Tollpatschige Liebe

De Quzelkurt

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Shirin ist auf dem Weg einen neuen Abschnitt in ihrem Leben zu beginnen. Weg aus der Kleinstadt, welche man s... Mais

Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49

Kapitel 36

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De Quzelkurt

"Bereit?" "Lass es aber nicht wieder dieses unverschämt teure Hotel sein", flehe ich, als ich mit verdeckten Augen vor unserer Unterkunft stehe. "Es ist besser." "Sicher?" "Vertrau mir, Shirin. Es wird dir gefallen." Meine Hände knüllen aufgeregt den Stoff meines Kleides zusammen. Miran nimmt seine Hände von meinen Augen, sodass ich Zeugin eines wunderschönen Hauses werde. Es wirkt ländlich, groß, aber vor allem wunderschön durch das helle Grün, den weißen Akzenten und der wunderschöne Bepflanzung. Es schlängeln sich sogar Blumen um die weißen Balustraden der Veranda und oh Gott! Wie toll sind die Hängepflanzen? Ich sehe sogar, dass es hinten einen großen Garten gibt. "Es ist so schön!" Ich drehe mich lächelnd zu Miran, der mich zufrieden betrachtet. "Sehr gut, Shirin." Er zieht den Schlüssel aus seiner Anzughose und nimmt beide Koffer, die er zur Tür bringt. "Ich hoffe, die Inneneinrichtung gefällt dir ebenso." Mir ist alles recht. Ich kann für zwei Wochen ja keine komplett neue Einrichtung fordern, daher winke ich ab und trete zur Seite, damit er die Tür aufschließen kann. Was ich sehe, lässt mich innehalten. Es ist wunderschön! Oh Gott, ich habe schon vom Flur eine perfekte Aussicht auf den wunderschönen Garten, auf den ich zurenne. Auch hier dienen die gleichen Balustraden als Verschönerung des Geländers. Ich liebe es! Und all die schönen Blumen und ach! Ich möchte hier draußen am liebsten übernachten!

"Ich wusste, dass der Garten dein erstes Ziel sein wird." Ich drehe mich strahlend zu ihm. "Er ist der perfekte Hintergrund für dich", fügt er lächelnd hinzu. "Es ist wunderschön hier." "Das freut mich, Shirin." Seine Fingerknöchel streichen sanft über meine Wange. "Möchtest du dir die Räume anschauen und mir mitteilen, was dir nicht gefällt?" "Ach", winke ich ab. Ich bin schon begeistert von den dunkelgrünen Gartenmöbeln im Rundpavillon, wo wir auf jeden Fall frühstücken werden. Ich fahre die Verzierungen nach. "Wenn mir etwas nicht gefällt, dann halte ich es dennoch für zwei Wochen aus." "Das mag sein, aber es ist unser Haus und du sollst es nach deinen Wünschen dekorieren." Mein Lächeln fällt. Wie meint er das? Unser Haus? "Hast du das Haus gekauft?" Er nickt lächelnd, als wäre es ein Wocheneinkauf und kein Haus in London! "Du bist wirklich kaufsüchtig." Ich bin fassungslos. "Gefällt es dir?" "Ja", erwidere ich verzweifelt. "Aber es ist so teuer." "Shirin", setzt er an und lächelt schief - für meinen Geschmack ein wenig zu überheblich. "Ich will nicht hören, dass es ein Schnäppchen für dich war!" "War es aber", beteuert er bescheiden, als er mich an meiner Taille zu sich heranzieht. "Ich lasse deine Karte sperren." "Mach, was immer du möchtest, nur teile mir mit, ob dir auch wirklich alles an deinem Haus gefällt." Ich kann es nicht fassen! Wir sind doch nur zwei Wochen hier!

