Golden Blood | Eyeless Jack

By solanaceae_scythe

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𝑇ℎ𝑒 𝑠𝑒𝑐𝑟𝑒𝑡 𝑐𝑜𝑢𝑙𝑑 𝑘𝑖𝑙𝑙 𝑚𝑒. Ich hatte keine Ahnung, was mit mir geschah - ich wusste nicht... More

Prolog
Die ersten Anzeichen
Sie verstehen mich nicht
Das Blut an meinen Händen
Blut für Blut
Die Bösen verlangen nach dem Guten
Six Feet Under
Das Leben ist der süße Beigeschmack vom Tod
Ist es Schicksal?
Die Kreaturen mit den Waffen
Der, der die Macht zu halten weiß
Ein Lamm zwischen Wölfen
Ein Teil meines Lebens
Die neue Realität
Außenseiter
Die Ausgestoßene und seltsame Fragen
Das Mädchen mit den schwarzen Augen
Unmut und Hass
Eine Veränderung mit Folgen
Angst ist dein größter Feind
Spieglein, Spieglein an der Wand...
Die Biester und die Monster als Zeichen des Unglücks
Des Schattens beste Freundin
Gewissensbisse
Goldenes Blut

Verfluchte Möglichkeiten

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By solanaceae_scythe

Das schwarze Kleid saß wie angegossen.

Die Person, die es für mich bereitgelegt hatte, wusste viel über mich – es schien, als hätte sie mich über längere Zeit beobachtet.

Sie wusste vielleicht auch Dinge, die niemanden etwas angingen.

Ich hatte mich auf die breite Fensterbank gesetzt und mich an das große Fenster gelehnt, während sich mein Blick immer wieder in der Ferne verlor.

Endlich hatte ich etwas Zeit, meine Gedanken vernünftig zu ordnen.

Ich war von Mitgliedern dieser Gruppe aus meinem Grab ausgegraben worden – wo sie mir den Hinweis geliefert hatten, dass mich Slenderman tatsächlich schon ein Weilchen beobachtet hatte.

Er hatte mich lebend gebraucht – ich sollte die Nummer 10 in etwas sein, was er plante.

Man hatte mich verschleppt – ich schien mich also in seinem Versteck und Zufluchtsort für seine Mitglieder zu befinden.

Dieser Ort war noch nie von jemanden gefunden worden – und wenn es doch so gewesen war, war die Person sicherlich nicht mit dem Leben davongekommen.

Es stellte sich in jener Hinsicht also die Frage, was er genau von mir wollte und welche Pläne er hatte. Aber wenn man seinen Aussagen trauen konnte, dann war die Antwort darauf nicht mehr weit entfernt... auch wenn ich die Unwissenheit und Ignoranz in diesem Fall vielleicht sogar vorgezogen hätte.

Was mich jedoch einfach nicht mehr loslassen wollte, waren die Fragen, die er mir gestellt hatte.

Eine Sprache – er wusste von meinen Fähigkeiten.

Wie viel wusste er?

Ich vergrub meinen Kopf zwischen meinen Beinen.

Ich hatte das Versprechen gebrochen, was ich meiner Mutter gegeben hatte.

Es war mir nicht gelungen, meine Kraft versteckt zu halten – und ich war gerade erst in der Entwicklung. Wie würde es dann erst werden, wenn sich meine Veränderung vollendete?

Und wie sollte ich meinen Bedarf an Blut decken?

Nur, weil ich jetzt mit anderen Killern unter einem Dach wohnte, hieß das nicht, dass mein Blutdurst verschwinden würde.

Aber ich kam hier nicht weg.

Wenn sie diesen Fakt entdeckten... würden sie mich dann rausschmeißen, wenn nicht sogar umbringen?

Masky, Toby und Hoodie hatten es nicht direkt gesehen, dass ich das Blut meiner Verwandten getrunken hatte – sie hatten nur vom Morden gesprochen.

Doch ich war mir sicher, dass es Slenderman in meinen Gedanken gesehen hatte.

Ich hob den Kopf wieder, als ich Fußstapfen vernahm, die sich auf dem Flur bewegten. Anhand der Lautstärke würde ich auf mehrere Personen tippen...

