Tränen von Blut

By readerbunny01

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Mira geht nicht auf eine normale Schule. Sie ist auf einer Schule für Gestaltenwandler. Das heißt: Jeder in i... More

Die Schule der Gestaltenwandler
Gefühle schwappen über
Von Angesicht zu Angesicht
Auf dem Löwen durch die Nacht
Zurück in der Schule
Fiebrig glänzende Augen
Er ist ein Monster
Hunger
Geständnisse
Allein mit dem Holzpflock
Entscheidung über Leben und Tod
Bis in die Ewigkeit
Verstoßen
Verlangen
Monster oder nicht?
Kontrolle
Alleine
Zukunftspläne
Geheimgang
Angekettet
Hoffnung?
Einfach drauf los
Die Hütte im Wald
Überraschender Anruf (Julian)
Alte Liebe rostet nicht (Emma)
Weglaufen (Mira)
Warum?
Sternenhimmel
So wie du bist
Zwillinge
Familienprobleme
Ein Lächeln
Tochter
Flaschenpost
Bahnfahrt bei Nacht
Paris
Tante Lorelay
Schmerzen
Eingesperrt
Unerwarteter Bersuch
Hör auf
Blut
Ungewissheit
Nur die Hälfte
Dass ich dich...
Lorelays Geheimnis
Das Wachsfigurenkabinet
Paris, die Stadt der Liebe
Kein Traum
Weinen
Brücken bauen
Tränen der Nacht
Gemeinsam gegen die Welt
Mörder
Tod
Kalt
Träum ich?
Wo noch?
Gewissen
Polizei
Amerika, USA, Detroit
Hass
Zweifel
Naturschauspiel
Das Billighotel
Der Arzt
Der Mörder
Graue Aussichten
Vollmondnacht
Erlösung
Verzweiflung
Stolpersteine
Besuch bei Toten
Vampir (Jace)
Tränen von Liebe

Bekenntnis

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By readerbunny01

Bildquelle: http://spruchbilder.com/11689/was-ist-liebe

Am nächsten Tag saß ich draußen im Hof auf einer Bank und genoss die letzte Wärme des Jahres und die Blätter, die vom Wind erfasst wurden und die wie Schnee auf mich niederrieselten. Es war noch früh, aber ich hatte nicht mehr schlafen können. Es war etwas zu Ende gegangen. Das konnte man deutlich spüren, so wie sich der Herbst langsam dem Ende neigte, so war es ganz friedlich und still. Ich brauchte keine Angst zu haben, getötet zu werden. Ich brauchte keine Angst zu haben, die Kontrolle zu verlieren. Ich brauchte keine Angst mehr zu haben, jemanden zu verlieren, den ich liebte. Das Meer war ruhiger geworden und nun konnte ich mich ausruhen. Na ja, mal abgesehen von Cole, dessen Anwesenheit mich immer wieder in Aufregung brachte. Aber gleichzeitig war er ein Ruhepol für mich.

Er setzte sich neben mich und ich lächelte ihn an. Seine Augen strahlten, als er eine Hand auf meine legte und sagte: „Komm mit."

„Wohin?", fragte ich verwundert, doch er lächelte nur.

„Überraschung", meinte er verschwörerisch und stand auf. Ich erhob mich ebenfalls, zog meinen Schal vor dem Wind noch etwas enger um meinen Hals und folgte ihm. Er nahm meine Hand und zog mich aus dem Schultor und an der Mauer entlang, bis wir an der Garage ankamen. Es stand nur noch der schwarze Aston Martin darin, der grüne Ford Ranger war fort. Cole hielt mir die Tür auf und ich stieg ein. Er setzte sich auf den Fahrersitz und startete den Motor. Wir fuhren teils durch den Wald und das bunte Laub und teils über graue Straßen oder an kahlen Feldern vorbei. Der Himmel war von grauen Wolken verhangen und die Autos, die uns entgegenkamen, hatten alle Licht an. Bald erkannte ich, wo wir hinfuhren: in die Stadt.

