Weeping Willow (German Transl...

נכתב על ידי nonooooo_1

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(Wird überarbeitet) Chaucer Peets macht gerade ihren Abschluss auf der River Ridge High School, die etwas auß... עוד

Kapitel eins.
Kapitel zwei.
Kapitel drei.
Kapitel vier.
Kapitel fünf.
Kapitel sieben.
Kapitel acht.
Letztes Kapitel.

Kapitel sechs.

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נכתב על ידי nonooooo_1

Mein Dad geht durch den Laden und seine Augen suchen die Tische nach mir ab. Ich wollte nicht, dass Dad und Trent sich kennenlernen, weil er mich gefahren hat, da sie mich nicht alleine fahren lassen wollten. Nicht dass ich jemals dachte, dass der blonde Barkeeper jemals meine Eltern kennenlernen würde. Trent muss mindestens achtzehn sein, dass er während der Schule hier arbeiten kann.

"Das ist mein Dad", erzähle ich Trent, bevor mein Vater unseren Tisch erreicht. Er hat seine typischen Sandalen an, eine alte Canvas Hose und ein Band T-Shirt. Seine Haare sind auf den Seiten lang und meine Mom sagt ihm mindestens einmal am Tag, dass er sie schneiden soll.

Trent steht auf, als Dad näher kommt und streckt ihm die Hand hin. "Ich bin Trent, nett Sie kennenzulernen." Er schüttelt die Hand meines Vaters und ich sehe, wie seine Augen wegen Trents Manieren beeindruckt aufblitzen. Ich bin genauso beeindruckt. Eigentlich sollte ich darüber nicht überrascht sein, aber ich bin an die Jungs aus meiner Schule gewohnt, die zur Begrüßung "Was geht?" sagen, anstatt die Hände von Eltern zu schütteln.

"Die Freude ist auf meiner Seite", sagt mein Vater zu Trent und sieht dann zu mir. "Ich dachte, du bist in eine Toilette gefallen oder so", zieht er mich auf. Trent lacht und ich rutsche ungemütlich auf meinem Sitz herum. Ich bin nicht verlegen, weil mein Dad mit ihm über Toiletten redet, sondern weil er denkt, dass sein Witz lustig war.

"Ha-ha", antworte ich und stehe auf. Als ich die Uhrzeit auf meinem Handy checke, ist es kurz nach neun. Ich werde nicht früher als zehn Uhr an der Schule sein. Mich erschleicht das Gefühl, dass ich viel länger geblieben wäre, wenn ich alleine gefahren wäre.
Trent bietet meinem Vater einen Kaffee an, dieser nimmt das Angebot an. Trent lässt mein Notizbuch unbeobachtet auf den hölzernen Tisch. Ich reiße es an mich und stecke es in meine Tasche, bevor er zurückkommt. Sein Lob für meine Arbeit geht mir wieder durch den Kopf, als ich ihm dabei zusehe, wie er meinem Vater einen Kaffee zum Mitnehmen macht.

Dad schlingt seinen Arm um meine Schultern und flüstert: "Er scheint okay zu sein." Ich verdrehe meine Augen und mein Dad lacht, lässt von mir ab. "Ein bisschen zu alt, wenn du mich fragst", fügt er hinzu.

"Er ist nur . . ." Ich versuche ihn zu korrigieren, aber ich weiß nicht, wie alt Trent ist. Ich schaue zu ihm hinter die Bar und er schaut mich bereits an. Ich lächle und versuche ihn anzuschauen, bis er aufgibt. Seine grünen Augen ruhen auf meinen, bis es unangenehm für uns beide ist, sein Gesicht wird zur Sonne, lacht und strahlt. Ich schaue so weit es geht nach unten, als er verliert und beweise zurückhaltend, dass ich der Gewinner unseres Starrwettbewerbs bin.

"Chaucer, Chaucer, Chaucer", flüstert mein Dad und schüttelt langsam seinen Kopf. Ich habe vergessen, dass er auch da ist. Trent hält den Kaffee meines Vaters und kommt hinter der Bar hervor.

Ich checke sicherheitshalber ein letztes Mal, ob mein Notizbuch in meiner Tasche ist.

Mein Dad dankt Trent, als eine Gruppe Studenten in das Café kommt. Nur noch ein Jahr, erinnere ich mich selbst. "Geht ihr?", fragt Trent.