Langsam rutschte ich von der Fensterbank hinunter und strich mir erneut eine Strähne aus dem Gesicht.

Mein blondes Haar war teilweise noch immer vom Dreck geschwärzt – doch ich hatte mich nicht mit dem kalten Wasser waschen wollen, welches in einer Schüssel auf dem Spiegeltisch gestanden hatte.

Ich vernahm, wie sich ein Schlüssel im Schloss meiner Tür drehte. Instinktiv spannte ich mich an, obwohl ich wusste, dass es sich um Eyeless Jack handeln musste, der sich auf der anderen Seite der Tür befand.

Noch immer sah ich den Mörder mit Ehrfurcht – ich würde keine Angst vor ihm haben.

Vielleicht war es die Begebenheit gewesen, wie unser erstes Treffen abgelaufen war – wo ich keinerlei Schaden genommen hatte, wie es mit den anderen vier gewesen war...

„Du wirst erwartet", seine tiefe Stimme schallte in den kalten, grauen Raum hinein, als er die Tür ein Stückchen geöffnet hatte, „Folge mir."

Das war es – ich konnte keinerlei schlechte Intention aus seiner Stimme heraushören.

Langsam bewegte ich mich auf ihn zu, während er die Tür komplett aufstieß und mich in den Flur hinausließ. Sofort wurde mir der Temperaturunterschied wieder bewusst, der sich zwischen den zwei Orten befand.

Doch das Frösteln war sofort vergessen, als mein Augenpaar ein anderes streifte.

Ich hatte noch nicht mit dem Gedanken gespielt, dass ich nicht die Einzige auf diesem Flur war.

Doch dieses eine Augenpaar zeigte mir die Wahrheit – es ließ mich meine Worte überdenken.

Nummer 10.

Es musste noch neun andere neben mir geben.

Die Stille, die mich hier – auf jenem Flur – empfangen hatte, war nur eine Attrappe gewesen. Sie hatte verborgen, dass ich nicht alleine im Vergessenen hauste, sondern auch sie.

Ihre dunkelbraunen, fast schon rötlichen Augen verrieten mir aber in jenem Moment die Wahrheit.

Ich würde nicht alleine durch die Hölle gehen.

War das ein gutes oder schlechtes Zeichen?

Augenblicklich wurde ihr Augenpaar von einer Person verdeckt, die vor sie trat.

Ich hatte gehofft, ihn nie wiedersehen zu müssen – doch anscheinend würde sich dieser Wunsch nie erfüllen. Hätte man auch etwas Anderes erwarten können?

Ich hätte misstrauisch werden müssen, als Jeff The Killer meinen „Mentor" gefragt hatte, ob er nun einer wäre.

Er hatte direkt gewusst, dass ich ein Teil des Ganzen gewesen war – ich hätte ab da wissen müssen, dass auch er verwickelt war.

„So sieht man sich wieder, Pfannkuchen!", hörte ich ihn im nächsten Moment sagen, während Jack neben mir seufzte. Er hatte die Hand mittlerweile wieder auf meine Türklinke gelegt, um die Tür hinter mir zuzuziehen.

Doch ich schaffte es tatsächlich, den aufdringlichen Killer zu ignorieren, da ich einen Blick über den Flur erhaschen konnte. Was ich sah, ließ mein Blut in den Adern gefrieren, rief aber gleichzeitig auch Faszination in mir hoch.

Der leere Flur war auf einmal wieder gefüllt – ich zählte zirka achtzehn weitere Personen.

Neun von ihnen trugen ähnliche Kleidung wie ich – die weiblichen Geschöpfe hatten das schwarze, schlichte Kleid und die männlichen Vertreter trugen schwarze Hosen und schwarze Hemden.

Gleiche Kleidung – es deutete auf eine Zeremonie hin... was würde uns erwarten?

„Komm", hörte ich Eyeless Jack neben mir murmeln, bevor er abdrehte und in Richtung Treppenhaus ging. Da ich nicht herausfinden wollte, was passieren würde, wenn ich mich ihm wiedersetzte, folgte ich ihm schnell, was eine Art von Déjà-Vu in mir hoch rief.

