Mein neues Ich

By Cherrydream_2201

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"Was ist hier los?" rief ich und ignorierte die ängstlichen Stimmen der Anderen. Lens Kehle verließ nur ein... More

Eine Katze bricht bei mir ein
Die spinnen doch alle
Die Entscheidung fällt
Aufbruch
Ich frage Tyler Löcher in den Bauch
Mr. Schlafmütze und seine Kumpanen
Meine Rettung
Ich werde zur Nervensäge
Notiz an mich: Feststellen ob ich träume
Essen, schlafen und schon wieder essen
Ich, der Stalker
Alle haben's drauf, nur ich nicht
Im Kampf des Löwen
Der Befehl des Alphas
Himmel oder...
Hölle
Ich mu(T)ier(e)
Vertrauen
Zu viel Adrenalin
Lektion eins
Luxus
Das Geheimnis
Ich attackiere meine Direktorin
Zwischen Staub und toten Fliegen
Eine interessante Entdeckung, wenn du verstehst, was ich meine
Ich werde zur Spionin
Emotionale Ausbrüche
Ich falle durch ein Bücherregal
Len durchbricht eine Wand
Endgültige Erkenntnis
Blondi und ich bilden ein Team
Man rettet mir den Allerwertesten
Ich, die (mal mehr oder weniger) kreative Person
Die Künste eines Mädchens
Überraschende Wendungen
Wenn die eigene Lebensdauer gefährdet ist
Eine Zeitreise ist lustig, eine Zeitreise ist schön
Wenn man einfach mal eine Zuflucht braucht
("Mädchen-")Gespräche
Wenn die eigene Mutter zum Fangirl mutiert
Frohe Weihnachten, Sarina
Wieder "richtig" zu Hause?
Die Geschichte der magischen Welt für Ahnungslose, bitte.
Waschechte Männergespräche!
Von Glitzervampiren und rücksichtslosen Chefs
Zweisamkeit
Kuchen und Küsse
Neunzehn
Vergangenheit um Vergangenheit
Überraschungen soweit das Auge reicht
Fragen über Fragen
Lasst das Spiel beginnen
Wahrheiten
Päckchen und Kindergartenkinder
Wenn man vor Emotionen fast verrückt wird
Erinnere dich!
Klarheit
Des Mondes Kind
Wie in Trance
Ein sehr . . . außergewöhnlicher Morgen
Geständnisse
Und die Vorbereitungen beginnen
Mein erster Ball . . .
. . . endet in einem Desaster
Der Beginn
Tag eins -Verborgen in der Dunkelheit
Tag eins -Die Suche ins Nichts?
Tag eins -Der gesuchte Fund
Tag zwei -Erwachen
Tag zwei -Macht
Tag zwei -Der nächste Schritt
Tag drei -Ein kleiner Funke Hoffnung
Tag drei -Maulwurf
Tag drei - Finale Planungen
Die Sonnenquelle
Es ist Krieg
So nah und doch so fern
Trancengleichheit
Wiedersehensfurcht
Wie man richtig wütend wird:
Das letzte Gefecht
Unerwartete Hilfe
Unerwartetere Hilfe
In Finsternis
Von Krankenstationen und Liebesbekundungen
Hoffnungsvolle Versprechen
Epilog -Mein neues Ich
Ritter des Lichts (Ruby x Cody)
Charakterverzeichnis
Q&A

Immer eine Frage der Perspektive

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By Cherrydream_2201

"Meine Füße tun weh." jammerte Blondi und humpelte mit schmerzverzerrtem Gesicht neben mir her. Ich stöhnte entnervt.
"Könntest du bitte für ein paar Minuten die Klappe halten? Der Sinn dieser Suchaktion ist, dass man sich möglichst leise und unauffällig fortbewegt. Aber wenn du fortwährend am Quatschen bist, wird das nie etwas." fuhr ich sie an. Das darauffolgende eingeschnappte Grummeln ignorierte ich.

