Tollpatschige Liebe

By Quzelkurt

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Shirin ist auf dem Weg einen neuen Abschnitt in ihrem Leben zu beginnen. Weg aus der Kleinstadt, welche man s... More

Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49

Kapitel 25

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By Quzelkurt

Ich steuere zielsicher auf meinen Koffer vor dem grauen Boxspringbett zu. Es herrschen sonnige 23 Grad, also sollte ein Kleid passend sein. Nur welches? Ich schaue fragend zu den orangen Dahlien in der Vase auf dem Nachtschränkchen und wieder zurück. Warum nicht das blau geblümte? Es ist nicht sonderlich lang, aber wir gehen ja in kein Schnösel-Restaurant, oder? Ich sollte ihn lieber fragen.

'Wohin gehen wir?' Es dauert nur Sekunden, bis er meine Nachricht sieht.

'In Anbetracht der Tatsache, dass Sie jedes erstklassige Restaurant als Schnösel-Restaurant betiteln würden und Sie fürchten, von den Portionen nicht satt zu werden, schlage ich Camden Market vor.' Als hätte er meine Gedanken gehört.

'Wehe, es ist nicht gut!' Ich weiß nicht einmal, was das ist und muss googeln.

Oh, es ist ein riesiger Markt voller Essensstände. Ich könnte mir Miran dort nicht vorstellen, aber der Fakt, dass er mich dahin führt, ist umso aufregender. Dann passt mein Kleid perfekt. Eigentlich bin ich fertig. Ich muss nur noch Parfüm auftragen und meine weißen Chucks anziehen, aber irgendwie ... ein kleiner Eyeliner schadet nicht. Oder doch ein bisschen länger. Narins grinsendes Gesicht schleicht sich in meine Gedanken. Mach ihn schön verführerisch, flüstert sie mir zu und genau so endet es auch. Noch etwas Mascara und ich bin fertig. Lippenstift. Ich zögere. Wenn wir essen gehen, macht es wenig Sinn, aber zufälligerweise habe ich sehr langlebige Lippenstifte eingepackt. Vor allem der rote Lippenstift. Hm. Ach komm. Einmal ist keinmal. Ich trage ihn liebevoll auf, nehme meine Handtasche und trete heraus. Mein Herz setzt aus, als ich direkt in seine blauen Augen sehe. Damit habe ich nicht gerechnet. Wenn ich ehrlich bin, habe ich mich doch ein wenig mit meinem Selbstbewusstsein überschätzt. Mir ist heiß. Ich weiß nicht, wie ich seinen überraschten Blick zu deuten habe. Ist es doch zu viel? Findet er, dass ich mit roten Lippen wie ein Clown aussehe? Es wäre nicht das erste Mal, dass ich so etwas höre.

Ignorier' es, Shirin. Lauf einfach. Ich versuche es beim Schließen der Tür, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass er mich die ganze Zeit beobachtet. Selbst den Weg zum Aufzug fühle ich mich durchlöchert. Mein Herz rast. Meine Nasenspitze juckt, als wüsste sie, dass eisblaue Augen meinen prickelnden Rücken durchbohren. Ausgerechnet jetzt müssen wir lange auf den Aufzug warten. Er steht hinter mir. Nicht neben mir, wirklich hinter mir. Was denkt er? Muss er so still sein? "Wo kann man hier Geld wechseln?", murmele ich. Noch hickse ich nicht. "Ich habe das entsprechende Geld bei mir." "Ich aber nicht." "Brauchen Sie auch nicht. Ich zahle, Shirin." "Nein", hickse ich. "Doch. Ende der Diskussion." Huch! Ich schiele überrascht zu ihm. Das war sehr ... ausdrücklich. "Aber ich muss Haarpflegeprodukte kaufen", murmele ich überrascht von der Strenge am Ende seines Satzes. "Seien Sie sich sicher, dass ich genug Geld dabei habe." Irgendetwas in meinem Gehirn beginnt seinetwegen zu schnurren ... das ist nicht gut. Ich belasse es dabei und steige in den Aufzug.