So hatte die Reise begonnen – das Unwissen hatte damit begonnen, dass ich ihm blind gefolgt war.

Doch dieses Mal gingen wir nicht den gleichen Weg, sondern wir folgten der Treppe bis fast ganz nach unten.

Dort veränderte sich die Atmosphäre auf einmal – das Alte war gewichen, um dem neuen Platz zu machen. Es gab zwar noch immer den dunklen Boden, die hohen Fußleisten und die schweren Türen, aber die Lampen uns Einrichtung war moderner.

Es ließ mich wundern, ob in jenen Fluren, wo ich auf Jeff getroffen war, auch eine solche Art von Modernisierung stattgefunden hatte.

Eyeless Jack durchquerte ein riesiges Foyer, bevor er durch eine geöffnete Tür schlüpfte, die in einen dunklen, von Kerzen beleuchteten Raum führte.

An einer prächtig gefüllten Tafel saß er am Tischende.

Seine Tentakel hatten sich der Dunkelheit angepasst, während er uns mit seinem ausdruckslosen Gesicht entgegenblickte.


„Setzt euch, Kinder."


Die Stimme schallte ein wenig nach, als ich ihn erneut in meinen Gedanken hörte. Ich konnte im Augenwinkel beobachten, wie Eyeless Jack im Schatten einer Säule verschwand.

Doch vorher hatte er mir noch die Information zugeflüstert, die mir offenbarte, dass ich auf dem fünften Platz links von ihm Platz nehmen sollte.

Mit einem mulmigen Gefühl ließ ich mich auf den Stuhl nieder, der mir zugewiesen worden war. Neben mir nahm ein junges Mädchen Platz, sie schien nicht viel älter als ich zu sein.

Im Kerzenschein konnte ich ihr leuchtend rotes Haar bewundern, genau wie ihre Augen, die in einem unnatürlichen Blau erstrahlten.

Sie war wunderschön – irgendetwas an ihrem Aussehen ließ sie stark erscheinen.

Jetzt wusste ich, was Jeff The Killer gemeint hatte.

Ein kurzer Blick reichte aus, um mich zu vergewissern, dass meine Mitmenschen alle eine unnormale Stärke ausstrahlten, die ich bei mir nicht finden konnte.

Der letzte Stuhl wurde verrückt, dann hatten alle ihren Platz gefunden. Eine angespannte Stimmung machte sich am Tisch breit, ich schluckte.

Ich hasste diese Art von Stille – sie ließ mir alle Haare zu Berge stehen.

Ein Klirren ließ mich zum Tischende sehen, wo ich erkannte, dass sich Slenderman erhoben hatte. In den Augen der anderen sah ich zum Teil Furcht, aber auch...

...tiefe Ergebenheit und Faszination.


„Ich heiße euch in meinen Rängen Willkommen – ihr seid die nächste Generation, der ich mein Vermächtnis anvertrauen möchte."


Ich schätzte, dass ich die erste Antwort in wenigen Sekunden erhalten würde.


„Ihr habt es geschafft, einen Eindruck bei mir zu hinterlassen – das ist der Grund, warum ihr nun an diesem Tisch sitzt."


Ich bemerkte, wie sich einige Personen ein wenig aufrechter hinsetzten, andere konnten ihrem Blick nicht von der Kreatur lösen.


„So sandte ich neun Briefe, um euch in unsere Gemeinschaft einzuladen."


Warte... nur neun? Dann mussten die anderen... und ich? Was war mit mir?

War ich schon wieder ein Sonderfall?

Ich suchte nach Zustimmung in den Gesichtern der anderen, die ich scheinbar auch zu finden schien – denn ich sah keine Ungewissheit.


„Und jetzt sitzt ihr hier – an diesem Tisch, um euer erstes Mahl zu euch zu nehmen, was euch in unsere Gemeinschaft berufen wird."


Ich beobachtete, wie er seine Tentakel ausstreckte und nach einem Kelch griff, welcher vor ihm thronte. Vorsichtig erhob er ihn, während sich ein schlechtes Gefühl in meiner Magengegend ausbreitete.

