Golden Blood | Eyeless Jack

By solanaceae_scythe

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Prolog
Die ersten Anzeichen
Sie verstehen mich nicht
Das Blut an meinen Hรคnden
Blut fรผr Blut
Die Bรถsen verlangen nach dem Guten
Six Feet Under
Das Leben ist der sรผรŸe Beigeschmack vom Tod
Ist es Schicksal?
Die Kreaturen mit den Waffen
Der, der die Macht zu halten weiรŸ
Ein Lamm zwischen Wรถlfen
Verfluchte Mรถglichkeiten
Ein Teil meines Lebens
Die neue Realitรคt
AuรŸenseiter
Die AusgestoรŸene und seltsame Fragen
Das Mรคdchen mit den schwarzen Augen
Unmut und Hass
Eine Verรคnderung mit Folgen
Angst ist dein grรถรŸter Feind
Die Biester und die Monster als Zeichen des Unglรผcks
Des Schattens beste Freundin
Gewissensbisse
Goldenes Blut

Spieglein, Spieglein an der Wand...

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By solanaceae_scythe

Mit dem Gedanken, dass das schlimmste jetzt vorbei sei, lag ich grundlegend falsch.

Ich musste mich praktisch nach unten zwingen, da sich mein Körper dagegen wehrte, Eyeless Jack noch einmal unter die Augen treten zu müssen – doch mein Wille war stärker gewesen. Ich war nicht im Gemütszustand, herauszufinden, was er machen würde, wenn ich nun doch zu spät kam.

Im Nachhinein wäre es wohl besser gewesen, wenn ich mich in meinem Bett vergraben hätte.

Das Erste, was mich im Medical Room erwartete, war ein Glas Blut, welches auf einem der Tische platziert worden war. Eine Gänsehaut breitete sich auf meinen Armen aus, als ich wieder einmal das Aroma wahrnahm, welches sich bereits im Raum verteilt hatte.

Mein Mentor saß wieder an seinem ursprünglichen Platz und hantierte mit Mikropipetten und durchsichtigen Flüssigkeiten, anhand seiner Körperhaltung konnte ich jedoch erkennen, dass er meine Präsenz bereits wahrgenommen hatte.

Ich riss meinen Blick von der Flüssigkeit los und presste mich stattdessen gegen die Wand neben der Tür, um mich von Krawallzügen abzuhalten.

„Neue Regel – sie gilt nur für dich", ich zuckte etwas zusammen, als seine tiefe Stimme die Stille schnitt, „Du wirst jeden Morgen und Abend unter meiner Aufsicht dieses Glas leeren – koste es auch, was es wolle."

Die Realisation traf mich mit voller Wucht.

„Wir Mentoren mussten dem Operator schwören, dass ihr in eurer gesamten Ausbildung in einem guten Gesundheitszustand seid", er drehte sich mit seinem Drehhocker in meine Richtung, „Das ist meine Aufgabe – wir wollen doch nicht riskieren, dass du uns auf den Fluren wegstirbst, richtig?"

Es klang beinahe wie eine Drohung – als würde er mir sagen wollen, dass ich selbst nach meinem Tod durch eine Hölle gehen würde, die kein Mensch erleben wollte. Und ich glaubte ihm, wenn er das sagte.

„Und wenn ich Gewalt anwenden muss – es ist mir herzlich egal, ob do kooperativ bist oder nicht – am Ende jeden Tages wirst du zwei Gläser getrunken haben."

Es gab kein Entkommen.

Ich hätte am liebsten geschrien, ihn verurteilt... doch wieder einmal traute ich mich nicht.

Der Grund? Die Angst.

~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~

Die nächsten Tage sind wie im Flug vergangen. Würde mich jemand fragen, was ich alles erlebt hatte, könnte ich es nicht sagen – meine Erinnerungen waren wie vernebelt.

Ich hatte viele Aufgaben übernommen – das wusste ich noch, aber welche es genau gewesen waren, wusste ich dann nicht mehr.

Es war, als würde mich mein Gehirn vor etwas schützen, als würde es bewusst abschalten.

