Mein neues Ich

بواسطة Cherrydream_2201

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"Was ist hier los?" rief ich und ignorierte die ängstlichen Stimmen der Anderen. Lens Kehle verließ nur ein... المزيد

Eine Katze bricht bei mir ein
Die spinnen doch alle
Die Entscheidung fällt
Aufbruch
Ich frage Tyler Löcher in den Bauch
Mr. Schlafmütze und seine Kumpanen
Meine Rettung
Ich werde zur Nervensäge
Notiz an mich: Feststellen ob ich träume
Essen, schlafen und schon wieder essen
Ich, der Stalker
Alle haben's drauf, nur ich nicht
Im Kampf des Löwen
Der Befehl des Alphas
Himmel oder...
Hölle
Ich mu(T)ier(e)
Vertrauen
Zu viel Adrenalin
Lektion eins
Luxus
Das Geheimnis
Ich attackiere meine Direktorin
Zwischen Staub und toten Fliegen
Eine interessante Entdeckung, wenn du verstehst, was ich meine
Ich werde zur Spionin
Emotionale Ausbrüche
Ich falle durch ein Bücherregal
Len durchbricht eine Wand
Endgültige Erkenntnis
Blondi und ich bilden ein Team
Man rettet mir den Allerwertesten
Immer eine Frage der Perspektive
Ich, die (mal mehr oder weniger) kreative Person
Die Künste eines Mädchens
Überraschende Wendungen
Wenn die eigene Lebensdauer gefährdet ist
Eine Zeitreise ist lustig, eine Zeitreise ist schön
("Mädchen-")Gespräche
Wenn die eigene Mutter zum Fangirl mutiert
Frohe Weihnachten, Sarina
Wieder "richtig" zu Hause?
Die Geschichte der magischen Welt für Ahnungslose, bitte.
Waschechte Männergespräche!
Von Glitzervampiren und rücksichtslosen Chefs
Zweisamkeit
Kuchen und Küsse
Neunzehn
Vergangenheit um Vergangenheit
Überraschungen soweit das Auge reicht
Fragen über Fragen
Lasst das Spiel beginnen
Wahrheiten
Päckchen und Kindergartenkinder
Wenn man vor Emotionen fast verrückt wird
Erinnere dich!
Klarheit
Des Mondes Kind
Wie in Trance
Ein sehr . . . außergewöhnlicher Morgen
Geständnisse
Und die Vorbereitungen beginnen
Mein erster Ball . . .
. . . endet in einem Desaster
Der Beginn
Tag eins -Verborgen in der Dunkelheit
Tag eins -Die Suche ins Nichts?
Tag eins -Der gesuchte Fund
Tag zwei -Erwachen
Tag zwei -Macht
Tag zwei -Der nächste Schritt
Tag drei -Ein kleiner Funke Hoffnung
Tag drei -Maulwurf
Tag drei - Finale Planungen
Die Sonnenquelle
Es ist Krieg
So nah und doch so fern
Trancengleichheit
Wiedersehensfurcht
Wie man richtig wütend wird:
Das letzte Gefecht
Unerwartete Hilfe
Unerwartetere Hilfe
In Finsternis
Von Krankenstationen und Liebesbekundungen
Hoffnungsvolle Versprechen
Epilog -Mein neues Ich
Ritter des Lichts (Ruby x Cody)
Charakterverzeichnis
Q&A

Wenn man einfach mal eine Zuflucht braucht

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بواسطة Cherrydream_2201

Unruhig wälzte ich mich in meinem Bett.

Meine Gedanken waren ein einziger reißender Fluss, der mich langsam aber sicher in den Wahnsinn trieb.

Egal wie krampfhaft ich versuchte, an etwas anderes zu denken, das Bild der glühenden Augen hatte sich in mein Gedächtnis gebrannt und ließ sich einfach nicht vertreiben.

Außerdem steckte mir noch immer der Kampf mit dem Werwolf in den Knochen..... und wie ich ihn getötet hatte.

