11 | Wie ein Empfangskomitee

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Es war Samstag - vor genau einer Woche hatten Niklas und ich uns zum ersten Mal geküsst

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Es war Samstag - vor genau einer Woche hatten Niklas und ich uns zum ersten Mal geküsst. Oh ja, und wie wir uns geküsst hatten! Alleine die Erinnerung daran ließ mich seine weichen, verführerischen Lippen herbeisehnen.

Und wenn ich an vorgestern dachte, dann überkam mich einerseits große Scham, andererseits wollte ich, dass Niklas alles wiederholte. Es war so viel heißer gewesen, als die beiden Küsse von Samstag, obwohl die ja schon einfach einem Traum glichen. Nichts von dem was er mit meinem Körper angestellt hatte, kam dem gleich, was geschah, wenn ich es mir alleine machte.

Ich sollte gerade echt nicht daran denken, denn Ida und ich richteten soeben Brötchen in Niklas Küche her, weil seine Schwester in weniger als einer Stunde kommen würde. Zwar wollte ich sie wirklich kennenlernen, aber ob ich bereit dazu wäre, ihr Ida zu überlassen? Ich vertraute beinahe keinem Menschen meine Tochter an, bei den Pädagoginnen musste ich es, und bei Niklas war es mittlerweile auch irgendwie etwas anderes. Ihm vertraute ich in vielerlei Hinsicht, vor allem seit dem Zeitpunkt, wo ich ins Krankenhaus hatte müssen.

Ich zuckte kaum merklich zusammen, als sich zwei starke Arme von hinten um meinen Körper schlangen. "Danke, dass ihr beide die Brötchen macht. Ida, die sehen wirklich lecker aus", sagte Niklas an meine Tochter gewandt. Er löste sich wieder von mir, um sich eines dieser fertigen Brötchen bei Ida zu stibitzen.

"Hey", rief sie empört aus, lachte aber aufgrund Niklas' Gesichtsausdruck, als er seine Augenbrauen wackeln ließ.

Mein Herz ging jedes Mal auf, wenn ich die beiden zusammen herumalbern sah. Niklas oftmals kindische und verspielte Art tat mir so gut, das hatte ich mir schon selbst eingestehen müssen. Mein Leben war sonst immer viel zu streng gewesen, nicht so voller Leben und Freude. Das hatte sich erst geändert, als ich meine Ida bekommen hatte, doch auch seither war lediglich Ida mein Sonnenschein gewesen.

Die beiden befanden sich nun in der Nähe des Sofas, während ich weiterhin in der Küche stand. Sie tuschelten mir irgendwie zu geheimnisvoll miteinander, weshalb ich einige Schritte auf sie zuging.

"Was wird das?", fragte ich daher mit hochgezogenen Augenbrauen.

Meine Tochter drehte sich lächelnd zu mir um. "Niklas will deinen zweiten Vornamen wissen."

"Hast du ihn schon verraten?"

Ida schüttelte den Kopf. "Wollte ich gerade."

"Tu es nicht, Schatz", bat ich Ida. Dann schaute ich in Niklas Augen, die mich belustigt musterten. "Ich sagte, du sollst ihn erraten, und nicht, dass ihn dir Ida zustecken soll. Das nennt man Schummeln."

Er lachte auf, fuhr sich mit einer Bewegung durch die braunen Haare, in welche sich meine Finger vor zwei Tagen gekrallt hatten. An etwas anderes denken. Denk an etwas anderes, Cara!

"Ich wusste nicht, dass es gegen die Spielregeln verstößt, Ida zu fragen", erwiderte er grinsend. "Danke trotzdem, Kleines. Ich finde den zweiten Vornamen schon irgendwie heraus. Und wenn ich deine Mama solange kitzeln muss, bis sie ihn mir verrät."

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