Ich rechne dabei nicht, direkt in seine Augen zu schauen. Miran fühlt sich anscheinend so wohl dabei, mich zu beobachten, dass es ihm egal ist, dass er starrt. Okay ... dann schaue ich eben auf sein T-Shirt. Schöne Farbe. Weiß steht ihm. Es betont seinen schönen, leicht gebräunten Hautton. "Schöne Uhr", murmele ich. "Was ist das für eine?" "Audemars Piguet." Aha. Ich nicke, spitze meine Lippen. "Wie heißt das Modell?" "Royal Oak Selfwinding." Sagt mir absolut nichts, aber es ist besser als die Stille und seine starrenden Augen. "Wie viel kostet so eine? Vielleicht hole ich mir auch eine." Ich zögere, schaue aber zu ihm auf. Direkt in seine Augen, die mich wahrscheinlich kein einziges Mal verlassen haben. Ich wollte eigentlich diejenige sein, die ihn verspeist, aber wie es den Anschein hat, bin ich nur die gutaussehende Speise. "Über fünfzigtausend." Meine Lippen spalten sich. Dieser Mann schwimmt in Geld. "Oh ... vielleicht ... in Ratenzahlung dann", murmele ich. Gott, blinzelt dieser Mann überhaupt? Mein Gehirn traut sich nicht einmal Geigen zu spielen seinetwegen. Ich halte das nicht aus. Ich drehe mich einfach der Ecke zu und verweile peinlich berührt in dieser Position, bis ich den Aufzug verlassen darf - und an ihm vorbeimuss! Er bleibt die ganze Zeit hinter mir. Selbst, als der Mitarbeiter sein Auto vorfährt und ihm den Schlüssel überreicht.

Seine Brust streift meinen Rücken. Sein breiter Arm gleitet sanft an meiner Schulter vorbei, als er ihn ausstreckt. Mirans Parfüm strömt in meine Nase durch diese kleine Bewegung, als würde die Welt nur daraus bestehen. Vergiss es. Ich werde ihn heute nicht verspeisen. Ich bin jetzt schon kurz davor zusammenzuklappen, als er mir die Tür aufhält und sich wieder hinter mich stellt, während ich einsteige. Ich bin zu feige. Mach!, schreie ich mich innerlich an. Was soll schon passieren? Am besten ist es, wenn ich wenigstens die Fahrt abschalte und mich neu sammele. Ich schiele nur auf seine Finger, die den Wagen starten und einmal den Schaltknauf betätigen, bevor ich wieder nach vorn schaue. "Sie bevorzugen vegetarisch?" Ich kann gerade nicht einmal dazu einen Gedanken fassen. Mein Blick gleitet zögernd zu ihm und ich kann von Glück reden, dass er die Straße betrachtet und nicht mich. "Weiß ich nicht." Oh nein, wieso müssen wir an einer Ampel halten? Kaum bewegt sich sein Kopf zu mir, wird mir wieder schrecklich heiß. Sein Blick zeigt seine typische Professionalität und Konzentration, aber ... seine Pupillen sind geweitet und ich sehe doch, wie seine Augen zu meinen Beinen springen. "Ich führe Sie an mehrere Stände." "Okay", murmele ich.

Sein Blick landet auf meinen Lippen. Konzentriert. Schamlos. Ausgerechnet jetzt überkommt mich der Drang, sie zu lecken. "Es ist grün", flüstere ich. Miran erwacht aus seiner Trance und fährt los. Ich bin mir sicher, hätte dieser Mercedes kein Automatikgetriebe, wäre er abgesoffen. Er konnte seinen Blick nicht von meinen Lippen nehmen ... das macht mich ein wenig stolz. So nervös ich auch bin, bestätigt mir seine Handlung, dass ich doch gut aussehe. Nicht wie ein Clown. Nicht wie etwas oder jemand, über den man sich lustig macht. Ich sollte mich nicht von der Bestätigung eines anderen beeinflussen lassen, aber wenn man so oft nur Ablehnung spürt, durstet man umso mehr, nur einmal wenigstens eine Zustimmung zu erhalten. Vor allem von der Person, von der man schwärmt. Ich möchte mich nur einmal in meiner Weiblichkeit bestärkt fühlen statt degradiert. Narins Anschmachten genügt mir da leider nicht, weil mein Gehirn vernarrt davon ist, diese Bestätigung von meinem Chef zu erhalten. Setz dich in Szene, Shirin. Mit diesen Wunderbrüsten wickelst du alle Männer um deinen Finger. Ich rümpfe meine Nase, als ich Narins festen Klauen wieder an meinen Brüsten spüre. Sie lässt meine Früchte nie in Ruhe.

