The Enemy // Grindeldore

By Fxve_Hxrgreeves_02

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~ If I could make you the enemy, I would ~ Es wurde schwerer, Orte für ihre Treffen zu finden-Albus war nicht... More

One
Two
Three
Three (Part two)
Four
Four ( Part two)
Five
Five ( Part 2)
Five ( part 3)
5.1
Six ( Part one)
Six ( Part two)
Six ( Part three)
Seven
Seven ( Part 2)
Seven ( part 3)
Seven ( Part 4)

Prolog

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By Fxve_Hxrgreeves_02

Der äußere Anschein täuschte häufig- die wenigsten Dinge waren wirklich zu verstehen, wenn man sie nur oberflächlich betrachtete, und Menschen gehörten wohl erst Recht dazu. Um jemanden zu verstehen- zu verstehen, was in der jeweiligen Person vorging, reichte es  definitiv nicht aus, nur die äußerliche Erscheinung, die Ausstrahlung jener Person zu studieren, denn dies würde früher oder später zu falschen oder voreiligen Schlüssen führen. Es gab zu viel an all dem, das täuschend sein könnte- zum Beispiel könnte jemand gefasst, geradezu ruhig wirken, während innerlich ein ziemlicher Tumult in ihm herrschte. Es konnte sein, dass jemand geradezu erschreckend ruhig und entspannt wirkte, während sein Herz raste, und seine Gedanken Karussell fuhren. 

So ähnlich fühlte sich Albus Dumbledore. Der rothaarige Zauberer befand sich in seinem Büro in Hogwarts, genauer gesagt an seinem Schreibtisch. Seine Haltung war ein wenig nach vorne gebeugt, die Augen auf ein Stück Pergament gerichtet, dass diese wieder und wieder überflogen. Es war in der Tat eine her lässige Haltung, und man könnte meinen, der junge Lehrer wäre gerade dabei, die Aufsätze einiger seiner Schüler zu korrigieren. Allein der dünne rote Strich, den sine zusammen gekniffenen Lippen bildeten, und die unnatürliche Blässe, die seine Haut an einem Tag prägte ließen  bereits erahnen, dass etwas nicht ganz in Ordnung war. Auch die hellblauen Augen, die wieder und wieder ruhelos über den Text wanderten, als würde die Person zu der sie gehörten schlicht nicht begreifen konnte, was vor ihm geschrieben stand waren wie im Schock leicht gewietet. Er kam sich beinahe vor wie ein Schüler, der für seine Hausaufgaben recherchierte, dem der Text, aus dem er die Informationen zog jedoch so kompliziert vorkam, dass er ihn immer und immer wieder durchgehen musste, um etwas zu begreifen.

Nun, der Text mit dem Albus es zu tun hatte war eigentlich alles Andere als kompliziert. im Gegenteil, es war mehr oder weniger klar worum es ging. Es war viel mehr die Tatsache, von wem jener Brief stammte, der ihn so um die Fassung ringen ließ. Die Tatsche, dass er von einer Person stammte, die Albus seit mehr als zehn Jahren gesehen hatte- zwanzig Jahre. Wenn er genau sein wollte wusste er, dass es ungefähr zwanzig Jahre her war, seit er ihn zuletzt gesehen hatte. Damals, in Godrics Hollow. Damals, als sie geglaubt hatten, zusammen die Welt verändern zu können. damals, als sein jugendlicher Übermut und seine blinde Liebe zu dem anderen Jungen die Oberhand über seine Vernunft gehabt hatten. Damals, als er geglaubt hatte, dass es zwischen ihnen wirklich ein wir geben könnte. Damals, bevor Gellert verschwunden, gegangen war, und einen Teil von Albus' eigenem Herzen mit sich genommen hatte. 

Albus schluckte trocken. Es schien Ewigkeiten, Jahrhunderte her zu sein, seit all das passiert war. Ewigkeiten seit jenem ungewöhnlich warmen Sommer in Godrics Hollow, Jahrhunderte seit er den Jungen mit den goldblonden Locken kennengelernt hatte, der ihm einst alles bedeutet hatte, und der noch immer seine Erinnerungen- und manchmal seine Träume- heimsuchte. Es war so lange her, dass er sich manchmal dabei ertappte wie er sich fragte, ob überhaupt etwas davon wirklich gewesen war. Ob überhaupt etwas davon wirklich so geschehen war. Doch dem musste wohl so sein, denn der Brief vor ihm war durchaus real, und obgleich sein Verstand sich noch weigerte zu glauben, was seine Augen sahen war unverkennbar, von wem der Brief stammte. Es war kaum zu glauben, ein Teil von ihm wollte es vielleicht auch gar nicht glauben, doch obwohl er diese elegante, geschwungene Schrift zuletzt vor mehreren Jahrzehnten gesehen  hatte, wusste er, dass er sie überall wieder erkennen würde- ganz abgesehen von der Art, wie der Absender des Briefes diesen unterzeichnet hatte. Es gab kaum einen anderen Menschen mit einem solchen Kürzel, den Albus kannte. 