Das war zu einfach – selbst für keinen skrupellosen Mörder war das hier viel zu zahm!


„Hebt eure Kelche und stoßt auf eure Zukunft an!"


Seine Stimme brauste durch meinen Kopf, ich musste kurz meine Augen zusammenkneifen, um ein seltsames Schwindelgefühl zu unterdrücken.

Doch als meine Mitmenschen die Kelche tatsächlich hoben, griff auch ich langsam nach dem silbernen Gefäß, welches sich mir präsentierte.

Ich traute dieser ganzen Sache nicht – es gab zu viele Indikatoren, die mir sagten, dass es nicht ungefährlich war, was ich hier tat.

Aber was blieb mir anderes übrig?

Mein Gefühl sagte mir auch, dass ich nicht in der Position war, meinen Widerwillen auszudrücken.

Es war eine Entscheidung, die Leben und Tod beeinflussen konnte – und ich wollte nicht herausfinden, wie viel Folter es mich kostete, bis der letzte Lebensfunke durchtrennt war.

Vorsichtig legte ich den Becher an meinen Mund und trank den ersten Schluck, genau, wie es die anderen auch taten.

Ein extrem süßer Geschmack legte sich auf meine Zunge und ich riss die Augen auf, bevor ich im Kerzeninhalt den Inhalt genauer studierte.

Es war Blut.

Die rote Farbe deutete darauf hin, dass es sich um die Flüssigkeit des Lebens handelte. Auch die Reaktionen der anderen waren ein weiteres Indiz, dass das Getränk nicht zum Genuss geeignet war.

Sie hatten eine komplett andere Reaktion als ich – lag es daran, weil ich bereits Blut verzehrt hatte...

...weil mein Körper danach lechzte?

Es war jedoch kein Menschenblut – die Flüssigkeit vor mir übertraf den Geschmack vollkommen. Das Blut der Menschen war im Vergleich zu diesem schon fast bitter, vielleicht sogar ein wenig sauer...

... wessen Blut war es also?

„Was ist das?", hörte ich den Jungen schräg gegenüber von mir fragen, während er ein Würgen unterdrückte. Ich schaffte es währenddessen nicht, meine Gier im Zaum zu halten und nippte ein weiteres Mal unauffällig am Becher.


„Das, meine Kinder, ist das Blut meiner eigenen Reihen."


Der Appetit verging mir in jenem Moment, als er diese Worte verkündete. Ich schob den Kelch von mir, während sich ein Übelkeitsgefühl in mein Bewusstsein drängte.

„Das Blut deiner eigenen Reihen?", wollte das Mädchen rechts von mir wissen, während sie den Kelch aufmerksam beobachtete, „Was soll das heißen?"


„Ihr seid aufmerksam – nun, ich will es euch erklären."


Augenblicklich legte sich eine gespenstige Stille über den Raum und ich schluckte leicht, während ich versuchte, die Süße zu vergessen, welche ich soeben gekostet hatte.

Ich versuchte zu vergessen, dass mit den winzigen Schlucken meine Lebensgeister zurückgekehrt waren – schneller und stärker denn je.


„Ich bin der Operator – ich bin das Ziel in einem scheinbar niemals endenden Kreis. Mit meinem Wesen schuf ich eine Gemeinschaft, die mein Erbe und mein Blut tragen sollte – es sollte sie stärker, wenn nicht sogar unbesiegbar machen!"


So langsam baute sich ein Bild vor meinen Augen auf. Es war das Symbol eines Kreises, welches mit einem Kreuz versehen war.

Es war das Symbol des Operator – und sie trugen es.

Ich hatte es bei Masky, bei Hoodie und bei Toby gesehen. Sie hatten es getragen – und es waren mit Sicherheit nicht nur sie.

Slenderman hatte sie in seine Gemeinschaft aufgenommen und ihnen damit einen Teil genommen – es war die Menschlichkeit und Vernunft gewesen. Dafür hatte er ihnen die Unmenschlichkeit geschenkt, die ihre Triebe und Lüste verstärkte.