Auch heute war ich wieder wie eine Puppe herumgelaufen und hatte meine aufgetragenen Aufgaben erledigt. Wie immer hatte ich morgens das Blut hinuntergewürgt, auch wenn ich heute nur ein halbes Glas geschafft hatte – ganz zum Missfallens meines Mentors. Es hatte nicht viel gefehlt, dass er mir den restlichen Inhalt in meinen Hals gekippt hätte.

Doch heute war etwas anders – es gab etwas, was mich aus meiner seltsamen Trance befreite.

Als ich nachmittags durch die Gänge eilte, um ein paar Kartons wegzubringen, erfasste mich ein seltsames Gefühl. Es war erst kaum bemerkbar, doch je weiter ich in die verwinkelte Villa eindrang, desto komischer wurde es.

Es war, als würden tausend Schmetterlinge durch meinen gesamten Körper fliegen.

Ich versuchte, das Gefühl abzuschütteln, während ich ein paar Kartons in eine Abstellkammer stellte. Doch egal wie doll ich mich auf meine „innere Ruhe" konzentrierte, es wurde einfach nicht besser.

Was passierte jetzt schon wieder?

Schlecht gelaunt machte ich mich auf den Rückweg, auch wenn ich den Gedanken, dass heute etwas Seltsames passieren würde, nicht mehr vergessen konnte.

Und wieder einmal sollte ich Recht behalten.

Als ich das Behandlungszimmer betrat, war mein Mentor verschwunden. Normalerweise wunderte mich das nicht wirklich – doch jetzt löste es eine unangenehme Unruhe in mir aus.

Ich sah mich um und vergewisserte mich, dass ich wirklich alleine war, während ich leicht schluckte.

Nicht verrückt werden... jetzt nicht die Nerven verlieren...

Ich zuckte zusammen, als ich hörte, wie sich hinter mir die Tür öffnete – und mit einer fast schon zu hektischen Bewegung drehte ich mich um hundertachtzig Grad. Beinahe hätte ich mich dabei noch auf die Nase gelegt, doch im letzten Moment schaffte ich es, meine Balance zurückzuerlangen.

Was ich jedoch vor mir sah, ließ mir das Blut in den Adern gefrieren.

„Huh?", murmelte mein Gegenüber, während wir uns beide musterten. Während ich meinen Schock nicht überwinden konnte, wirkte er ziemlich entspannt, wenn nicht sogar neugierig.

Der... der sah ja aus wie ich!

„White Crisis?", die Stimme meines Mentors riss mich endlich aus meiner Starre und ich konnte meinen Blick hinter den fremden Jungen richten, wo sich Eyeless Jack in der Tür aufgebaut hatte. Er blickte kurz zu mir, bevor er sich dem Jungen widmete, welchen er White Crisis genannt hatte.

„EJ! Ich hatte dich schon gesucht! Slendy hatte mir versichert, dass ich dich hier unten antreffe...", er blickte zu mir, „Wie ich sehe, hast du ebenfalls einen Trainee bekommen." Wieder einmal trafen sich unsere Blicke und für einen Moment verlor ich mich in den strahlend blauen Augen, die mein eigenes Gesicht ebenfalls zierten, bevor Eyeless Jack antwortete.

„Warum bist du hier – man hat gemunkelt, dass deine Mission noch knapp zwei Monate gedauert hätte, Crisis", wollte er monoton wissen, während er sich mit schlurfenden Schritten in den Raum bewegte und an seinem Schreibtisch Platz nahm, „Sag nicht, dass du bereits den ganzen Ring erledigt hast."

White Crisis lachte kurz, während er sich schelmisch im Nacken kratzte. „Oh nein, das hätte ich niemals alleine hingekriegt", erwiderte er belustigt, „Slenderman hat mich abgezogen und Dark Link an meiner Stelle hingeschickt. Wir können die Details nachher besprechen-" Sein Blick blieb erneut an mir hängen. „Denn diese sind nicht für alle Ohren bestimmt."

Da war sie wieder, die Geheimniskrämerei.

Ich wusste, dass es schlauer war, wenn ich meinen Mund hielt, also zwang ich mich dazu, die Fragen auf ein Neues hinunterzuschlucken. Fast schon resigniert sank mein Blick in Richtung Boden, während ich den beiden jungen Männern dabei zuhörte, wie sie sich über die neusten Ereignisse austauschten. Ich zog es sogar schon in Erwägung, mich in einen anderen Raum zurückzuziehen, um irgendetwas zu sortieren oder so, aber Eyeless Jack machte mir einen Strich durch die Rechnung, als er mir zu verstehen gab, dass ich die Liegen abwischen sollte.