Es war ewig lange her, und doch fühlte es sich nicht so an. Und doch waren seine Erinnerungen so lebendig, dass es schmerzhaft war. Sie schienen wieder zu ihm zurück zu kehren, nachdem er sie ins einen Hinterkopf verbannt hatte, versucht hatte zu vergessen, was damals passiert war- das musste er. Es wäre nicht ratsam, nicht mit der Vergangenheit abschließen zu können, und die Wunde von damals weiter und weiter bluten zu lassen, satt sie zu verbinden. Statt sie zu flicken. Aber hatte er das jemals wirklich getan? Während er mit zugeschnürter Kehle und rasendem Puls vor jenen Zeilen saß, war er sich da nicht mehr so sicher. Er dachte, er hätte damit abgeschlossen, zumindest so gut es ihm eben möglich war. Doch innerlich hatte er es schon immer besser gewusst, nicht wahr?  Er hatte versucht, Gellert aus dem Kopf zu bekommen, und doch war er sich nie sicher gewesen, ob es ihm jemals gelingen würde den Jüngern auch aus seinem Herz zu verdrängen. Ungeachtet dessen, wie alles geendet hatte, ungeachtet dessen, was bis jetzt geschehen war. Ungeachtet dessen, in welche Richtung Gellert sich allmählich zu entwickeln schien. 

Er war sich sicher gewesen, dass er nie wieder etwas von dem Blonden hören würde, so grausam der Gedanken auch gewesen sein mochte. So sehr er versucht hatte nicht daran zu denken- ein kleiner Teil von ihm war vielleicht sogar erleichtert gewesen. Immerhin war es leichter mit jemandem abzuschließen, wenn man diese Person nicht mehr zu Gesicht bekommen würde, nicht? Es wäre leichter, wenn man nicht damit rechnen musste, sie wieder zusehen- nicht wissend, ob man bei einem solchen Widersehen nicht zusammen brechen würde. JA, er hatte damals geglaubt, dass der andere Junge endgültig aus seinem Leben verschwunden war- und jetzt lag hier dieser Brief. Albus' Herz verkrampfte sich in seiner Brust,  und ein unangenehmes Gefühl machte sich in seiner Magengrube breit. Warum jetzt? Warum hatte Gellert beschlossen, dass ausgerechnet jetzt der Zeitpunkt gekommen war, um nach einem Treffen zu fragen? Jetzt, so viele Jahre nachdem sie nichts mehr voneinander gehört hatten, seit er Albus allein gelassen hatte. Alleine, mit einer toten Schwaetzer und einem Bruder, der ihn hasste. Warum jetzt? 

Er wusste, dass es allzu dämlich, allzu naiv wäre, sich irgendwelche voreiligen Hoffnungen zu machen. Zu hoffen, dass es ein einfache Wiedersehen sein würde, einfach weil Gellert ihn ebenso sehr vermisst hatte wie er ihn. Dass dies der einzige Grund für dessen Bitte war- es konnte kein so einfacher Grund sein. Wenn das der Fall wäre, hätte er sich frühe gemeldet,. Wenn das der Grund wäre, wäre er damals nicht gegangen. Oder? Wenn er Gellert wirklich etwas bedeutet hätte, hätte dieser ihn damals nicht so im Stich gelassen- oder? Er hat dich geliebt, flüsterte sein Herz, scheinbar hoffnungslos verloren in der Naivität des achtzehnjährigen Jungen, der er in jenem Sommer gewesen war. Und tief in deinem Inneren weißt du es auch. Stimmte das? Einst hatte er geblaut, dass dem so war, doch mittlerweile wusste er nicht mehr, was in in dieser Angelegenheit glauben sollte. Es wäre leicht, sich an naive Hoffnungen zu klammern, sich darin zu verlieren, das wusste er. Geradezu verlockend- aber es wäre nicht richtig. Es wäre unvorsichtig und er wusste nicht, ob er es ertragen könnte, wenn sämtliche Hoffnungen, die er zulassen würde erneut zerschmettert werden würden. 

Dazu kam die Tatsache, wie unvorhersehbar Gellert geworden war. Dass er eine Richtung eingeschlagen hatte, der Albus nicht folgen konnte-nicht folgen wollte. Dass er sich in eine Richtung entwickelte, die niemandem so richtig zu gefallen schien,  abgesehen von den Anhängern, die er um sich scharrte. Anhängern, die dem Ziel entgegen fieberten, das Gellert hatte. Dem ziel, das einst der Plan zweier Jungen gewesen war. Noch war Gellerts Name nicht ständig im Tagespropheten, noch hielten die neuen Schlagzeilen sich in Grenzen, doch es beunruhigte ihn, dass er überhaupt auftauchte. Und tief in seinem Inneren wusste er, dass es nicht dabei bleiben würde.

 Tief in seinem Inneren wusste er, dass Gellert weiter gehen würde, als er bereits gegangen war, dass er nicht aufhören würde, bis es ihm gelingen würde, seinem Ziel näher zu kommen. Schon immer hatte er eine ungesunde Art von Ehrgeiz gehabt, diese Entschlossenheit, die einige damals vielleicht auf sein jugendliches Alter geschoben hätten, das jetzt jedoch keine Begründung mehr war. Schon damals hatte er so fest an diesem ziel gehalten, und wenn Albus aufmerksamer gewesen wäre, hätte er vielleicht realisiert wie ernst es seinem ehemaligen freund wirklich damit gewesen war. Wie entschlossen er wirklich gewesen war. Verbissen. 