Ich könnte ja jetzt ein wenig mit meiner Haltung üben. Also setze ich mich aufrechter hin, drücke unauffällig meine Schultern zurück und schlage einen Schenkel über den anderen ... ich versuche es zumindest, muss aber mit meinen Händen nachhelfen. Scheiße, ich habe vergessen, Shorts unter dem Kleid anzuziehen und wir sind schon zu weit vom Hotel entfernt. Oh Gott, ich sehe im Augenwinkel, wie er zu mir schaut. Mein Kopf schießt sofort zum Fenster. Durchhalten. Ich muss durchhalten. Meine Nasenspitze juckt wieder, ich erschaudere, aber wenigstens hickse ... schon gut. Das Beste kommt immer zum Schluss. Narin wäre stolz auf mich. Wahrscheinlich würde sie wieder dreckig mit ihren Augenbrauen wackeln und ihre Hände grapschend nach mir ausstrecken. Ich schlage mich sehr gut. Zwar spreche ich die gesamte Fahrt über kein Wort, hickse und jucke meine signifikante Stelle an meiner Nasenspitze, aber sonst geht es mir halbwegs gut. Wir sind auch endlich da. Schau nicht hin. Spiel die Unnahbare. Dementsprechend steige ich aus, ohne ihn zu beachten. Ich richte jedoch mein Kleid durch die Spiegelung des schwarzen Autos und laufe dann volle Kanne in ihn hinein. So viel zum Thema keine Beachtung schenken.

Es scheint ein beliebter Ort zu sein. Es stürmen so viele Leute heraus sowie sie hineingehen. Aus jeder Ecke riecht man Gewürze, Gemüse und Fleisch. So lang und intensiv, wie sich meine Schenkel durch den ganzen Weg hierher aneinanderreiben, sind sie auch sicherlich angebraten. Die Parksituation ist eine Katastrophe. Miran führt uns direkt zum ersten Stand, der zum Glück direkt am Eingang ist. Asador, interessant. Die argentinischen Flaggen deuten auf eine gute Fleischqualität hin. "Ist es denn Halal?" "Ich würde Sie zu keinem Stand führen, der nicht Ihren Ansprüchen entspricht." Oh, das ist nett. Er wirkt ein wenig distanziert, was mir einen Stich versetzt, aber sonst ... hoffe ich auf das Beste. Meine Schenkel reiben gegeneinander. Selbst das breitbeinige Hinstellen nützt nichts. Erst, wenn ich einen halben Spagat mache, würde ich mich entlasten, aber das kann ich vor ihm nicht durchziehen. "Waren Sie mit Ihrer alten Assistentin auch hier?" Seine Arme verschränken sich vor seiner Brust. "Nein. Sie hatte einen ähnlichen Geschmack wie ich." Aha ... wenn er meint. Ich verdrehe schnaubend meine Augen. "Eifersüchtig?", raunt er neckend, als er sich zu mir hinunterbeugt. Ich zucke irritiert zurück, viel zu erhitzt und überfordert von seiner plötzlichen Nähe. Ja, bin ich! Aber das bleibt mein Geheimnis. "Nein", erwidere ich trotzig. "Es war vorhersehbar, dass alte Menschen die gleichen Tendenzen aufweisen." Mich stört sein schiefes Lächeln. Der Wetterbericht hat gelogen. Es sind 33 und keine 23 Grad. "Wozu dann noch die Frage, Shirin?" Sein großer Körper dreht sich gänzlich zu mir. Mir fällt keine Antwort ein. Er hat mich ertappt. "Sag' ich nicht", murre ich. Dieses Mal bin ich diejenige, die sich abwendet.

