Zeig mir deine Liebe | ✔️

By violetcrow_

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Einer, der sich nach romantischer Liebe sehnt, stattdessen aber den Playboy spielt, und eine, die Männern nic... More

Vorwort
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Prolog
1 | Nächtliche Gesangseinlage
2 | Nichts zu Verlieren
3 | Schöne Löwin
4 | Innerer Kampf
5 | Absolutes Neuland
6 | Heute nicht
7 | Verflixte Schmetterlinge
8 | Eine Süßkartoffel
9 | Wie ein Lottogewinn
11 | Wie ein Empfangskomitee
12 | Die Hölle
13 | Der süßeste Snack
14 | Arm in Arm
15 | Der schnuckelige Autor
16 | Allererstes Date
17 | Überwältigend
18 | Lendenfeuer
19 | Auf dem Spielplatz
Epilog
Nachwort

10 | Keines deiner Betthäschen

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By violetcrow_

Cara war mir die letzten Tage erfolgreich aus dem Weg gegangen, aber damit war jetzt Schluss. Was auch immer der Grund war, ich wollte ihn wissen.

Es war wieder einmal ein Donnerstag, Caras ambulanter Krankenhausaufenthalt lag nun zwei Wochen zurück. Die restliche Woche hatte sie mich erfolgreich ignoriert, ich fragte mich nur ständig wieso.

Lag es an den Küssen? Waren sie ihr, im Nachhinein betrachtet, zu viel gewesen? Denn währenddessen hatte sie sie offensichtlich genossen. Verdammt, was hatte ich mich zusammenreißen müssen, um sie nicht sofort auf dem Sofa zu nehmen, oder auf der Küchenplatte. Wenn ich nur daran dachte, bekam ich schon einen Steifen.

Wie ein Stalker wartete ich auf Cara, weil ich mitbekommen hatte, dass sie in den Keller gegangen war. Da sie einen Korb voller gewaschener Wäsche mit sich getragen hatte, nahm ich an, dass sie in den Wäscheraum ging, um dort die Klamotten zum Trocknen aufzuhängen. Sie, und Frau Berger, die alte Dame aus dem oberen Stockwerk, waren ohnehin die einzigen, die diesen Raum im Keller benutzten.

Endlich hörte ich ihre Schritte, und als sie mich vor meiner Wohnungstür stehen sah, stockte sie jäh.

"Hi, hübsche Löwin", begrüßte ich sie, hob dabei fragend eine Augenbraue.

"Hi, Niklas." Sie bemühte sich um einen neutralen Tonfall, welcher ihr nicht sonderlich gut gelang.

Sie steuerte zielsicher ihre Haustür an, doch ich tat es ihr gleich. Cara zuckte kaum merklich zusammen, als ich plötzlich neben ihr stand, ihren berauschenden Duft einatmen konnte, und bedächtig ihren Arm entlang fuhr.

"Wieso gehst du mir aus dem Weg?", flüsterte ich in ihr Ohr.

Sie drehte den Kopf, schaute mich nun endlich wieder richtig an. "Das ... uhm, das tue ich nicht."

"Einigen wir uns darauf, dass du mich nicht mehr belügst?"

Augenblicklich zierte eine zarte rosa Farbe ihr Gesicht. Mir entging nicht, wie nahe wir uns standen, es machte mich beinahe verrückt. Ihr Parfum, gemischt mit ihrem eigenen einzigartigen Duft, ließ mein sonst so ruhiges Herz schneller klopfen.

"Ist es wegen den Küssen? Waren sie dir zu viel?", wollte ich geradeaus wissen, mein Herz tunlichst ignorierend.

Cara dachte kurz nach, schüttete dann aber den Kopf. "Nein."

"Was ist dann der Grund?"

"Ich will einfach keines deiner unzähligen Betthäschen sein."

"Betthäschen", murmelte ich schmunzelnd. "Mhm, und wenn du keines meiner Betthäschen wärst?"

"Mach mir doch nichts vor", antwortete sie seltsam gereizt. "Die hübsche Brünette, die am Montag das Haus verlassen hat, war sicher nicht bei dir, um mit dir Tee zu trinken."

