Animagus - II - Harry Potter...

By alienor

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| Die Vergangenheit ist nur der Anfang. | Emily kehrt zurück nach Hogwarts für ihr 3. Jahr. Dieses Jahr ist S... More

1. Bei den Dursleys
[Rumtreiber] Sirius Black
2. Geständnis
3. Dementoren
4. Seidenschnabel
5. Der Angriff von Black
6. Absturz
7. Der mysteriöse Hund
8. Ein Spiel und ein Streich
9. Erkenntnisse über einen Verräter
10. Gespräch mit Lupin
[Rumtreiber] James Potter
11. Begegnung im Verbotenen Wald
12. Antworten
13. Sieg
[Rumtreiber] Remus Lupin
15. Vier Rumtreiber...
16. ... Drei Überlebende...
17. ... Zwei unschuldige Männer...
18. ...Ein wahrer Verräter...
[Rumtreiber] Peter Pettigrew
19. Vollmond
20. Durch die Zeit
21. Nachspiel
22. Zurück nach London
23. Eine gute Nachricht
24. Die Weltmeisterschaft
25. Die schlechtesten Momente und die besten
26. Rückkehr, Ankündigungen und Party
27. Mad-Eye Moody
28. Der Feuerkelch und die vier Champions
29. Reaktion
30. Ein Lichtblick
31. Von Drachen, Elfen und Vorurteilen
32. Erkenntnisse
33. Aufregung
34. Weihnachten
35. Yule Ball
36. Schöne Nacht
37. Glücklich
38. Des Rätsels Lösung
39. Die zweite Aufgabe
40. Sophia Jones
41. Die Ruhe vor dem Sturm
42. Im Auge des Sturms
43. Stürmisch
44. Wahn und Traum
45. Die dritte Aufgabe
46. Gift
47. Zwischen
48. Erwachen
49. Nexum inter geminos
50. Eine neue Zeit

14. Katze, Ratte, Hund und Löwin

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By alienor

14. Katze, Ratte, Hund und Löwin

 Der Juni kam und mit ihm die Zeit der Prüfungen. Es war das schönste Wetter draußen und doch saßen alle Schüler drinnen und lernten. Sogar Fred und George, auch wenn Emily es kaum fassen konnte. Hedwig brachte ihnen eines Tages Nachricht von Hagrid: Seidenschnabels Berufung war für den sechsten Juni angesetzt und sie würden direkt einen Henker mitbringen. Die Kommission schien sich schon längst entschieden haben und alles würde nur noch eine Farce sein.

In der Woche der Prüfungen wurde es still im Schloss. Das einzige was die Schüler noch im Kopf hatten waren die Prüfungen. Emily besuchte auch Sirius nicht mehr, sondern überließ ihm und Krummschwanz die Suche nach Peter, ansonsten würde sie es niemals durch die Prüfungen schaffen. Am Abend vor der ersten Prüfung, hörte Emily ein Klopfen am Fenster des Schlafsaals. Sie stand auf und öffnete das Fenster nur um Eos vor sich sitzen zu sehen. Im Schnabel trug sie einen Umschlag auf dem in krakeliger Schrift Emilystand. Der Brief konnte nur von einem stammen. Vorsichtig öffnete sie den Umschlag und zog ein Stück Papier und eine schmale, silberne Kette hervor. Der Anhänger war ein runder Smaragd, eingefasst in silberne Ornamente. Emily setzte sich zurück auf ihr Bett und las die Nachricht.

Viel Glück für deine Prüfungen, Emily. Krummschwanz und ich haben noch keine neue Spur gefunden, aber wir suchen weiter.

Die Kette habe ich Lily zu eurer Geburt geschenkt, weil sie so schön zu ihren Augen passte. Es wäre ihr nur recht, dass du sie bekommst. Ich habe sie in den Ruinen eures Hauses gefunden als ich vor ein paar Monaten dort das letzte Mal war. Ich hoffe sie gefällt dir.