Mit schweren Schritten watschelte ich zum Wandschrank, der die Desinfektionstücher beinhaltete und begann, die klebrigen Oberflächen abzuwischen.

Was hier wohl passiert war, wollte ich schätzungsweise nicht wissen...

Und dann kam mir ein Gedanke, der mich erstarren ließ. Ein Schauer lief mir über den Rücken, als die Realisation mich mit voller Wucht traf.

White Crisis.

Ich hatte den Namen schon einmal gehört – Grinny hatte ihn schon einmal erwähnt!

Eine Hand legte sich auf meine Schulter und ich zuckte merklich zusammen, bevor mein Kopf abrupt zur Seite gedrückt wurde. Im nächsten Moment spürte ich, wie ledernde Finger meinen Hals entlangstrichen und ich schüttelte mich, bevor ich aus Reflex zur Seite trat und mit einem feurigen Blick zu meinem Mentor starrte, der nun neben mir stand.

„Wie ich sehe, funktioniert dein Körper wieder einwandfrei", hörte ich Eyeless Jack grummeln, „Keinerlei Spur eines Blutergusses – und dass, obwohl ich fest zugedrückt hatte." Im Hintergrund konnte ich beobachten, wie White Crisis neugierig unserem Gespräch folgte. Ich schluckte, bevor ich meinen Mentor erneut sprechen hörte. „Er hatte mit dir gesprochen", er deutete zu dem Jungen, der sich mir ähnelte, „Und du warst unhöflich."

„Jetzt sei nicht so streng, Jack", White Crisis lehnte sich lässig an die Wand, während er seine muskulösen Arme vor seiner Brust verschränkte, „Ihre Gedanken sind aber wirklich interessant, wenn ich das einmal anmerken darf – wie eine Stecknadel im Heuhaufen..."

Moment... Was hatte er gerade gesagt?!

Meine...Gedanken?!

Ich verschluckte mich fast, während ich versuchte, eine Begründung zu finden, doch mir fiel auf die schnelle nichts ein.

„Du hast noch viel zu lernen, Mädchen – wie ein offenes Buch bist du!", er lachte erneut, bevor sich unsere Blicke erneut trafen, „Wie heißt du?" Seine Augen musterten mich erneut, während ich wie ein wildes Pferd auf der Stelle zappelte und mir wünschte, einfach verschwinden zu können. Diese Situation machte mir Angst...

„Wither – antworte, wenn du etwas gefragt wirst", warf mein Mentor erneut ein, dieses Mal war seine Stimme von einem Knurren geziert. Ich versteifte mich erneut, bevor ich unschlüssig zwischen den beiden jungen Männern hin und herblickte.

„W-Welchen Namen?", hörte ich mich stottern und White Crisis brach in Gelächter aus, bis ihm Tränen aus den Augen flossen. Eyeless Jack knurrte nur leise, bevor er sich wieder an seinem Schreibtisch niederließ und seiner Papierarbeit nachging.

„Wie hat dein Mütterchen dich genannt, welkendes Blümchen?", wollte White Crisis nun wissen, während er mich lässig angrinste. Im ersten Moment fühlte ich mich ein wenig verarscht von ihm, doch als Eyeless Jack wieder leise grummelte, knickte ich schließlich ein.

„Hallee", antwortete ich leise und er legte den Kopf schief, während seine Augen ein weiteres Mal über meinen Körper glitten.

„Ein wirklich außergewöhnlicher Name", meinte er schließlich, das überhobene Grinsen war von seinem Gesicht verschwunden, „Ich habe ehrlich gesagt nichts anderes erwartet."

Ich blickte ihn erstaunt an.

Warum wurde ich das Gefühl nicht los, dass er viel mehr wusste, als ich mir denken konnte?