Ein kalter Schauer lief meine Wirbelsäule hinab.
In diesem Moment wünschte ich mir nichts sehnlicheres, als mit meiner Mum zu reden.

Sie hatte am späten Nachmittag angerufen und mir eine zweite Standpauke gehalten. Wie enttäuscht sie doch von mir sei und, dass ich vorher doch meinen Kopf einschalten solle.
Selbst meine Versuche, sie zu beruhigen, funktionierten nicht.
Ich hatte gehört, wie sie anfing zu weinen... und letztendlich auflegte.

Len pochte daraufhin mehrmals an meine Tür, doch ich antwortete nicht auf seine Frage, ob alles in Ordnung sei.
Lieber setzte ich mir Kopfhörer auf und blätterte in meinem Fabelkundebuch.

Nun lag ich hier im Dunkeln und widerstand der Versuchung, einfach aufzustehen und an der Tür des Nachbarzimmers zu klopfen.
Dabei bräuchte doch so dringend jemanden zum Reden

Nein, ich werde nicht zulassen, dass ich mich weiterhin so auf ihn einlasse.

Mit diesem Vorsatz drehte ich mich auf die andere Seite.

◆◇◆◇◆◇◆◇◆◇◆

Und warum... stehe ich dann jetzt hier?

Nur mit einer leichten Decke um den Körper gehüllt, stand ich im Schlafanzug im Flur und fragte mich, wann genau es so weit gekommen war.

Seufzend legte ich meine Stirn an das harte Holz.
Ich denke, das war absehbar.

"Len?" fragte ich schwach und hob wie in Zeitlupe meine Faust.
Leicht schlug ich mit den Fingerknöcheln gegen die Tür.
"Darf ich reinkommen?"

Für ein paar Sekunde hörte ich nichts.

Doch dann öffnete sich die Tür ruckartig und ich kippte nach vorn, da ich mit meinem Gewicht immer noch an ihr lehnte.
"Hey!" Haltsuchend klammerte ich mich an Lens breiten Schultern fest.
"Sarina!"
Erschrocken schlang der Alpha seinen Arm um meine Mitte und stützte mich. "Alles in Ordnung?"

"Ja, geht schon." keuchte ich und machte einen Schritt zurück. Meine Ohren glühten.

"Gut." Len grinste. "Kein Grund, mich zu überfallen."

"Spinner." grummelte ich und zupfte würdevoll die verrutschte Decke um meine Schultern zurecht. "Warum reißt du auch so plötzlich die Tür so auf?"
Len legte den Kopf schräg und sah mich aus dem Augenwinkel an. Blieb mir jedoch eine Antwort schuldig. "Egal. Darf ich jetzt reinkommen?"

"Aber immer doch."

"Danke." Ich drängte mich an ihm vorbei und lief schnurstracks auf sein Bett zu. Len folgte mir misstrauisch und setzte sich neben mich auf seine Decke.

Unsicher wanderte mein Blick durch sein Zimmer.
Der Einrichtungsstil war etwas anders, als der meines Zimmers.
Len besaß anstelle eines breiten Panoramafensters vier kleinere.
Folglich hatte er auch keinen Balkon.
Das Bad war an der gleichen Stelle wie bei mir.

Anstatt eines Himmelbettes, saßen wir auf einem schlichten schwarzen Boxspringbett. Auf dem Nachttisch stapelte sich Lesestoff und der Schreibtisch war, ähnlich wie bei mir, mit Zetteln, Lehrbüchern und Stiften übersäht, während der Laptop zusammengeklappt in der Mitte des Tischen platziert war.

Der hohe lederne Drehstuhl diente wohl als Schreibtischstuhl und das überfüllte Etwas zwischen einem Klamottenhaufen und Lens Rucksack, sollte bestimmt den Papierkorb darstellen.
Dünne Vorhänge waren vor den Fenstern zugezogen und verdeckten so die Sicht auf die beleuchtete Vorderseite unseres Häuschens.

Es war eigentlich alles vorhanden, nur.... es fehlte etwas.