Ich bemerke, dass er seinen Blick nicht abwendet. Sein Lächeln brennt sich in meine Haut. "Schauen Sie mich nicht an. Diskretion", warne ich. "Verzeihung." Tritt er gerade absichtlich näher zu mir? War das sein Arm, der mich gerade berührt hat, als er sich nach vorne dreht? Unverschämt! Ich möchte gerade eine bissige Attacke ansetzen, als er zu sprechen beginnt. Mit dem Mitarbeiter. In einem wunderbaren Englisch mit wunderbarem britischem Akzent ... als sei er Muttersprachler. Irgendetwas in mir beginnt wieder zu schnurren, aber lauter sind die Geigen in meinem Kopf. Sprichst du weiter, kannst du mich direkt verspeisen. Er bedankt sich charmant und tritt dann mit mir einen Schritt zur Seite. "Seit wann sprechen Sie wie ein Muttersprachler?" "Sie haben mich doch heute nicht zum ersten Mal auf Englisch sprechen hören." "Da war ich abgelenkt. Wieso sprechen Sie so gut?" "Ich habe meinen Master in London gemacht, Shirin. Man lernt es schnell." Ich glaube, ich habe einen Katzen-Tumor im Hirn, denn ich schnurre schon wieder innerlich! Ich zeige mich weiterhin unbeeindruckt, während er mich ununterbrochen mit diesem schiefen Lächeln anschaut. Ich bemerke Ihren Blick auf meine Lippen. Denken Sie ja nicht, Sie sind mir überlegen.

Er nimmt die weiße Box mit dem großen Sandwich entgegen und nickt mir zu. "Wir holen von einem anderen Stand Trinken und Pommes. Haben Sie einen großen Magen?" Gute Frage. Manchmal bin ich von einem Sandwich gesättigt und allein die Hälfte dessen, was er in der Hand hält, sieht sättigend aus. "Ich vertraue Ihnen, dass Sie mich sättigen." "Ich fühle mich geschmeichelt, Shirin", erwidert er bescheiden. Wenn ich nicht so unsicher wäre, würde ich behaupten, er flirtet mit mir. Was war noch einmal eines der Tipps, die Narin mir gegeben hat für mein nächstes Treffen mit Guacamole? Männer lieben Berührungen. Es reicht schon, wenn du ihren Rücken oder ihre Schultern berührst, wenn du hinter ihnen bist und vorbei willst. Wenn du etwas willst, dann greif seinen Arm, Shirin. Er wird alles für dich tun. Okay ... nein, ich traue mich nicht. Gleich. Wenn er nichts mehr halten muss, denn es besteht eine hohe Gefahr, dass er meinetwegen das Sandwich fallen lässt. Bei meinem aktuellen Schenkelproblem ist es auch besser, wenn ich mich lieber um meine Haut statt um seine kümmere. Hoffentlich ist es nicht weit bis zum nächsten Ort.

Nach ungefähr fünf Minuten darf ich endlich Pause machen. "Setzen Sie sich, Shirin. Sie können schon essen." Er übergibt mir die warmen Sandwiches und deutet auf den freien Platz in einer durchsichtigen Kapsel, nicht weit vom Stand. Ich werde warten, bis er mit unseren Funky Chips oder was auch immer zurück ist, aber es schadet nicht, ein wenig weg von diesem verführerischen Mann zu kommen. Beim Betrachten seines Rückens muss ich vermehrt an Narins Tipp denken. Ich werde es machen, nur nicht jetzt. Versprochen! Ich muss zuallererst meine Schenkel beruhigen. Sie sind jetzt schon wund. Ich habe Hoffnung, sie ein wenig abzukühlen, als ich den Ausschnitt meines Kleidens vorziehe und reinpuste, aber ich treffe nur meinen Bauch. Na toll. Wenigstens dauert es nicht lang, bis Miran mit einer gigantischen Ladung Pommes zurückkommt. "Heute scheint unser Glückstag zu sein. Sonst wartet man gut eine halbe Stunde dafür." Wahrscheinlich dauert es eine halbe Stunde, diese Portion an Pommes zu frittieren. Die Box ist riesig! Ich betrachte das Gemisch aus mehreren Soßen, geschmolzenem Käse und dunklen Gewürzen. Oh, oh, Jalapeños. Mir fließt das Wasser im Mund zusammen. "Dankeschön, Miran." "Jederzeit, Shirin. Lassen Sie mich Ihre Meinung wissen."

