A never ending love story

By Gullilulli123

636 141 401

Dies ist mein Beitrag für den ONC 2024:) Als Charlie die umwerfende Ally in ihrem Bostoner Lieblingscafé kenn... More

Vorwort
Prolog
Kapitel 1
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Epilog

Kapitel 2

57 10 35
By Gullilulli123

Noch an jenem Abend blieb mein Handy vor lauter Nachrichten nicht still.
Stundenlang chatteten Ally und ich hin und her und plauderten über Gott und die Welt.

Mittlerweile wusste ich, dass sie einen älteren Bruder hatte, welcher auf der Ranch ihrer Eltern in Texas wohnte, wo sie selber aufgewachsen war.
Manchmal vermisste sie das Leben auf der Ranch, die Weiten der Natur, die Ruhe und ihre Pferde, das sagte sie mir, aber als junge Erwachsene musste sie einfach mal raus und den Rest der Welt sehen.
Ihr Job als Fotografin verschlug sie also nach Boston, wo sie sich nicht mehr vorstellen konnte, fort zu gehen.

Für mich gab es weitaus schönere Orte auf dieser Welt als Boston und trotzdem wäre ich für sie bereit gewesen hier zu verweilen.
In meinen ewigen Reisen war stets mein Ziel, dass ich sie fand, weshalb auch die schönsten Sonnenuntergänge, die freundlichsten Kulturen oder die ruhigsten Orte dieser Welt mich nicht halten konnten, sofern mon coeur nicht bei mir war.

Mein Handy vibrierte noch einmal an diesem Abend, ehe ich mich mit einem großen Lächeln auf den Lippen, glücklich über Allys Zusage in ihrer letzten Nachricht, zur Seite drehte und schlafen ging.

Ich machte mich am nächsten Mittag wie vereinbart auf den Weg zu Allys Lieblingscafé.
Ich bestellte schon mal zwei Stücke Torte und setzte mich auf den selben Platz, wie am Vortrag und wartete.

Ally ließ auf sich warten, was mich nach einer halben Stunde etwas ungeduldig werden ließ.
Ich schaute auf die tickende Uhr an der Wand mit dem floralen Tapetenmuster, wobei mir auffiel, dass sie fünf Minuten vorging.

Nach fast einer Stunde machte ich mir so langsam sorgen um Ally. Ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sie mich einfach versetzt hatte. Da musste etwas passiert sein, da war ich mir sicher!

In genau dem Moment, wo ich mein Handy in die Hand nahm, um ihr eine Nachricht zu schreiben, ploppte eine von ihr auf meinem Display auf.

Es tut mir so unendlich leid, Charlie!
Mein Assistent ist krank geworden und ich musste spontan das Verlobungsshooting vom Morgen übernehmen. Lange Rede, kurzer Sinn  - ich habe dich nicht vergessen, aber die Braut ist noch immer nicht zufrieden mit den Bildern! Die Frau macht mich noch wahnsinnig:(
Lass uns unser Treffen auf morgen verschieben, ja?

Erleichtert darüber, dass Ally nichts schlimmes passiert war, sondern nur ihr Job ihr dazwischen kam, atmete ich auf.
Fest entschlossen, sie heute noch zu sehen, textete ich ihr nur eine einzige Frage, nach dessen Antwort ich mich von dem Tisch erhob, mir die Tortenstücke einpacken ließ und das Café verließ.

Die schöne Mittagssonne, welche sich an jenem Tag durch die dichte Wolkenschicht kämpfen konnte, wärmte mich auf angenehme Art und Weise in der herbstlichen Frische.
Nach dem anhaltenden Regen der letzten Wochen war dieses Wetter mal eine willkommene Abwechslung, was anscheinend nicht nur ich so sah.

Ungewöhnlich viele Menschen tummelten sich an der frischen Luft. Manch Anzugträger drehte zu seiner Mittagspause eine Runde um den Block, um den Kopf freizukriegen, während eine Familie nach der nächsten mit einem vorgeschobenen Kinderwagen den Hund ausführte.

Ich gelang also schließlich zu dem Park, den Ally mir schrieb, wo ich dann auch nicht lange suchen musste, um die Fotografin und ihre Klienten zu finden.
Das Paar stand gerade vor einer in prächtigen Herbstfarben gefärbter Baumgruppe, während Ally bäuchlings auf dem Rasen lag und die Kamera auf die beiden richtete.

»Hi«, kündigte ich mich schon vom weiten an und winkte allen Beteiligten freundlich zu.
»Oh, Charlie.« Ally schrak aus ihrer Position hoch und klopfte sich den Dreck von der Kleidung. »Fünf Minuten Pause«, rief sie dem Paar zu, welches sich dann erschöpft aus ihrer steifen Pose löste.