Nach kurzem Überlegen kam ich auch darauf.
Fotos.

Familienfotos.
Fotos mit Freunden.

Davon hatte ich massenweise im meinem eigenen Zimmer aufgestellt, doch in diesem Raum gab es kein Einziges.

"Na, was aufgefallen?"
Ein verbitterter Klang schwang in Lens Stimme mit.
Ich blieb stumm.

Der Alpha schüttelte leicht den Kopf.
"Also, du wolltest mit mir sprechen?"

Jetzt, da ich vor ihm saß, bekam ich so meine Zweifel. Ich hatte ganz vergessen, wie nervös er mich machte.

Ich begann zögernd.
"Weißt du, ich wollte mit dir reden."

Ich sah wie sein Kiefer hervortrat, als er die Zähne aufeinanderpresste.
Mir wurde warm und meine Wangen begannen vor Scham zu glühen.

"Äh, das meinte ich damit nicht." beeilte ich mich zu sagen. "Mir geht es um etwas anderes."

Mein Artgenosse sah nicht im Geringsten so erhitzt aus wie ich (was mich ein wenig ärgerte) und schaute mir bei meinem letzten Satz interessiert in die Augen.
"Um was denn?"

Ich zögerte.
Len rutschte nach vorn, sodass er nun neben mir saß. Dabei legte er die schwere Bettdecke über unsere Beine.
"Sonst wird dir kalt." murmelte er und ließ durch diese kleine Geste mein Herz einen kleinen Sprung machen.
Automatisch musste ich an Mrs. Roberts denken.

"Er ist eine der feinfühligsten Personen, die ich kenne..."

Ich wusste genau, was sie damit gemeint hatte...

Tonlos seufzend legte ich meinen Kopf auf seiner Schulter ab.
Wir schwiegen.
Er wartete darauf, dass ich anfing zu erzählen.
Ich wartete darauf, dass ich den nötigen Mut dazu fand.

"Len?"
"Ja?"
"Denkst du, dass ich feige bin? Glaubst du, ich bin schwach?"
"Wie kommst du darauf?"

Ich schluckte schwer.
"Er hat gesagt, ich würde mich nicht trauen, ich wäre zu feige."
"Wer hat das gesagt?" Die Verwirrung in der Stimme des Alphas war deutlich zu hören.

"Aber ich hab es trotzdem getan."
"Was denn?! Sarina, du machst mir Angst."
"Der Werwolf." brachte ich mit trockener Kehle hervor.

"Er sagte, ich würde mich nicht trauen, ihn zu töten. Ich wäre schwach."
Ich machte eine Pause, da meine Stimme zu brechen drohte.
"Sarina," sagte Len sanft. "das was du getan hast war-"

"Notwehr. Ich weiß." unterbrach ich ihn. "Aber weißt du, vor was ich am meisten Angst habe?"
"Wovor?" flüsterte Alpha und ließ seine Finger beruhigend über meinen Arm streichen.
Ich hielt kurz inne, um ein Schaudern zu unterdrücken.

"Dass ich im ersten Moment einen Hauch von Genugtuung verspürt habe." beantwortete ich die Frage und sprach nun zum ersten Mal das aus, was die ganze Zeit an mir genagt hatte.
"Ich hab dich da gesehen." sagte ich mit erstickter Stimme. "Auf dem Boden. Voller Blut. I-ich dachte, ich schaffe es nicht mehr rechtzeitig. Dieses blöde Vieh hing über dir, wie so eine Klette."
Die Worte überschlugen sich, so eilig wollte ich das Gewicht, das sich in mir festgesetzt hatte, loswerden.
"Du weißt gar nicht, wie rasend mich das gemacht hat. Und dann noch dieser selbstgefällige, höhnische Ausdruck in seinen Augen." Angewidert schüttelte ich mich.

"Hey, alles ist gut." flüsterte Len, legte einen Arm um meine Schultern und zog mich an sich. "Du musst dir jetzt keine Gedanken darüber machen."