S.

Emily musste lächeln als sie es las. Dann nahm sie die Kette und öffnete den Verschluss. Er ging schwer nach all der Zeit, aber dennoch schaffte sie es die Kette umzulegen. Der Smaragd war immer noch so strahlend wie vor dreizehn, fast vierzehn Jahren. Emily fand sie wunderschön. Sie versteckte die Kette hastig unter ihrer Kleidung als sie hörte wie sich die Tür öffnete. Es waren Lavender und Parvati. Während die beiden sich unterhielten, fütterte Emily ihre Eule und ließ sie wieder fliegen.

*

Die Prüfungen reichten von sehr einfach (Pflege magischer Geschöpfe: Flubberwürmer ließ man nämlich am besten in Ruhe), über schwer (Zauberkunst, Zaubertränke) bis ziemlich interessant. Für Verteidigung gegen die dunklen Künste mussten sie einen Hindernisparcour bewältigen, den Lupin für sie draußen aufgebaut hatte. Sie mussten gegen Grindelohs, Rotkappen, Irrlichter und einen Irrwicht antreten. Emily wusste jetzt was sie von dem Irrwicht zu erwarten hatte und schaffte es nach ein paar Anläufen ihn zu besiegen. Dennoch war sie sehr erleichtert aus der Truhe wieder hervorzuklettern können.

Während Harry danach auf Hermine und Ron wartete, ging Emily hinunter zum Seeufer wo sie sich mit Inga, Neville, Leo und ein paar der anderen Hufflepuffs traf. Sie hatten bereits morgens ihre Prüfung bei Lupin gehabt.

„Ich liebe Verteidigung gegen die Dunklen Künste“, seufzte Inga. „Meinetwegen können Prüfungen immer so sein.“ Sie ließ sich ins Gras fallen und verschränkte die Arme hinter dem Kopf.

„Ich hasse Prüfungen. Egal in welchem Fach und in welcher Form“, murmelte Hannah.

„Meint ihr wir behalten Lupin auch im nächsten Jahr?“, fragte Susan. „Bis jetzt war noch nie ein Lehrer in diesem Fach länger als ein Jahr hier.“

„Hoffentlich“, erwiderte Neville. „Er ist der beste den wir bis jetzt hatten.“

„Finde ich auch“, stimmte Leo zu. „Auch wenn die Konkurrenz bis jetzt nicht so groß war.“

Emily schnaubte leise. „Quirrell hatte den Nachteil, dass er Voldemort als Hinterkopf hatte und Lockhart konnte eigentlich nur seine Bücher verkaufen und schauspielern. Aber ihr habt schon Recht, es wäre toll wenn wir Lupin nächstes Jahr auch noch hätten.“

„Genau, dann kann ich mich wenigstens auf die Ausbildung für Auroren vorbereiten“, sagte Inga träumerisch.

„Inga. Du hast noch vier Jahre Schule vor dir“, erinnerte Emily sie.

„Oh bitte, fang damit nicht wieder an“, stöhnte Hannah auf. „Sie redet von nichts anderen wenn man sie lässt.“

„Maximal noch von Quidditch“, fügte Susan lachend hinzu.

„Hey, so schlimm bin ich nicht!“, protestierte Inga und setzte sich wieder auf.

„Doch“, sagten Hannah und Susan unisono.

Und so kam es, dass nach einer Stunde alle von ihnen patschnass waren und sich vor Lachen bogen, denn Inga hatte ihre „fürchterliche“ Rache genommen.

Am nächsten Tag wurde Alte Runen geprüft. Emily und Inga zogen nach dem Frühstück von dannen während Harry und Ron sich auf den Weg zum Turm machten wo Trelawney sie in Wahrsagen prüfen würde. Am Ende der Prüfung verließ Emily beschwingt das Klassenzimmer, endlich war sie wieder frei. Die letzte Prüfung war zu Ende, jetzt folgten nur noch ein paar Wochen, dann waren endlich Ferien. Doch ihre gute Laune verschwand schlagartig als sie Hermine und Ron in der Ecke des Gemeinschaftsraumes sitzen sah, beide waren blass. Hermine reichte Emily eine Nachricht von Hagrid.