Ich fange erst mit dem Sandwich an. Ich habe noch nie wirklich Steak gegessen und bin positiv überrascht. Aber oh Mann, neben all den tollen Gewürzen, der frisch-würzigen Soße und dem saftigen Fleisch bemerke ich eine Sache besonders herausstechen. Da ist Chili drin. Zum Glück hat er uns Getränke geholt. Ich nehme tiefe Atemzüge, um damit klarzukommen. Es schmeckt zu gut, um mich dumm und dämlich zu trinken. "Ist da Limette drin?" "Ich bin mir sicher", erwidert er, ohne sich ein Funken der Schärfe ansehen zu lassen. Reiß dich zusammen! Würde es nicht lecker schmecken, dann wäre es anstrengender, aber ich muss sagen, dass ich es noch aushalte. Meine Nase läuft zwar ein wenig, aber sonst geht es mir gut. Und ich behalte Recht: Eine Hälfte reicht vollkommen aus, um mich zu sättigen. Wie soll ich dann noch diesen Pommespanzer schaffen? Ich trinke zuerst einen großzügigen Schluck der kalten Cola und wische meine Nase trocken. Man könnte meinen, dass meine Tränen durch meine Nasenlöcher befördert werden. "Alles in Ordnung?" "Alles bestens", murmele ich nasal. "Ihre Nasenspitze ist gerötet." Das kommt von der Schärfe. Ich vertrage sie als Einzige aus der Familie nicht. "Das vergeht", winke ich ab. Kartoffeln helfen mir immer, die Schärfe zu mildern.

Ich gabele eine gute Menge auf, schiebe alle Jalapeños zur Seite, um ja keinem weiteren Anfall ausgesetzt zu sein ... denke ich zumindest, denn ich beiße mich durch einen. Ich gabele hektisch noch mehr Pommes auf, um den Geschmack abzumildern, aber es ist schon zu spät. Meine Nase läuft wie die Niagarafälle. "Shirin, sind Sie gegen irgendetwas allergisch?" "Ich vertrage keine Schärfe", murmele ich in mein Taschentuch. Gott, das war die schärfste Portion, die ich je gegessen habe, Hilfe! Ich muss tief durchatmen. "Können Sie bitte alle Jalapeños essen? Ansonsten überschwemme ich noch den gesamten Bereich." Und das wäre zu schade, weil die Pommes ansonsten echt gut sind. Ich werde mich durchbeißen. "Soll ich Ihnen etwas anderes holen?" Er macht sich schon bereit, um aufzustehen, doch ich halte ihn auf. Dabei greife ich nach seinem breiten Unterarm und als würde Narin hier sitzen und mich an Strom anschließen, spüre ich ein Kribbeln von meiner Handfläche in meine Brust wandern. "Das ist nicht nötig", erwidere ich leiser, ein wenig höher. Ich drücke sein Handgelenk nachträglich, spüre die verlegene Hitze meine Wangen einnehmen, als er auf meine Hand schaut, die ihn jetzt verlässt. Ich kann es mir nicht verkneifen, meine Finger über seine gesamte Hand gleiten zu lassen, als ich mich zurückziehe. Mein Herz rast. Seine Finger zucken unter meinen, als würden sie sich mit meinen verschränken wollen.

Als würde er versuchen, die letzten Lücken zwischen uns zu füllen.

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