Die Straßen waren noch nicht sehr gefüllt. Hier und da gingen Frauen mit dicken Halstüchern und Schals zum Markt, aber die meisten verkrochen sich in ihren Häusern.

Cole parkte vor einem großen, steril aussehenden Gebäude und stieg aus. Ich tat es ihm gleich und gemeinsam traten wir die große Freitreppe empor. Cole stieß die Tür auf und ließ mich durch. Er grüßte die Empfangsdame am Tresen und wechselte ein paar Worte mit ihr. Sie beschrieb ihm einen Weg und er kam wieder zu mir, nahm meine Hand, lächelte aufmunternd und führte mich durch weitere Türen und weitere Treppen hinauf. Überall roch es nach Chemie und Putzmittel, der Boden war mit Teppich ausgelegt und an den Wänden hingen Bilder von bekannten Künstlern. Schließlich standen wir vor einer letzten Tür, Cole klopfte und wir traten ein. Jace kam uns sofort entgegen und auf Stühlen weiter hinten konnte ich Emma und Linda mit Jace entdecken und sogar Elena war da. Ich fragte mich, was alle hier zu suchen hatten und was sie mit mir vorhatten.

„Da seid ihr ja endlich", meinte Jace und schob uns in Richtung des großen Tisches, der am anderen Ende des Raumes stand. Emma, Elena und Linda lächelten, nur der grauhaarige Mann, der hinter dem Tisch saß, sah etwas ungeduldig aus. „So, jetzt können wir anfangen", sagte Jace und setzte sich. Cole und ich folgten seinem Beispiel.

„Sind das alle?", fragte der grauhaarige Mann und musterte stirnrunzelnd Elena, Emma, Linda, Jace, Cole und mich.

„Ja", bestätigte Jace.

„Na gut, dann fangen wir an", sagte er und legte seine Blätter zurecht. Ich wusste immer noch nicht, womit. Cole nahm meine Hand. „Cole Adams, wollen Sie die hier anwesende Mira Leblanc als Ihre rechtmäßig angetraute Ehefrau nehmen, sie lieben und ehren in guten wie in schlechten Zeiten, bis dass der Tod euch scheidet? So antworten Sie mit Ja, ich will."

Mir fielen fast die Augen aus dem Kopf, als mir klar wurde, was wir hier taten. Das Glücksgefühl war unermesslich, das mich durchflutete, als Cole sagte: „Ja, ich will." Auf einmal klopfte mein Herz so heftig, ja, es klopfte wirklich, als wollte es mir aus der Brust springen und ich war so aufgeregt wie noch nie.

Dann wendete sich der Mann mir zu: „Mira Leblanc, wollen Sie den hier anwesenden Cole Adams als Ihren rechtmäßig angetrauten Ehemann nehmen, ihn lieben und ehren in guten wie in schlechten Zeiten, bis dass der Tod euch scheidet? So antworten Sie mit Ja, ich will."

Ich sah zu Cole. Er sah zu mir und strahlte über das ganze Gesicht. Dann sagte ich mit fester Stimme, und es war eines der einzigen Male, bei denen ich mir vollkommen sicher war, dass ich das richtige tat: „Ja, ich will."

Er lächelte, ich lächelte, alles war perfekt.

„Dann müssen sowohl Sie beide, als auch die Trauzeugen noch unterschreiben", unterbrach uns der grauhaarige Mann und hielt uns ein Formular und einen Kugelschreiber hin. Cole nahm den Stift, unterzeichnete und reichte ihn an mich weiter. Meine Hand zitterte vor Aufregung minimal, als ich meinen Namen auf das Stück Papier schrieb. Ich legt den Stift auf das Blatt und schob es dem Mann zurück über den Tisch. Dieser reichte es zuerst an Jace und dann an Linda weiter. Das waren also unsere Trauzeugen. Als der Grauhaarige endlich zufrieden war, standen wir auf, er gab uns allen die Hand und wir gingen. Als wir wieder auf die große Freitreppe kamen, konnte ich es kaum glauben. Cole legte seinen Arm um mich und ich lehnte mich an ihn. Sein Herz schlug, vielleicht ein bisschen schneller als sonst, und meines tat es auch.