Ich nickte tapfer und schloss die Augen.
Lens gleichmäßiger Herzschlag pochte an meinem Ohr. Das beruhigte mich.

"Sarina?" fragte der Alpha nach einer Weile.
"Hmm?"

"Ich wollte mich bedanken. Ich weiß, es kommt eigentlich zu spät, aber..." Er ließ den Satz unvollendet.

"Gern geschehen." sagte ich gleichgültig.
"Darf ich dich was fragen?"
"Was denn?" wollte er wissen und ich merkte, dass er sich kaum merklich verkrampfte.

"Was-" ich hielt inne. Sollte ich es wagen?  "was ist zwischen dir und deiner Familie vorgefallen?"

Mir war bewusst, dass ich wahrscheinlich gerade einen Fehler gemacht hatte, doch ich musste wenigstens versuchen, mehr über meinen verschlossenen Artgenossen zu erfahren.

Len schob mich von sich.
Diese Zurückweisung war wie ein Schlag ins Gesicht.

Seine Lippen hatte er fest aufeinandergepresst und die Hände waren zu Fäusten geballt.
"Das geht dich nichts an." sagte er scharf und wandte den Kopf ab.
"Entschuldigung."

Ich stand auf.

"Vielleicht war es keine gute Idee, rüberzukommen."
"Was?"

"Und tut mir leid, dass ich gefragt habe." Ruckartig drehte ich mich um und lief Richtung Zimmertür.
Len zögerte.

Ich war gespannt, was er tun würde...

"Sarina, komm her." Meine Schultern entspannten sich.

"Das war nicht so gemeint. Ich will nur jetzt noch nicht darüber reden."
War da ein Hauch Verzweiflung in seiner Stimme?

"Ist schon gut." seufzte ich und drehte mich zu ihm um. "Ich dränge dich ja nicht dazu."

Ein zögerndes Lächeln stahl sich auf die Lippen des jungen Alphas.
"Komm her."
Er breitete die Arme aus.
Stirnrunzelnd betrachtete ich ihn.
"Du weißt schon, dass da noch ein Wort fehlt?"

"Hä?"

Ich kicherte unterdrückt.
"Achso."
Len zwinkerte.

"Bitte?"

Lachend eilte ich auf das Bett zu und schlang die Arme um seinen Hals. Doch mein Gewicht überrumpelte ihn so sehr, dass wir beide nach hinten kippten.

Ich schnaufte.
"Also mehr Muskeln hätte ich schon erwartet, Mr. Dawson."
Entrüstet sah ich zu ihm hinunter.
"Ich erwidere darauf erst einmal nichts." bestimmte Len und pikste mich in die Seite, sodass ich gezwungen war, von seinem Bauch zu rutschen.
Schweigend lagen wir nun nebeneinander.
Irgendwann fragte Len: "Wirst du morgen deine Mutter noch mal anrufen?"
Schulterzuckend drehte ich mich auf Seite, um ihn anzusehen.
"Ich denke schon. Ich halte es nicht lange aus, wenn sie böse auf mich ist."
Er lächelte, doch plötzlich verblasste es.
"Was wirst du Ruby sagen, wenn sie fragt, was heute geschehen ist?"
Vorsichtig sah ich ihn an.

"Darf ich denn die Wahrheit erzählen?"
Len überlegte.
"Ich wüsste nicht, warum nicht." sagte er schließlich. "Immerhin haben alle Metamorphen gewisse Fähigkeiten. Egal ob Alpha, Säugetier, oder ....was weiß ich."
Er schmiss die Hände in die Luft.

"Nur solltest du vielleicht die kleine Kleinigkeit weglassen, dass du in ihrem Körper gelandet bist. Ich denke schon, dass das für sie ziemlich beängstigend klingen würde."
"Ja, für wen nicht?" murmelte ich leise und schloss die Augen.

"Du solltest schlafen." flüsterte Len und strich mir Haare aus dem Gesicht.
"Hmm." seufzte ich zustimmend, machte jedoch keine Anstalten aufzustehen. Und ich denke auch, dass der Alpha das nicht erwartet hatte.