Montag.

Ich erinnerte mich.

So war das also.

"Bist du eifersüchtig, Cara?" Ich konnte das spitzbübische Grinsen einfach nicht aus meinem Gesicht löschen.

"Nein", log sie. "Aber wie gesagt, ich bin keines deiner Betthäschen."

"Lass' uns das in meiner Wohnung klären, in Ordnung?", schlug ich ihr vor. Schlagartig hatte ich das dringende Bedürfnis, mit ihr alleine zu sein. Sie zum Stöhnen zu bringen, bis sie keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte. Verflucht, manchmal dachte ich echt zu viel mit meinem besten Stück anstelle meines Gehirns, aber dieses Verlangen nach ihr wurde gerade übermächtig.

Sie schüttelte den Kopf. "Ich habe alles gesagt." Dann drehte sie mir den Rücken zu, um ihre Haustür aufzusperren.

"Ich aber noch nicht", raunte ich in ihr Ohr, ehe ich sie kurzerhand an den Kniekehlen fasste, und über meine Schulter warf.

"Niklas!", kreischte sie auf, was mich nur leise lachen ließ. "Lass' mich auf der Stelle runter! Wir sind doch keine Kinder mehr. Niklas!", protestierte sie wild, doch es war mir gerade egal, vielmehr belustigte es mich, vor allem, da sie mir nun auch mit den Händen zaghaft auf den Rücken trommelte.

Als wir in meiner Wohnung ankamen, ich die Haustür mit meinem Fuß zuwarf, steuerte ich meine Couch an. Dort ließ ich Cara sanft mit dem Rücken auf das Sofa gleiten, wo sie mich durch ihre wunderschönen Augen wütend anfunkelte.

"Was soll das, Niklas?", fragte sie aufgebracht, wollte sich aufsetzen, doch ich ließ sie nicht. Stattdessen kroch ich über ihren Körper, starrte ihr verschmitzt grinsend in die Augen.

"Wie gesagt, wir haben ein paar Dinge zu klären."

"Mit was? Mit Sex? Ich sagte bereits, dass ich keines deiner Betthäschen sein werde."

"Ich weiß, dass du Ida in einer Dreiviertelstunde abholen musst, deshalb werden wir nicht miteinander schlafen. Glaub mir, bei unserem ersten Mal will ich keinen bedeutungslosen Quickie. Wenn ich mit dir schlafe, dann musst du dir die ganze Nacht freihalten", raunte ich in ihr Ohr. Die Gänsehaut, die sich an dieser Stelle bildete, ließ mich lächeln.

"Was redest du da?", hauchte sie. Meine Augen fanden erneut die ihren, erkannten die geweiteten Pupillen.

"Die hübsche Brünette, von der du vorhin gesprochen hast, ist meine Schwester. Und ich stehe nicht auf Inzest."

"Schwester?", piepste sie erschrocken. "Oh Gott, es tut mir leid."

"Aber ich verrate dir noch etwas", murmelte ich dicht an ihren Hals. Mein Atem streifte ihre zarte Haut, die Situation erregte mich selbst so hart. "Ich stehe auf schwarzhaarige, eifersüchtige Nachbarinnen." Dann senkte ich meine Lippen auf ihren Hals, küsste mich hinauf bis zu ihrem Kinn.

"D-du sprichst ... in der Mehrzahl?", fragte sie leise wispernd, ein Seufzen unterdrückend.

"Lass' es mich umformulieren." Ich hauchte ihr einen Kuss nach dem anderen an ihre Wangen, Mundwinkel und die Nase. "Ich stehe auf eine ganz bestimmte schwarzhaarige, super heiße, fantastisch küssende, umwerfend singende, wunderschöne Nachbarin."

"Niklas", seufzte sie, als ich mit einer Hand unter ihr T-Shirt fuhr, um ihre nackte Haut zu berühren. "Wieso sagst du das alles?"

