Nur mit dir

By ourSilentPain

19.2K 1K 325

Die Fortsetzung von "Nationalitäten mixen geht nix" - Das Schicksal hat seine eigenen Regeln. Cover Model: Sc... More

Kapitel 1 - Ihre Leere und Sein Schmerz
Kapitel 3 - Ihre Stille und Seine Wut
Kapitel 4 - Ihr Kummer und Seine Distanz
Kapitel 5 - Ihr Abschluss und Seine Hochzeit
Kapitel 6 - Ihr Sterben und sein Tod
Kapitel 7 - Ihre Angst und seine Unsicherheit

Kapitel 2 - Ihr Wolf und Sein Adler

4.2K 202 99
By ourSilentPain


Das Lied passt einigermaßen, glaube ich, keine Ahnung. Es ist schön.

Der Charakter Adelina ist inspiriert von einem Instagram Account (was ich vor einigen Tagen gestalkt habe xD) Das mir zeigte, das wenn man in der Vergangenheit stehen bleibt, unnötigen Hass mit sich trägt. Die Fehler wurden von unseren Vorfahren begangen, heutzutage nennen wir uns Brüder - lassen wir es dabei.

-

"Ich fand das nicht lustig, Bekim," sagte ich und verschränkte die Arme.

"Komm schon, Esra. Dein Akzent ist lustig, das musst du schon zugeben," neckte Bekim mich.

"Und du denkst dein Türkisch ist besser?" Fragte ich genervt.

Nun wurde Bekim etwas ernst. "Im Gegensatz zu dir spreche ich deine Sprache fließend, was man von deinem Albanisch nicht sagen kann."

"So wie du mich immer fertig machst, bin ich nicht sehr motiviert es zu lernen."

"Sei nicht so, ich mach doch nur etwas Spaß."

"Siehst du mich lachen?"

Bekim verdrehte die Augen. "Wie auch immer, komm lass uns gehen, sonst sind wir zu spät."

Ich seufzte und nahm meine Tasche und Jacke, wir wurden von Bekims Bruder erwartet, doch nicht nur von ihm sondern jeden einzelnen Familienmitglied, der in Deutschland lebte. Viele würden auch beim Bruder schlafen, doch weil Bekim auf die super Idee kam einige zu uns einzuladen, würden einige auch bei uns schlafen. Wie er das anstellen wollte, wusste ich nicht. Wir lebten ja in kein Palast.

"Bereit?" Fragte mich Bekim grinsend und öffnete die Autotür für mich.

"Siktir," damit verschwand sein Grinsen und er sah mich genervt an.

"Esra," ich sah ihn nur unschuldig an und er seufzte. "Was soll ich bloß mit dir machen?" Fragte er sich selbst und schloss die Tür und stieg selber ein und fuhr dann los.

-

"Einige wirst du nicht kennen, aber du wirst schon überleben," fing Bekim an. "Halte dich einfach an Daria, sie wird bestimmt Hilfe brauchen, mit den Zwillingen und den ganzen Gästen." Ich nickte und wir stiegen aus dem Auto.

Daria hatte vor einem halben Jahr Zwillinge bekommen, beides Mädchen, eines der Gründe warum sie die ganze Familie eingeladen hatten. Ich öffnete den Kofferraum und holte den Grieskuchen raus, den ich extra für heute gemacht hatte. Bekim schloss das Auto ab und wir liefen um das Haus zum Garten, wo bestimmt schon alle waren.
Sofort wurde ich von Bekims Onkel begrüßt, unsere Beziehung war immer noch nicht die beste, doch wir respektierten uns.

"Ich bring das in die Küche und suche Daria," sagte ich zu Bekim, dieser nickte nur, so ging ich ins Haus und stelle meine Jacke und Tasche in einer sicheren Ecke und machte mich auf den Weg in die Küche.

Dort war Daria mit einer Handvoll Mädchen, einige in ihrem Alter andere in meinem. Ich grüßte alle höflich und umarmte Daria.

"Hast du den gemacht?" Fragte sie mich und nahm mir den Kuchen ab.

Ich wurde leicht rot und nickte. "Ja, diesmal habe ich den selber gemacht."

Daria lachte und drehte sich zu den Mädels und sprach mit ihnen auf Albanisch. Ich konnte es zwar nicht fließend, aber ich wusste genug um zu wissen das sie erzählte wie ich mal ein Süßspeise von meiner Mutter brachte und es als meine ausgab und es am Ende raus kam - doch jetzt konnte ich selber backen. Versprochen.

Alle lachten, nur eine nicht, diese sah mich nur genervt an. Ich räusperte mich und sah wieder zu Daria. "Wie kann ich helfen?"