Wir waren gerade mal zehn Minuten unterwegs und Diana ging mir jetzt schon auf die Nerven. Das nächste Mal konnte Len sich jemand anderen suchen, der als ihr Babysitter fungierte. Ich würde nämlich nicht mehr zur Verfügung stehen.

Wir liefen eigentlich ziemlich planlos zwischen den verwinkelten, dreckigen Gassen hin und her und hielten Ausschau nach einer Art Kellerfenster, vor dem irgendeine Lichtquelle stand. Ich gestand mir ein, dass ich den ganzen -so genannten- ‚Plan', nicht wirklich gründlich durchdacht hatte.

Als wir an einem kleinen Park ankamen, ließ ich mich erschöpft auf eine naheliegende Bank plumpsen. Müde rieb ich mir über die Augen und seufzte einmal schwer.

„Denktst du, wir finden sie in dieser Richtung?" fragte Maria und setzte sich neben mich. Ich zuckte die Schultern.

Schweigend saßen wir da und beobachteten Blondi, wie sie schimpfend in ihrer Tasche nach einem Taschentuch kramte, da sie der Ansicht war, die Bank sei mit einer Schmutzschicht überzogen und von Bakterien verseucht.

„Nicht wirklich einfach als Alpha, oder?"

Überrascht schoss mein Blick zu dem Mädchen neben mir. Ihre blassen Augen sahen mich ein wenig mitleidig an und verlegen schob Maria sich die kurzen, schwarzen Haare aus dem Gesicht, als ich nicht sofort darauf einging und sie nur weiter verblüfft anstarrte.

Ich blinzelte langsam und räusperte mich einmal.

„Geht schon." brachte ich hervor. Sie lachte einmal kurz tonlos.

Angewidert die Nase rümpfend stöckelte Diana jetzt auf uns zu. „Ich sag' dir Darling," wandte sie sich an Maria. „du wirst dir durch diese dreckige Bank irgendeine Krankheit einfangen." Sie begann den Platz, auf dem sie sich niederlassen wollte, sorgfältig mit einem Taschentuch abzureiben, schaute sich dann um, entdeckte einen Papierkorb am Eingang des Parks und setzte sich in Bewegung, um das Tuch zu entsorgen.

Mir brannte eine Frage auf der Zunge.

„Magst du-..." Ich stoppte kurz. Wird sie es persönlich nehmen, wenn ich sie das jetzt frage? „Magst du Diana eigentlich wirklich so richtig als Freundin?"

Maria schwieg. Ich wagte einen Blick zur Seite.

Ein trauriges Lächeln umspielte ihre Lippen.

„Tut mir leid." sagte ich.

„Schon gut, das werde ich öfter gefragt." erwiderte sie. Meine Augenbrauen schossen in die Höhe.

„Echt?"

„Hmm." bejahte sie und beobachtete Diana, die gerade mit dem Müllereimer schimpfte.

„Ich kann dir nur das sagen, was ich auch allen anderen immer wieder antworte: Diana ist wirklich keine schlechte Freundin. Sie gibt uns gute Ratschläge in Sachen wie Mode und Jungs, weißt du? Man kann eigentlich immer mit ihr reden, denn sie sagt nie etwas weiter oder verpetzt einen. Klar, sie hat so ihre Eigenarten und manchmal ist ihr Verhalten etwas fragwürdig und fies, aber sie ist eine treue Seele. Ich glaube, wenn man sich die Mühe macht und viel mit ihr unternimmt, scheint sie gar nicht so oberflächlich, wie auf den ersten Blick."

Sie sah mich an. „Letztendlich spielen wir doch alle irgendeine Rolle, um anderen zu gefallen, oder sie von sich zu überzeugen. Dabei verliert man schnell die Übersicht, welche der beiden Personen man eigentlich wirklich ist."

Das brachte mit zum Nachdenken.