Mein Atem wurde gleichmäßig und ich war schon fast eingeschlafen, als mich sanfte Hände an meinen Hüften fassten und an einen warmen Körper zogen.

Kurz darauf spürte ich Lens Lippen an meinem Ohr : "Du bist nicht schwach." hauchten sie. "Nicht schwach und nicht feige."
Er lachte rau.
Fast spöttisch.
"Nein. Ganz bestimmt nicht. Du bist einer der stärksten Menschen, die ich kenne. Und du weißt ganz genau, wie wenige das sind."

Im nachhinein wusste ich nicht einmal mehr, ob ich mir das Alles nur eingebildet hatte.
Aber was ich wusste war, dass ich tonlos seufzte, als zarte Lippen über meine Schläfe strichen und mir ein leises Gute Nacht ins Ohr geraunt wurde.

Dann war ich weg.

◆◇◆◇◆◇◆◇◆◇◆

"Morgen." gähnte ich, als ich am nächsten Morgen in die Küche schlurfte.
"Morgen." brummte Len über seiner Kaffeetasse.

"Weißt du zufällig welcher Wochentag heute ist?"

"Dienstag?" antwortete er leicht fragend.

"Du bist gut." lobte ich. "Ich musste auf mein Handy schauen, nur um überhaupt einordnen zu können, welche Tageszeit wir haben."

Schwerfällig stöhnend ließ ich mich auf meinen Stuhl fallen.

"Mein gesamtes Zeitgefühl ist durcheinander."

"Na dann ist es ja gut, dass wir erst zu dritten Stunde Unterricht haben." grinste Len.

"Nicht dein Ernst!" Entgeistert starrte ich ihn an.

Der Alpha begann zu lachen.

"Was hattest du denn erwartet? Dass wir als Belohnung für unseren kleine Rettungsmission auch noch frei kriegen?"

"Äh ja?" bestätigte ich, wenn auch nicht ganz so überzeugt. Dann fiel mir etwas ein. "So ein Mist! Ich hab doch meine Hausaufgaben in Heilkunde noch nicht gemacht!"

Hektisch sprang ich wieder auf und stürmte aus dem Raum.

"Nimm dir wenigstens dein Frühstück mit hoch." rief Len mir hinterher.

"Das kann warten." schrie ich schon von der Treppe zurück und erklomm die Stufen zu meinem Zimmer. Dort kramte ich in Eile meine Sachen aus meiner Tasche und verbreitete sie über meinen Schreibtisch.

Eine geschlagene Stunde später standen Len und ich im Flur und schnürten uns unsere Winterschuhe zu.

"Und warum gehen wir jetzt eine halbe Stunde früher los als sonst?" fragte ich ein wenig genervt. "Ich hätte ruhig noch ein bisschen mehr Zeit im Bett verbringen können."

"Sylvia wird heute die neuen Sicherheitsmaßnahmen und Regeln verkünden. Ich dachte mir, dass wir das vielleicht auch mitbekommen sollten." erklärte mir Len geduldig, als er die Tür hinter sich schloss und seinen eigenen Schlüssel in die Tasche gleiten ließ (meinen eigenen hatte ich eingesteckt, zum Glück).

"Und übrigens, wir sind doch in ein paar Stunden wieder da. Dein Bett wird schon ohne dich auskommen."
"Nein?"

Entrüstet sah ich ihn an.

"Ach komm schon, Sarina." schmunzelte der Idiot.

"Ist ja gut."

Murrend begab ich mich an seine Seite.

"Ich sollte Ruby alles erklären." platzte es unvermittelt aus mir heraus, als wir über den, mit Raureif bedeckten Rasen des Campus liefen.

"Ja, ich finde auch, dass sie ein Recht hat, es zu erfahren." stimmte Len mir zu. "Schließlich bist du einfach vor ihr geflüchtet."

Ich sah aus dem Augenwinkel, wie er mich beobachtete, bevor er in einem erklärenden Tonfall meinte: "Und weil sie ja nicht mitbekommen hat, was du gesehen hast, kann das auf sie sehr verletzend gewirkt haben."