"Komm, schau dir die Küche an. Ich dachte, eine grüne Küche würde dir gefallen." Oh Gott, ich wollte schon immer eine grüne Küche! Und sie ist wunderschön! "War die schon hier oder hast du sie einbauen lassen?" "Ich habe das Haus sanieren lassen, Shirin." Dieser alte Mann spinnt doch! Wie viel Euro, Pfund, was auch immer das alles gekostet hat? "Miran", setze ich fassungslos an, doch er hält mir den Mund zu und lenkt meinen Kopf in alle Ecken. "Gefällt sie dir?" Ich seufze und nicke. Das gesamte Haus ist wunderschön. Das Badezimmer ist ebenso grün und im Obergeschoss haben wir eine wunderschöne, große Terrasse. Ich fand Halbkreisterrassen schon immer schöner als die Eckigen. So sehr ich Orange liebe, schlägt mein Herz für eine grün-weiße Einrichtung und Miran hat all das perfekt umgesetzt. Mit Kerzen, mit wunderschönen Pflanzen und sogar einigen wirklich großen Kristallen. Neben der Monstera deliciosa steht ein riesiger, klarer Bergkristallturm. Wunderschön. Ich liebe es. "Aber wer kümmert sich um all die Pflanzen, wenn wir nicht mehr hier sind?" "Die Gärtner, Shirin." Ich vermisse meine Pflanzen jetzt schon. "Bist du dir sicher, dass für meine Pflanzen gesorgt wird?" "Absolut." Ich kann die Kontrolle nicht abgeben und das bemerkt Miran auch an meiner fehlenden Dynamik. "Sorgst du dich so sehr um sie?" "Ja", flüstere ich. Das sind meine Kinder! "Ich bin kein Wochenende von ihnen getrennt, sondern zwei Wochen."

Miran lächelt mich weiterhin an, als würde ich keine Sorgen haben, dass meine Pflanzen sterben könnten. Ich merke, dass die Luft Londons ihm besonders guttut und das wiederum tut mir gut - besonders in Kombination mit diesen unfassbar schönen Polohemden, die seine Oberarme so herrlich betonen. "Setz' dich, Shirin." Haben wir etwas zu bereden oder wieso wirkt er ernster? Ich lasse mich von ihm auf unser wunderschönes Bett führen. Wie habe ich den Druck, den er sanft auf meine Hand mit beiden seiner Hände ausübt, zu interpretieren? "Wenn du könntest, würdest du das Angebot annehmen, eine höhere Stelle anzutreten?" Höher als die Chef-Assistenz zu sein? Ich lege den Kopf schief. "Was gibt es denn noch?" Miran nimmt einen tiefen Atemzug. Was bedeutet dieses kleine Lächeln? "Chefin zu werden?" Meine gesamte Gesichtsmuskulatur fällt. "Gehst du in Rente?" Schon? Gott, welche Beschwerden habe ich übersehen? "Nein", raunt er, als er sich schmunzelnd über seine Stirn fährt. "Du könntest eine andere Firma leiten." Ich? Ich zucke zurück. "Darf ich das überhaupt?" "Natürlich. Die Firma gehört dir." Mir?! Wovon spricht der Mann da? "Was für eine Firma? Die gehört doch dir." "Ich habe eine Firma abgekauft." Er hat ... eine Firma abgekauft? Und das erzählt er mir so locker flockig, als sei es eine Gurke? Oder Nudeln?

"Und ... war die im Angebot, oder wie?" Miran stößt ein belustigtes Schnaufen durch seine Nase. "Nicht unbedingt. Sie stand sowieso kurz vor dem Ruin." "Und dein Hobby ist es, Firmen zu kaufen, die Insolvenz anmelden müssen", fasse ich stumpf zusammen. Ich bin verwirrt. Warum küsst er jetzt meine Hand? Muss ich etwa mit Svetlana Iwanow arbeiten? "Mein Hobby ist es, alles zu tun, um meiner Frau Gerechtigkeit zu bieten." Meine Augenbrauen ziehen sich zusammen. "Ich verstehe nichts, Miran. Was hast du angestellt?" "Ich habe deine Ex-Firma gekauft." Er hat WAS?! Ich erstarre. Wie ... wo? Wann?! "Bist du wahnsinnig?" "Kann sein." "Du bist kaufsüchtig!" "Das kann auch sein, Shirin. Wenn es um dich geht, verliere ich jegliche Kontrolle." Muss ich ihm eine Leine umbinden, damit er keine Firmen kauft?! Und warum tut er so, als hätte er Geld für eine Unterhose ausgegeben und nicht für eine Firma? "Miran!", kreische ich. "Shirin", erwidert er wie ein verliebter Schuljunge. Ich drehe durch. "Was soll ich mit einer Firma?" "Wenn du sie nicht möchtest, ist das auch in Ordnung. Ich wollte nur nicht, dass der Bastard denkt, er hätte das Spiel gewonnen." Ich höre Miran zum ersten Mal wirklich beleidigen ... mein Kopf raucht. Das ist alles zu viel für mich. Ich verstehe überhaupt nichts mehr.