Berufung verloren. Sie werden ihn bei Sonnenuntergang hinrichten. Ihr könnt nichts mehr tun. Kommt nicht runter. Ich will nicht, dass ihr das seht.

 Hagrid

„Wir können ihn das auf keinen Fall alleine durchstehen lassen“, sagte Emily sofort. „Mir egal ob das erlaubt ist oder nicht.“

Einen Moment später kam auch Harry von seiner Prüfung wieder. Er sagte das Gleiche wie Emily als er die Nachricht auch gelesen hatte.

„Wenn wir nur den Tarnumhang hätten“, sagte Harry, den Kopf in seinen Händen vergraben.

„Wo ist er?“, fragte Hermine und kam damit Emily zuvor.

Harry erklärte ihr, dass der Umhang in dem Gang unter der einäugigen Hexe war. Hermine erklärte sich sofort bereit den Umhang zu holen und verschwand sofort nachdem Harry ihr sagte wie man den Buckel öffnete. Emily sah ihr kopfschüttelnd, aber mit einem Lächeln nach. Was war nur in Hermine gefahren? Doch Hermine schien damit sehr zufrieden zu sein, vor allen als Ron ihr das sagte.

Nach dem Abendessen versteckten sie sich in einer leeren Kammer nahe der Großen Halle und warteten bis alles frei war. Zu viert unter dem Umhang, durchquerten sie die Halle und gingen nach draußen. Die Sonne ging bereits unter hinter den Bäumen des Verbotenen Waldes.

„Wir sind es“, zischte Harry nachdem sie an Hagrids Tür geklopft hatten und er endlich geöffnet hatte. „Wir sind unter dem Tarnumhang. Lass uns rein, dann können wir ihn abnehmen.“

„Ihr hättet nicht kommen sollen“, sagte Hagrid, aber er ließ dennoch in seine Hütte. Er sah so hilflos aus, ganz anders als nach der ersten Verhandlung. Es war schlimmer anzusehen als sein verzweifeltes Weinen von damals. „Wollt ihr Tee?“ Seine Hände zitterten so stark als er nach dem Milchkrug griff, dass er ihn fallen ließ und er Krug auf dem Boden zersprang.

„Ich mache es“, bot Hermine eilig an.

„Gibt es irgendwas was wir tun können?“, fragte Emily während sie sich hinsetzte.

„Dumbledore zum Beispiel-" , schlug Harry vor.

„Er hat es versucht“, antwortete Hagrid. „Er hat keine Macht um dass Komitee umzustimmen. Er hat gesagt, dass Seidenschnabel in Ordnung ist, aber sie sind verängstigt. Ihr wisst wie Lucius Malfoy ist, hat sie bedroht, vermute ich… und der Henker ist ein alter Freund von Malfoy. Aber es wird sauber und schnell sein, und ich werde an seiner Seite sein. Dumbledore kommt auch.“

„Wir bleiben auch bei dir, Hagrid“, sagte Hermine mit einem Schluchzer.

Hagrid schüttelte den Kopf. „Ihr sollt wieder ins Schloss hochgehen. Ich habs euch gesagt, ihr sollt das nicht sehen. Ihr solltet sowieso nicht hier sein. Wenn Fudge oder Dumbledore euch hier ohne Erlaubnis finden, dann seid ihr in Schwierigkeiten.“

Emily zuckte erschrocken zusammen als Hermine plötzlich einen leisen Schrei ausstieß. „Ron, ich kann es nicht glauben. Es, es ist Krätze!“ Sie drehte den Krug den sie in der Hand hielt über dem Tisch um und heraus fiel tatsächlich Krätze. Emily kämpfte gegen ein Lächeln an. Krätze war immer noch auf den Ländereien gewesen, Sirius hatte Recht gehabt. Vielleicht war ja doch noch nicht alles verloren. Die Ratte sah allerdings schlimm aus, sie war unglaublich dünn und an vielen Stellen hatte er Fell verloren. Es musste an seinen Nerven zehren, dass ständige Versreckspiel und dass Sirius nun geflohen war und auf Rache aus war.

