau das mochte ich so sehr an Austin.
Ich schlenderte durch die Frauenabteilung, während Austin und Kendall bei den Männersachen schauten. Macht Sinn... Mit einem süßen Sommerkleid und einer Shorts betrat ich die Umkleidekabine. Die rosa Hotpant passte perfekt. Und auch das Kleid saß einwandfrei. Also war ich schon mal für den Sommer gewappnet.
Vollkommen glücklich mit meiner Auswahl ging ich zur Kasse, wo ich prompt den beiden Jungs begegnete. "Naa, fündig geworden?", fragte ich sie. "Jop. Ich hab eine Shorts gefunden und Ken einen Pulli." Ich musste los lachen. "Ken?", fragte ich immer noch lachend, woraufhin sowohl ich als auch Austin einen bösen Blick von Ken...dall zugeworfen bekamen. Ich versuchte mich zu beruhigen, aber es gelang mir nicht wirklich, bis wir an der Reihe waren zu bezahlen. Ken war mit Abstand der beste Spitzname für Kendall, den es auf der Welt nur gab.
Und dann ging die Shopping-Tour mit Austin und Ken..dall auch schon weiter. Die nächste Anlaufstation war New Yorker. Ich fand hier immer irgendwas. Dieses Mal war ich auf der Suche nach einem Party-Kleid. Ich hatte nämlich in wenigen Wochen Geburtstag und wollte mit Zoey feiern gehen. Zusammen mit Austin suchte ich deswegen ein paar potenzielle Kleider aus.
Das Erste war nicht so mein Fall, aber Austin wollte unbedingt, dass ich es ausprobiere. Der Stoff fiel wie ein Sack und laut Austin zerstört es meine Figur. Was auch immer das bedeuten sollte. Das Zweite gefiel mir besser, Austin war aber nicht davon begeistert. Das letzte Kleid - mein Favorit - sagte uns beiden zu. Es lag eng an und schmeichelte somit meiner sportlichen Figur, laut Austin. Es war pink, aber kein knallpink, sondern ein dunkles Pink, zudem trägerlos und hatte am Rücken einen Reißverschluss.
Ich wollte das Kleid gerade ausziehen, aber genau dieser Reißverschluss klemmte. "Austin? Kannst du mir mal helfen?", rief ich, aber er kam nicht. Ich öffnete die Kabinentür einen Spalt, aber er war nirgends zu sehen. Wo war er? Ich brauchte ihn gerade ganz dringend! Ich konnte nur Kendall sehen, der gerade mit einem Mädchen flirtete. Verdammte Scheiße! Wartete ich jetzt bis Austin kam oder fragte ich Kendall? Wenn Austin einmal in seinem Element war, konnte ihn nichts und niemand aufhalten. Dann gab es nur noch eine Möglichkeit und die passte mir so gar nicht.
"Kendall?", rief ich, doch er reagierte nicht. Hmpf. "Ken!", schrie ich dieses Mal und er blickte mich böse an. Ich machte mit einer Handbewegung deutlich, dass er herkommen soll. "Was?", fragte er gereizt. "Du musst mir mal helfen. Ich bekomme den Reißverschluss nicht auf und ich finde Austin nicht." Er guckte mich verdutzt an. "Guck nicht so! Ich hätte auch lieber Austin hier.", sagte ich und drehte ihm den Rücken zu. Mit einer Hand hielt ich meine Haare fest, mit der anderen das Kleid, damit es nicht runter rutschen konnte, sobald der Reißverschluss offen war.
Behutsam zog Kendall an ihm, bis er endlich offen war und ich drehte mich wieder um. Ein Fehler, denn er hatte sich zum Öffnen etwas vorgebeugt und nun waren wir uns verdammt nah. Unsere Gesichter waren weniger als 15 Zentimeter voneinander entfernt. Seine Hände lagen auf meine Hüfte und ich konnte seinen Atem auf meiner Haut spüren. Schon wieder konnte ich dieses eigenartige Kribbeln in meinem Bauch fühlen. Was zur Hölle war das?! Wir starrten uns unentwegt in die Augen. Zum Glück waren wir in der Umkleidekabine, sonst hätte das ja noch jemand gesehen. Das wäre peinlich geworden.
"Malou, ich hab da noch was gefunden", hörte ich Austin sagen und drückte Kendall automatisch von mir weg. Austin machte die Tür auf und schaute uns verdutzt an. "Was hast du gefunden?", fragte ich, um ich abzulenken. Er musste ja nicht unbedingt ahnen, was hier gerade passiert ist oder besser gesagt, nicht passiert ist. "Ehh, ein Kleid." Er reichte mir dem Bügel und ich betrachtete es. Ich nickte ihm zu und drängte Kendall aus der Kabine, um mich umziehen zu können. Auch das Kleid saß wie angegossen. Es war wieder schulterfrei, bodenlang, rot und betonte meine Brüste ein wenig - was ein kleiner Vorteil war, weil die bei mir nicht wirklich groß waren. Mit den zwei Kleidern gingen wir zur Kasse. Alles in allem war das bis jetzt ein sehr gelungener Shopping-Tag für mich gewesen.
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Heute ist Cole dran. Als ich mir die Figur ausgedacht habe, musste ich sofort an Dylan Sprayberry denken. Durch ihn wurde Man of Steel meiner Meinung nach noch ein bisschen besser.
Dieses Kapitel widme ich ichbinichhehe, weil sie immer fleißig für meine Story votet und mir das immer wieder die Motivation zum Weiterschreiben gibt. Ach ja, und vergesst nicht mal bei meinen anderen Storys vorbeizuschauen ;)
Eine Frage: Soll ich einmal pro Woche updaten oder doch zwei- bis dreimal? Würde mich über Feedback freuen :)