Ich fuhr mir erschöpft durch die Haare.

"Ich weiß schon."

"Hey! Leute!" Der Ausruf ließ uns herumfahren.

Aria und Paul liefen händchenhaltend hinter uns her, während Aria mit ihrer freien Hand wild herumfuchtelte.

Ich musste automatisch lächeln. Die Beiden hatten also endlich zueinander gefunden.

"Na ihr?" grinste ich. "Darf ich jetzt  gratulieren?"

Verlegen schauten sich die zwei an.

"Sieht wohl so aus." gab Paul zu.

"Na dann," ich grinste breit. "alles Gute."

Das Paar lief rot an und gemeinsam setzten wir unseren Weg fort. Aria ließ ihren Freund los und ich hakte mich bei ihr unter.

"Sag mal, seid ihr gerade auf dem Weg zum großen Saal? Mrs. Roberts wollte irgendeine Ankündigung machen." fragte Aria mich und ich bejahte.

"Durch Rubys Verschwinden gibt es neue Sicherheitsvorschriften, die sie uns wahrscheinlich verkünden möchte." erklärte ich.

"Achso."

Umso näher wir der Akademie kamen, umso mehr Schüler schwirrten um uns herum. Als wir schließlich in der Eingangshalle ankamen, hielt ich automatisch nach meinen restlichen Freunden Ausschau.

Plötzlich zwickte mich etwas in die Seite, sodass ich erschrocken aufquiekte.

"Keine Angst." lachte jemand, als ich vor Schreck einen Satz nach hinten machte.

Tai schob sich in mein Sichtfeld und ich legte mir eine Hand aufs Herz.

"Tai! Mach das nie wieder." funkelte ich ihn böse an, musste aber grinsen, als ich seine Haare sah. "Was hast du denn da gemacht?"

Beleidigt verschränkte er die Arme vor der Brust. Seine sonst so verwuschelten Haare waren zu Stacheln aufgestellt und mit reichlich viel Haarspray fixiert worden.
Mir fiel auf, dass er einem Igel zum verwechseln ähnlich sah.

"Haha, sehr witzig. Das war Scarlet. Sie war, zum Leiden meiner selbst, von meiner coolen und überaus praktischen Ich-falle-aus-dem-Bett-Frisur nicht wirklich angetan und wollte nun einen neuen Stil an mir ausprobieren."

Ich prustete los und klopfte ihm mit einem Hauch Mitgefühl auf die Schulter, wobei ich das "Hey, ich dachte, du würdest mir helfen, das wieder hinzukriegen!" ignorierte.

Immer noch lachend folgte ich Len, der vor mir zum Alphatisch lief und sich auf die Holzbank sinken ließ. Ich nahm neben ihm Platz.

Es war schön zu sehen, dass trotz der jüngsten Ereignisse, meine Freunde sich wie immer verhielten.

Der Saal füllte sich und schon bald erschien auch die Schuldirektorin.

Mrs. Roberts wartete bis Ruhe einkehrte und begann dann klar und deutlich zu sprechen.
“Liebe Schüler und Schülerinnen, es gab in den letzten Tagen ein unerfreuliches Ereignis mit einer unserer Schülerinnen, den ich hier aber nicht weiter erörtern möchte. Um weitere Zwischenfälle zu vermeiden, habe ich mich mit dem Kollegium der Akademie, sowie mit den derzeit anwesenden Magiern zusammengesetzt, um weitere Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen.“
Ein leises Murmeln ging durch die Reihen.

“Die Sperrstunde wird nun zu dieser dunklen Jahreszeit auf neunzehn Uhr festgelegt. Mit Erlaubnis eines Lehrers, darf sich die Oberstufe in mindestens Dreiergruppen bis zwanzig Uhr dreißig auf dem Schulgelände bewegen. Die Unterstufe bleibt bitte in ihren Häusern. Von der Grenze der Akademie wird sich ferngehalten.“

Protestrufe, vor allem von den Neunt- und Zehntklässlern, schallten durch den Saal. Zweifelnd sah ich zu Len hinüber, der die Stirn in Falten gelegt hatte.