Krätze kämpfte gegen Rons Griff an, doch Ron hielt ihn fest. „Es ist okay, Krätze. Keine Katzen! Niemand will dich hier verletzten:“

Hagrid stand plötzlich auf. Sein breites Gesicht wurde ganz weiß. „Sie kommen.“

Alle vier drehten sich abrupt zum Fenster. Dumbledore, Fudge, ein uralter Zauberer und der Henker, Macnair kamen den Weg zu der Hütte entlang. „Ihr müsst gehen“, sagte Hagrid schwach. Sein ganzer Körper zitterte. „Sie dürfen euch hier nicht finden.“

Ron stopfte Krätze in seine Tasche, dann verschwanden sie alle vier unter dem Tarnumhang. Hagrid ließ sie durch die Hintertür hinaus in seinen Garten. Neben ein paar Kürbissen lag Seidenschnabel, angebunden an einen der nahen Bäume.

„Geht, geht“, setze ihnen Hagrid zu. „Geht.“

„Hagrid wir können nicht-"

„Wir sagen ihn was wirklich passiert ist-"

„Sie können ihn nicht umbringen.“

„Seidenschnabel ist unschuldig und dass müssen sie wissen!“

„Geht“, sagte Hagrid streng. „Es ist schon schlimm genug ohne euch vier in Schwierigkeiten.“

Sie hatten keine andere Wahl als wirklich zu gehen. Langsam gingen sie zurück. Emily zitterte vor Wut über die Ungerechtigkeit. Nur weil Malfoy soviel Macht hatte, konnte er sich einfach über Recht und Gesetz hinwegsetzen? Draco war ein verwöhntes Kind, das wohl immer gleich zu seinem Vater rannte wenn er nur ein kleines Wehwehchen hatte. Und Lucius Malfoy nahm wohl gerne die Gelegenheit war Hogwarts und Dumbledore eins auszuwischen, dass hatte man ja schon im letzten Jahr gesehen.

Sie liefen die Wiesen hoch zum Schloss während die Sonne weiter sank. Mit einem Mal blieb Ron stehen, denn Krätze wollte nicht in seiner Tasche bleiben. Stumm betete Emily, dass Krätze nicht noch ein zweites Mal entkam. So schnell es mit der widerspenstigen Ratte ging, liefen sie weiter. Krätze quietschte laut, doch nicht laut genug um das Sausen der Axt zu übertönen. Sie hatten es wirklich getan. Seidenschnabel war tot.

Sie wurden abgelenkt als Krätze sich immer wilder benahm. Unter keinen Umständen wollte er mehr in Rons Händen bleiben. Emily verfluchte für einen Moment den Tarnumhang, denn wenn sie nicht riskieren wollte, dass man sie sah, konnte sie sich nicht abrupt bewegen. Wenn Krätze allerdings floh, dann würde sie alle Vorsicht in den Wind schießen. Allerdings hatte sie gehofft, dass sie noch Sirius Bescheid sagen konnte.

„Ron, sei leise“, zischte Hermine.

„Er will nicht bleiben“, keuchte Ron.

Warum erklärte sich, als Emily Krummschwanz auf sie zu kriechen sah. Seine gelben Augen glühten gespenstisch in der Dunkelheit.

„Krummschwanz, nicht“, stöhnte Hermine auf. „Geh weg, Krummschwanz. Geh.“

Doch Krummschwanz hörte nicht auf sie, sondern kam immer näher. Emily hoffte, dass Sirius irgendwo in der Nähe war, denn so eine Gelegenheit würden sie wahrscheinlich nicht wieder bekommen.