"Weil es stimmt", flüsterte ich zurück, meine Lippen dicht vor ihren. Allerdings setzte ich mich nun auf, was Cara irritiert verfolgte. Ich zog mir mein Shirt über den Kopf, was Cara nur noch mehr verwirrte. Doch mir entging ihr schmachtender Blick nicht, als sie meinen tätowierten Oberkörper betrachtete.

"Vertraust du mir?", fragte ich.

Ihr Brustkorb hob und senkte sich merklich. Sie war aufgeregt, ich nahm es deutlich wahr.

"Ja, aber was hast du vor?"

Zur Antwort schob ich mein Shirt unter ihren Kopf, ehe ich es über ihre Augen legte, und mit einem Knoten zusammenband.

"Niklas?"

"Hm?" Ich hob ihr T-Shirt an, rollte es nach oben, zog es ihr vorsichtig aus. Danach fuhr ich mit meinen Fingern ihren Oberkörper entlang abwärts.

"Was tust du?"

"Was denkst du, was ich tue?"

"Wir ... uhm, du ... du kannst das nicht tun."

"Wieso nicht? Hast du deine Tage?" Mein Mund berührte ihren Bauch, küsste sie dort abwärts bis zum Anfang ihrer Jeans. Ihr Atem kam langsam, sie krallte ihre Fingernägel in meine Couch.

"Nein, aber ..." Sie seufzte auf, als ich ihren Bauchnabel küsste, und zeitgleich mit meinen Händen ihre Brüste umfasste, die noch immer in ihrem weißen BH gefangen gehalten wurden.

"Aber?"

"Das hat noch nie ein Mann bei mir gemacht", murmelte sie, was mich innehalten ließ.

Ich kletterte zu ihr hoch, hob mein Shirt an, um in ihre blauen Diamantaugen zu sehen. Verlegen biss sie sich auf die Unterlippe, schaute mich mit klopfendem Herzen an.

"Das ist nur ein Grund mehr, nicht damit aufzuhören." Bei meinen Worten schluckte sie schwer. "Aber ich werde nichts gegen deinen Willen tun. Möchtest du, dass ich aufhöre?"

Sie betrachtete mich mit großen Augen. Verdammt, wie sehr ich diese Augen vergötterte. Sie mussten verzaubert sein, bestimmt. Denn wenn ich in ihre funkelnden Diamanten schaute, nahm ich beinahe nichts anderes mehr wahr, außer sie und mich.

"Ja, oder nein? Soll ich aufhören, schöne Löwin?", wollte ich ein weiteres Mal mit rauer Stimme von ihr wissen.

"Nein", erwiderte sie leise, war sich selbst wohl nicht ganz sicher, ob es die korrekte Entscheidung war. Doch ich würde sie schon noch davon überzeugen, dass ihre Antwort die Richtige war.

Ich legte mein Shirt erneut über ihre Augen. "Nur fühlen, Cara. Nicht denken", murmelte ich an ihre Ohrmuschel, küsste mich bis zu ihrem BH vor. Meine Hand fuhr unter ihren Rücken, wo ich den Verschluss ertasten konnte, diesen gekonnt öffnete, und Cara den BH von den Armen strich.

"Ich bin nervös, Niklas", wisperte sie.

"Ich weiß. Aber denke nicht zu viel nach, fühle einfach. Lass' dich gehen, denn sei gewiss, mir gefällt alles an dir. Dein Körper. Deine Laute. Dein Charakter." Ich nahm ihre rechte Brustwarze in den Mund, saugte daran, und umfasste die andere Brust mit meiner Hand. Cara entlockte es ein heiseres Stöhnen.

"Niklas, ich ..."

"Fühlen, hübsche Löwin", erinnerte ich sie, ehe ich gleiches Spiel mit der anderen Brustwarze wiederholte. Nur, dass ich dieses Mal sachte daran knabberte.