Eine leise Befürchtung schlich sich in meine Gedanken, während ich die rote Flüssigkeit erneut betrachtete.


„Du liegst goldrichtig, Hallee Luise Winters."


Die Verwendung meines Namens ließ mich zusammenzucken, sofort bemerkte ich, wie sich die Aufmerksamkeit des Raumes auf mich legte. Verunsichert zog ich den Kopf ein.


„Sprich deine Gedanken, Kind."


Ich sollte reden?

Langsam hob ich meinen Kopf wieder, während ich meinen Blick auf dem Kelch ruhen ließ.

„Du hast uns dein Blut trinken lassen", hörte ich mich flüstern, „Wenn es das Zeichen der Unmenschlichkeit ist, dann fließt es nun in unseren Adern, wenn auch nur schwach."

Eine gewissen Unruhe breitete sich am Tisch aus, während ich meine Augen verengte.

Ich hatte es gewusst – es gab so viel mehr, was ich verlieren würde.


„Gewiss, Kind. Ihr tragt nun einen kleinen Teil meines Erbens in euren Adern – es ist ein Zeichen, dass ihr nun in meinen Rängen leben werdet. Sobald eure Ausbildung erfolgreich absolviert ist, werdet ihr das vollwertige Erbe antreten."


Warum griff er auf solche Mittel zurück? Die Geschichten hatten ihn doch immer als jemanden beschrieben, der vor nichts zurückschreckte!

Was verbarg er hinter seiner Fassade – gab es eine andere Intention?


„Mit diesem Erbe nehmt ihr eine neue Identität in meinen Reihen an – ich werde nun eurer neues Dasein verlesen und euch in meine Reihen bitten!"


Ich bemerkte, wie urplötzlich Bewegung in die Schatten kam, wohin die vollwertigen Mitglieder erst verschwunden waren. Sie schienen auf diese Worte gewartet zu haben.

Dennoch fragte ich mich, warum er die Identität verlas – hatten die alten Mitglieder nicht selbst ihren Namen gewählt?


„Dylan o'Connarls – ab heute wirst du den Namen Blythe tragen. Er soll dich schützen und deine hervorragende Zukunft wahr werden lassen. Auf deinem Wege wird dich Nina The Killer unterstützen – sie wird dir in deiner Ausbildung zur Seite stehen."


Ich sah, wie sich eine junge Frau aus den Schatten löste und hinter dem Stuhl eines Jungen stehen blieb. Ihre Gesichtszüge kamen mir seltsam bekannt vor – sie ähnelte Jeff The Killer sehr.

Aber was war das für eine... seltsame Zeremonie? Hätte ich nicht gewusst, dass hier im Raum zahlreiche Killer verteilt waren, dann hätte ich gedacht, dass ich in ein Märchenbuch gerutscht war!

Was passierte hier eigentlich?!


„Xavier Elvis – ich begrüße dich auf meiner Seite. Du sollst als Black Raven deine Fähigkeiten ausbauen und mein stolzes Erbe annehmen. Auf deinem Wege wird dich Bloody Painter unterstützen – er wird dir in deiner Ausbildung zur Seite stehen."


Ich versuchte mir die Namen der Menschen zu merken, die mit mir am Tisch saßen, während ein junger Mann aus dem Schatten trat und neben Nina hinter einem Stuhl stehenblieb. Durch seine Maske konnte ich seine Gesichtszüge nicht erkennen.


„Sophie Taylors – möge dich die Dunkelheit in deinem Inneren leiten. Du wirst den Namen Sacred Sophie tragen, wenn du deiner Rage die Grenzen nimmst- Auf deinem Wege wird dich Laughing Jack unterstützen – er wird dir in deiner Ausbildung zur Seite stehen."


Es waren fast immer die gleichen Worte – wollte er einen bösen Geist vertreiben, indem er die Zauberworte aufsagte? Wo war der große, angsteinflößende Slenderman geblieben? Ich sah nur noch eine Fee im pinken Röckchen!