"Wann hast du die Firma gekauft?" "Nach der Messe. So schnell wie möglich." Ich muss tief durchatmen. Das ist gerade alles viel zu viel für mein Gehirn. "Miran, du kannst doch nicht einfach so eine Firma kaufen!" "Habe ich schon, Shirin." Aber das ist doch wahnsinnig! "Ich verstehe, dass es aktuell zu viel für dich ist. Solltest du jemals eine Idee haben, können wir diese perfekt umsetzen. Kein Stress. Das hat Zeit." "Und wenn ich nicht möchte?" "Das ist kein Problem. Ich finde eine Lösung. Im Übrigen habe ich alle Mitarbeiter gekündigt, die mit dir auf der Etage gearbeitet haben." All das nur für mich. Er hat die ganze Mühe und all die hohen Kosten auf sich genommen, um den Menschen zu schaden, die mir einst schadeten. Ich ... ich finde keine Worte für das Gefühl tief in meiner Brust. "Ich möchte, dass du mir eines Tages genau schilderst, was alles geschehen ist. Es werden Konsequenzen folgen." Ich schmeiße mich in seine Arme. Meine Vergangenheit beschäftigt ihn bis heute und selbst jetzt lässt er nicht nach, meinetwegen für Gerechtigkeit zu sorgen. "Danke, Miran", flüstere ich den Tränen nahe. "Jederzeit, Shirin."

Wir verbringen unseren ersten Tag in unserem Garten. Ich komme nicht weg von dieser wunderschönen Kulisse. Ich habe sogar ein Eichhörnchen und zwei Schmetterlinge gesehen! Später möchte ich einige Kerzen anzünden und noch bis in die Nacht hier mit ihm reden und kuscheln. Gerade essen wir wieder meinen Geburtstagskuchen, als Miran sich erhebt. "Ich hole uns noch etwas zu trinken." Er lässt mich nie ohne einen Kuss zurück, sobald er mich verlässt und jedes Mal lächele ich verträumt deshalb. Meine Aufmerksamkeit wird jedoch schnell auf mein vibrierendes Handy gezogen. Oh! Mama ruft mich per Videoanruf an. Meine gesamte Familie hat mir heute Morgen schon gratuliert und auch Narin hat sich die Mühe gemacht, trotz ihres fehlenden Talents fürs Singen, mir zu gratulieren. Sowohl sie als auch meine Familie musste ich jedoch anlügen. Mama hat gerade eine frische Ladung Hennapaste in ihren Haaren. Ihre schwarze Brille sagt mir, dass sie bis gerade noch eine Serie geschaut hat.

"Shiriiiiin", sagt sie gedehnt, als sie mich sieht. Ich grinse.
"Mamaaaaa." Sie lacht amüsiert und kurz darauf sehe ich schon, wie sie sich eine Zigarette in den Mund steckt.
"Wann kommst du? Vermisst du uns denn nicht?", murmelt sie zwischen zwei Zügen.
"Bald. So, in zwei Wochen."
"Was ist mit deinem Freund? Hat er dir gratuliert?" Mehr als das sogar.
"Hat er. Ich habe sogar einen Kuchen bekommen." Sie summt erfreut.
"Hast du ein Foto? Ich habe ihn noch gar nicht gesehen." Stimmt, das habe ich komplett vergessen.

