Badboy meets Cowgirl

By Annii2307

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Hübsch. Braune hüftlange Lockenmähne. Blaue Augen. Schlank. Beliebt. Selbstbewusst. Tolle beste Freundin. Aus... More

Kapitel 1
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Neues Cover
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18 (1)
Kapitel 18 (2)
Kapitel 19 (1)
Kapitel 19 (2)
Kapitel 20 (1)
Kapitel 20 (2)
Kapitel 21 (1)
Kapitel 21 (2)
Kapitel 22 (1)
Kapitel 22 (2)
Kapitel 23 (1)
Kapitel 23 (2)
Kapitel 24 (1)
Kapitel 24 (2)
Kapitel 25 (1)
Kapitel 25 (2)
Kapitel 26 (1)
Kapitel 26 (2)
Kapitel 27 (1)
Kapitel 27 (2)
Kapitel 28 (1)
Kapitel 28 (2)
Kapitel 28 (3)
Kapitel 28 (4)
Kapitel 28 (5)
Kapitel 29 (1)
Kapitel 29 (2)
Kapitel 29 (3)
Kapitel 29 (4)
Kapitel 30 (1)
Kapitel 30 (2)
Kapitel 31 (1)
Kapitel 31 (2)
Kapitel 32 (1)
Kapitel 32 (2)
Kapitel 32 (3)
Kapitel 33 (1)
Kapitel 33 (2)
Kapitel 33 (3)
Kapitel 33 (4)
Kapitel 34 (1)
Kapitel 34 (2)
Kapitel 34 (3)
Kapitel 35
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Kapitel 2

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By Annii2307


Das laute Piepsen meines Weckers riss mich am nächsten Morgen aus meinem Traum. Genervt haute ich solange auf ihn ein bis er endlich Ruhe gab. Seufzend ließ ich mich zurück in mein Kissen fallen. 

„Aufstehen, mein Schatz!", platze keine fünf Minuten später meine Ma ins Zimmer. Langsam schlurfte ich Richtung Bad und machte mich für den ersten Schultag fertig. Nach dem Duschen zog ich eine schwarze Jeans, ein weinrotes Croptop und einen weißen Cardigan an. 

Meine, noch feuchten, Haare machte ich zu einem lässigen Dutt und band mir ein weißes Bandana um meinen Kopf. Zufrieden betrachtete ich das Ergebnis, schnappte mir meine schwarze Tasche und ging nach unten.

„Sicher dass ich dich nicht fahren soll? Nicht das du dich verläufst.", nervte meine Mama während ich meine weißen Chucks anzog und mein Aussehen ein letztes Mal im Spiegel prüfte. „Mama, 3 Stationen mit dem Bus und dann einfach nur über die Straße. Ich bin kein kleines Kind mehr!" zischte ich nur genervt und war schon auf dem Weg nach draußen. 

Ich ging die Kieseinfahrt hinunter und lief Richtung Bushaltestelle, die keine 500 Meter entfernt lag. Als ich um die Ecke bog sah ich, dass der Bus bereits da stand. Mist! 

Ich lief los, doch die Türen wurden direkt vor meiner Nase zu gemacht. „Hey! Stop!", rief ich in Richtung des Fahrers, als ich auf einmal eine Hand durch die Lichtschranke, der sich schließenden Tür schellen sah. 

Die Türen gingen wieder auf und ich blickte direkt in das Gesicht eines Jungen. Eines heißen Jungen. Er war groß, braun gebrannt und trug eine schwarze Jeans, dazu ein weißes basic T-Shirt, eine schwarze Lederjacke und weiße Nikies. 

Grinsend fuhr er sich mit der Hand durch sein hellbraunes Haar und musterte mich mit seinen strahlend blauen Augen. Selbstbewusst lächelte ich ihm kurz zu und wollte dann an ihm vorbei in den Bus gehen, als er sich räusperte: „Bekomm ich kein Dankeskuss?" er grinste mich dreckig an, aber in seinem Blick lag eine ziemliche Härte . Ich verdrehte die Augen. 