“Ruhe!“
Augenblicklich herrschte Stille.
Der entzürnte Klang in der Stimme der Schulleiterin würde selbst mir Schwierigkeiten bereiten, mich zu widersetzen.
(Also hätte ich es versucht.)

“Ich möchte nicht,“ begann Mrs. Roberts scharf “dass nach dieser Uhrzeit Schüler allein draußen herumlaufen, ohne dass jemand dabei ist oder Bescheid weiß. Ist das jedem klar?“

Betreten nickten alle.
“Gut.“
Der bernsteinfarbene Blick glitt durch die Reihen.
“Dieser Ort ist zum einen der sichersten Plätze der Welt für uns geworden. Und ich werde Gott weiß was tun, um diesen ehrenvollen Ruf weiter beibehalten zu können. Ich werde zusätzliche Wachtposten an die Grenze positionieren und die Magiefachleitung um stärkere Schutzzauber bitten. Ich habe in diesem Punkt schon mit Ms. Connor gesprochen.“
Sie zeigte einmal mit dem Kinn zum Lehrertisch, wo eine Frau mittleren Alters mit rabenschwarzen Haaren und warmen braunen Augen das Nicken erwiderte. Dann wandte sich die Direktorin wieder an uns.

“Ich will nicht, dass irgendjemand durch seine Unüberlegtheit oder Neugier ein Loch in unser Sicherheitssystem schlägt und somit das Leben jedes Einzelnen hier gefährdet.
Denn das ist es nicht wert.“

Mein Gesichtsausdruck musste wahrscheinlich sehr verzweifelt ausgesehen haben, als wir ein paar Minuten später die Halle verließen und uns den Weg in Richtung Spinde freikämpften, da Len aufmunternd meine Hand drückte und mich vorwärts zog.
Ich war viel zu verwirrt von dem plötzlichen Gefühl, unserer verschränkten Händen, um weiter darauf zu achten, dass ich mir eigentlich Sorgen machen sollte, wie es jetzt mit dem Alltag in der Akademie weitergehen würde. Vor allem da der Schulball und der Austausch bevorstand.

Doch als ich so hinter dem breiten Rücken des Alphas lief, konnte ich nur denken:
Halleluja! Mir fällt gerade auf, dass ich meinem Freundinnen noch ganz schön viel zu erzählen habe.

Und ich wusste auch genau, bei wem ich anfangen würde...

_____________________________
Guten Morgen Leuteee!

Ist das nicht ein schöner Start in den Tag? (;
Ein Update nach (mal wieder) einer Ewigkeit ^^

Und was haltet ihr davon?
Sollte man noch mehr Regeln einführen?
Ich war mir da nicht sicher, was man noch dazu nehmen könnte... Wer noch weitere Vorschläge hat, kann das gern in die Kommis schreiben, da würde ich mich echt freuen, weil ich noch nicht gaanz zufrieden mit Mrs. Roberts Rede bin.

So, Sarina wird jetzt also 1. langsam bewusst, dass Len total verschlossen ist, 2. sie eigentlich kaum etwas über ihn weiß und natürlich ein gewisser dritter Punkt xD

Ich wollte mich an dieser Stelle bei euch bedanken..
Vielleicht hat es jemand gesehen..  wir haben Platz 3 in Fantasy erreicht!!
Das ist so unvorstellbar!!

Mit 37K Reads.. ich dachte mir nur so WHAT?

Okay, genug jetzt, komm runter ^^'

Übrigens, mein Lieblingsspitzname für Len ist: Mr.Ich-bin-so-toll

Na dann, bis zum nächsten Kapitel

LG <3
Eure Cherry

PS: Ihr braucht nicht fragen, ob ich noch weiterschreibe. NATÜRLICH, schreibe ich weiter... es braucht halt nur etwas Zeit. Ich hoffe ihr versteht das :)

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