Lily P.o.v.
Äußerlich war ich die Ruhe selbst, innerlich aber wehte ein Sturm der Gefühle: Wut, Verzweiflung, Einsamkeit, Scham, Hilflosigkeit.
Es tat so weh.
So weh.
Der Sturm wurde immer stärker, wurde ein Tornado und ich konnte nichtmehr klar denken. Irgendwie musst ich ihn betäuben...
„Frank, Feuerwhiskey", forderte ich.
Das Glas kam, ich nahm es und trank es.
„Frank, noch einen", sagte ich.
Ich trank aus.
„Frank, lass die Flasche da", bat ich ihn.
Er schaute mich besorgt an: „Lily, geht's dir nicht gut? Wo ist James?"
Ich lachte trocken: „Mir geht's immer besser, je leerer die Flasche wird"
„Was ist los Lily?"
„James", angeekelt sagte ich seinen Namen, „betrügt mich gerade mit einer meiner besten Freundinnen, das ist los. Und jetzt lass nicht den Psychodoc raushängen, sondern bedien die anderen", schnauzte ich ihn an.
Ich trank und trank und trank, und als ich nicht mehr einschenken konnte, trank ich aus der Flasche. Irgendwann konnte ich auch die Flasche nicht mehr halten und danach... nur Schwärze.
„Lily?", fragte eine Stimme.
„Was?"
Ich hatte Mörderkopfschmerzen, doch woher?
„Mach die Augen auf!", forderte eine zweite Stimme.
Langsam blinzelte ich und sah Lilou und Olivia.
„Was ist denn passiert? Wieso hab ich Kopfweh?", stöhnte ich.
Die beiden sahen sich an, dann antwortete Oliv: „Du hast es gestern auf der Party etwas übertrieben mit dem Feuerwhiskey"
Ich war verwirrt: „Warum sollte ich mich besaufen? Und wo ist überhaupt Lucy?"
„Sags du ihr, ich kann nicht", meinte Olivia zu Lilou.
„Okay. Lily, du musst jetzt stark sein", sagte Lilou mit zitternder Stimme.
Ich bekam es langsam mit der Angst zu tun: „Was? Was ist passiert? Geht's Lucy gut?"
„Lucy ist bei James"
„Was ist mit James, ist er krank?", fragte ich besorgt.
„Lasst mal, Ladys, ich mach schon", unterbrach Sirius das Rumgedruckse.
Zu mir gewandt sagte er: „Sorry Lils, das wird jetzt wehtun. James hat dich betrogen. Mit Lucy. Du hast es mitbekommen und dich zulaufen lassen, hat zumindest Frank gesagt. Tut mir echt leid..."
James.. und Lucy... betrogen.
„Ich glaub mir wird schlecht!"
Irgendwer hielt mir die Haare zurück, als ich mir die Seele aus dem Leib kotzte.