Warum müsse alle heißen Typen diesen hässlichen Macho-Badboy- Charakter haben? Wie ich diese Art von Jungs hasste. „Träum weiter.", sagte ich, quetschte mich an ihm vorbei und ließ mich auf einen freien Platz fallen.

An der Schule angekommen, ignorierte ich die Blicke von den Schülern und folgte den Schildern direkt zum Sekretariat. Dort bekam ich meinen Stundenplan und meine Bücher. Nachdem ich die Bücher in meinem Spind verstaut hatte, machte ich mich auf die Suche nach dem Raum. 

Montag erste Stunde Mathe, wer hatte sich den Scheiß denn bitte ausgedacht? Die Stunde hatte bereits angefangen und so war ich alleine auf den Gängen. Wo ist Raum 223 verdammt? Ich lief jetzt bestimmt schon dreimal hoch und runter und irgendwie wusste ich nicht mehr wo ich war. Das Gebäude war riesig und ich war hoffnungslos verloren. 

Warum hatte ich nicht im Sekretariat nachgefragt, wo der Raum ist? Ich war so damit beschäftigt mich selber zu verfluchen, dass ich gar nicht bemerkte wie mir ein paar tief blaue Augen folgten. 

„Kann ich dir irgendwie helfen, Süße?", hörte ich auf einmal eine tiefe Stimme direkt hinter mir. Schlagartig drehte ich mich um und sah den Jungen aus dem Bus wie er sich lässig an die Wand lehnt und mich mit einem arroganten Grinsen musterte. 

„Verzieh dich. Hab grad echt andere Probleme.", knurrte ich angewidert und wollte mich gerade umdrehen als der Junge mein Handgelenk griff und mich an die Wand drückte. Ich versuchte mich zu wehren aber keine Chance. 

„Was willst du?!", fauchte ich ihn an und sah ihm dabei direkt in seine blauen Augen. Ich hatte noch nie so schöne Augen gesehen, wäre er nicht so ein arrogantes Arschloch, hätte ich glatt darin versinken können. Aber bei genauerem Betrachten waren die Augen irgendwie seltsam. Sie waren strahlend blau, dunkelblau, doch trotzdem wirkten sie total stumpf. 

Er drückte sich noch näher an mich ran und flüsterte mir mit seiner rauen Stimme ins Ohr: „Ich denke du schuldest mir noch einen Kuss." Er grinste mir dreckig ins Gesicht. Geschockt sah ich ihn an: „Wag es nicht." Aber schon lagen seine Lippen auf meinen, geschockt riss ich meine Augen auf und presste meine Lippen aufeinander. 

Blitzschnell drückte ich ihn von mir weg und klatschte ihm eine. Für einen kurzen Moment sah er mich geschockt an und seine Gesichtsmuskeln verhärteten sich, aber dann kehrte sein selbstgefälliges Grinsen zurück auf sein Gesicht. 

„Fass mich nie wieder an.", knurrte ich. „Andere Mädchen würden vor mir auf die Knie fallen um nur eine Sekunde Aufmerksamkeit von mir zu bekommen." 

Was für ein Arschloch. Was fällt ihm ein. Nur weil er denkt er sieht gut aus glaubt er, er kann jede haben oder was?! Okay vielleicht sieht er nicht schlecht aus. Nein eigentlich ist er wirklich heiß. Oh Gott was denke ich da bloß?! 

„Dann geh doch diese Mädchen nerven und lass mich verdammt nochmal in Ruhe." Fuck man wo ist denn dieser scheiß Raum jetzt?! Gerade als ich den Gang wieder zurück laufen wollte bemerkte ich, dass das Arschloch mich noch immer beobachtet. 

„Hast du kein Unterricht oder was?!", zickte ich ihn an. „Nö. Welchen Raum suchst du denn, Prinzessin?", sagte er und sah mich belustigt an. „Kann dir doch egal sein.", gab ich schnippisch zurück. „Okay, ich habs versucht.", sagte er, stieß sich von der Wand weg und war dabei zu gehen. 