Klar, mein Aufeinandertreffen mit Goldlöckchen war jetzt nicht das Beste gewesen und sie war mir gegenüber ziemlich feindlich eingestellt, aber vielleicht sollte ich das Ganze auch einmal aus ihrer Perspektive betrachten.

Du stehst auf einen Typen und plötzlich kommt da ein ein Jahr jüngeres Mädchen und wohnt mit ihm zusammen in einem Haus, verbringt sehr viel Zeit mit ihm und zusätzlich blockt er alle deine Annäherungsversuche ab.

Hm, ich glaube, ich würde da verrückt werden.

Ich fing langsam an zu nicken.

„Vielleicht sollte ich ihr eine Chance geben." überlegte ich laut. Überrascht sah Maria mich an.

Blondi stampfte inzwischen auf uns zu und ließ sich dann geschmeidig auf das dunkle Holz gleiten. Dann wandte sie ihren Oberkörper in unsere Richtung.

„Worüber redet ihr?" erkundigte sie sich.

„Wir reden darüber, in welche Richtung wir gleich gehen werden." flunkerte Maria ohne mit der Wimper zu zucken.

„Achso." Diana schürzte die Lippen. Wahrscheinlich hatte sie auf ein Klatsch- und Tratschthema gehofft.

„Und in welch-.." sie konnte nicht zu Ende sprechen.

Ein ohrenbetäubendes Brüllen hallte in der Luft und ließ die Baumkronen um uns herum erzittern. Ein Adrenalinstoß jagte durch jede einzelne Zelle meines Körpers und mein Kopf flog in die Richtung, aus der das Brüllen gekommen war.

„Len!" entfuhr es mir und schon war ich aufgesprungen. Der Drang meinem Artgenossen zur Hilfe zu eilen, beherrschte mein komplettes Denken und nur mit Mühe konnte ich mich zurückhalten, um nicht blindlings davon zu stürmen.

Ich drehte mich hektisch zu den beiden Mädchen um.

„Geht weiter und sucht nach Ruby. Haltet euch an den Plan und informiert die Anderen, wenn ihr sie gefunden habt." befahl ich und spürte bereits die aufkommende Verwandlung.

„Aber-.." wollte Diana widersprechen und ich knurrte. Daraufhin zog sie den Kopf ein.

Ich atmete einmal tief durch und brachte dann ein gequetschtes „Bitte." hervor.

„Mach dir keine Sorgen." sprang Maria ein und legte einen Arm um Blondis Schultern. „Wir schaffen das."

Dankbar nickte ich ihr zu und setzte mich in Bewegung.

„Sarina!" Ich wirbelte herum. Diana war aufgestanden. Mir fiel auf, dass es das erste Mal war, dass sie mich bei meinem Namen nannte. Ihr Blick war ernst und ihr Tonfall eine Spur besorgt.

„Sei vorsichtig."

„Bin ich." antwortete ich, bevor die Löwin die komplette Oberhand übernahm und mit einem herausfordernden Knurren aus dem Park jagte.

◆◇◆◇◆◇◆◇◆◇◆

Ich glaube, ich bin noch nie in meinem ganzen Leben so gerannt. Die kalten Steine unter meinen Pfoten nahm ich kaum war, da ich scheinbar zu fliegen schien.

Den stechenden Geruch von Alkohol, Müll und menschlichen Absonderungen nahm ich nur nebensächlich wahr. Meine Konzentration lag auf den, nicht enden wollenden, Gassen, durch die ich raste, um so schnell wie möglich mein Ziel zu erreichen.

Ich habe, um ehrlich zu sein, kein Gedächtnis wie ein Navi und wusste deshalb auch nicht im Geringsten, ob ich überhaupt die richtige Richtung eingeschlagen hatte. Meine Beine schienen von alleine zu wissen, wo es lang ging. Deswegen vertraute ich ihnen einfach und zwang mich dazu, nicht darüber nachzudenken.

Stattdessen drehten sich meine Gedanken darum, was passiert war und ich hoffte verzweifelt, dass ich nicht zu spät kam.