„Krätze, nein“, schrie Ron, doch es war zu spät. Krätze sprang auf den Boden und lief in die Dunkelheit davon. Krummschwanz folgte der Ratte sofort. Nahezu gleichzeitig sprinteten Emily und Ron den beiden Tieren hinterher. Der Tarnumhang war vergessen. Emily hörte noch die Schreie von Harry und Hermine, doch auch die beiden kamen hinterher gerannt.

Ron warf sich auf den Boden und fing seine Ratte wieder ein. „Hab dich. Geh weg du stinkende Katze.“

Emily kam schlitternd neben ihm zum Halt, genauso wie Krummschwanz der leise fauchte und seine Augen nicht von Krätze nahm.

„Ron, Emily“, keuchte Hermine. „Kommt wieder unter den Umhang. Dumbledore und der Minister kommen in einer Minute zurück.“

Emily wirbelte herum als sie das Dröhnen von Pfoten hinter ihnen hörte. Es war Sirius in seiner Animagusform. In der Dunkelheit sah er fast schon furchterregend aus mit seinem dunklen Fell und den glühenden Augen. Sirius sprang Harry an und warf ihn dabei um. Er bellte einmal laut zu Emily und schnappte dann nach Rons Bein. Sirius zog Rons immer weiter in Richtung der großen Weide die hinter ihnen stand. Emily nahm Sirius Bellen als Aufforderung an und mit einem großen Satz sprang sie hinter den beiden her. Als sie wieder auf den Boden traf stand sie als Löwin dort.

Hinter ihr ertönte Hermines Schrei. „Oh bei Merlin. Das ist nicht etwa Emily?“

„Sie ist ein Animagus“, erklärte Harry. „Lange Geschichte. Sie wird Ron schon helfen. Aber wir –"

Den Rest hörte Emily schon nicht mehr, denn sie folgte Sirius und Ron weiter. Über ihr hörte sie etwas durch die Luft zischen und merkte, dass sie sich bei der Peitschenden Weide befanden. Sirius zog Ron jedoch unbeirrt weiter in Richtung Baumstamm und verschwand dann zwischen den Wurzeln. Ein Krachen ertönte und Emily erkannte, dass Rons Bein an einer Wurzel fest gehangen hatte und nun lauthals gebrochen war. Emily folgte Sirius und Ron in einen Gang, der endlos weiter führen zu schien. Mit den Augen der Löwin konnte sie in der Dunkelheit dennoch gut sehen. Wenn Emily sich richtig erinnerte führte dieser Gang zur Heulenden Hütte in der Nähe von Hogsmeade.

Ron wimmerte leise und krallte Krätze fester an seine Brust. Er tat Emily Leid, er hatte es nicht verdient so zu behandelt zu werden, aber da er nun mal die Ratte in der Hand hielt… Aber Sirius hätte ihm trotzdem nicht das Bein brechen sollen.

Endlich schien der Gang nach oben zu führen und schon bald standen sie im Flur der Heulenden Hütte. Die Fenster waren überall verrammelt mit dicken Brettern und die Möbel waren zerstört worden. Emily verwandelte sich wieder zurück und half Ron aufzustehen. Sirius lief nach oben vor und Emily begann mit Ron den Aufstieg.

„Emily, dank sei Merlin, dass du hier bist“, seufzte Ron. „Aber warum gehen wir nach oben? Sollten wir nicht besser zurück? Und du bist ein Animagus?“

„Lange – Geschichte“, ächzte Emily. Ron war um einiges schwerer als sie und das machte alles nicht leichter. „Aber der Hund ist ein Freund von mir. Halt Krätze nur gut fest, ja?“

Verschwitzt kamen sie endlich oben an. Emily führte Ron in eins der Schlafzimmer, zumindest vermutete sie, dass es mal eins gewesen war, denn in der Mitte stand ein großes Himmelbett. Ron ließ sich daneben auf den Boden fallen, sein Gesicht schmerzverzerrt. Krummschwanz tauchte ebenfalls auf und machte es sich auf dem Bett bequem.