"Niklas", wimmerte sie nun lustvoll. Mein Penis drückte schmerzhaft gegen meine Boxershorts, wollte befreit werden. Auch meine Jeans wurde langsam zu eng, vor allem, wenn Cara solche Geräusche von sich gab. Verdammt, sie so unter mir liegen zu haben, ließ meinen Verstand komplett aussetzen. Aber jetzt ging es nicht um mich, jetzt ging es um diese Schönheit unter mir, die von einem Mann noch nie derart berührt worden war. Scheiße, was hatte sie bloß für Männer gehabt? Welche, die ihr gutes Ding nur rein und raus gleiten hatten lassen, nur auf ihre eigene Erlösung gebaut hatten, und diesem überwältigenden Körper hier keine Beachtung geschenkt hatten? Alles Schlappschwänze.

"Du bist bildhübsch, Cara." Kaum verließen diese Worte meinen Mund, öffnete ich ihre Jeans, und zog sie ihr mitsamt der Unterwäsche von den Beinen.

"Niklas?" Ihre Stimme klang seltsam verloren.

"Hm?" Ich hatte sie für einen Moment einfach nur anschauen können. Dieser Körper. Fuck. Ich hätte das alles hier nochmal überdenken sollen, denn mein Glied pochte vor Schmerzen. Ich wollte in ihr sein, sie spüren, sie richtig hart rannehmen. Oder richtig gefühlvoll. Verdammt.

"Ich weiß nicht, ob ich das kann." Ihre Stimme riss mich aus meinen Gedanken.

"Was meinst du?"

"Ich kann es nicht aussprechen."

"Kannst du. Sag einfach, was in deinem schönen Köpfchen vor sich geht."

"Es hat mich noch nie ein Mann zum ... du weißt schon ... gebracht."

"Ich weiß schon? Hm ... sprich es aus." Nun kletterte ich wieder über sie, war ihrem Mund so nahe, dass sie meine Lippen spüren musste.

"Niklas."

"Hm?"

"Es hat mich noch nie ein Mann zum Orgasmus gebracht", flüsterte sie nun.

"Du selbst aber schon?", wollte ich von ihr wissen.

"Ja."

"Gut."

Ich ließ meine Lippen auf ihre sinken, hatte mir diesen Kuss seit unseren letzten beiden schon herbeigesehnt. Meine Erinnerungen waren nichts im Vergleich zur Realität, denn dieser Kuss ließ mich sie nur noch mehr wollen. Wir küssten uns mit Zunge, Zähnen, und einem unbändigen Verlangen, dass es mir schon schmerzhaft weh tat. Keine Ahnung wie lange ich das hier durchhalten würde, ohne selbst komplett durchzudrehen. Sie war einfach der absolute Wahnsinn, ich vergötterte sie so sehr.

Meine Hand fuhr zärtlich Caras Seite entlang abwärts, umkreiste mit meinem Zeigefinger ihren Bauchnabel, ehe ich mich weiter nach unten wagte. Cara drückte ihre Lippen nur noch fester gegen meine, klammerte sich mit ihren Händen nun an meinem Rücken fest.

Ihre Reaktion machte es mir nur noch schwerer, sie nicht zu nehmen. Ihr lediglich Vergnügen zu bescheren - was mir jedoch auch sehr gefiel, das konnte ich beim besten Willen nicht leugnen.

Meine Hand erreichte ihre intimsten Stellen, umkreiste ihre Lustperle, und spürte, wie bereit sie eigentlich für mich wäre.

"Du bist so feucht, Cara", knurrte ich auf, zog an ihrer Unterlippe, ehe ich mich ihren Körper abwärts küsste. Sie wand sich unter meinen Lippen, die dem Zentrum ihrer größten Lust immer näher kamen.

"Niklas", murmelte sie seufzend, krallte ihre Finger nun in meine braunen Haare, als mein Gesicht zwischen ihren Schenkeln ankam.

Mit der Zunge fuhr ich über ihre Klitoris, was sie gedämpft aufstöhnen ließ. Dann hielt ich es nicht länger aus, wollte wissen, wie sie sich anfühlte, und stieß mit einem Finger in ihre warme Mitte, rieb ihn sanft an der Innenseite ihrer Scheide.

Cara wimmerte vor Begierde auf. Ihre Hände befanden sich weiterhin in meinen Haaren, doch das turnte mich irgendwie nur noch mehr an. Dazu noch die Geräusche, die ihre Kehle verließen. Fuck, ich hoffte sehr, dass mein Penis und ich nach dieser heißen Aktion noch Freunde waren.