Nur, zu spät für was?

Was war Len zugestoßen, dass er so laut brüllte und man ihn in der kompletten Stadt hören konnte?

Ich schüttelte den Kopf und setzte mit einem großen Sprung über eine im Weg stehende Mülltonne hinweg. Geräuschlos kamen meine Tatzen auf der anderen Seite wieder auf und ich führte meinen Lauf fort.

Die Flügeltür gelangte in mein Blickfeld.

Sie war verschlossen.

Es gab keinen Zweifel, dass Len dahinter war. Ich konnte seinen Geruch wittern. Deswegen zögerte ich auch nicht.

Ich wusste, dass das jetzt wehtun würde. Also nutzte ich meinen Schwung und stürmte entschlossen auf die breite Holzbarriere zu.

Doch als ich mich ihr näherte, schwang die Tür ohne ein Geräusch weit auf und offenbarte mir einen entsetzlichen Anblick.

Ein riesiges Geschöpf aus Wolf und Mensch thronte über den, am Boden liegenden, Löwen und hob gerade den Kopf zum finalen Stoß.

Noch immer in dem enormen Tempo meines Spurts, hetzte ich auf die beiden zu.

Adrenalin, Wut und Angst pumpte durch meine Adern und mein Herz raste schmerzhaft in meiner Brust.

Der Wolf war zu fixiert auf den Löwen, um seiner Umgebung Beachtung zu schenken. Würde er aufpassen, hätte er mich schon längst bemerkt.

Wie in Zeitlupe bewegte ich mich weiter voran. Jedes Geräusch, jede Bewegung, jeden Geruch nahm ich intensiver wahr und später konnte ich nicht mit Sicherheit sagen, ob das überhaupt alles geschehen war. Ich befand mich in einer Art Trancezustand, in dem man nicht in der Lage war, sich schneller zu bewegen.

Wie in einem Albtraum.

Es trennte uns nur noch wenige Meter.

Ich hatte Angst.

Angst es nicht rechtzeitig zu schaffen, Angst davor, was passieren würde, wenn ich den Werwolf von Len heruntergezogen hatte.

Doch bevor ich näher darüber nachdenken konnte, spannte ich meine Hinterläufe an und sprang.

Zielsicher, mit ausgefahrenen Krallen, segelte ich durch die Luft und riss somit das Ungetüm von Lens verwundeten Körper. Ein überraschter Laut entfuhr dem Maul meines Feindes und ich blickte in eisige Augen.

Blut klebte an seiner Schnauze und ein spöttisches Lächeln umspielte seine Lippen, als er meinen verschreckten Gesichtsausdruck sah.

Für einen Augenblick war ich verunsichert.

Was nun?

Aber diese Frage beantwortete sich selbst, als ich weiter in diese kalten Augen der Kreatur unter mir starrte.

Etwas in meinem Inneren veränderte sich.

Angst wich Wut. Rasender Wut.

Und genau diesen Stimmungsumschwung bekam mein Gegner jetzt zu spüren.
Wie von selbst fuhren meine Tatzen auf die schwarze Gestalt nieder und bei jedem Hieb ertönte ein wildes Knurren, das ich mit zunehmender Raserei immer aggressiver durch meine gefletschten Zähne presste.

Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Len sich hustend aufrichtete.

Der Widerstand des Wolfes war inzwischen komplett gefallen und ich musste mich entscheiden.

Was sollte ich tun?

Ihn nur stark verletzen und leben lassen?

Oder töten?

Seine Lefzen bebten. Es sah aus, als würde er etwas sagen wollen.

Ich senkte meinen Kopf.

Seine halb verwandelte Schnauze schwebte nur ein paar Zentimeter von meinem Ohr entfernt. Er sagte tatsächlich etwas.

Ein hämisches, irres Glitzern lag in seinen Augen, als ich näher kam und er mir etwas ins Ohr raunte.