Ich seufzte. Er war wirklich der letzte von dem ich mir helfen lassen wollte aber hier war weit und breit keiner und ich wollte endlich diesen gottverdammten Raum finden. „Warte.", mit einem siegessicheren Grinsen drehte er sich um: „Ja?" 

„Kannst du mir helfen?", sagte ich etwas kleinlaut. „Wie bitte? Könntest du das wiederholen, ich hab dich nicht ganz verstanden?", sein höhnisches Grinsen machte mich irgendwann noch wahnsinnig. 

„Ach weißt du was? Vergiss es. Dumme Idee von mir.", ich war dabei mich umzudrehen, als ein raues Lachen ertönte. Gänsehaut. Warum war er so attraktiv? 

„Welcher Raum denn, Prinzessin?", er lächelte immer noch, bekam er nicht irgendwann mal ein Gesichtskrampf? „223.", seufzte ich. „Und nenn mich nie wieder Prinzessin.", knurrte ich noch. 

„Dann folg mir mal, Prinzessin.", grinste er nur provokativ. Woa ich hätte ihm auf der Stelle seine wunderschöne Fresse einschlagen können, aber mir blieb nichts anders übrig als ihm zu folgen. 

„Wie heißt eigentlich meine Prinzessin?", fragte er während er mich die Treppen rauf führte. „Geht dich nichts an.", sagte ich zickig. Obwohl er vor mir lief wusste ich, dass er nur wieder dreckig grinste. Er blieb vor Raum 223 stehen aber anstatt zu gehen klopfte er an. 

„Guten Morgen. Diese kleine Prinzessin hier hat sich verlaufen.", erklärte er der Lehrerin. Ich quetschte mich an ihm vorbei und zischte ihm zu „Nenn mich nicht Prinzessin, du Idiot." Erst jetzt sah ich wie alle Mädchen den Jungen angafften. Oh Gott sah das lächerlich aus. 

„Danke Cameron.", lächelte die Lehrerin ihm zu. Cameron hieß der Idiot also. Er nickte nur, zwinkerte mir kurz zu, grinste über meinen bösen Blick und verließ den Raum. Gott sei Dank. 

„Du musst Faye Collins sein richtig?", fragte mich die junge Lehrerin nett. Ich nickte. „Ich bin Mrs Dawson. Setz dich doch auf einen der freien Plätze.", lächelte sie. 

Zielstrebig ging ich auf die letzte Reihe zu als ich jemanden rufen hörte. „Faye!" Ich drehte mich um und sah, zu meiner Überraschung Elly. Ich freute mich und neben ihr war sogar noch ein Platz frei. Wenigstens ein bisschen Glück hatte ich heute. 

Lächelnd ließ ich mich auf den Stuhl neben sie fallen. „Also damit hab ich jetzt gar nicht gerechnet.", grinste sie mich freudig an. Aber da wurde sie direkt von der Lehrerin ermahnt, ich grinste sie an und dann konzentrierten wir uns mehr oder weniger auf den Unterricht. 

Als der Gong den Unterricht beendete, verließ ich zusammen mit Elly den Raum. „Echt cool, dass wir in einer Klasse sind.", quiekte sie aufgeregt. „Glaub mir, hier sind alle so langweilig. Du bist anders. Ich hab solange drauf gewartet, dass jemand cooles in unsere Klasse kommt.", sie grinste mich an. 

Sie war wirklich cool und unser Hobby teilten wir ja auch schon. Das Reiten. Natürlich redeten wir danach erst mal genau darüber.

„Wie kam es eigentlich dazu das Cam dich zum Raum gebracht hat?", wechselte Elly das Thema nacheiner Zeit. Seufzend erzählte ich ihr was passiert war. „Du hast ihm wirklich eine geklebt? Oh je, Faye. Leg dich lieber nicht mit ihm an. Wenn er gegen dich ist, ist es die ganze Schule. Aber keine Sorge ich nicht.", trotz dem Ernst in ihrer Stimme grinste sie. 