Mein Vater schaut mich an und wartet auf meine Antwort. Ich bin froh, dass er nicht Ja, ich muss meine einzige Tochter in der Kinderbetreuung abgeben gesagt hat, was er absolut tun würde.
"Ja, ich muss zurück, ich habe Schule", ich halte kurz inne, "Ich bin in der Oberstufe", füge ich stotternd hinzu. Knapp, Chaucer, knapp.

Trent lächelt und nimmt Augenkontakt mit mir auf. Ich mag das. Trent schaut nun zu meinem Dad. "Ich war dabei, Chaucer zu erzählen, dass sie hier auftreten kann, wann immer sie auch mag."

Was? Mein Bauch fühlt sich mit Schmetterlingen, meine Hände beginnen zu schwitzen. "Ich . . ."
Ich schaue zur Bühne, auf der Maya Crawford letzte Nacht stand und mein Herz rast bei dem Gedanken, wie meine Worte durch die Luft schweben, schnell und zweifellos. Ich kann es mir nicht vorstellen, aber ich möchte das Adrenalin spüren, ich möchte die Gesichter der Menschen sehen, wenn sie meine Worte in sich aufnehmen, wenn ich ihnen den Atem raube.

"Was? Wirklich?", unterbricht mich mein Dad. "Was hältst du davon, Chaucer?"

Trents weißes Shirt hat einen Kaffeefleck und ich erlange Zufriedenheit. Er ist nicht perfekt. Er ist perfekt.

Ich schüttle meinen Kopf. "Ich bin nicht einmal annähernd sicher, was diese Sache angeht." Mein Dad blickt finster drein, seine wissenden Augen ruhen auf mir.

Trent steckt die Hände in seine hinteren Hosentaschen. "Ich arbeite hier schon seit einer Weile und ich habe schon unzählige Auftritte gehört.  Ich habe dich nicht auftreten sehen, aber die Wörter auf diesen Seiten. . ." Trent hebt seine Hand, fast wie um meine zu nehmen, aber er lässt sie fallen, bevor er mich berührt. Seine Wange haben einen Rotschimmer angenommen und seine Augen strahlen, sind überzeugend.

"Ich bin noch nie außerhalb meines Schlafzimmers aufgetreten", sage ich ihnen. Ich fühle, wie sich die beiden zusammentun, während ich rede. Eines Tages würde ich es wollen. Vielleicht nächstes Jahr. Ich bin nur nicht bereit.

Mein Dad öffnet seinen Mund, um etwas zu sagen, aber er schließt ihn wieder. Ich kenne ihn gut genug, um zu sagen, dass er diese Unterhaltung im Auto weiterführen wird. Das Café füllt sich nun schnell, mindestens zehn Leute stehen an der Schlange.

Trent blickt entschuldigend drein. "Ich gehe besser wieder arbeiten. Onkel oder nicht, er wird mich feuern", witzelt er.

Ich will nicht gehen, aber ich muss. Ich frage mich, wann ich ihn das nächste Mal sehen werde. "Okay, danke, dass du mein Buch für mich aufbewahrt hast?" Das Ende meines Satzes wird zu einer Frage und er nickt.

"Dank mir nicht, das war das beste, was mir in dieser Woche passiert ist", sagt er mit Sicherheit und lächelt. Ich mag es, wie oft er lächelt.

Mein Dad verabschiedet sich und Trent geht hinter die Bar und bindet sich eine blaue Schürze um seine Hüfte. Ich wünschte, ich könnte den ganzen Tag bleiben.

"Du kommst zurück, oder?", ruft er hinter der Bar hervor. Die ganze Schlange dreht sich zu mir und ich nicke lächelnd. Ich glaube nicht, dass ich bereit bin aufzutreten, aber ich werde zurückkommen.

Als wir beim Auto ankommen, schnalle ich mich an und bereite mich auf das Gespräch mit meinem Vater vor. Er schnallt sich ebenfalls an und fährt auf die Straße. "Hast du seine Nummer bekommen?", fragt er.

Ich rolle mein Fenster ein wenig herunter und tue so, als hätte ich ihn nicht gehört, auch wenn er weiß, dass ich es getan habe. "Ich werde das nicht beantworten." Ich lache und er schubst mich nicht. Ich mag es, dass Trent mich nicht nach meiner Nummer gefragt hat. Ich kenne ihn kaum und wenn er mich kennenlernen will, wäre das schlimmste, das er machen könnte, so billig wie zu sein wie ein typischer Junge und mich so früh nach meiner Nummer zu fragen.