Wieder Kontakt zu Gellert aufzunehmen würde alles komplizierter machen, das wusste er. Für sein Herz, für sein Gewissen. Schwerer machen, auf der rechten Spur zu bleiben, wie sein Bruder Aberforth es womöglich formulieren würde. Es würde sich womöglich als Fehler, als etwas erwiesen, das ihm später im Weg stehen würde. Er wusste, dass er jenen Brief vermutlich am besten ignorieren, geradezu verbrennen sollte- doch irgendwas hielt ihn davon ab. Vielleicht war es die Tatsache, dass diese wenigen Zeilen ausreichten, u all die Erinnerungen wachzurufen, die sie geteilt hatten. Dass sie ausreichten um ihm Gellerts Gesicht zu lebhaft vor Augen zu rufen, dass ihm von dem Wirbel an Emotionen, die dies wachrief beinahe schwindelig wurde. Er konnte ihn  beinahe vor sich sehen.

Die goldblonden Locken, diese verschiedenfarbigen Augen, die ungleicher kaum sein könnten. die kaum gegensätzlicher sein könnte, mit dem warmen Dunkelbraun der linken Iris, während das rechte Auge von einem kühlen Silbergrau war. Die Augen waren eines der ersten Dinge gewesen, die ihm an Gellert aufgefallen waren- faszinierend, und ebenso schön wie  ungewöhnlich. Merlin, es war geradezu so gewesen, als wären sie schlicht dazu gemacht, andere dazu zu bringen, sich in ihnen zu verlieren. Gellert hatte diese Wirkung generell gehabt- wenn Albus ehrlich zu sich selbst war wusste er, dass der Jüngere ihn von Anfang an beinahe in einen Bann gezogen hatte. Natürlich nicht wortwörtlich-Gellert hatte ihn schließlich nicht verhext, nicht mit Zaubersprüchen zumindest- aber das war auch nicht nötig gewesen. 

Der ehemalige Gryffindor seufzte, fuhr sich nervös durch die rötlichen Haare und versuchte einen klaren Gedanken zu fassen- was sich als ausgesprochen schwierig erwies. Seinen Gedanken waren wirr und durcheinander und wenn er einen erfasste war es schwer, ihn festzuhalten. es war fast, als wären seine Gedanken lebendig, sich windendem glitschig Lebewesen, die ihm durch die Finger rutschten, sobald er das Gefühl gehabt hatte, sie erwischen zu können. Tu es, flüsterte sein Herz, das in all den Jahren vor Sehnsucht fast zerrissen war. Sehnsucht nach der Person, die er so wehr vermisst hatte, und die dennoch so viel Bitterkeit in seine Gedankengänge brachte. Sehnsucht nach der Person, die er so gerne an seine Seite hätte, auch wenn er wusste, dass dieses Denken das Wunschdenken eines Schuljungen war. Er wusste, dass er über diese Entscheidung nachdenken musste. 

Dass er sozusagen darüber schlafen musste, was er tun sollte. Tatsache war, dass ihm bei dem Gedanken daran, Gellert nach all der Zeit wiederzusehen geradezu schwindlig wurde. Dass die Nervosität seinen Puls zum Rasen brachte, seine Hände beinahe zittern ließ. Vielleicht sollte er tatsächlich auf die Forderung eingehen. Vielleicht sollte er Gellerts Bitte nachkommen. Er hatte ihn so lange nicht mehr gesehen. und obwohl er wusste, dass es sich nur um einen kurzen Augenblick, eine kurze Pause in all den Entwicklungen handeln würde, sehnte ein Teil von ihm sich danach, einfach nur die Stimme des Anderen wieder hören zu können. mit ihm sprechen zu können- ihn fragen zu können, warum er gegangen war. In seiner Nähe sein zu können, ihn sehen zu können- und vielleicht, ganz vielleicht, würde er ihn sogar von ihren ehemaligen Zielen Abbringen können. Vielleicht, wenn der Andere ihm nur zuhören würde, könnte er den montanen Entwicklungen ein ende setzen, bevor sie überhaupt richtig beginnen würden- auch wenn seine Hoffnungen sich in Grenzen hielten. Ja, er würde über diese Entscheidung schlafen müssen- doch innerlich wusste er, dass er sich eigentlich schon entschlossen hatte. 


AN: Ich habe es auch schon geschafft, das erste Kapitel hierfür zu schreiben ( in my defense- ich musste zumindest grob voraus planen, bevor ich anfangen konnte zu schrieben, lmao). Also, der Prolog ist tatsächlich ziemlich kurz geraten, aber so wie ich mich kenne bleibt es nicht bei dieser Kapitellänge- 

Ansonsten habe ich bis jetzt tatsächlich noch gar nicht so viel hinzu zu füge, außer dass ich hoffe, dass es sich lesen lässt XD

Also dann, bis bald💕

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