"Ach was, es ist alles schon so gut wie erledigt, misch dich unter die Leute und hab Spaß," winkte Daria ab, doch das Mädchen das mich genervt angeschaut hatte, war anderer Meinung.

"Was redest du da, Daria? Sie ist die jüngere Schwiegertochter, es ist ihre Aufgabe dir zu helfen," Ich versuchte ihren Unterton zu ignorieren und konzentrierte mich auf Daria.

"Ich helfe gerne," fing ich an und sah sie flehend an.

"Kannst du auf die Zwillinge achten? Sie schlafen noch, aber ich weiß nicht für wie lange," schlug Daria vor, doch das war dem Mädchen nicht gut genug.

"Die Zwillinge wären zu viel Arbeit für sie," sie fing an hässlich zu grinsen und fuhr fort. "Lass sie den Abfall von den Tische draußen räumen, das hat heute noch keiner getan."

Daria wollte gerade was sagen als ihr eine ältere Dame recht gab. Um Daria nicht noch mehr zu stressen, nahm ich den blauen Sack und lief raus in den Garten und fing an aufzuräumen.

Ich wurde von jedem ignoriert, als sei ich eine Angestellte bis mich Bekims Bruder Adnan ansprach. "Was genau machst du da, Esra?"

"Sieht man das nicht? Ich räume auf," zischte ich und nahm weitere Plastikbecher und warf sie in die Tüte.

"Ich sehe das aber wieso?"

"Ich wurde darum gebeten," ich wollte einfach nur schnell mit der Aufgabe fertig sein.

"Aber wir haben doch schon geklärt das die Jungs das machen," fing er an und hielt meine Handgelenke. "Hör auf aufzuräumen!" Sagte er nun genervt.

Ich zog meine Hände weg und drehte mich ganz zu ihm. "Lass sie doch, es ist schön zu sehen, das Türkinnen doch wissen für was sie gut sind," das Mädchen aus der Küche stand nun vor uns.

"Adelina," sagte Adnan genervt.

"Was? Willst du mir ernsthaft sagen du akzeptierst dieses Miststück? Sie beschmutzt doch nur unser reines Blut," zischte sie. Und ich dachte ich war krass eingestellt gewesen.

Ich drückte wütend den blauen Sack in die Hand von Adnan und lief auf sie zu. "Was zu Hölle ist dein Problem?" Fragte ich sie.

"Deine osmanische Fresse," fing sie an und trat ein Schritt auf mich zu. "Glaubst du ich vergesse den Leid den wir erlitten im Osmanischen Reich?" In welcher Zeit war die verdammt nochmal hängen geblieben?

"Aber wie ich sehe hast du vergessen, das wir im Kosovo Krieg an eurer Seite standen!" Erwiderte ich.

"Meinst du ein bisschen Wasser reinigt den Blut von euren Händen?"

Ich wollte gerade etwas sagen als sie noch an Schritt zu mir trat und nun nur Millimeter von meinem Gesicht entfernt war. "Dreckige Wölfin," zischte sie. So das nur Adnan und ich sie hören konnten.

Ich schubste sie von mir. "Die stolze Wölfin zerreißt dich mickriger Adler in der Luft," und damit wollte ich auf sie los gehen als mich Bekims Hand mit einer gewaltigen Wucht nach hinten zog und gegen Adnan stieß.

Ich sah ihn geschockt an. "Esra," sagt er wütend. "Was zur Hölle ist in dich gefahren?"

Gab er wirklich mir die Schuld? "Sie hat angefangen," verteidigte ich mich und zeigte auf Adelina.

"Esra," sagte Bekim nun warnend und ich schaute ihn verwirrt und wütend an. Glaubte er mir denn nicht?

"Bekim, du hast nicht alles mitbekommen, beruhige dich und lass uns darüber reden," sprach Adnan und stellte sich auf meine Seite. Was Bekim nicht tat.

"Misch dich nicht ein," und dann drehte er sich zu mir. "Ins Haus mit dir."

"Bekim," fing ich an, doch er wollte nicht hören.

"Ins Haus," schrie er mich an, alle drehten sich plötzlich zu mir. Ohne jemand anzusehen lief ich gedemütigt an Adnan vorbei und ins Haus.

Bekim lief mit mir in Lokis Zimmer und verriegelte die Tür hinter sich. Ich setzte mich auf das Kinderbett und sagte nichts und schaute auch nicht zu Bekim, er hatte mich vor seiner ganzen Familie gedemütigt, obwohl ich mich nur verteidigt hatte - was Adnan bezeugen konnte, aber Bekim wollte ja nicht hören.

"Was soll ich mit dir machen?" Fragte er nun verzweifelt. "Was zu verkackten Hölle, soll ich verdammt nochmal mit dir machen?" Schrie er nun. Doch ich ignorierte ihn.