Mein Kopf fuhr nach oben und mit einem letzten wutentbrannten Brüllen riss ich ihm die Kehle auf. Blut besprenkelte meine Pfoten und ich musste ein Würgen unterdrücken, als ich mich schwankend von dem zuckenden Körper erhob.

Ich drehte mich um.
Len kauerte auf dem Boden und hielt sich seine Verletzungen. Mein Zorn entflammte auf's neue, als ich seine geweiteten Augen sah.
Dieser bescheuerte Kerl.

Ich glaube, ich musste ziemlich furchteinflößend ausgesehen haben, als ich auf ihn zusteuerte, denn in seinen Augen lag so etwas wie Unsicherheit.

Mein ganzer Körper zitterte vor unterdrückter Wut und kribbelte vom Adrenalin. Kaum war ich bei dem Alpha angelangt, schmetterte meine Faust auf seinen Hinterkopf.

"Du blöder Idiot!" entfuhr es mir und schnell versteckte ich meine Hände hinter dem Rücken. Ich wollte jetzt nicht unbedingt handgreiflicher werden.

"Was geht in deinem Kopf eigentlich ab, dass du dich immer wieder in solche Situationen bringst?!"

Ich hatte das Gefühl, dass meine Beine jeden Augenblick nachgeben würden.

Stöhnend sank ich in die Knie und schloss meine Hände um den Kopf.

"Was denkst du dir denn immer dabei?" flüsterte ich leise. Ich bemerkte nur am Rande, dass mein ganzer Körper schlotterte.

Len musterte mich, und wie immer konnte ich nichts aus seiner undurchdringliche Maske deuten.

"Es tut mir leid." Der schuldbewusste, fast beschämte Ton in seiner Stimme war nicht zu überhören. Eine Hand, mit getrocknetem Blut an den Fingerspitzen, gelangte in mein Sichtfeld und strichen dann nach kurzem Zögern über meine Wange.

"Sarina, schau mich an." Behutsam sprach er diese Worte aus und trieb mir somit die Tränen in die Augen. Ich wollte ihn nicht anschauen, weil ich wusste, dass dann die Dämme brechen würden.
Aber ich musste mich versichern, dass meinem Artgenossen wirklich nichts ernsthaftes passiert war. Also hob ich langsam meinen Kopf und blickte prompt in verschwommene, smaragdgrüne Augen.

"Mir geht es gut, okay?" hauchte Len und ich nickte, während ich gleichzeitig versuchte, den Kloß in meinem Hals herunterzuschlucken. "Wirklich." beteuerte er.

Ich spürte den Druck, der sich in meiner Brust festgesetzt hatte und jetzt zu meinem Hals wanderte. Vergeblich versuchte ich einen Schluchzer zu unterdrücken.

Und dann schlangen sich zwei Arme um mich und hielten mich fest.

Ich presste meinen Kopf gegen Lens Halsbeuge und legte die Arme um seinen Nacken. Haarlocken kitzelten auf meiner Haut. Ich nahm seinen, mittlerweile vertraute Geruch wahr und schon liefen die Tränen über. Warme Hände strichen meinen Rücken hinauf und wieder hinunter.
"Tut mir leid." flüsterte der Alpha, doch ich hatte seine Entschuldigung schon längst akzeptiert und hörte schon gar nicht mehr richtig zu. Viel mehr beschäftigte mich eine andere Sache und mir wurde klar, was ich gerade getan hatte.

Ich hatte jemanden getötet. Ihm sein Leben genommen.

Und ich konnte ihn nicht mehr zurückholen.

"I-ist er tot?" hakte ich noch einmal nach, während ein Teil von mir hoffte, es wäre nicht so.

"Mausetot, wenn du mich fragst." sagte Len betrübt und mir entfuhr ein leises Wimmern.

"Oh mein Gott."

Mein Artgenosse löste sich aus meinem Klammergriff, nur um kurz darauf beide Hände um mein Gesicht zu schließen. Mein Herz machte einen unerwarteten Satz.

"Hey, das ist schon in Ordnung. Er hätte dich sonst getötet."

