Seelenlos - Harry Potter

By billie88-

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Was passiert eigentlich mit all den Menschen, die den Kuss des Dementoren erlebt haben? Werden Sie zurück nac... More

Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18

Kapitel 6

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By billie88-

Oh man, es tut mir so so so leid das ich immer so ewig brauche zum hochladen. Und dabei sind die Kapitel längst fertig und ich muss sie nur überarbeiten. Was ehrlich gesagt fast anstrengender ist, als etwas völlig neu zu schreiben.

Ich werde versuchen mich in Zukunft zu bessern und nicht mehr nur alle paar Wochen mal ein neues Kapitel hochzuladen :)


---


Nachts hoffte ich inständig Barty würde alleine weiter versuchen seine Gliedmaßen in den Griff zu bekommen. So gerne ich dabei sein und ihn unterstützen würde, so konnte ich das nachts leider nicht.

Zum wiederholten Male liege ich nun wach und denke darüber nach, was heute passiert ist. Doch ich denke nicht nur darüber nach. Auch denke ich daran, was noch passieren könnte oder sogar würde. Doch eine noch viel wichtigere Frage kommt mir schließlich in den Kopf. Warum passierte es überhaupt?

Wie war es möglich, dass nur er reagierte? Nunja, wenn ich ehrlich zu mir bin, kann das Ganze eine ziemlich einfache Lösung haben - nur bei ihm habe ich es ernsthaft versucht. Schließlich haben die anderen Beiden keinerlei Anzeichen von Bartys Verhalten.

Die Frage ist, wieso.

Was war an ihnen anders? Oder was war an Barty anders? Hatten die Dementoren ihm die Seele wirklich vollständig genommen? Wie funktionierte sowas überhaupt. War es denn überhaupt möglich, eine Seele zu 'entfernen'?

Ich hatte noch nie darüber nachgedacht, wie diese ganze Sache von statten ging. Ich bin Heilerin und habe ein bestimmtes Verständnis der menschlichen Anatomie. Wenn ich genauer darüber nachdenke, würde ich fast sagen, so etwas wie eine Seele gibt es nicht. Sie ist nichts handfestes. Eher etwas, was sich über viele Jahre im Gehirn entwickelt. Nichts festes, oder handfestes, was man einfach entfernen könnte.

Ist es also möglich, dass es eine ganz einfache medizinische Erklärung für das gab, was Barty gerade erfuhr? Konnte es sein, dass sein Gehirn sich einfach von dem erholte, was geschehen war?

Je länger ich über diese Theorie nachdenke, umso öfter kommt mir eine weitere Frage in den Sinn. Wenn es so ist, handelt es sich bei Barty überhaupt noch um Barty? Eigentlich wäre es ihm zu wünschen. Sicher, es wäre ein Durchbruch, wenn er sich wieder erinnert. Doch wäre es nicht viel besser für ihn, wenn er es nicht mehr tut? Wenn er sich zu einer völlig neuen Person entwickeln würde? Denn, welche Panik würde erst einmal ausbrechen, würde herauskommen, dass sich ein Dementorenopfer wieder völlig erholen und er selbst werden könnte? Ich mag es mir gar nicht vorstellen.

Noch lange liege ich wach, denn eine Frage folgt der Nächsten. Und schließlich merke ich gar nicht, wie mein Körper langsam über meinen Verstand siegt und ich ins Land der Träume trifte.

---

Mittlerweile ist es zur Gewohnheit geworden, das ich mit dröhnenden Kopfschmerzen aufwache. Doch das ist kein Grund nicht zur Arbeit zur gehen. Ich war mir sicher. Je mehr Fortschritte ich mit Barty machen würde, umso eher würde ich auch wieder durchschlafen können.

Eine halbe Stunde nachdem ich aufgestanden bin, betrete ich schließlich sein Zimmer im Krankenflügel. Wie immer öffne ich sein Fenster, gehe dann zu ihm und setze ihn in seinem Bett auf.

" Und, hast du felißig weitergeübt? ", ich ihn leise, wobei ich auf den Flur sehe. Misses Strout läuft gerade schon zum zweiten Mal den Flur ab, was höchst ungewöhnlich ist. Leider bin ich deswegen so abgelenkt, dass ich gar nicht bemerke wie Barty zweimal zwinkert. Und wiederholen kann er es auch nicht, da Misses Strout just indem Moment das Zimmer betritt und im Türrahmen stehen bleibt.

" Ich muss kurz mit ihnen reden, Liebes. ", sagt sie nun und ich spüre wie mein Magen sich zusammenzieht. Ich nicke schließlich, laufe um das Bett herum und auf den Flur. Leise schließe ich die Tür hinter Misses Strout, die nun auch auf den Flur tritt. Barty soll nichts davon mitbekommen.

" Wie kann ich Ihnen helfen? ", will ich wissen, auch wenn ich eine wage Ahnung habe, worum es geht. Sofort versuche ich ein unschuldiges Gesicht aufzusetzen.