"Esra, sag was, verdammt nochmal!" Seine Stimme blieb laut.

"Sie hat mich beleidigt, Bekim. Ich habe ihr nichts getan! Als mein Ehemann solltest du mich beschützen, stattdessen demütigst du mich vor deiner gesamten Familie," ich schluckte schwer. "Wieso tust du mir das?"

"Ach, jetzt erwartet die stolze Wölfin Hilfe vom mickrigen Adler?" Warf mir Bekim meine eigenen Worte ins Gesicht.

"Was hätte ich machen sollen? Ihr die Füße küssen?"

Bevor Bekim antworten konnte klopfte es an der Tür.

"Alles okay bei euch?" Hörten wir Daria fragen.

"Wir brauchen nur ein Moment," antwortete ihr Bekim und wir hörten Daria die Treppen runterlaufen.

Ich zog meine Beine hoch und legte mein Kopf über meine Knie und starrte den Boden an. "Ich verstehe einfach nicht, wieso du uns Albaner ständig beleidigen musst," sagte Bekim und ich schaute hoch zu ihm.

"Ständig?" In welchem Film war er denn bitte?

"Viele dieser Leute da draußen sehen dich heute zum ersten mal und das erste was du den bietest ist wie du meine Cousine einen mickrigen Adler nennst," Bekim schüttelte nur seinen Kopf.

"Sie hat mich dreckige Wölfin genannt, Bekim."

"Und wenn!"

Nun stand ich wütend auf. "Also wenn mich jemand beleidigt soll ich es mir gefallen lassen, doch wenn ich jemanden beleidige geht die Welt unter?!" Schrie ich ihn an.

Wieder hörten wir ein Klopfen an der Tür. "Onkel Bekim, da Essen wird serviert."

"Wir kommen gleich," antwortete Bekim und wir hörten Loki die Treppen runter rennen.

"Lass uns zum Rest, wir reden zu Hause weiter," sagte Bekim und entriegelte die Tür und öffnete sie.

"Ich gehe da nicht wieder raus," entschied ich.

"Esra, hör auf mit den Spielchen," sagte Bekim genervt.

"Du hast mich gedemütigt, vor allen, ich gehe da nicht mehr raus.

Bekim sagte nichts mehr und knallte nur die Tür hinter sich. Ich drehte mich weg von der Tür und wischte mir die Tränen Weg.

-

Ich spürte wie mir jemand über die Wange wischte, ich öffnete vorsichtig die Augen und sah das Bekim neben mir auf dem Bett saß. Ich setzte mich auf und zwang Bekim seine Hand von mir zu sehen. Er sah mich verletzt an und ich schaute weg.

"Ist es Zeit zu gehen?" Fragte ich mit verschlafenen Stimme.

"Es tut mir leid," sagte er und ignorierte meine Frage. "Ich hätte wissen sollen das dich Adelina provozieren wird und hätte dich warnen sollen. Ich hätte an deiner Seite stehen sollen, doch ich sah nur wie meine Familie dich ansah und ich war einfach nur wütend das du dich wieder in so einer Situation gebracht hast."

"Das mit den Entschuldigungen musst du echt noch lernen."

"Ich mach es wieder gut, versprochen," er stand auf. "Aber jetzt müssen wir nach Hause, meine Tante kommt mit ihrer Familie mit."

"Ich will heute Abend bei meinen Eltern schlafen," sagte ich und stand auf.

"Esra, so machst du die Situation nur noch schlimmer. Ich sagte doch das es mir leid tut und ich es wieder gut mache," fing Bekim an, doch ich sah ihn nur wütend an.

"Ich sagte aber nicht das ich dir verziehen habe, du hast mir heute sehr weh getan," damit lief ich an ihm vorbei und raus aus dem Zimmer.

Auf der Fahrt zu meinen Eltern sprach keiner von uns ein Wort.

"Ich hoffe du weißt was du tust," flüsterte Bekim und hielt an.

"Sowie du heute Mittag wusstest was du tust?" Ohne auf eine Antwort zu warten, stieg ich aus und klingelte an die Tür. Bekim fuhr erst weg als ich im Haus war.

-

"Nur ein Monat an dem ihr euch nicht streitet, das ist alles was ich bei Gott bitte," ich warf mein Kissen auf Bilal und steckte mein Handy ins Ladekabel.

"Wenn du verheiratet bist, reden wir nochmal," warnte ich ihn.

"Melis ist auch verheiratet und die streiten sich nicht ständig," konterte Bilal.

"Ihr Mann ist auch Türke und liebt sie über alles," antwortete ich.

"Esra, Bekim liebt dich auch," lachte Bilal doch als ich ernst blieb, wurde er auch ernst. "Esra, jetzt übertreibst du!"