Ich schaue kurz nach, erstarre aber, als ich ihn hinter mir spüre ... und er seine Arme rechts und links von mir auf dem Tisch positioniert und sich zu mir hinunterbeugt in die Kamera. Vor meiner Mutter! Ihre Augen weiten sich. Sie zieht sich augenblicklich die Zigarette aus dem Mund. "Keçê, ist er das?" Ich bin erstarrt. Sein Kopf ist links neben meinem. Er lächelt munter in die Kamera und winkt meiner Mutter, begrüßt sie sogar auf kurdisch und fragt, wie es ihr geht. Sie ist ganz schockiert und winkelt ihr Handy so an, dass man nichts mehr von der Hennapaste sieht. Er spricht so sicher und fließend auf kurdisch, dass ich mir vornehme, niemals neben ihm zu sprechen - das Gleiche gilt für die englische Sprache! Miran packt Begriffe aus, die ich noch nie gehört habe und als er Memnûn als Ausdruck der Dankbarkeit sagt, weiß ich, dass er ein ganz hohes Tier ist. Wow. Ich gehe im Gespräch völlig unter, während Miran zu zarokê xelkê wird. Zugegeben: Er ist wirklich ein Vorzeigekind und ich kann verstehen, wenn meine Mutter ab heute meine Brüder anmeckert und es damit begründet, dass die Kinder der anderen so viel erfolgreicher sind. Als sie sich endlich voneinander unterscheiden, möchte meine Mutter nicht einmal mit mir reden und scheucht mich hektisch weg, als Miran sich hinsetzt. Wahrscheinlich schämt sie sich erst einmal in Grund und Boden, dass er sie so gesehen hat. Ich winke schmunzelnd und lege dann mein Handy weg.

"Jetzt hast du Mama kennengelernt." "Du hast ihre Lebendigkeit." Ich grinse. "Wir können spät am Abend spazieren gehen. Möchtest du etwas Gewisses essen?" "Mir ist alles recht. Hauptsache, es ist nicht zu scharf." Miran lächelt und fährt zufrieden über meine Wange. "Du sprichst echt sehr gutes Kurdisch." "Vielen Dank, Shirin. Bist du unsicher in deiner Sprache?" "Ich würde nicht behaupten, dass ich sie nicht sprechen kann, aber es kommt nicht an dein Niveau heran. Vielleicht liegt es auch daran, dass du älter bist." Sechs Jahre, um genau zu sein. "Ich durfte anfangs nur kurdisch reden. Daran liegt es sicherlich." Oh ... der Vater bestimmt. Mein Lächeln wird kleiner. "Ich wurde sogar auf ein kurdisches Internat geschickt, damit ich fließend Kurdisch und Arabisch spreche. Zu Hause war mir eine andere Sprache untersagt. Mein Vater hatte spezielle Methoden für die Disziplin." Ich schlucke. "Aber er hat dich deshalb nicht geschlagen, oder?", flüstere ich schon fast. Miran lächelt sanft, doch es erreicht seine Augen nicht. "Doch." Sein Daumen streichelt weiterhin meine Wange, doch ich erschaudere nicht deshalb. "Aber nicht oft, oder?" Mirans trauriges Lächeln enttäuscht mich. "Hast du Narben davongetragen?" Er verneint es kopfschüttelnd, schließt dabei seine Augen. "Heute soll es sich nur um Schönes drehen, Shirin." "Ich finde es aber schön, mehr über dich zu erfahren."