Ich würde gerne wissen, was er über mich denkt. Ich bin immer noch in der High School und mein Dad musste mich in die Stadt fahren. Ich habe nicht viel geredet und ich habe Angst, eines meiner Gedichte vorzutragen. Findet er mich kindisch oder reizend? Ich weiß nicht. Ich wünschte, ich wüsste es. Wie werde ich herausfinden, ob er mich mag, wenn er mir nicht einmal seine Nummer gegeben hat oder sonst etwas, um ihn zu kontaktieren? Das Daten ist so mühsam.

Das Daten? Viel zu vorschnell, Chaucer.

Dad dreht das Radio auf und ich nehme mein Notizbuch aus meiner Tasche, öffne es. Ich öffne den Umschlag und blättere von Seite zu Seite, lasse die Erleichterung durch mich fließen, es wieder zu haben. Ich drücke auf das Ende meines Stiftes und führe den Stift zum Papier.

Ich schreibe oben "ANGST." hin.

Und nehme mir vor, später wieder darauf zurückzukommen. Ich blättere zum Ende des Buches und sehe etwas, kurz bevor ich es schließe. Es ist eine Zeichnung eines Mädchens mit schulterlangen braunen Haaren, die hinter ihren Ohren gestrichen wurden. Ihre vollen Lippen sind leicht geöffnet und es stehen Wörter um die Zeichnung von mir geschrieben.

Ich bin sprachlos. Mein Herz bebt, schlägt stark unter meinem Shirt. Ich fahre mit meinen Fingern die geschriebenen Zeilen, meinen Hals und die Form meiner Lippen entlang. Ich kann nicht glauben, dass er das gemacht hat. Es ist unglaublich. Ich will Dad fragen, ob er umdrehen kann, damit ich Trent sagen kann, dass er das Zeichnen fortführen und seinem Onkel sagen soll, dass er das Café nicht übernehmen will.

Ich schließe das Buch, damit mein Dad die Zeichnung nicht sehen kann. Es ist meine und ich möchte sie genießen, ohne das meine Eltern schwärmen und mich damit aufziehen. Ich habe die ruhige Art meines Vaters geerbt und ich liebe es, dass wir vierzig Minuten mit dem Auto fahren können, ohne ein Gespräch zu erzwingen. Als mein Dad vor der River Ridge High anhält, nehme ich meinen Rucksack und öffne die Tür.

Er parkt und ich bücke mich und schaue durch das Fenster. "Ich muss deiner Mutter von seinem Angebot erzählen, damit sie mir helfen kann, dich davon zu überzeugen", sagt er. Ich stöhne, obwohl ich wusste, dass er es tun würde. Ich will ihm aber trotzdem eine kleine dramatische Teenagerreaktion geben. Das ist nur fair.

"Ich weiß." Ich ziehe meinen Rucksack auf meine Schultern und drehe mich um, nachdem ich mich noch einmal für die Fahrt bedankt habe.

Er rollt beim Wegfahren das Fenster hakb herunter und ich höre ihn sagen: "Er ist ein exzellenter Zeichner."

Meine ersten vier Stunden habe ich verpasst, also sehe ich Crane nicht bis zum Ende des Tages. Ich bin zögerlich, aber auch aufgeregt, ihr von meinem Morgen zu erzählen. Sie ist dramatisch, aber sie übertreibt es nie. Ich schreibe ihr in meiner letzten Stunde um sicherzugehen, dass sie mich nach Hause fährt.

Am Ende des Tages finde ich sie mit Jesse. Seine Arme sind um sie geschlungen, aber sie schaut verärgert aus. Ich frage mich, ob sie sich wieder streiten, aber ich weiß, dass sie es mir erzählen wird, sobald er geht.

Wie aufs Stichwort küsst er ihre Wange, begrüßt mich flüchtig und geht. "Manchmal bringt er mich wirklich auf die Palme", beschwert sie sich und sieht zu ihm, bis er ans Ende des Flurs ankommt und abbiegt.

"Was ist passiert?", frage ich und verstaue meine Neuigkeiten über Trent in den hinteren Teil meines Hirns.