»Es tut mir so leid«, sagte sie etwas niedergeschlagen zu mir, während wir uns ein paar Meter von dem Paar entfernten.
Ich schüttelte nur den Kopf und winkte ab. »Kein Grund für Entschuldigungen! Du hast gesagt, dass du deine Mittagspause mit mir verbringen möchtest und wenn du noch keine hast, weil die Arbeit nicht warten kann, ich kann's! Mir macht es wirklich nichts aus hier zu sein.«
»Ach, Charlie, wie soll ich es dir bloß danken. Ich habe mich wirklich auf unser Treffen gefreut und dann wird aus dem Blauen heraus mein Assistent krank und ich muss hier alles alleine schmeißen - so hab ich mir das alles nicht vorgestellt...« Sie ließ den Kopf hängen.
»Keine Sorge! Wir werden hier bestimmt bald fertig sein und dann können wir immer noch was essen gehen«, versuchte ich sie aufzumuntern, was mir nur kläglich gelang, denn sie schüttelte nur den Kopf.
»Ich muss hier nach schon zum nächsten Kunden und danach hab ich noch ein Gespräch für eine Hochzeit, die ich nächsten Monat fotografieren soll.«

Tröstend legte ich meine Hand auf ihre Schulter. »Das kriegen wir schon hin, Ally. Ich kann heute dein Assistent sein, dann wären wir viel schneller! Ich hab eine Weile fotografiert und weiß ein wenig, worauf es ankommt. Also, wenn du...« Bevor ich ausreden konnte, glitzerten mich ihre umwerfenden Augen schon hoffnungsvoll an.
»Das würdest du wirklich für mich tun?!«, fragte sie aufgeregt und fiel mir schon für eine dicke Umarmung in die Arme. »Oh danke, Charlie!«

Gesagt - getan. Umgehend wurde ich zu Allys neuen Assistenten befördert und half ihr dabei gute Schnappschüsse von den Turteltauben einzufangen.
Mit meinen kreativen Ideen für möglichst authentische Bilder konnte ich die wirklich anspruchsvolle Braut schnell in meinen Bann ziehen und keine Stunde später war das Fotoshooting auch schon vorbei und die Braut mehr als zufrieden. Hätte man ihren Gatten gefragt, dann wären wir schon nach den ersten zehn Schnappschüssen fertig gewesen und es wäre nicht alles so gut für mich gelaufen, wie es dadurch lief.

Denn Ally war begeistert von meinem Können. Ich sorgte stets für die richtige Beleuchtung, zeigte dem Paar Posen für einen natürlichen Look und setzte meinen ganzen Körper ein, um gute Bilder aus allen verschiedenen Winkeln aufnehmen zu können, was Ally sehr beeindruckte.

Die nächste Kundin war zum Glück nicht so anspruchsvoll. Ein junges Model kam in Allys Fotostudio, um ein Paar neue Fotos für ihre Bewerbungsmappe machen zu lassen.
Das Mädchen war wirklich hübsch und trotzdem sehr schüchtern vor der Kamera.
Aus diesem Grund verließ Ally immer mal wieder ihren Posten hinter der Kamera, um sich neben das Model zu stellen und ihr zu zeigen, wie sie sich hinstellen sollte, wie ihre ausdrucksstarken blauen Augen am besten zur Geltung kamen oder wie sie ihre lange wallende blonde Mähne in Szene setzen musste.

»Hast du auch mal gemodelt?«, fragte ich Ally amüsiert, als sie zum x-ten Mal wieder hinter die Kamera trat.
Ally nickte. »Ja, als junge Frau. Damals als ich aus Texas nach New York kam, brauchte ich etwas Geld für meine Weiterreise. Und da ich in meinem Heimatort mal als schönstes Farmmädchen gekürt wurde, dachte ich mir, wieso nicht.« Sie lachte schräg. »So bin ich überhaupt zur Fotografie gekommen.«

»Vielleicht werde ich ja auch mal Fotografin«, mischte sich das schüchterne Model ein, als sie sich aus ihrer letzten Pose löste und zu uns rüber kam, um die ersten unbearbeiteten Ergebnisse zu begutachten.
»Ich glaube, dass du mal ein einzigartiges Model wirst«, meinte Ally überzeugt, nachdem sie sich ein paar Bilder angesehen hatte. Sie zeigte mir und dem Model die Bilder und sofort verstand ich, was Ally mit ihren Worten meinte. Diese Bilder waren erst die Rohfassung und trotzdem schon bereit für das große Publikum!

»Und das ist nicht mein Verdienst!«, sagte Ally stolz auf die junge Frau und umarmte sie einmal fest. »Du bist wirklich hübsch, lass dir niemals was anderes sagen!«, ermutigte Ally nochmal das junge Ding, welche nur dankbar lächelte.

»Kommen viele so junge Frauen zu dir, um groß raus zu kommen?«, fragte ich in einer ruhigen Minuten, nachdem das Mädchen gegangen war. Wir hatten uns auf eines der gemütlichen Sofas in Allys Studio gesetzt und aßen die Tortenstücke, die ich noch immer aus dem Café hatte.

»Ja, leider schon.«
»Leider?« Ich zog fragend die Augenbrauen hoch und versuchte ihren nicht eindeutigen Blick zu lesen.
»Die Model-Industrie ist so ein hartes Geschäft und nur die wenigsten, die hier durch meine Ladentür kommen, sind auch für diese Welt geeignet. Alles hübsche Dinger, keine Frage! Aber nur die wenigsten haben dann auch das gewisse Etwas, das Durchhaltevermögen und vor allem die Kraft sich nicht krank zu machen für diese Branche.« Sie seufzte, so als ob es ihre Schuld wäre, dass sich unzählige Mädchenträume nicht erfüllten.