Miran zieht mich an meinem Stuhl näher zu seinem heran. "Möchtest du zu mir ziehen?" Das ist ein sehr abrupter Themenwechsel. "Ich ... ich weiß nicht so recht." Ich rümpfe die Nase. "Bei dir ist es so trocken und tot und so langweilig. Ich habe mir eine wunderschöne Oase erschaffen mit all meinen Pflanzen." Die jetzt mutterseelenallein sind für zwei Wochen. Wenn ich wieder daran denke, seufze ich. "Du sorgst dich wirklich um deine Pflanzen, habe ich recht?" Ich nicke. "Ich bin es nicht gewohnt, sie so lange allein zu lassen." Er nickt verstehend und hält mir daraufhin mein Glas hin. "Ich werde dich noch an weitere Orte führen, wo auch Shah Rukh Khan für gewisse Szenen war. Golden Jubilee Bridge, Trafalgar Square, St. Paul's Cathedral." Oh mein Gott! Ich kreische aufgeregt. "Ich werde wieder dieselbe Luft wie er atmen!" Mir steigen deshalb schon die Tränen auf. "Wie ich sehe, teilst du deine Liebe mit zwei Männern. Ich bin zutiefst bestürzt", schmunzelt er. "Du bist mein Shah Rukh Khan", beteuere ich, als ich mich zu ihm vorbeuge. Dieses Mal bin ich diejenige, die sich einen Kuss stiehlt.

Am Ende des Tages liegen wir in unserem Schlafzimmer. Miran kommt gerade aus dem Bad und ich nehme mir jetzt mein Öl zur Hand, das er mir aber abnimmt. "Ich möchte es in deine Längen geben." Ich weiß, wie gern er es tut, daher lasse ich ihm diesen Spaß. Nur hätte ich nichts dagegen, wenn er kein T-Shirt trägt. "Wird dir nachts nicht warm?", frage ich beiläufig, als er sich hinter mich aufs Bett setzt. "Ich komme zurecht." Hm. Ich nicht. Er kann ruhig ohne T-Shirt schlafen ... ich meine es ernst. "Aber heute ist es echt warm." "Tatsächlich. Ein Wunder, dass es nicht ein einziges Mal heute regnete, aber das liegt an deiner guten Laune." Ich lächele deshalb, aber umso stärker, als er meine Schläfe küsst. "Willst du dich dann nicht etwas ... erfrischender anziehen?" "Worauf möchtest du hinaus, Shirin?", raunt er an mein Ohr. Ich spüre, wie er meine Haare um seine Faust wickelt, erschaudere deshalb wohlig. "Nichts", piepse ich. Meine Schultern ziehen sich verlegen hoch. Er summt nur unbeeindruckt, als er meine Längen über meine Brust fallen lässt. Ich keuche bei dem Ruck, mit dem er mich an meinen Hüften enger an sich zieht. "Ich glaube dir kein Wort, Shirin." Seine raue Stimme lässt mich kreischend in seinem Griff winden, bis ich unter ihm liege.

Mein Herz rast aufgeregt. Mein Lächeln schmerzt schon in meinen Wangen, aber solange seins bleibt, wird meins nicht vergehen. Ich zupfe vielsagend an seinem T-Shirt, ziehe erneut meine Schultern an. "Es ist warm." "Natürlich", erwidert er mit einem wissenden Grinsen auf seinen Lippen. Nicht kreischen. Nicht kreischen, Shirin! Ich gebe mir alle Mühe, um nicht wie verrückt zu schreien, als er sich sein T-Shirt über den Kopf zieht, aber am Ende kann ich nicht anders. Die Hyperaktivität übermannt mich, sodass ich ihn kichernd an mich ziehe und mich an seine warme Brust drücke. So fühlen sich Muskeln also an. Ich kann gar nicht aufhören, seine Brüste zu betatschen. Die fühlen sich ja fast so an wie meine. "Macht es Spaß?" "Sehr", murmele ich abgelenkt. Zu sehr bin ich vom abgeflachten Pfad zwischen seiner Brust fasziniert. So etwas hat er ja auch am Bauch! "Ich bin fasziniert." "Dann weißt du ja, was ich stets fühle, sobald ich deine schönen Locken sehe." Trotz der abgedunkelten Lichtverhältnisse weiß ich, dass es nicht die Kerzenflammen sind, die für das Leuchten in seinen Augen sorgen. Das hat er sich verdient nach alldem, was ich erfahren habe und nach alldem, was noch ungesagt blieb. "Die Zufriedenheit steht dir", entweicht es mir viel leiser und nüchterner. Meine Aussage lässt ihn lächeln. Aufrichtig. Vulnerabel.

"Du bist mein Seelenfrieden."

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