Crane fährt sich mit den Fingern durch ihre blonden Haare und öffnet ihren Spind. "Eigentlich nichts, ich habe nur einen schlechten Tag und lasse das an ihm aus", sie scheint es zu realisieren, als sie die Worte ausspricht. "Ugh. Ich sollte mich besser entschuldigen." Sie schnalzt mit der Zunge. "Aber nicht jetzt. Ich lasse ihn ein bisschen leiden."

Ich lache und greife nach ihrem Biobuch, als es aus ihrem Spind fällt. Ich stopfe es zurück und sie schlägt die Tür zu, bevor wir eine Lawine im Flur auslösen.

"Wo warst du den ganzen Morgen?", fragt Crane, während wir den Flur entlang laufen.

Ich nehme einen tiefen Atemzug und erzähle ihr von heute Morgen, ohne eim einzelnes Detail auszulassen bis auf die Zeichnung, die ich in meinem Buch gefunden habe. Sie wird noch eine Weile mir gehören. 

Sie hört mir zu und unterbricht mich kaum, fährt zu meinem Haus, während ich die Ereignisse des Tages mindestens drei Mal wiederhole. Ich sage ihr, dass ich alles dafür tun würde, um mutig genug zu sein um vor anderen aufzutreten. Ich teile mit ihr, wie es sich anfühlt, jemanden zu haben, der meine Werke lobt. Ich erzähle ihr, das seine Augen  das weiche Gras sind und rede über einen seiner Vorderzähne, der leicht abgeschlagen ist. Sie hört mir zu und bleibt still. Ich werde misstrauisch.

Als wir in meine Auffahrt biegen, parkt sie das Auto und hebt eine Hand. "Ich muss dir etwas über Trent sagen." Crane beißt sich auf die Lippe und es läuft mir kalt den Rücken runter. Mein Gehirn entwickelt eine Liste von Dingen, die sie sagen könnte.

Er hat eine Freundin . . . Er ist dafür bekannt, ein Vollidiot zu sein. . .

Crane beendet das Elend, als sie sagt: "Er ist Jesses Freund."

Den Atem, den ich angehalten habe, lasse ich heraus und warte auf mehr. Es kommt nichts. Crane schaut mich nur an, ihre Lippe zwischen ihren Zähnen. 

"Und?", hake ich nach. Das hat sie mir schon erzählt.

"Und vielleicht wusste ich, dass du ihn mögen würdest und ich habe versucht, die Kupplerin zu spielen." Crane schaut mich schuldig an. Das kann nicht alles gewesen sein.

"Das war's?", frage ich. Sie nickt.

"Du bist nicht sauer? Ich weiß, dass du es nicht magst, mit Jungs verkuppelt zu werden."

Die Haustür meines Hauses öffnet sich und meine Mutter winkt Crane zu. Sie ist von blauer Farbe überzogen und hält etwas in der Hand, das aussieht wie ein Wollball. Ich will nicht wissen, was sie vorhat.

"Wenn das alles ist, dann ist das mehr als okay für mich. Du hast uns sowieso nicht wirklich verkuppelt, du hast dich nur ein bisschen eingemischt", erkläre ich. Für Crane ist das leichtes Einmischen. Ich bin damit einverstanden.

Crane bezieht sich auf Friends und meint, dass sie die Monica meines Chandlers sei und ich lache den ganzen Weg zur Tür

In den nächsten Tagen gibt meine Mutter einige Kommentare über mich und dass ich meine Gedichte nehmen soll und eine Stufe höher gehen soll. Ich schätze es, dass sie mich nicht zu sehr drängt, es zu machen.

Ich erwische mich dabei, wie ich jede Nacht Stunden vor dem Spiegel verbringe. Die Tage vergehen schnell und am Ende der Woche habe ich das Diktat festgelegt und habe gelernt, wann meine Stimme eher lauter und wann eher leiser sein sollte. Ich habe die Auftritte von Maya Crawford auf Youtube angeschaut, bis ich die Pausen, die Unterbrechungen und alles andere meistern konnte. Ich überzeuge mich selber davon, dass ich bereit bin, dass ich das schaffe kann. Eines Morgens erzähle ich das Crane und sie kreischt so laut, dass ich ihr wahrscheinlich ein Hörgerät anrechnen muss, bevor ich achtzehn werde.

