Golden Blood | Eyeless Jack

Od solanaceae_scythe

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𝑇ℎ𝑒 𝑠𝑒𝑐𝑟𝑒𝑡 𝑐𝑜𝑢𝑙𝑑 𝑘𝑖𝑙𝑙 𝑚𝑒. Ich hatte keine Ahnung, was mit mir geschah - ich wusste nicht... Více

Prolog
Die ersten Anzeichen
Sie verstehen mich nicht
Das Blut an meinen Händen
Blut für Blut
Six Feet Under
Das Leben ist der süße Beigeschmack vom Tod
Ist es Schicksal?
Die Kreaturen mit den Waffen
Der, der die Macht zu halten weiß
Ein Lamm zwischen Wölfen
Verfluchte Möglichkeiten
Ein Teil meines Lebens
Die neue Realität
Außenseiter
Die Ausgestoßene und seltsame Fragen
Das Mädchen mit den schwarzen Augen
Unmut und Hass
Eine Veränderung mit Folgen
Angst ist dein größter Feind
Spieglein, Spieglein an der Wand...
Die Biester und die Monster als Zeichen des Unglücks
Des Schattens beste Freundin
Gewissensbisse
Goldenes Blut

Die Bösen verlangen nach dem Guten

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Od solanaceae_scythe

Ich schlug die Augen auf und setzte mich auf, während ich an mir herunterblickte. Mein blaues Nachthemd war rot befleckt, doch dieses Mal war es nicht allzu schlimm.

Der Schaden hielt sich in Grenzen – jetzt blieb nur noch die Frage, wen ich diese Nacht erwischt hatte.

Wie auch die letzten Male setzte das Schuldgefühl nicht ein – eher war es Ekel, welcher mich überrannte. Der metallische Geschmack in meinem Mund ließ mich würgen, ich sprang beinahe schon aus dem Bett, bevor ich zur Tür hastete.

Natürlich checkte ich meine Umgebung, bevor ich ins Badezimmer eilte, wo ich mich erneut einschloss. Wie auch nach letzter Nacht schälte ich mich aus meinen Klamotten, bevor ich unter die Dusche sprang.

Ich wurde langsam ein Profi – gruselig.

Das Wasser kam rotbräunlich in der Auffangwanne an, ich schauderte kurz, bevor ich begann, meinen Körper gründlich einzuseifen.

Der Gestank von Blut war nur schwer abzuwaschen – man musste parfümiertes Duschgel verwenden, damit man das Metallische bändigen konnte.

Ich öffnete meinen Mund und ließ heißes Wasser in meinen Rachen rieseln, bevor ich es herunterschluckte. Der Geschmack ließ mich würgen, doch ich konnte meinen Mageninhalt gerade so noch wieder zurückschieben.

„He", ein Klopfen an der Tür ließ mich das Wasser ausschalten. Ich konnte Mary vernehmen, die genervt an die Tür hämmerte.

„Seh zu, dass du fertig wirst, Hallee! Ich muss mich auch noch für die Schule fertig machen, weißt du?!", ich runzelte die Stirn, bevor ich aus der Dusche stieg.

Das war nicht gut... ich hatte vergessen, mir Wechselsachen mit ins Bad zu nehmen... und wie kriegte ich die blutige Kleidung unbemerkt zurück in mein Zimmer? Meine Cousine würde sicherlich nicht wieder zurück in ihr Zimmer gehen, dafür klang sie zu genervt.

Sie würde nicht riskieren, dass Collin vor ihr ins Bad huschte.

Mein Blick glitt zu meinem Handtuch, ich schluckte.

Damit müsste ich wohl Vorlieb nehmen – das Shirt konnte ich zwischen Handtuch und Körper einklemmen.

Eine andere Wahl hatte ich nicht.

Ich trocknete mich im Rekordtempo ab, bevor ich nach der Mundspülung griff und die minzige Flüssigkeit hinunterschluckte.

Ich wusste, dass man sie eigentlich gurgeln sollte – doch das brachte nicht sehr viel. Also musste ich in den sauren Apfel beißen und das Brennen in meinem Rachen aushalten. Nur so konnte ich die Beweise vernichten.

Ich unterdrückte ein Würgen, bevor ich nach meinen Sachen griff und diese unter das Handtuch klemmte.

Dann öffnete ich die Tür.

Mary sah mich arrogant an, sie schob mich schließlich aus dem Badezimmer raus und knallte die Tür hinter sich zu. Ich blieb kurz verdutzt stehen, bevor ich in mein Zimmer eilte. Nach dem Abschließen ließ ich das Handtuch fallen und griff nach den Sachen, bevor ich meine Schranktür öffnete und eine Schublade herausriss.

Diese Schublade war besonders, denn sie hatte einen Zwischenboden, welcher locker in der Vorrichtung saß. Ich hob das Stück Holz hinaus und verstaute die Sachen bei den anderen.

Shirt, Hose, Socke 1...

Moment... Wo war Socke 2?

Ich hatte sie doch nicht verloren, oder?!

Hektisch sah ich mich in meinem Zimmer um, doch ich konnte das fehlende Kleidungsstück nicht entdecken.

Verdammt.

Schnell griff ich nach neuer Kleidung, die ich hektisch überstreifte, bevor ich meine Tür wieder aufriss. Mary hatte das Bad tatsächlich schon wieder verlassen, also stürzte ich in den Raum, doch ich konnte meine Socke nicht entdecken.

Mein Blick schweifte durch das Badezimmer... ohne, dass ich das Stück Stoff finden konnte.