„Was meintest du, als du sagtest, dass meine Gedanken wirr seien?", rutschte mir heraus und sofort veränderte sich die Atmosphäre im Raum. Eyeless Jack hatte seinen Kopf gehoben und ich konnte seinen stechenden „Blick" in meinem Rücken spüren, als würde er mich ermahnen, dass ich schon wieder neugierig war. Doch White Crisis grinste einfach nur, während er sich lässig streckte.

„Das wirst du bald erfahren", gähnte er, „Schon bald."

Eyeless Jack erhob sich erneut von seinem Schreibtisch und kam auf uns zu, bevor er mittig von uns stoppte. Dann drehte er sich in meine Richtung und schien mich zu mustern, bevor er auf White Crisis zuging und ihm wie einem alten Freund auf die Schulter klopfte. „Lass uns reden", hörte ich ihn sagen, bevor er ein letztes Mal in meine Richtung sah, „Und du, Wither, kümmerst dich um die Waschräume neben den Patientenräumen. Die Duschen müssen geputzt werden."

Mit diesen Worten ließen sie mich zurück.

Ich blieb für einige Sekunden wie vom Blitz getroffen stehen, bevor ich meinen Mund öffnete – doch Überraschung... kein Wort wollte meine Kehle verlassen.

White Crisis...

Unsere Ähnlichkeit war verblüffend – und warum schien er so viel über mich zu wissen? Was meinte er mit meinen Gedanken – konnte er sie etwa lesen?! Wie war das möglich?

Langsam ließ ich mich auf der Liege nieder und starrte gedankenverloren an die Wand neben der Tür. Mir schwirrten erneut tausend Fragen in meinen Gedanken umher – ich hatte den roten Faden komplett verloren.

Warum sagten sie mir alle, dass ich die Antwort später erhalten würde? Warum waren sie sich alle so sicher? Was war, wenn es nicht so war?

Was, wenn ich in meiner Auffassung für immer ein Monster blieb – gab es wirklich keine Erklärung mehr? Konnte ich wirklich mit keinerlei Hilfe rechnen? Was sollte ich jetzt-

„Hier bist du, Wither!", eine glockenhelle Stimme riss mich aus meinem Gedankenwirbel und ich sah zur Tür. Zu meiner Überraschung stand nun dort wieder das sonderbare Mädchen – sie hatte sich Lazari genannt. In ihren Armen lag erneut die Katze, welche sie Grinny nannte – beide starrten mich mit roten Augen an.

„Wir haben dich schon gesucht – hast du Lust, ein wenig mit uns auf Wanderschaft zu gehen?", fragte sie mich leise und ich blickte sie verwirrt an.

„Wanderschaft?", wollte ich wissen, „Was meinst du?" Ich erhob mich langsam von der Liege, während mich ein seltsames Gefühl beschlich. Lazari grinste leicht, bevor sie sanft Grinnys Kopf streichelte.

„Das Wetter ist diese Nacht so schön – lass uns einen Spaziergang machen", schlug sie vor, „Und vielleicht können wir dann reden." Sie sah mich mit freundlichen Augen an – es war der sanfteste Blick, den ich seit langer Zeit bekommen hatte.

Irgendwie strahlte sie eine Ruhe aus, die mich in eine Art Trance verfrachtete.

War das vielleicht eine Möglichkeit, die sich mir bot? Konnte... vielleicht konnte ich sie noch einmal nach den sonderbaren Bildern fragen, die sie mir gezeigt hatte – vielleicht wusste sie ja noch mehr, was mir verborgen geblieben war!

„Gerne", hörte ich mich sagen, bevor ich meine Gedanken überhaupt zu Ende gebracht hatte. Sie nickte erfreut, bevor sie ihre linke Hand nach mir ausstreckte. Zögerlich nahm ich die kleine Hand in meine eigene und sie lächelte, bevor sie mich auf den Flur zog und dann die Treppe hochstürmte. Ich stolperte fast, weil ich mit diesem Tempo nicht gerechnet hatte.

Natürlich warf ich noch einen Blick zurück – ich erinnerte mich an die Aufgabe, die mir Eyeless Jack aufgetragen hatte... und dass es ein gefährliches Spiel war, welches ich hier spielte.

Aber was hatte er noch gesagt? Ich musste meinen Weg ändern, meine Angst besiegen... vielleicht war es eine Art Rechtfertigung, die sich in meinem Kopf zusammenbraute... doch ich musste dieses Mal über meinen eigenen Schatten springen.