„Ist mir egal, der kann mich doch nicht einfach küssen. Was bildet der sich ein? Es wird Zeit, dass ihm jemand mal die Meinung sagt.", selbstbewusst hob ich mein Kinn ein Stück höher. 

Sie erzählte mir ein bisschen über Cam und seine zwei anderen Badboy Freunde. Alle drei waren eine Klasse über uns und sie fühlten sich wirklich wie die Kings. Wenn sie morgens die Aula betraten, musste jeder sich vor ihnen niederknien. Ich meine hallo?! Das schlimme war, jeder hielt sich daran. Selbst die Jungs. Keiner legte sich mit den Badboys an, denn wenn man sie gegen sich hatte wurden sie wirklich unangenehm, aber ich fand das so lächerlich. 

Ich schwor mir, dass ich mich die Deppen nicht so erbärmlich bejubeln würde. 

„Wenn sie dich küssen oder mit dir schlafen wollen, glaub mir kein Mädchen sagt dagegen etwas. Außer Mädchen mit Freund, die werden in Ruhe gelassen.", erzählte sie weiter. „Wie gnädig von ihnen.", sagte ich angewidert. 

„Hattest du mit einem von denen was?", interessiert sah ich sie an. Aber komischerweise zögerte sie, schüttelte kurz den Kopf und lenkte dann sofort vom Thema ab in dem sie auf die Jungs zeigte die gerade in die Aula kamen. 

„Links von Cameron ist Ryan.", erklärte sie. Ryan hatte schwarzes Haar und grüne Augen. Er hatte einen ziemlich eingebildeten Ausdruck auf dem Gesicht. „Neben Ryan ist Liam." Liam war blond und hatte blaue Augen. Ich musste zugeben alle drei waren verdammt heiß, allerdings gefiel mir Cameron am besten. 

„Achso ja das Mädchen dem Cam gerade seine Zunge in den Hals steckt ist Amber, neben ihr Claire und Jolie. Auch genannt die Schulbitches." Und was für welche. 

Alle drei hatten Hotpants an, wo der halbe Arsch raus hing, dazu Bauchfreie Tops mit einem Monster Ausschnitt. Ihre Titten waren deutlich hochgepusht und auf ihren Gesichtern lag bestimmt eine Tonne Make up. 

Angewidert beobachteten wir, wie Cam und Amber sich fast auffraßen. Elly stieß einen Würge Laut aus und lachte. 

„Lass uns hier verschwinden.", lachte ich und zusammen verließen wir die Aula und gingen zum nächsten Unterricht. Während Kunst und Geschichte, hatten Elly und ich Zeit uns besser kennen zu lernen. Sie war wirklich richtig cool und ich war froh sie so schnell gefunden zu haben.

Erschöpft von dem ersten Schultag und in meinen Gedanken versunken ging ich unsere Einfahrt hoch. Als auf einmal mit einem lauten Knall die Tür von unserem Nachbarn zu flog. 

Erschrocken sah ich auf und bereute es sofort. Da stand Cam. Bitte Gott lass ihn nicht mein Nachbar sein. Vielleicht war er gerade nur zu Besuch da. 

Und was machte er so früh überhaupt schon hier. Wahrscheinlich hatte er geschwänzt oder ihm sind Stunden ausgefallen. Ich tippte auf das erstere. 

Was interessiert es mich überhaupt? 

Während mir die ganzen Gedanken durch den Kopf schossen musterte ich ihn, er schien mich noch nicht bemerkt zu haben. Er stand da mit gesenktem Blick, doch ich sah, dass er wütend war. Er raufte sich die Haare und sah auf. 

Ich war überrascht wie fertig er aussah. Seine Gesichtszüge waren hart und sein Kiefer angespannt. Als er mich sah, war ihm die Überraschung für einen kurzen Moment ins Gesicht geschrieben, allerdings fing er sich schnell wieder und blaffte mich genervt an: „Was gaffst du so?!" 