"Lass dich fallen, hübsche Löwin. Du kannst mir vertrauen", hauchte ich gegen ihr Geschlecht, während ich meinen Finger rein und raus gleiten ließ, mich selbst damit vollkommen quälte. Verdammt sei sie, diese süße Qual! Aber ich wollte es nicht anders, wollte genau das hier.

Mit dem Daumen ertastete ich nun wieder ihre Perle, übte deutlichen Druck darauf aus, was Cara schwer ausatmen ließ. Währenddessen küsste ich mich wieder ihren Oberkörper hinauf, umkreiste mit meiner Zunge ihre harten Nippel. Langsam begann sie aufzutauen, mir mehr Vertrauen zu schenken, denn ihr Becken begann sich rhythmisch zu meinen Stößen zu bewegen. Beim nächsten Mal ließ ich anstelle eines Fingers zwei in sie gleiten, nahm das wohlige Seufzen ihrerseits wahr.

Auf Caras Stirn zeichneten sich kleine Schweißperlen ab, was mich in meinem Tun nur bestärkte. Ihre Atmung kam schneller, ließ mich darauf schließen, dass es bei ihr nicht mehr lange dauern würde, bis sie die Erlösung fand. Normalerweise reizte ich den sexuellen Höhepunkt gerne aus, doch nicht bei Cara. Nicht heute. Nicht jetzt. Nicht, wo noch kein anderer Mann es jemals soweit geschafft hatte, wie ich nun.

Ich konnte mitansehen, wie sich ein lustvoller Druck in Cara breit machte, ihren Körper in Besitz nahm. Sie stöhnte meinen Namen kaum hörbar, zitterte leicht, bis es schließlich über sie kam ...

Fuck, es war so dermaßen scharf, mitanzusehen, wie Caras Körper förmlich explodierte. Ein Laut, irgendetwas zwischen einem Stöhnen und einem Schreien, drang aus ihrem Mund.

"Das war so dermaßen heiß, schöne Löwin", hauchte ich schließlich an ihr Ohr, als der Orgasmus langsam verebbte. Sie stieß bebend die Luft aus, und ich zog ihr mein Shirt vom Kopf.

Sie schaute mich an, voller Verlangen, und doch auch unsicher. Zärtlich strich ich über ihre Wange, wollte ihr diese Scheu aus den Augen zaubern.

"Kann sein, dass das jetzt zu meiner Lieblingsbeschäftigung geworden ist", raunte ich daher.

"Niklas, ich ..." Sie fuhr sich zögerlich mit einer Hand durch ihre schneewittchenähnlichen Haare. Schwarz wie Ebenholz, kam mir in den Sinn. Oh ja, wie sehr es stimmte. "Ich habe beim ... du weißt schon ... noch nie solche lauten Geräusche von mir gegeben."

Schmunzelnd strich ich ihr die Haare zur Seite. "Du kannst das Kind beim Namen nennen. Orgasmus." Das letzte Wort buchstabierte ich ihr sogar, was ihr ein Kichern entlockte. Es freute mich, nun nicht mehr die Unsicherheit in ihrem Gesicht ablesen zu müssen, sondern Zufriedenheit und Befriedigung. Letzteres konnte man bei mir nicht behaupten, denn meine Hose war noch immer viel zu eng. Auch Cara schien das zu merken.

"Soll ich auch ...?" Sie beendete ihre Frage nicht, aber ich schüttelte bereits den Kopf.

"Ich habe es nicht getan, weil ich Gleiches von dir erwarte. Außerdem wird es langsam Zeit, Ida abzuholen."

Hastig wanderte ihr Blick zu meiner Wanduhr. Sie hatte noch ganze zehn Minuten Zeit, ehe sie sich auf den Weg machen sollte.

"Danke Niklas, für ... uhm ... das hier", murmelte sie, während sie sich ihren BH anzog. "Was meintest du vorhin eigentlich damit, als du sagtest, ich sei keines deiner Betthäschen?", wollte sie als nächstes wissen, während sie in ihren Slip und ihre Jeans schlüpfte. Ihre Hände zitterten noch unmerklich, doch mir fiel es auf.