„Ich denke, ihr nehmt, wieder den Aston Martin und wir nehmen den Ford Ranger", schlug Jace vor und alle waren einverstanden.

Sie wollten schon gehen, als ich rief: „Wartet!" Sie drehten sich um und sahen mich verwirrt an. Ich ging zu Linda und umarmte sie und Finn. „Danke, dass ihr da wart", flüsterte ich. Ich hatte so etwas wie Freundschaft für Linda entwickelt und das freute mich. Sie lächelte ebenfalls. Dann wandte ich mich Emma zu und umarmte sie. „Danke, dass du da warst. Bitte verzeih mir, aber es wird noch etwas dauern, bis ich Mutter zu dir sagen kann."

„Schon in Ordnung, mein Kind", flüsterte sie zurück und lächelte.

Als nächstes schmiegte ich mich an Jace' Brust. Ich wusste, ich musste nichts sagen. Und ich wusste, mit Jace hatte ich den besten Bruder der Welt.

Dann war Elena an der Reihe. „Es hat mich riesig gefreut, dass du gekommen bist. Ich wünschte, ich hätte dir früher geholfen."

„Es ist früh genug", beruhigte sie mich und strich mir über den Rücken. Ich merkte, dass ich sie vermisst hatte.

„Wo hast du Anna gelassen?", fragte ich scherzend, doch als ich einen Schritt zurücktrat und in ihr Gesicht schaute, waren ihre Augen voller Trauer. „Was? Was ist mit ihr?" Jegliches Lächeln war aus meinem Gesicht gewichen.

„Sie ist gestorben, Mira", antwortete sie schließlich.

Ich sagte einige Sekunden nichts. „Wann?", fragte ich und meine Stimme kratzte.

„Kurz nachdem ihr wieder gefahren wart. Offensichtlich hatte sie innere Blutungen und wir haben zu spät reagiert." Traurig sah sie zu Boden.

„Hey", sagte ich und hob ihr Kinn, „wenn jemand Schuld ist, dann bin das ich. Ich habe nicht darüber nachgedacht, als sie Blut gehustet hat. Ich hätte etwas unternehmen sollen." Sie sagte nichts und so nahm ich sie noch einmal in den Arm, bevor ich mich zu Cole umwandte, um meine Tränen zu verstecken. Ich musste stark sein, für Elena.

„Mira?", hielt sie mich zurück. Ich wischte mir unauffällig über die Augen und wandte mich wieder um.

„Ja?"

„Sie ist friedlich gestorben. Im Vertrauen zum Herrn. Nun ist sie an einem besseren Ort." Bei diesen Worten konnte sie sogar lächeln und ich bewunderte sie für diese Stärke und diesen tiefen Glauben.

Ich nickte. „Das hoffe ich", sagte ich, aber glauben konnte ich es nicht. Sie war tot. Das Mädchen, dass trotz der furchtbaren Umstände ein solches Funkeln in den Augen haben konnte, das eine so tiefe Überzeugung gehabt hatte und immer an das Gute geglaubt hatte, war tot. Was für eine Ungerechtigkeit.

Ich drehte mich um und stieg ins Auto. Cole fuhr schweigend los. Ich beobachtete die vorbeirauschenden Bäume. Mitten in die Stille sagte er plötzlich: „Ich liebe dich." Da musste ich lächeln.

„Ich liebe dich auch", erwiderte ich und wieder war da dieses Gefühl, als würde mein Herz überlaufen. Vor Glück und vor Liebe. Wir fuhren lange und irgendwann erkannte ich wieder das Gelände um uns herum. Das Feld, die Bergkette am Horizont und der Trampelpfad, der in den Wald führte.

„Stop!", rief ich und schlug meine Hand vor seine Brust. Er stellte sich sofort auf die Bremse und der Wagen kam quietschend zum Stillstand.

„Was ist denn?", fragte er verwirrt.

„Ich muss noch was erledigen", sagte ich kurz angebunden und stieg aus.

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