Drei Tage, nachdem ich ihr das gesagt habe plaudert sie aus, dass sie Jesse möglicherweise darum gebeten hätte, Trent über meine Fortschritte zu informieren. Es ist nicht Trents Meinung, vor der ich Angst habe. Keine Meinung oder Kritik anderer macht mir Sorgen. Ich habe Angst, dass ich mein Leben damit verbringe etwas zu lieben und mich davon zu überzeugen, das ich gut genug für den nächsten Schritt bin.

Ich habe geschrieben, bis sich meine Hände verkrampften, ich habe meine Worte bearbeitet, bis sie auf der Seite abgefärbt waren.

Wenn ich versage, platzen meine Träume und meine gesamte Zukunft wird sich in diesem Café verändern. Dennoch wird der Auftritt mein Leben verändern, egal ob es gut oder schlecht ist. Ich bin nicht bereit, das Wichtigste in meinem Leben zu verlieren. 

Ich übe und übe.

Meine Eltern hören mich in der Nacht. Ich kann meine Mutter manchmal weinen hören, wenn ich Zuflucht beende. Einige Male habe ich mich ebenfalls beim Weinen erwischt, die Gefühle aus meinem Körper abgeflossen, dass ich nicht mehr auf die Seite schauen will.

Als ich Crane erzähle, dass ich bereit bin, dauert es nicht einmal einen Schultag, als sie den Flur entlang hüpft, ihre großen Beine machen drei Schritte in einen, bis sie mich erreicht. "Du bist drinnen! Diesen  Freitag Abend!", kreischt sie. Ich hebe meine Hand und lege sie ihr auf den Mund, als eine Gruppe Mädchen vorbeiläuft.

"Okay, okay!", sagt sie durch meine Hand. Ich nehme sie weg, aber halte sie bereit für den Fall, dass sie anfängt jeden einzuladen.

"Freitag wird Chaucer Peets um sieben Uhr auftreten!" Ihr Versuch zu flüstern scheitert, aber ich kann ihr einfach nicht die Freude nehmen. "Du wirst eines Tages berühmt sein. Kannst du dir das vorstellen? Ich kann es. Du kannst mich hier nicht verrotten lassen, okay? Ich werde mit dir nach Los Angeles kommen." Sie redet hastig und glücklich und ich bin es ebenfalls.

"Ich werde nicht nach Los Angeles ziehen", lache ich. Sie schlingt ihren Arm unter meinen, als wir zu meinem Auto gehen. "Wir werden nächstes Jahr zusammen wohnen", sage ich. Ich verspreche ihr, dass sie mitkommen kann, wenn ich es mache. Sie sagt, sie würde dann meine Assistentin sein. Sie verspricht, dass sie mir meine Bleistifte spitzen und meinen Tee auffüllen würde.

Ich lasse Crane an ihrem haus raus und fahre direkt nach Hause um meinen Eltern die guten Neuigkeiten zu überbringen. Sie werden so aufgeregt sein und mit jeder Sekunde, die verstreicht, wächst auch meine Aufregung. Ich singe und tanze praktisch schon zur Küche.

"Leute! Ich habe Neuigkeiten!", rufe ich.

"Wir sind hier!" Ich folge der Stimme meines Vaters in die Küche. Meine Mutter sitzt am Tisch, ihre Haare sind ausnahmsweise offen und ihr Gesicht ist leicht rot. Es dauert eine Sekunde, bis ich realisiere, dass sie weint. Ich schaue zu meinem Dad und er starrt sie an, sein Blick im Gesicht bereitet mir Schmerzen.

"Was ist los?", frage ich sie. Meine Mutter wischt sich über die Augen und ein Lächeln bricht aus ihr heraus.

"Erzähle uns zuerst deine Neuigkeiten", entgegnet sie. Ihre Augen sind blutunterlaufen. Sie weint schon eine Weile. Meine Brust zieht sich zusammen.

"Nein, was ist los? Erzählt es mir", fordere ich. Meine Stimme ist hoch, besorgt und alle möglichen, schlimmen Szenarien gehen mir durch den Kopf. Ich war kurz davor, sie beim Namen zu rufen, als meine Mutter die Qualen beendet.

"Na ja." Sie schaut zu Dad. Ihre Hände zittern auf dem Tisch. Ihre Lippen verziehen sich zu einem Lächeln und meine Nerven beruhigen sich. "Wir werden . . . also, wir werden ein Baby bekommen."

Ein Baby? "Ein echtes Baby?", frage ich ohne nachzudenken. Ich schaue auf den Bauch meiner Mutter, der unter ihrem weiten Kleid versteckt ist und sehe dann zu meinem Vater. Er weint. Mein Herz schmerzt, aber es ist ein schöner Schmerz.