Was?

"A-aber er war doch ein Lebewesen." Mir kam ein schrecklicher Gedanke. "Vielleicht hatte er sogar eine Familie."

Das drückende Gefühl wurde stärker und ich wollte mir den Vorfall nicht eingestehen.

"Denk'.." Len machte kurz eine Pause "einfach nicht darüber nach."

Ich nickte beherzt, aber konnte nicht verhindern, dass der Strom des salzigen Wassers weiter über mein Gesicht lief. Durch den Schleier bemerkte ich eine minimale Veränderung in Lens Augen. Sie sahen mich für einen Moment lang verzweifelt an, bevor ein entschlossener Ausdruck über seine Züge huschte.

"Vermutlich" sagte er, stockte dann aber für einen kurzen Augenblick "wirst du mich gleich dafür umbringen."

Verwirrt sah ich ihn an und er senkte seinen Kopf.

"Aber weißt du was?"

Er kam immer näher und so langsam bekam ich eine Ahnung, worauf das hier hinauslaufen würde. Ich schüttelte matt den Kopf und starrte auf seine Lippen, die sich immer weiter in meine Richtung bewegten.

"Das ist mir sowas von egal." wisperte er. Schon sein warmer Atem, der sacht über meine Haut strich, verursachte mir eine Gänsehaut und als ich sah, wie er die Augen schloss, gab ich dem plötzlich aufkeimenden Verlangen nach und tat es ihm gleich.

Kurz darauf legten sich seine weichen Lippen auf meine.

◆◇◆◇◆◇◆◇◆◇◆

Der Kuss war zart, raubte mir den Atem, spendete Trost. Unfassbar, dass ich all diese Emotionen auf einmal fühlte.

Ich konnte das Salz der getrockneten Tränen schmecken und spürte die Wärme die mich umgab. Lens Lippen waren weich und zärtlich. Seine Hände lagen immer noch an meinen Wangen und die Daumen zogen dort beruhigende Kreise.

Die verkrampfte Hand, die noch an seinem Pullover weilte, fiel schlaff an meine Seite. Ein angenehmes Kribbeln breitete sich in meiner Magengegend aus und ich wunderte mich, da ich dieses Gefühl schon lange nicht mehr gehabt hatte.

Nach viel zu kurzer Zeit trennten sich unsere Münder voneinander, doch ich wollte noch nicht meine Augen öffnen. Der Moment war zu kostbar.

Würde ich sie aufmachen, würde mich auch die Realität wieder einholen.

Ergeben lehnte ich meine Stirn an Lens Brust.

"Du Vollidiot." murmelte ich leise und spürte das Vibrieren seines Lachens.

"Das musste sein." sagte er und nahm die Hände von meinem Gesicht. Ich seufzte einmal.

Ich fühlte mich freier, als hätte dieser Kerl gerade wirklich meine negativen Gefühle verschwinden lassen.

"Du bist unmöglich."

"Ich weiß."

"Und frech."

"Das weiß ich auch."

Ich hob den Kopf und blickte in verschmitzt funkelnde Augen. Meine Wangen brannten.

"Aber auch verdammt heiß." kommentierte er.

"Das hatten wir schon mal." sagte ich und erinnerte mich an gestern Nacht, wo Len gemeint hatte, er müsste eine Sauna imitieren. Das Ganze schien schon ewig her zu sein.

"Es ändert trotzdem nichts an der Tatsache." erwiderte er schulterzuckend und machte Anstalten aufzustehen, wobei er einmal schmerzhaft das Gesicht verzog.

Sofort schrillten meine Alarmglocken und ich sprang auf. Hilfe anbietend streckte ich ihm meine Hand entgegen.

"Eigentlich müsste das der Mann machen." witzelte er gequält.

"Ich seh' schon, was für ein Mann du bist." entgegnete ich.

Er packte sie und etwas schwerfällig zog ich ihn hoch.

"Danke." keuchte Len.