Ich verdrehte nur die Augen und wollte gerade weiter gehen, als er weiter redete. „Sag mir bitte nicht, dass du hier wohnst." „Ich wünschte ich könnte es, glaub mir.", zischte ich arrogant und betrat mein Haus. 

Warum? Warum er? Womit hab ich so viel Pech verdient?

„Wie war die Schule?", empfing mich meine Mutter als ich mich an den Küchentisch setzte. „Ganz ok.", antwortete ich wahrheitsgemäß. „Hast du schon Freundinnen gefunden?", fuhr sie fort während sie das Essen auf den Tisch stellte. „Ja. Eine. Und dabei wird's wahrscheinlich auch bleiben." 

Ich hatte mir die restlichen Leute aus meiner Klasse genauer angeschaut und mich mit ein paar unterhalten. Sie waren nett, aber wie Elly schon sagte langweilig. Ich möchte jetzt nicht sagen, dass es alle Streber oder Nerds waren, aber das würde sie doch ganz gut beschreiben. 

„Eine ist besser als keine.", kommentierte meine Mom. Woher hatte sie diese gute Laune? Ich brummte nur genervt. Und dachte an den einzigen Lichtblick dieses Tages: Wild Wind. 

„Also mein Kindergarten war toll!", krähte mein kleiner Bruder begeistert. Liebevoll lächelte ich ihn an und erwiderte. „Das freut mich, Großer." 

Nachdem Essen ging ich hoch und zog mich für den Stall um. Zufrieden betrachtete ich mein Outfit. Ich hatte eine locker sitzende, zerlöcherte Jeans an, die von einem großen Gürtel festgehalten wurde, dazu ein rot kariertes Hemd und meine Cowboy Boots. Ich liebte das Western reiten auch wenn ich deswegen bei meinem alten Hof am Anfang ziemlich schief angeguckt worden bin. Alle nannten mich dort Cowgirl. 

Mein Herz zog sich schmerzlich zusammen, bei dieser Erinnerung aber trotzdem musste ich lächeln. 

„Faye, kommst du! Ich bin fertig!", rief Phil von unten, ich hatte ihm ja versprochen ihn mit zu nehmen. Ich nahm mir noch meinen Cowboy Hut und stapfte dann die Treppen runter. Ich hockte Phil auf meinen Gepäckträger und zusammen fuhren wir los.

„Na, mein Großer?", begrüßte ich Winni, der schon ungeduldig wieherte als er mich sah. Ich nahm sein Halfter und band ihn draußen an der Boxentür an. Während Phil Winni vergnügt begrüßte, holte ich den Putzkasten. 

Winni ließ entspannt den Kopf hängen und hatte die Augen geschlossen, mein kleiner Bruder übernahm das Putzen alleine, nur bei den Hufen musste ich helfen. Lächelnd beobachtete ich wie mein kleiner Bruder, auf einem Stuhl stehend und mit einem strahlenden Lächeln auf dem Gesicht, sanft über Winnis schwarzes Fell strich. 

Als ich Phillip davon überzeugen konnte, dass Winni komplett sauber war und er nicht noch weiter bürsten brauchte, hob ich ihn auf den Rücken von Winni und führte ihn auf den Hof. 

Ich merkte wie Energie geladen Winni war, klar er stand die letzten 2 Tage nur in der Box und er brauchte Bewegung, viel Bewegung. Zu Hause hätte ich ihn jetzt auf dem Feld seine Runden drehen lassen, aber ich wollte mit ihm hier noch nicht raus gehen, erst sollte er sich an den Hof selber gewöhnen. 

Also führte ich ihn auf den großen Sandplatz hinter dem Stall Gebäude. Ich half Phil beim Absitzen, der mich traurig ansah. „Du darfst gleich nochmal drauf.", tröstete ich ihn lachend. 