"Manchmal habe ich halt dieses Gefühl, das er die ganze Situation falsch eingeschätzt hat und seine Gefühle für mich auch."

Bilal schüttelte seinen Kopf und stand auf. "Wenn du Mitleid suchst, bei mir findest du sie nicht. Bekim hat sich schlecht benommen, und muss sich dafür entschuldigen, aber er liebt dich und das weißt du," damit lief er aus dem Zimmer.

-

Mitten in der Nacht leuchtete mein Handy auf und ich nahm es in die Hand.

Ich vermisse dich. Es war eine Nachricht von Bekim.

Ich drehte mich weg von meinem Handy und presste die Augen zu und zwang den Schlaf herbei.

-

Der Duft von Rosen weckte mich auf, ich öffnete müde meine Augen und sah den Boden bedeckt mit Vasen voll mit Rosensträuße. Zur Hölle soll ich aus dem Zimmer gehen?

Ich schaute zur Tür, dort stand Bekim mit einem Rosenstrauß in der Hand. "Guten morgen," grüßte er vorsichtig.

"Ich mag Rosen nicht," flüsterte ich.

"Das ist gelogen," sagte Bekim.

"Und jetzt nennst du mir auch noch eine Lügnerin?" Ich setzte mich auf.

"Esra, bitte mach es mir noch schwerer," sagte Bekim sarkastisch.

"Wo sind alle?" fragte ich wegen der ungewöhnlichen Stille.

"Gerade raus um Melis zu besuchen," antwortete Bekim.

"Aber meine Eltern wollten doch nur fahren," sagte ich verwirrt.

"Bilal schuldete mir noch ein Gefallen," gab Bekim zu und ich nickte nur.

Bekim seufzte und legte den Strauß auf die Kommode und lief vorsichtig zu mir. Was durch die tausend Rosen nicht einfach war, doch nach fünf Minuten saß er mit mir auf meinem alten Bett.

"Es tut mir leid," sagte er und nahm meine Hand.

"Du wiederholst dich," erwiderte ich und zog meine Hand weg.

Bekim lächelte leicht. "Ich habe mich immer gefragt wieso wir uns so oft streiten und auch so groß!"

Ich sah ihn fragend an und er lächelte nun mehr. "Uns gefällt was nachdem Streit kommt."

"Bitte!" Worauf wollte er hinaus?

"Dir gefällt es doch wie ich mich tausend mal bei dir entschuldige, wie ich auf meinen Knien bettel das du mir verzeihst," er kam mir näher. "Dir gefällt doch wie ich dich liebkose."

Ich wurde rot. "Was redest du da, Bekim!"

Bekim drückte mich auf mein Rücken und beugte sich über mich. "Dir gefällt es wie ich deinen Hals küsse und mich tausend mal entschuldige," flüsterte er und küsste mir sanft den Hals, ich schloss meine Augen und Bekim zog die Decke komplett von meinem Körper und legte seine Hand in mein Shirt und drückte mich hoch zu sich.

Ich öffnete meine Augen und schaute in seine. "Dir gefällt es genau sowie mir," flüsterte er. "Deswegen streiten wir uns, wegen dem kranken Kick," er schielte auf meine Lippen. "Wegen dem Versöhnungssex." Und damit legte er seine Lippen auf meine.

-

manchmal schreibe ich und denke mir nur, aus welchen teil meines Kopf kam das denn? Bleibt realistisch, die ehe ist nicht friede und freude.

30 Kommentare, weil einfach nur ich mag eure Meinung, Reaktionen, und Kritik zu lesen. (Keine Ahnung, ob dieser Satz Grammatisch Sinn gemacht hat, aber naja)

eure ourSilentPain

Continue Reading

You'll Also Like

1.3M 108K 75
Sara kann ihren Nachbarn Lukas nicht ausstehen. Seit Jahren liefern sie sich einen erbitterten Streit, indem sie Zettel mit Beleidigungen in ihre Fen...
11.6M 504K 129
"Scheiße", murmelte ich erschrocken, als ihn sah. "Aria, das ist Damian.. und er wird bei uns einziehen", verkündete mein Vater. Doppelte Scheiße. - ...
Save Me By -

Teen Fiction

2.5M 93.1K 54
Entschlossen schreite ich auf ihn zu und ziehe ihn zu mir runter um meine Lippen auf seine zu pressen. Mir ist bewusst, dass es ein Fehler ist sowas...
2.4M 75.6K 66
Bei Dark Race jagen fünf Jungs ein Mädchen bei Nacht durch den Wald. Wenn sie zuerst zurück zum Lagerfeuer findet, hat sie gewonnen, aber wenn einer...