Die Fragen drohten mich zu ersticken und ich sehnte mich nach einer Antwort, die endlich wieder Ordnung in das Chaos brachte.

Wir erreichten den Haupteingang und auf magische Weise öffnete sich die Tür, als wir darauf zugingen. Für einen kurzen Moment dachte ich, dass ich noch zurückrudern würde, doch als mein Gesicht die laue Nachtluft wahrnahm, wagte ich den Schritt nach draußen.

Eine laue Brise fuhr mir durch meine Haare und wirbelte einzelne Haarsträhnen auf, die ich mir mit meiner linken Hand aus meinem Gesicht strich. Lazari behielt weiterhin ihr schnelles Tempo bei, während wir einem steinigen Weg folgten.

Zum ersten Mal konnte ich einen Blick auf das riesige Anwesen erhaschen. Der Anblick raubte mir wortwörtlich den Atem – ich hatte mit allem gerechnet, aber nicht mit dieser... Schönheit. Die schwarzen Fassaden, die altertümlichen Fenster, das veraltete Holz und die Lichter hinter den Fenstern. Efeu hatte sich bis zum Dach hochgeschlängelt und verlieh dem Haus seine eigene Note, der verwilderte, aber doch irgendwie gepflegte Garten brachte eine seltsame Ruhe in das Abbild.

„Komm, Wither!", erinnerte mich Lazari und ich bemerkte, dass ich stehengeblieben war, also folgte ich ihr nun. Sie hatte mittlerweile meine Hand losgelassen und lief fröhlich vor mir, während Grinny nun ebenfalls auf eigenen Pfoten lief und ihr nicht von der Seite wich.

Wir durchquerten einen kleinen Vorgarten, bis wir einen Springbrunnen erreichten, der funktionierte. Für einen kurzen Moment hielt ich meine Hand in das kalte Wasser – und zog sie augenblicklich wieder zurück, als ein angenehmer Schmerz mich daran erinnerte, dass ich wirklich noch lebte.

„Lazari?", eine Stimme ließ uns aufsehen und wir blickten in die Gesichter von zwei Frauen. Beide waren mir bekannt und ein unangenehmes Kribbeln machte sich in meinem Bauch breit, als uns Sacred Sophie, der Trainee von Laughing Jack und Nina The Killer abschätzend musterten.

„Nina!", rief Lazari fröhlich aus, „Wie schön dich zu sehen! Wie ich bemerke, hast du Gesellschaft!" Sie blickte zu Sophie. „Du bist Sacred Sophie, richtig? Wir haben noch nie so wirklich miteinander gesprochen!", für einen Moment glaubte ich, ein unsicheres Flickern in Lazaris Augen zu erkennen, doch so schnell wie es gekommen war, war es auch wieder verschwunden.

Sacred Sophie neigte nur leicht den Kopf doch erwiderte nichts, während Nina abschätzig in meine Richtung sah. „Was machst du hier? Und dann noch mit der da?", die Worte klangen wie Gift, als sie aus ihrem Mund kam und ich musste mich zusammenreißen, um nicht zusammenzuzucken. Doch Lazari ließ sich nicht beirren, während Grinny um ihre Beine strich.

„Ich zeige Wither heute die Mondscheinlichtung. Könntest du mir einen Gefallen tun und Eyeless Jack ausrichten, dass sie das Grundstück mit mir verlassen hat?", hörte ich sie sagen und im gleichen Moment erstarrte ich.

Wir würden das Grundstück verlassen? Das hatte sie nicht erwähnt!

„Wie auch immer", meinte Nina nur bevor sie weiterlief und Sacred Sophie mit sich zog. Ein ungutes Gefühl beschlich mich und ich wandte mich an Lazari, um ihr meine Bedenken mitzuteilen, doch sie lächelte nur breit.

„Na komm! Wir wollen pünktlich wieder zurücksein, nicht?", meinte sie, bevor sie erneut nach meiner Hand griff und mich mit zu den eisernen Toren zog.

Ich sah noch einmal zurück zur Villa, während ich betete, dass ich nicht die falsche Entscheidung getroffen hatte.


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