„Vielen Dank für deine Hilfe, Emily“, sagte Sirius plötzlich. Emily hatte gar nicht mitbekommen, dass er schon da war und sich zurück verwandelt hatte. Sie durchquerte den Raum und umarmte ihren Paten freudig.

„Wir haben die Ratte“, erwiderte Emily. „Wir können deine Unschuld beweisen.“

„Emily!“, schrie Ron. „Das ist Sirius Black! Bist du bescheuert? Er ist gefährlich!“

„Ron, alles ist gut“, versuchte Emily ihn zu beruhigen. Doch mehr konnte sie nicht sagen, denn Harry und Hermine kamen in das Zimmer gerannt. Sie liefen hinüber zu Ron, während Emily bei Sirius stehen blieb.

„Harry, es ist eine Falle“, stöhnte Ron. In seiner Stimme hörte man deutliche Schmerzen. „Er ist der Hund, er ist ein Animagus. Und Emily.“

Harry wirbelte herum, während Sirius laut die Tür schloss. Seine Augen weiteten sich erstaunt als er Emily neben Sirius stehen sah. „Emily, komm wieder her. Er ist gefährlich.“

„Nein, Harry“, sagte Emily sanft. „Es ist alles ganz anders. Sirius ist unschuldig.“

„Kennst du nicht die Geschichte? Du hast doch auch gehört was Fudge erzählt hat! Er hat unsere Eltern verraten, er ist Schuld!“ Er hatte sich in Rage geredet.

„Du kennst die Wahrheit nicht“, rief Emily. „Es ist alles ganz anders.“

Harry sah sie ungläubig an. „Nein, das glaube ich nicht. Er hat dir auch schon seine Lügen erzählt.“

„Sirius hat mir die Wahrheit erzählt! Ich helfe ihm freiwillig!“ Emily fühlte sich so hilflos, Harry glaubte ihr nicht und zu allem stand in seinen Augen deutlich geschrieben, dass er dachte sie hätte ihn verraten.

„Expelliarmus“, rief Black und richtete Rons Zauberstab auf Harry und Hermine. Sirius fing sie auf und reichte sie an Emily weiter. Harry sah sie verzweifelt an, doch Emily hielt seinem Blick stand. Am Ende würde Harry die Wahrheit wissen. Solange musste sie noch aushalten, dass man sie für die Verräterin hielt.

„Ich dachte schon, dass du kommen wirst und deinem Freund und deiner Schwester hilfst“, sagte Black heiser. „Euer Vater hätte das Gleiche für mich getan. Mutig von dir, nicht gleich zu einem Lehrer zu laufen. Ich bin dankbar, dass macht es alles einfacher.“

Bevor Emily Sirius sagen konnte, dass er dadurch der Situation nicht helfen würde in dem er so kryptisch redete, sprang Harry auch schon nach vorne, doch er wurde von Hermine und Ron gepackt.

„Nicht, Harry“, sagte Hermine flüsternd.

„Wenn Sie Harry töten wollen, dann müssen Sie erst uns töten!“, rief Ron scharf. Sein Gesicht war blass geworden und er schwankte leicht unter der Belastung.

„Leg dich wieder hin“, erwiderte Sirius. „Du machst dein Bein so noch mehr kaputt.“

„Haben Sie mich gehört?“, fragte Ron mit schwacher Stimme. „Sie müssen alle drei von uns töten.“ Sein Blick schwankte einmal zu Emily, doch dann wieder zurück zu Sirius.

„Es wird diese Nacht nur einen Mord geben.“ Sirius Grinsen wurde breiter.