Verstehend nickte ich und sofort musste ich an Kate denken.
»Ich liebte mal eine Frau, die auch modelte. Sie hatte es in dem Business ganz weit geschafft, aber es hatte auch seinen Preis.« Bedrückt schaute ich zu meinen Füßen herunter, nur um nicht in das Gesicht blicken zu müssen, was mich sosehr an Vergangenes erinnerte.
»Deshalb hab ich auch aufgehört mit dem Ganzen. Es hat mir auch nicht gutgetan«, gestand sie und legte, so wie ich vorhin bei ihr, ihre Hand tröstend auf meine Schulter.

Lange Zeit zum Plaudern blieb uns nicht mehr. Der letzte Termin für den heutigen Tag stand an. Als es schon ein wenig zu dämmern begann, öffnete sich die Ladentür und ein glücklich aussehendes Paar trat ein.
Sie setzten sich auf das Sofa, wo Ally und ich eben noch saßen und zogen erst einmal ihre Mäntel aus.
Wie ein guter Assistent nun mal so ist, bat ich ihnen Getränke an und watschelte sofort los, um die gewünschten Erfrischungen zu holen.
Ich gesellte mich anschließend neben Ally auf das gegenüberliegende Sofa und lauschte den Vorstellungen des Paares.

»Endlich Feierabend.« Feierlich hob Ally ihre Arme in die Luft, nachdem sie die Ladentür zu schloss.
Müde gähnte ich auf dem Sofa. »Wurde auch endlich Zeit.«
Mit einem Lachen setzte sie sich neben mich. »Solche Tage sind echt anstrengend. Vor allem Bräute wie die erste heute.«
»Genau! Vor allem Bräute, wie die Erste heute«, stimmte ich ihr zu. »An deiner Stelle würde ich mich für ihre Hochzeit nicht als Fotografin zur Verfügung stellen.«
Sie warf den Kopf in den Nacken und schaute, wie ich, zur dunklen Decke des Studios.
»Das wäre mein Untergang! Aber...« Sie pausierte, um sich wieder ordentlich hinzusetzen und mir tief in die Augen zu schauen »Du musst mir verraten, woher du gelernt hast, so gut zu fotografieren!«
Ich zuckte mit den Schultern. »Ich hab dir doch gesagt, dass ich mal eine Freundin hatte, die Model war. Und naja, irgendwie hat es mich interessiert und dann habe ich meine Freizeit in dieses Hobby gesteckt«, log ich, um nicht zu viel zu verraten.
»Da haben wir ja ganz ähnliche Lebenserfahrungen gemacht.«
Ich nickte nur, denn ich wollte nicht weiter drauf eingehen. Wenn sie doch nur eine Ahnung gehabt hätte, wie eng unsere Leben miteinander verknüpft waren...

»Ich hätte eine Bitte«, meinte Ally plötzlich und zog mich somit aus meiner Träumerei.
»Was denn für eine?«, fragte ich nicht wirklich interessiert, denn meine Gedanken an meine, nein unsere, Vergangenheit ließen mich nicht mehr los.

»Ich möchte sehen, was du so fotografiert hast! Bitte zeig mir deine Bilder.«
Auf einmal wurde ich doch sehr aufmerksam und überlegte drei Mal, was ich sagen wollte.
Es ist nicht so einfach, dachte ich, denn die Bilder von meiner damaligen Freundin konnte ich ihr unter gar keinen Umständen zeigen! Sie würde es nicht verstehen. Also kramte ich auf Hochtouren in meinem Gehirn, um mich an Bilder zu erinnern, die ich ihr hätte zeigen können.

»Also gut«, sagte ich dann schließlich und bereute es direkt im selben Moment.
»Schön!«, stieß sie erfreut aus. »Morgenabend kann ich nicht, aber was ist, wenn ich übermorgen nach der Arbeit zu dir komme und wir gemeinsam durch deine Bilder stöbern?«
»Klasse Idee«, presste ich also gezwungen fröhlich hervor, denn ich wusste, es gab kein zurück mehr...

Continue Reading

You'll Also Like

34.6K 550 15
-Darkromance- -Start:22.2.24- Als Amaya endlich auf die neue Schule kam, dachte sie es wird wie vorher. Mr Martinéz, ihr neuer Lehrer, macht ihr da...
579 91 10
Es gibt Worte die einen verletzen, welche die Wunden heilen und welche die man sich wünscht zu hören. Welche Worte sind es bei euch?
451 89 23
Mays letztes Jahr an der High School steht an. Ein Jahr noch, bevor sie die Erwartungen ihres Vaters erfüllen und Jura studieren muss. Ein letztes Ja...
63.1K 1.8K 55
Emilia Schumacher, Mick Schumachers Schwester, findet ihren Weg beruflich im Rennsport Fuß zu fassen. In der kommenden Saison wird sie Marketingmanag...