Kaum hatte ich dem Hengst das Halfter abgemacht, wusste er was ich von ihm wollte. Freudig buckelnd drehte er seine Galopprunden auf dem Platz. Sofort quietschte mein Bruder los und sah gespannt zu wie Winni seine Energie los wurde. Ich lächelte. 

Er sah atemberaubend aus, er schwebte in einem wunderschönen Galopp über dem Sand. Hier und da machte er ein paar Bocksprünge und wirbelte dabei jede Menge Sand auf. Nach ca. 10 Minuten, die mein Bruder und ich schweigend mit dem Blick auf den Hengst verbracht hatten, hielt er vor uns an und schnaubte zufrieden. 

Ich wusste, dass er lange noch nicht ausgepowert war aber fürs erste reichte es ihm. Wie versprochen, setzte ich meinen Bruder wieder auf Winnis Rücken und führte ihn noch ein paar Runden auf dem Platz und anschließend zurück in die Box.

Zuhause ging ich erst mal duschen und machte mich bereits fertig fürs Bett, währenddessen telefonierte ich mich Linn und erzählte ihr von Cam. „Was für ein Arschloch! Wenn ich jetzt bei dir wär.. Man Faye wir hätten ihm sowas von unsere Meinung gegeigt. Das wäre so lustig gewesen.", lachte sie als ich fertig erzählt hatte. „Jaa. Man Linn du fehlst mir so. Verdammt ich will einfach wieder nach Hause!", ich war den Tränen nahe. 

„Du fehlst mir auch, Cowgirl. Weißt du wie langweilig die Schule ohne dich ist? Nicht mal das Reiten macht mehr so viel Spaß wie mit dir zusammen. Ich weiß einfach nicht mehr was ich machen soll.", auch ihre Stimme klang brüchig. 

Und so quatschten wir noch eine Weile, bis meine Mom ins Zimmer kam. „Faye, können wir kurz reden?", sie sah mich hoffnungsvoll an. Ich seufzte, verabschiedete mich von Linn und sah meine Ma auffordernd an. 

„Ich weiß, dass der Umzug schwer für dich ist. Aber ich bitte dich, du motzt mich jeden Tag an. Du hast jeden Tag schlechte Laune. Ich ertrag das nicht. Dave ist auch am verzweifeln, weil du ihn immer abblockst. Bitte gib dir etwas mehr Mühe." Ist das ihr Ernst? „Mam, verdammt du hast mir mein ganzes Leben weggenommen! Und erwartest dann von mir das ich hier freudendstrahlend rum hüpf oder was?! Ich will nach Hause! Warum konnte dein toller Dave nicht zu uns ziehen?! Er ist alleine und wir sind zu 3.! Warum mussten wir überhaupt zusammen ziehen?! Du kennst ihn grad mal seit 3 Monaten!", ich war wütend. 

Mein Kiefer spannte sich an und meine Augen blitzten gefährlich. Traurig sah meine Mutter mich an. „Weißt du, ich spüre dass Dave der eine Mann ist. Wenn du einmal verliebt bist und merkst, dass es der Mann fürs Leben ist dann wirst du mich vielleicht verstehen. Und du weißt, dass Dave wegen seiner Arbeit nicht umziehen kann. Es tut mir leid, Faye.", Tränen liefen ihre Wangen runter. 

Ich hatte meine Mama noch nie so schwach gesehen. Augenblicklich entspannte sich mein Kiefer und mein Blick wurde sanfter. „Tut mir leid, Mama. Es .. Keine Ahnung. Es ist einfach hart für mich und ich kann einfach nicht so gut gelaunt sein wie ihr alle. Es ist schon ganz ok hier. Ich brauch einfach Zeit.", mit einem etwas gequälten Lächeln, strich ich meiner Mutter über den Rücken. 

Sie nickte verstehend, lächelte kurz und verließ dann mein Zimmer. Seufzend ließ ich mich auf mein Bett fallen und machte das Licht aus.

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