„Warum dass?“ Harry versuchte sich aus Hermines und Rons Griff zu befreien. „Es hat Sie das letzte Mal auch nicht gekümmert, oder?“

„Harry!“, sagte Emily warnend. „Hör dir die ganze Geschichte an bevor du urteilst.“

„Was haben Sie mit meiner Schwester gemacht?“, verlangte Harry nun zu wissen.

„Ich bin freiwillig auf seiner Seite!“, rief Emily wütend.

Doch Harry schien sie nicht mehr zu hören, denn er riss sich los und schrie: „Er hat unsere Eltern getötet!“ Dann schmiss er sich mit solcher einer Wucht auf Sirius, dass beide laut krachend auf den Boden fielen. Harry hob eine Hand und schlug auf Sirius ein. Emily stürmte zu den beiden hin und versuchte Harry von Sirius zu lösen, doch Harry, in seiner Wut, war viel zu stark. Auch Sirius schien seinen Patensohn nicht loswerden können, denn eine seiner knochigen Hände schloss sich um Harrys Kehle.

„Nein, ich habe zu lange gewartet“, zischte Sirius.

Keinen Moment später traf Hermines Fuß auf Sirius Körper und er ließ Harry wieder los. Ron mischte sich jetzt auch ein und schaffte es Emily eine blutige Nase zu verschaffen. In einer Masse aus Körper rollten sie über den Boden, bis Harry sich losriss und seinen Zauberstab wieder bekam.

„Geht aus dem Weg“, schrie er zu Hermine und Ron. Beide brauchten keine zweite Aufforderung und sprangen aus dem Weg, als Harry seinen Zauberstab auf Sirius richtete. Mit einem Ärmel versuchte Emily das Nasenbluten zu stoppen und stellte sich neben Sirius, der auf dem Boden an die Wand gelehnt da saß.

„Wirst du mich töten, Harry?“, wisperte Sirius.

„Du hast meine Eltern getötet“, sagte Harry mit zitternder Stimme.

„Ich leugne es nicht“, gab Sirius zu. Seine dunklen Augen sahen noch eingefallener aus als sonst. „Aber wenn du die ganze Geschichte kennen würdest-"

„Die ganze Geschichte“, wiederholte Harry. „Du hast sie an Voldemort verkauft, das ist alles was ich wissen muss.“

„Hör ihm zu“, bat Emily ihren Bruder flehentlich.

„Emily hat Recht. Du musst mir zuhören“, sagte Sirius drängend. „Du wirst es bereuen wenn nicht. Du musst verstehen…“

„Ich verstehe besser als du denkst“, antwortete Harry. „Du hast sie niemals gehört, oder? Meine Mutter, wie sie versuchte Voldemort zu stoppen uns zu töten… und du hast es getan… du hast es getan.“

„Bitte.“ Emilys Stimme nahm einen immer drängerenden Ton an. „Glaube uns beiden einfach.“ Sie richtete ihren Blick zu Harry.

Ein stiller Kampf entspann zwischen ihnen. Grüne Augen starrten in genauso grüne Augen. Das Gefühl von Verrat, die Frage wie sie so etwas tun konnte und Hass gegenüber Sirius. Es musste Harry ungeheuerlich vorkommen, dass Emily, sein Zwilling, seine Seelenverwandte, ihn so verraten konnte.

Eine flehentliche Bitte zu vergeben, zu glauben, die Wahrheit zu sehen.

Die Sekunden spannten sich zu Ewigkeit zwischen den Zwillingen.

Emily wusste genau wie Harry fühlte, sie verstand ihn so gut. An seiner Stelle würde sie auch nicht anders fühlen, aber er musste auf sie hören. Für ein einziges Mal.

„Bitte.“

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Ich habe gerade erst gemerkt, dass wir uns schon wieder am Ende eines Schuljahres befinden :) Aber es kommen noch ziemlich viele Kapitel, keine Sorge :)

Das nächste Kapitel ist wieder ein Rumtreiberkapitel, diesmal ist Remus dran...

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