"Gern geschehen."

Wir schwiegen.

Das ist... irgendwie peinlich.

"Äh." machte er und kratzte sich verlegen am Kopf. "Vielleicht sollten wir-"

Doch er kam nicht weiter. Ein schrilles Klingeln ertönte und sofort setzte ich mir das kleine Headset ans Ohr.

"Cody?" fragte ich besorgt. Hoffentlich nicht noch mehr Schwierigkeiten.

"Sarina?" ertönte es am anderen Ende.

"Ja. Ich bin's." Nervös spielte ich am Saum meiner Jacke.

Jetzt sag schon.

"Wir haben sie gefunden."

_____________________________

Naa ihr :D

Es frustriert mich selber, dass ich immer so spät update, aber.. tja

1. Ich weiß, ich weiß, das Kapitel ist jetzt nicht wirklich etwas Neues, aber ich dachte, es ist ganz interessant, wenn man noch einmal das Ganze aus Sarinas Sicht betrachtet.

Ich hoffe, es gefällt euch trotzdem.

Und 2. Ich wurde von @kuschelmietze getaggt und jetzt hier ein paar Fakten über mich (Keine Ahnung, sagt man da viel Spaß?)

1. Ich habe braune Augen

2. Ich singe seit meinem 4. Lebensjahr in einem Chor.

3. Ich mag duschen mehr als baden.

4. Beim Fahrradfahren mag ich es nicht die Klingel zu benutzen (Ich kurve dann immer wie eine Bescheuerte hinter den Rücken rum oder warte, bis die Leute von selbst Platz machen^^)

5. Ich habe kein Lieblingsbuch (Aber "How to be really bad" ist eines meiner Favoriten, müsst ihr auch mal lesen. Ich hab mich weggeschmissen vor Lachen.)

6. Apropos lachen. Ich finde irgendwie alles lustig, auch wenn es der größte Schwachsinn ist.

7. Ich habe eine Katze (und bald auch einen Hund, aber pscht)

8. Mein erstes 'Buch' hieß "Hoppel, das Osterhasenkind". Es war eine Art Comic, wobei ich den Text schrieb und mein Vater zeichnete. Ich war damals in der 2. Klasse.

9. Ich habe eine Schlangenphobie und ich hasse Bälle.... und Föhne.

10. Ich bin gut in Deutsch, Musik und Kunst.

11. Ich nehme seit 5 Jahren Klavierunterricht.

12. Ich mag kein Fisch und kein Fleisch (ABER ich bin kein Vegetarier, denn ich esse sehr gern Salami)

13. Mein Lieblingsdisneyfilm ist... König der Löwen (Na WAS für eine Überraschung xD)

14. Ich bin meistens sehr sarkastisch/ironisch.

15. Ich liebe Eis (also das zum Essen)

16. Ich glaube, ich bin ziemlich verrückt.

17. Ich wäre in Gryffindor.

18. Ich bin eine Nachteule.

19. Ich hasse Gemüsebolognese und immer wenn es sie in der Cafeteria gibt, dann gebe ich sie einer Freundin. (Insgesamt gebe ich Essen an andere ab, wenn ich es nicht mag. Aber NUR wenn ich es nicht mag.)

20. Wenn ich schreibe, versuche ich meine Charaktere so handeln zu lassen, wie ich es tun würde (auch wenn ich das nicht immer hundertprozentig hinbekomme)

So das war's dann auch schon. Ich tagge niemanden, da ich nicht weiß wen und ich endlich das Kapitel hochladen möchte.

LG<3

Eure Cherry

PS: Kennt ihr einen guten Film? Meine Freundin und ich brauchen noch einen zum Schauen für heute Abend und wir sind ideenlos xD. (Ich zitiere: "Schreib, er muss romantisch sein und gute Filmmusik haben." Also Leute, einen guten romantischen Film mit schöner Filmmusik. Und wer das jetzt noch liest, auf den bin ich wirklich stolz xD. Bis dann.)

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