Ich weiß nicht, wie ich das verarbeiten solol, aber ich weiß, dass ich mich freue. Ich habe mir das Schlimmste vorgestellt, als ich sie weinen sah, aber das sind gute Neuigkeiten.

Mein Vater lacht durch seine Tränen hindurch. "Ja, ein echtes. Wir waren nicht vorbereitet."

"Wir wussten nicht einmal, dass wir nach dir noch eins haben konnten. Damit haben wir nicht gerechnet." Mom lächelt und ihre Hand wandert zu ihrem Bauch. "Bist du okay?" Sie streckt ihre Hand über den Tisch und legt sie über meine. 

"Ja! Natürlich bin ich okay", sage ich beiden. Ich weiß nicht, wie es sein wird mit einem Baby, aber ich bin froh, dass meine Eltern nicht alleine sind, wenn ich auf dem College bin, auch wenn es weniger als eine Stunde entfernt ist.

Dad setzt sich auf den Tresen und dreht sich zu mir. "Was hast du für Neuigkeiten?"

Ich schiebe mir das Haar hinter das Ohr und erzähle es ihnen schnell. Ich will nicht mit ihnen die ganze Nacht über meine Gedichte reden, wenn sie gerade solche großen Neuigkeiten mit mir geteilt haben. Ich will mit ihnen über das Baby und anderen schönen Sachen reden.

Sie lächeln stolz und meine Mutter hat ihre Arme so fest um mich geschlungen, dass ich kaum atmen kann. 

Mein Dad steigt vom Tresen und tippt mir auf die Schulter, seine eigene Art, mich zu Tode zu kuscheln wie meine Mom.

"Freitag! Diesen Freitag in zwei Tagen?", erkundigt sich Mom. Ich sage ihnen alles, was sie wissen müssen und meine Mutter stellt nur ein paar Fragen über Trent. Mein Dad unterbricht uns, als sie mich fragt, ob ich mit ihm ausgehen will. Mom sagt, dass sie es auf Facebook posten wird, um mit meinem Auftritt anzugeben. Ich verstecke mein Gesicht und sie sagen mir, dass sie länger warten werden, bevor sie das Baby ankündigen. Facebook wird es als erstes erfahren, da bin ich mir sicher.

Dad fängt an, über Babies, Rasseln und das Kotzen zu sprechen. Ich liebe ihn.

Meine Mutter macht sich Sorgen wegen dem Baby, aber sie wird damit klarkommen. Dad wird sichergehen.

Freitag morgen sagt mir mom, dass ich früher aus der Schule gehen kann. Crane will auch früher gehen, aber ihre Nanny wollte ihr die Bescheinigung nicht geben und meine Eltern wollen für uns die Schule nicht anlügen. Cranes Eltern sind noch zwei Wochen in Spanien und die Nanny, die sich um sie und ihre Schwester kümmert, hat keine Ahnung, wie sie mit Teenagern umzugehen hat. 

Während ich meine Haare zum zehnten Mal nach hinten kämme, schreibt mir Crane, dass sie sich verspäten wird. Ihre Schwester ist krank und die Nanny überfordert. Sie verspricht, dass sie trotzdem kommt. Ich mache mich fertig und weigere mich daran zu denken, dass es Crane nicht pünktlich schaffen wird. Sie bekam eine Nachricht von Jesse, der sie wiederum von Trent bekam, dass ich eine Stunde früher da sein muss, um alles vorzubereiten und mit dem Besitzer zu klären.  Sie sagen, dass es Standard ist.

Es ist halb fünf, als ich aus der Küche gehe. "Wo ist Crane?", fragt Dad.

Ich atme tief ein. "Sie ist Zuhause. Sie kommt noch, aber ihre Schwester ist krank und deshalb versucht sie zuerst ihr Fieber ein bisschen zu senken", meine Stimme ist wacklig. Die Nerven unter meiner Haut fühlen sich an wie Böller. Ich kann meine Aufregung nicht verbergen und es fühlt sich an, wie als müsste ich mich bald übergeben. Ich kann mich nicht entscheiden, ob das etwas Gutes ist oder nicht, aber ich muss mich nicht jetzt entscheiden.