"Damit wollte ich sagen, dass du mehr als das bist."

"Ich verstehe das nicht ganz, Niklas. Wieso sollte ich mehr als das sein?" Ihre blauen Augen trafen auf meine, ließen mich für einen Moment nicht klar denken. Was hatte dieses Augenpaar bloß an sich?

"Vielleicht weil ich es langsam leid bin, bedeutungslosen Sex zu haben, den Namen der Damen am nächsten Tag vergessen zu haben, und nicht Arm in Arm einzuschlafen."

"Wirklich?"

"Wirklich."

"Und wieso ich?"

Ich trat näher an sie ran, reichte ihr das T-Shirt, welches sie sich über den Kopf zog. Meine Hände legten sich automatisch auf ihre Unterarme, strichen sanft über den Stoff, doch ich wusste, dass sie meine Berührung bis tief in die unterste Hautschicht spüren konnte.

"Weil ich mich schon für dich interessiere, seitdem du meine Nachbarin geworden bist. Zwischenzeitlich war alles nur mehr wie ein Spiel zwischen uns. Flirten hier, flirten da, aber mittlerweile will ich so viel mehr. Willst du es auch? Würdest du mit mir ausgehen?"

"Ein Date?"

"Ja, ein Date." Ich schenkte ihr ein warmes Lächeln. Meine Erektion zog sich langsam zurück, was mir nur recht war. So ließ es sich gleich wieder befreiter atmen.

"Ich würde sehr gerne. Aber ich kann Ida nicht alleine lassen."

"Das dachte ich mir schon. Weißt du, meine Schwester hat Kinder sehr gerne, und wenn Ida sie auch mag, dann könnten die beiden einen tollen Nachmittag oder Abend zusammen verbringen. Sie heißt Julia, und kommt am Samstag bei mir vorbei, da könntet ihr sie kennenlernen, wenn du möchtest. Obwohl du die hübsche Brünette ja bereits kennst", feixte ich noch, konnte mir diesen Kommentar einfach nicht verkneifen.

Zum Glück entlockte es Cara lediglich ein breites Grinsen, ehe sie zustimmte, Julia kennenlernen zu wollen. Jetzt hoffte ich nur noch, dass Ida sie mochte. Aber normalerweise war es keine Kunst, meine Schwester zu mögen, sie machte es einem einfach immer so leicht.

"Du bist wunderschön, Cara." Ich trat noch einen Schritt näher, war mir allzu bewusst, dass mein Oberkörper nackt war.

"Du sagst immer so schöne Sachen, Niklas." Ihre freien Hände legte sie plötzlich auf meinen Brustkorb, wo sich die Härchen leicht kringelten. Diese Berührung schoss sofort wieder in meinen Penis, was mich kurz die Luft anhalten ließ. Noch nie hatte mich eine Frau so fühlen lassen, wie Cara. Genau aus diesem Grund wollte ich es unbedingt mit ihr versuchen, stellte mir sogar schon eine gemeinsame Zukunft mit ihr und Ida vor.

"Weißt du, Niklas, du siehst auch richtig gut aus", murmelte sie unvermittelt. Überrascht von ihren Worten, aber nicht weniger begeistert, zogen sich meine Mundwinkel nach oben. "Und du kochst fantastisch, schreibst unglaublich gute Bücher, die ich in fast einem verschlinge, und bist wahnsinnig hilfsbereit."

"Oh, Cara." Ihre Worte schmeichelten mir. Es tat gut, sie aus ihrem Mund zu hören. "Darf ich dich zum Kindergarten begleiten?", fragte ich, da ich nicht wollte, dass sich unsere Wege für heute schon trennten.

"Nur, wenn du dir dein T-Shirt wieder überziehst." Meine Antwort war ein tiefes Lachen, ehe ich ihr einen raschen Kuss auf die Lippen hauchte.

Mein Freund Basti hatte recht. Ich war sowas von verknallt in meine Nachbarin, wenn nicht sogar schon verliebt.

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