" Wie ich sehe, kümmern sie sich besonders hingebungsvoll um Mister Crouch Jr. ", bemerkt Misses Strout nun. Sie versucht wohl ihren Blick und ihren Ton nicht zu abwertend wirken zu lassen, doch der Versuch geht mehr als in die Hose.

Ich drehe mich kurz von ihr weg und sehe durch das Glasfenster der Tür in das Zimmer von Barty. Ich sage keinen Ton, doch das brauche ich auch nicht.

" Können sie mir dafür einen Grund nennen? ", fragt Misses Strout nun.

Mein Herz beginnt schneller zu schlagen. Was soll ich ihr nur sagen? Sollte ich mir eine Ausrede ausdenken? Es abstreiten? Oder ihr sogar die Wahrheit sagen?

Langsam drehe ich meinen Kopf nun wieder in Richtung meiner Vorgesetzten.

" Nein, Mam. Ich denke, ich kümmere mich um alle gleich. ", lüge ich schließlich. " Sehen sie, ich habe allen Pflanzen in ihr Zimmer gestellt. "

Ich mache eine ausholende Geste die alle Zimmer umschließt und sehe ihr tapfer in die Augen. Ich bin selbst ein wenig über meinen Wagemut überrascht.

" Das ist auch so etwas, Misses Monroe. Ihre Kollegen - ", sie räuspert sich. " - finden das sie sich höchst seltsam benehmen. Blumen, Radio hören und - sie reden mit ihnen. Als wären sie Menschen. "

Fassungslos sehe ich sie an. Wie Menschen? Was wollte sie mir denn damit sagen?

" Es sind Menschen. ", gebe ich kurzangebunden zurück. " Und sie haben nicht mehr viel vom Leben. Und ein paar Blumen werden Ihnen und ihren Kollegen nicht wehtun. "

Wow, so hatte ich noch nie mit jemandem gesprochen. Fast bin ich mir sicher, dass es das nun gewesen ist. Ich würde meine Sachen packen und gehen können und Barty würde weiter in seinem Bett vor sich hinvegetieren und in seinem Kopf gefangen sein.

Und dann kommt mir ein Gedanke, der mir ganz den Kopf vernebelt. Ich sehe Misses Strout zwar noch an, doch ich höre kaum noch was sie sagt.

" ... dann lassen sie sich mal nicht stören. Aber versuchen sie sich etwas zurückzuhalten. ", klingt es durch meinen Kopf, als Misses Strout sich zum Gehen abwendet.

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Den ganzen Tag schon muss ich nun darüber nachdenken. Ich bin so sehr in meine Gedanken vertieft, dass ich Barty schon fast vernachlässige. Pünktlich mache ich schließlich sogar Feierabend und bleibe nicht noch länger da, wie es in den letzten Tagen üblich gewesen ist.

Ich muss dringend jemanden sehen.

---

" Hallo, Mum. "

Eine grosse Frau mit hellen blonden lockigen Haaren öffnet mir die Tür und sieht mich eine Sekunde später strahlend an.

" Moira. " , sagt sie erfreut, tritt aus der Tür und umarmt mich liebevoll. Seit einigen Monaten habe ich sie nun schon nicht gesehen. Immer bin ich viel zu beschäftigt gewesen.

" Wie komm ich denn zu dieser Ehre? ", ärgert sie mich schließlich sofort ein wenig, als ich ins Wohnzimmer laufe und mich auf ihrer Couch niederlasse. Sie läuft mir nach, setzt sich auf einen Sessel mir gegenüber und sieht mich freundlich an.

" Ich muss dir etwas über die Arbeit erzählen...", fange ich an und meine Mutter lacht nun, wobei sie ihre Hände über den Beinen zusammenschlägt.

" Darauf warte ich seit dem Moment, als sie dich in diese neue Abteilung versetzt haben. Fluchschäden oder? Das würde ich gerne mal sehen...", meint sie freundlich, auch wenn sie mir dabei ernst in die Augen sieht. Wieder diese vorwurfsvolle Unterton.

" Tut mir leid, ich wollte ja - ich wollte mich melden. Aber ich habe so viel zu tun. ", entschuldige ich mich. Sofort habe ich ein schlechtes Gewissen.

Ich sehe meine Mutter entschuldigend an, während mein Gegenüber mich genau mustert.

" Ich denke eher, du hast eine Menge im Kopf was dir Sorgen macht. Du bist mir irgend etwas überfordert. ", schließt sie schließlich. Sie weiß', wie jemand aussieht der überfordert ist. Meine Mutter war es praktisch meine ganze Jugend lang gewesen. Sie wusste was schwere Augen, ein fiebriger Blick und zittrige Hände bedeuteten.

" Du hast mir doch damals von dieser Muggelkrankheit erzählt, die die Alten immer bekommen? ", frage ich schließlich, ohne genau auf die Vermutung meiner Mutter einzugehen. " Großmutter hatte sie auch."

Mum nickt nun.

" Alzheimer. ", antwortet sie knapp.