"Oh, nein", sagt Mom und lässt mich gleich VIEL besser fühlen. "Wir müssen bald los, Chauc", erinnert sie mich.

Ich rolle meine Schultern und nehme mir ein Cookie vom Tablett auf den Tisch. Ich lecke zuerst darüber um sicher zu gehen, dass das nicht eine Art Projekt ist. Einmal habe ich mir beinahe einen Zahn abgebrochen an einer Art Skulptur aus Stein, die aussah wie Kuchen. "Ich werde mich verspäten", sage ich mit der Hoffnung, dass es sich besser anfühlen würde, wenn ich es laut sage. Genau das Gegenteil ist der Fall.

Meine Eltern schauen sich an und ich checke noch einmal mein Handy. Ich habe eine Nachricht von Crane, wo drinnen steht, dass sie in dreißig Minuten hier sein wird. Als ich das meinen Eltern sage, sieht Mom meinen Dad noch einmal an. "Du kannst vorfahren, wir können Crane abholen."

Ich sehe zu Dad, warte, dass er zustimmt. Sofort überkommt mich Erleichterung, als er nickt und seine Schlüssel aus seiner Hosentasche holt. "Nimm wenigstens unser Auto, es ist größer."

"Meinst du sicherer?", ziehe ich ihn auf. Ich sehe meine Eltern an. Das verrückte, aber erträgliche Paar vor mir sind mir die liebsten Menschen auf Erden. Crane auch, auch wenn sie sich immer verspätet.

"Das auch", gibt mein Vater zu. Er lässt die Schlüssel in meine Hände fallen und ich küsse beide auf die Wange. Mom gibt mir noch eine Liste von möglichen Gefahren im Verkehr, an die ich beim Autofahren denken soll. Ich beschwere mich nicht, weil ich weiß, dass sie das besser fühlen lässt und letztendlich retten sie mir den Abend damit, dass sie mich früher zum Viertel fahren lassen. 

Ich greife nach meiner Tasche und laufe aus der Tür, rufe ihnen noch ein 'Danke' zu. Ich lasse die ruhigsten und kreativsten Lieder abspielen, die mir in den Sinn kommen und fahre aus der Auffahrt. Der Verkehr auf der Autobahn ist nicht so schlimm, wie ich es an einem Freitagabend erwartet habe. Meine Musik ist laut und mein Kopf ist bereit zum Explodieren, als ich meine Zeilen wiederhole, während ich im Stau warte. 

Ich werde die Schwester eines winzigen Babys mit winzigen Händen sein und meine Eltern vertrauen mir genug, um mich alleine fahren zu lassen. Das alles an einem Tag und es wird heute Abend nur besser werden. Trent wird sicher da sein, erfreut, dass ich auf sein Angebot eingegangen bin.

Als ich es durch den Stau schaffe und schneller fahre, schließe ich mit mir selber einen Deal ab. Wenn ich diesen Auftritt nicht floppe, werde ich Trent nach seiner Nummer fragen. Ich kann den ersten Schritt machen, außerdem ist er offensichtlich an mir interessiert. Ich schaue zu meiner Tasche, lächle. Der heutige Abend wird großartig werden.

Ich weiß es.

Ich schaue kurz auf mein Handy und lese die Nachricht von Mom. Sie holen jetzt Crane ab. Meine Aufregung steigt. Ich drehe die Musik herunter und konzentriere mich auf die Straße. Der Lautsprecher meines Handys gibt einen Ton von sich. Es ist eine Facebookbenachrichtigung von Mom. Natürlich hat sie etwas über heute Abend gepostet. Der Post hat schon zwanzig Kommentare. Meine Großmutter, die in Kalifornien wohnt, ist stolz auf mich, meine Tante Tracey wüscht, sie wäre hier. Meine Mutter verspricht jedem, dass sie es für sie aufnehmen wird und sie sagen ihr, dass sie es kaum erwarten können. 

Ich lade die Seite neu und lese die beiden neuen Kommentare. Mein Nachbar Chris sagt, dass er und seine Frau auch kommen wollen, aber dass sie sich vielleicht verspäten. Ich bekomme noch eine Benachrichtigung und der Ton vermischt sich mit dem Geräusch von quietschenden Reifen und ich lasse das Handy fallen, als ich die Kontrolle verliere. Alles passiert so schnell, das Grün der Bäume blendet mich mit der Gelb der Abendsonne, als Metall aufeinanderprallt, heftig und chaotisch.

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