Ich zweifelte kurz an mir selbst – in jenem Moment überlegte ich, ob ich überhaupt zwei Socken getragen hatte.

Wahrscheinlich war ich einfach nur verwirrt – wenn ich das Kleidungsstück nicht finden konnte, hatte ich es nicht getragen.

Ich war wohl noch zu müde.

~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~

Das Klopfen an der Klassenraumtür löste ein leises Gemurmel im Raum aus.

„Herein?", meine Mathelehrerin, Mrs. Garcia, rief über das Gerede hinweg, ich beobachtete, wie sich die Klinke leicht bewegte.

Es wurde totenstill, als wir sahen, wer den Raum betrat.

Es waren Männer – Männer mit Uniform.

„Dürfen wir Sie kurz stören, Mrs. Garcia?", fragte unser Konrektor, welcher den Raum vor den Besuchern betreten hatte. Er hatte Stressflecken auf seinem Hals – anscheinend schien ihm die Anwesenheit der uniformierten Männer ein wenig Sorge zu bereiten.

„Aber selbstverständlich", unsere Lehrerin trat einen Schritt beiseite, um den Platz vor der Tafel freizugeben, „Wie können wir Ihnen helfen?"

Ihre Betonung ließ darauf schließen, dass sie sich hauptsächlich an die uniformierten Männer wandte – sie versuchte Licht ins Dunkle zu bringen.

Doch die Männer waren unfreundlich, sie antworteten ihr nicht.

Es ließ ein schlechtes Gefühl in mir aufflammen – diese Männer waren gefährlich.

„Michaels – ACPO", der Größte unter ihnen trat einen Schritt vor, nachdem er Mrs. Garcia einen unbeeindruckten Blick zugeworfen hatte, „Oder auch Anti-Creepypasta-Organisation."

Anti...Creepypasta?!

Waren wir in einem Film? Glaubten diese Männer wirklich, dass es diese Gruselfiguren wirklich-

... Go To Sleep.

Verdammt, warum war ich nicht früher darauf gekommen? Dieser Catchphrase... er gehörte diesem einen Killer! Wie nannte er sich noch gleich? Josh... Jack... Jeff. Richtig, er hieß Jeff.

Jeff The Killer.

„Wie ihr vielleicht wisst, gibt es in unserer Region mittlerweile ziemlich viele Mordfälle – der Mörder geht um und tötet seine Opfer auf die brutalste Weise", der Anführer unter ihnen beugte sich etwas vor, während er uns jedem einzeln in die Augen blickte, „Ihr habt sicherlich schon von den Worten gehört, die neben den Leichen geschrieben stehen – ‚Go to sleep' ist der Catchphrase der uns bekannten Person... Jeffrey Woods ist unser Übeltäter."

„Und warum kommen Sie dann zu uns?", Ruby, unsere Klassenbeste streckte ihre Arme in die Höhe, „Wenn Sie nach dem Schuldigen suchen, warum sind Sie dann hier?"

Das hatte ich mich tatsächlich auch schon gefragt...

Die Männer sahen sie mit zusammengekniffenen Augen an, während der Anführer auf sie zu schlenderte.

„Wir suchen seinen Verbündeten / seine Verbündete."

Das restliche Gemurmel in der Klasse verstummte, ich spürte ein Kribbeln in meiner Magengegend.

„Ein Komplize?", wollte Ruby erneut wissen und der Mann strich sich genervt durch sein Gesicht.

„Genau, einen Komplizen oder eine Komplizin – es sind nämlich zwei Mörder unterwegs", seine Stimme wurde zum Ende hin lauter, was mir eine Gänsehaut auf den Rücken trieb.

Sie sprachen von einem zweiten Mörder – meine Spuren wurden langsam sichtbar, oder?

„Wir sind hier, um euch zu warnen", ein anderer Mann trat vor und kratzte sich am Kinn, „Uns ist zu Ohren gekommen, dass einige von euch diese Morde als lustig auffassen – es wurden zahlreiche Memes gefunden, die diese Theorie bestätigen."

Ein Raunen ging erneut durch den Klassenraum – man versuchte, diese Personen ausfindig zu machen.

Sie stachelten uns an – sie ließen das Vertrauen schwinden.

Ich blickte mit einem starren Blick nach vorne, während ich die Mimik und Gestik der Personen beobachtete. So entging mir auch nicht der Blickwechsel zwischen den vier Männern, ich konnte sogar ein zufriedenes Lächeln erkennen.

Ich verstehe... es war von Anfang an ihr Plan gewesen, Unruhe in die Menge zu mischen. Doch war erhofften sie sich davon? Dachten sie, dass sie so eventuell das Geheimnis lüften konnten?

Ich senkte meinen Blick, während sie wieder mit ihrem Gerede begannen.

Zwischen der Bitte nach Hilfe und der Warnung zur Verbreitung von abstoßendem Content musste ich mir ein Schlucken verkneifen.

Das Wissen, dass sie nun an den Schulen waren, machte mir Angst.

Sie waren böse... sie suchten nach dem Guten... Aber was war gut? Was war der Idealzustand, welchen sie sich ersehnten?

War es wirklich nur ihre Intention, das Morden zu beenden oder steckte mehr dahinter?

Sie schreckten nicht zurück, sie gingen radikal vor – sie drohten, warnten... um ihr Ziel zu erreichen, würden sie nicht zurückschrecken.

Sie hatten eine Spur – und diese würden sie nicht mehr loslassen.

Ich war nicht mehr sicher.


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