„Ivylynn Hamsfort – dein Mut und deine Stärke werden in deiner Ausbildung ihre Freiheit finden. Mit dem Namen Nightfall wird deine neue Aufgabe beginnen. Auf deinem Wege wird dich Jane The Killer unterstützen – sie wird dir in deiner Ausbildung zur Seite stehen."


Mein Blick blieb an dem angesprochenen Mädchen hängen – sie war nicht viel älter als ich. Doch trotzdem lächelte sie leicht, während sie den Worten der Kreatur lauschte.

Es schien, als würde sie sich auf die Zukunft freuen – warum?


„Lucy Marie Clark – dein Eigenwille und deine Zielstrebigkeit sind in deiner Welt auf eine Wand gestoßen. Die neue Freiheit wird eine neue Person in der schöpfen, die sich Phoenix nennen wird. Auf deinem Wege wird dich Jeff The Killer unterstützen – er wird dir in deiner Ausbildung zur Seite stehen."


Oh je... die Arme. Ich blickte zur ihr, da sie direkt gegenüber von mir saß. Keine Miene hatte sich in ihrem Gesicht verzogen, ich sah nur ein leichtes Glitzern in ihren Augen, dass ich aber nicht deuten konnte. Als Jeff jedoch hinter ihr auftauchte und seine Hände lässig auf den Stuhlrücken legte, während er grinste, wandte ich meinen Blick wieder ab.

Ich wollte diesen überheblichen Freak nicht noch einmal in die Augen blicken.


„Taro Millers – dein uneingeschränktes Begehren und deine Frohnatur werden hier zu einem Einklang kommen, der dein Wesen stärken wird. Dieses Wesen soll den Namen Thorn tragen. Auf deinem Wege wird dich Clockwork unterstützen – sie wird dir in deiner Ausbildung zur Seite stehen."


Slenderman war mittlerweile auf meiner Tischseite angekommen, ein unangenehmes Kribbeln machte sich in meiner Magengegend breit.


„Leo Wilson – deine Neugierde und Gier nach Wissen wird unsere Fronten stärken. Mit dem Namen Phantom sollst du ein Auge in unserer Gemeinschaft werden. Auf deinem Wege wird die Homicidal Liu unterstützen – er wird dir in deiner Ausbildung zur Seite stehen."


Welchen Namen hatte wer sich wohl für mich überlegt? Was, wenn ich ihn nicht mochte?


„Matteo Johnson – dein Trieb wird dir den neuen Weg zeigen, der sich dir öffnen wird. Als Soundless Darkness wirst du die Nächte erobern, sobald du deine Zukunft gefunden hast. Auf deinem Wege wird dich Killing Kate unterstützen – sie wird dir in deiner Ausbildung zur Seite stehen."


Nahm das Ritual denn kein Ende? Ich hatte so viele Fragen, doch die Antwort wollten auf sich warten!


„Kiara Milfort – deine Tapferkeit hat in dir ein Wesen erweckt, das nach Erlösung schmachtet. So sollst du als Noris deine Bestimmung finden. Auf deinem Wege wird dich BEN Drowned unterstützen – er wird dir in deiner Ausbildung zur Seite stehen."


Ich bemerkte, wie das Mädchen neben mir kurz zusammenzuckte, als man ihren Namen verkündete, doch ich dachte mir nicht viel dabei.

Eher wartete ich auf das, was jetzt kommen würde.


„Und Hallee Luise Winters – du hast dem Tod ins Auge geblickt und dich dennoch zurück unter die Lebendigen gemischt. Mit dem Namen Wither wird sich ein neuer Abschnitt in deinem errungenen Leben öffnen. Auf deinem Wege wird dich Eyeless Jack unterstützen – er wird dir in deiner Ausbildung zur Seite stehen."


Wither... warum hörten sich die Namen der anderen so an, als hätten sie einen tieferen Hintergrund, bei mir aber nicht?

Was sollte mir dieser Name sagen?!


„Und nun fort, Kinder – es werden anstrengende Tage auf euch warten."


Konnte es noch lächerlicher werden?

Warum konnte ich erneut diese unangenehme Enttäuschung spüren, die sich in mir breit machte?

Was hatte das hier alles zu bedeuten?!


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