" Genau. Was genau passiert, wenn man es hat? ", frage ich sie nun. Sofort scheint sie etwas verwirrt zu sein. Falten legen sich auf ihre Stirn. Sie fragt sich sicher, wie ich das nicht wissen konnte. Schließlich arbeitete ich in einem Krankenhaus. Zwar für Zauberer. Aber schließlich ist es immer noch ein Krankenhaus.

Doch schließlich beantwortet sie einfach meine Frage.

" Nach einer Weile nimmt die Hirnmasse durch das Absterben von Neuronen ab. Ausserdem wird ein gewisser Botenstoff nicht mehr ausreichend produziert, was zu einer Leistungsschwächung im Gehirn führt. "

Ich sehe sie gespannt an, während sie es mir erklärt.

" Und was passiert dadurch genau mit dem Patienten? ", frage ich genauer. Meine Mutter legt den Kopf schief.

" Naja, es gibt verschiedene Stadien der Erkrankung. ", beginnt sie zu erzählen.

" Was passiert im Endstadium? ", unterbreche ich sie aufgeregt, bevor sie weiter reden kann.

" Moira, warum willst du das wissen? Stimmt irgend etwas mit deinen Freunden nicht? ", fragt sie nun. Ich seufze. Eigentlich hatte ich sie nicht einweihen wollen. Doch was konnte es schon schaden, ihr wenigestens ein wenig zu erzählen?

" Es geht um einen meiner Patienten. Ich muss nur wissen, ob es sowas ähnliches sein könnte. ", erkläre ich, doch anscheinend reicht das meiner Mutter nicht. Sie lehnt sich zurück und sieht mich nur erwartend an.

Schnell wird mir klar, dass sie wohl genauere Informationen haben will, ehe sie mir irgendetwas sagt.

Also beginne ich von meinen drei Patienten - Roman Totis, Tina Garland und Barty Crouch Jr. - zu erzählen. Ich erzähle, was alle Drei waren - ehemalige Todesser für Lord Voldemort. Ich erzähle, was ihnen zugestossen ist und davon, wie sie sich nun verhielten seit ich sie das erste Mal im St. Mungo Hospital gesehen hatte. Vorallem aber erzähle ich von Bartys seltsamen Verhalten.

Meine Mutter hört mir nun aufmerksam zu, ehe sie schließlich nickt, aufsteht und Tee aufsetzt. Verwirrt sehe ich ihr hinterher. Hat sie denn gar nichts zu sagen. Einige Minuten sitze ich alleine im Wohnzimmer, ehe sie wiederkommt und endlich etwas zu meiner Geschichte sagt.

" Nun ja, ich denke nicht das es etwas ähnliches wie Alzheimer ist. Aber der Ansatz nach einer Art Erkrankung zu suchen, die irgendwas im Gehirn einschränkt, ist vielleicht gar nicht so falsch. ", meint sie, als sie aus der Küche zurückkommt und mir eine Tasse Tee gibt.

Ich nicke, doch eine Frage brennt mir immer noch auf der Seele.

" Was passiert denn nun im Endstadium? ", will ich wissen.

" Sie verlernen Fähigkeiten, erkennen Personen oder Gegenstände nicht mehr. ", erklärt ise ruhig. " Aber was du mir da beschreibst, ist ein völliger Identitätsverlust. "

Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Eine Weile bleibt es still, dann redet meine Mutter weiter. "

" Dieser Barty erinnert mich an einen Patienten, den ich mal hatte.. Er war gelähmt, vom Hals abwärts. Das betraf auch seine Stimmbänder. Er war nicht in der Lage zu sprechen oder sich zu bewegen. Das Einzige was er konnte, war zwinkern. Er war praktisch in seinem Körper gefangen. Unfähig etwas zu tun. "

Ich sehe sie nun fragend an.

" Vielleicht hat dieses Ding - dieser Demetor - irgendetwas getan, um Barty in seinen Kopf einzuschließen. Damit er nicht mehr rauskommt. Vielleicht ist Barty einfach nur stärker als die Anderen, um kämpft dagegen an. ", redet sie nun eher mit sich selbst, als mit mir.

In meinem Kopf rattert es nun. Konnte das sein? War es vielleicht so simpel?

" Aber ihr habt doch sicher Gehirn- Scans mit ihnen gemacht um zu sehen, ob es noch Gehirnaktivität gibt", redet Mum nun weiter. Dann sieht sie mich aufeinmal ermahnend an. Sofort bin ich sicher, ihr wohl kurz den 'Ach komm schon Mum, wir sind verdammte Zauberer - Blick ' gegeben zu haben.

Doch dann beginne ich darüber nachzudenken. Hatten wir so etwas getan? Halten meine Leute es denn für nötig so etwas zu tun, wenn sie eh denken, dass Bartys Seele weg ist. Würde es irgendwer für nötig halten, jemanden der so böse, so möderisch ist untersuchen zu wollen, um ihn zurück ins Leben zu holen?

Wohl eher nicht.

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